Hüte Dich davor, anderen etwas diktieren zu wollen, ohne sie mitreden zu lassen; nur weil Du beigebracht bekommen hast, dass man so am Besten, Leichtesten lernt!
Von Menschen, die aus ihrem Harmoniebedürfnis oder Angst heraus, selbstständig eigene Entscheidungen zu treffen (bzw. weil sie keine eigene Meinung und/oder keine Zeit oder Geduld haben, um sich eine zu bilden oder mit anderen darüber zu diskutieren), selbst zu Diktatoren oder Diktatorinnen oder zumindest zu duldsamen Unterstützern und Unterstützerinnen bis hin zu (freiwilligen) Opfern von (zerstörerischen) Diktaturen werden, die die Erde beherrschen
Oder: Von Menschen, die ihre (männlichen) Stärken unterdrücken (lassen) und stattdessen mit ihrer eigenen (weiblichen) Milde regieren oder „liebevoll“ von anderen geführt werden wollen
Menschen sind soziale Wesen, die gerne Einheiten bilden, in denen sie sich alle einig sind. Allerdings leben Gemeinschaften – entgegen der vielerorts bzw. in vielen Köpfen immer noch „gängigen“ Meinung oder Vorstellung von (struktureller) „Ordnung“ – davon, dass wir
- nicht alle gleich aussehen oder uns in Grüppchen zusammenfinden (müssen), in denen wir uns um Äußerlichkeiten keine Sorgen machen müssen (weil wir – vor allem in den Augen anderer – „genau dorthin gehören“);
- uns nicht alle gleich entwickeln;
- uns nicht alle gleich verhalten;
- nicht alle dasselbe denken;
- nicht alle dieselben Kenntnisse und Erfahrungen haben;
- nicht alle dasselbe können;
- nicht alle dasselbe tun (oder sein lassen) wollen.
Die Kunst eines friedlichen Zusammenlebens, in dem auch jede und jeder einzelne gebührend gewürdigt wird, besteht also darin, andere Meinungen, andere Verhaltensweisen und Fähigkeiten, andere Vorstellungen und Ziele verstehen und akzeptieren zu können, also immer wieder einen Konsens darüber in der Gruppe zu finden, was für alle (überlebens-)wichtig ist oder eher Schaden anrichtet.
Es ist kein Konsens möglich, wenn gar nicht alle Meinungen gehört und berücksichtigt werden.
Es ist diktatorisch, etwas über die Köpfe einzelner oder einiger hinweg zu entscheiden und sie damit vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Es ist zwar demokratisch, Menschen Schul(d)-, Versicherungs- oder andere Zwänge aufzuerlegen, „nur“ weil eine Mehrheit dafür gestimmt hat, aber unmenschlich gegenüber denen, die darunter leiden bzw. sich aus gutem Grund dagegen wehren.
Die schlimmsten Diktatoren oder auch skrupellose Diktatorinnen sind Menschen, die ihre Ideen für die „besten„, einzig richtigen oder so alternativlos halten, dass sie selbst glauben, alle anderen Menschen müssten damit glücklich und dafür dankbar sein, und all ihre Mittel – eigene Macht, vor allem medialen Einfluss, mächtige UnterstützerInnen ihrer Ideen oder genug Geld – dafür einsetzen, andere mit gezielter Werbung Propaganda bzw. einseitig zensierten Darstellungen einer Sachlage genauso dafür zu begeistern bzw. – koste es, was es wolle – bereit sind, diese gewissen- und skrupellos umzusetzen.
Demokraten und Demokratinnen, die sich nicht nur für einheitich-friedliche Lösungen, sondern echte (Wahl-, Meinungs-, Berufs-, Religions-)Freiheit einsetzen, also gar nicht über andere herrschen wollen und daher auch ertragen können, dass sich nicht alle denselben (Mehrheits)Beschlüssen fügen möchten, wissen, dass einstimmige Entscheidungen, gegen sie es irgendwann keine Einwände (mehr) gibt, Zeit sowie eine starke Flexibilität bei der individuellen bzw. individualisierbaren Umsetzung brauchen; viel mehr, als sich die meisten Menschen in einer schnelllebigen Zeit nehmen wollen bzw. aufgrund der seit langer Zeit starren bzw. eingefahrenen Strukturen nehmen können.
Eine „echte“, demokratische Freiheit – in der Minderheiten vor der Macht einer Mehrheit geschützt leben können – kann es nur geben, wenn Menschen darauf verzichten, demokratisch regieren, also Regeln festlegen zu wollen.
„Echten“, dauerhaften Frieden miteinander kann es nur unter Menschen geben, die friedlich denken und miteinander diskutieren können, ohne dabei die Geduld zu verlieren und handgreiflich zu werden.
„Echte“, geübte bzw. (lebens-)erfahrene Denker oder Denkerinnen wissen, dass ihre Ideen nicht immer die besten sind.
„Echte“, vollständige – aus Körper, Geist und Seele zusammengesetzte – Menschen, die weder nur ihren Hormonen folgen, also auf ihre eigenen Gefühle hören, noch nur dem, was ihnen vernünftig(er) erscheint, nehmen nicht hin, wenn jemand, auch wenn er oder sie einer anderen Meinung ist bzw. sein könnte, bei gemeinschaftlichen Entscheidungen übergangen wird. Sie glauben nicht bzw. nehmen nicht einfach hin, dass etwas, was nur den Interessen der „meisten“ entspricht bzw. entgegenkommt, dem Gemeinwohl, also allen dienen soll, geschweige denn könnte. Sie bräuchten auch keine Parteien, weil sie sicher sein könnten, dass alle Menschen hinter ihnen stehen.
Nennst Du Dich – noch oder schon – „demokratisch“ und setzt Dich für Frieden und die Freiheit aller Menschen ein, die entweder noch nie in ihrem Leben anderen Menschen bewusst Schaden zugefügt haben oder nur nicht wussten, wie sie es hätten vermeiden können? Erträgst Du selbst andere Meinungen und die Menschen dahinter oder deren unterschiedlichste Arten zu leben?
Oder genießt Du lieber die Ruhe und Ordnung und Sicherheit, für die Staatsregierungen bzw. andere, z.B. kirchliche Institutionen sorgen?Wie viel ist Dir diese Ruhe, Ordnung, Sicherheit wert?
Hast Du Dich jemals gefragt, wer eigentlich wie dafür bezahlt? Und ist es damit nicht irgendwann genug? Ich finde, es ist längst Zeit dafür und alle Möglichkeiten dazu geschaffen worden. Nur sie sinnvoll zu nutzen müss(t)en wir uns wahrscheinlich noch gegenseitig beibringen – nicht nur mit Worten oder in Bildausschnitten bzw. stille oder laute Proteste, sondern indem wir selbst als lebende Vorbilder und/oder Hilfestellungen Leistende tätig werden…
P.s.: Diktatorische Handlungen verraten sich leicht durch ihre „außergewöhnliche“ Wortwahl, die in vielen Ohren „schön“ bzw. „vertrauenerweckend“ oder „vielversprechend“ klingt – zumindest wenn sie sich „freiwillig“ an die festen Regeln halten (wollen), die gleichzeitig dazu aufgestellt werden.
P.p.s.: Schwieriger zu erkennen sind Diktaturen, die natürliche Bedürfnisse (z.B. nach Nähe oder danach, anderen – mit einer besonders männlichen oder weiblich-fürsorglichen Seite zu gefallen) oder den lebenslang-kindlichen Spieltrieb der Menschen ausnutzen, um sie von ihren (heute insbesondere medizinischen und bio-technologischen, angeblich der eigenen Sicherheit dienenden) Dienstleistungen oder ( Verkaufs-)Produkten abhängig zu machen, mit denen sie sich irgendwann wie völlig willen- und selbst gewissen- bzw. seelenlose Wesen durch die Welt dirigieren lassen.
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Dank für das Foto gebührt Macau Photo Agency (auf Unsplash)!