Kulturelle, unnatürliche Essenszwänge

Wenn „Familienmitglieder“ oder andere „Angehörigen“ einer Gemeinschaft, die gerne mitessen würden, von gemeinsamen Mahlzeiten ausgeschlossen werden, während andere, denen der Appetit bei dem vergeht, was serviert wird, anstandslos, ohne sich zu beschweren, anständig mitessen sollen

Ich denke, heute kann ich das Titelbild für sich sprechen lassen, um dem Ausdruck zu verleihen, was ich sagen möchte: Menschen und Tiere, die sich so leicht miteinander austauschen könnten (wenn sie ihre bzw. die Bedürfnisse anderer nicht ignorieren oder nur verstehen würden, sondern ihnen nachkämen), leiden meiner Meinung nach völlig unsinnig unter dem, was sich unsere Vorfahren – warum auch immer – als „Esskultur“ ausgedacht haben.

P.s.: Der (mit-)gefühllose Unsinn, den Menschen stolz „Kultur“ oder „Tradition“ nennen bleibt nicht nur auf den eigenen Esstisch, das eigene Haus, die Stadt oder das Land, in der bzw. dem wir leben, beschränkt … Ich frage mich oft: macht uns unsere Natur nicht schon genug schmerzhafte Probleme? Müssen wir sie künstlich – unter Berufung auf oder zur Ehre von Menschen, die längst tot sind – aufrechterhalten bzw. weiterhin fördern (bzw. füttern)?

 

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Dank für das Foto gebührt Karolina Grabowska (auf pexels.com)!

Leben unter (kopflastigen) Dichtern und Denkern (statt mit ihnen)

…, die – obwohl sie von anderen Germanen oder Alemannen, „ganze Männer“ genannt werden – nicht mehr wissen, wie man auch mit dem eigenen Körper für Freiheit kämpft oder Widerstand gegen Unterdrückung leistet

(sondern stattdessen ihren „großen – weißen oder roten – Brüdern“ nacheifern, die mit Freiheitsversprechungen, teuren Kriegen oder billigen Tricks in Schuldenfallen oder andere Abhängigkeiten gelockt wurden, die sie aggressiv, krank oder fett und träge machen)

Die Deutschen entstanden offenbar aus einem Bedürfnis heraus, ihre Sprache von denen romanischen Ursprungs abzugrenzen.
Mittlerweile können viele zwar immer noch relativ gut und selbstständig (wenn auch unter Verwendung von Anglizismen oder anderen Fremdwörtern) reden und stolz das mitmachen, was ihre „führenden Köpfe“ ihnen vorgeben, sich aber oft keinen Reim mehr auf das machen, was um sie herum vor sich geht.
An ihren Taten sind schon immer leicht die zu erkennen, die das Denken vor allem anderen überlassen (entweder weil sie sie – obwohl sie sich selbst meist für schlau halten – für höher gebildet und deshalb wissender halten als sich selbst, oder weil sie sich für schlau genug halten, sich den hohen Energieaufwand für eigenes Denken sparen und trotzdem effizient oder effektiv arbeiten zu können).

In vielen Bundesländern lassen sich heute Menschen beobachten, die eine Pause von ihrer Arbeit – ihrem Tun oder Denken – machen und den Tag, wenn sie wollen, nach Belieben feiern können bzw. dürfen (solange sie sich keines Vergehens an anderen schuldig machen).
Ich wünsche also allen, die sich wie kleine Kinder schon länger auf diese Belohnung als gebührende Entschädigung für viele Arbeitstage gefreut haben (und die vielleicht sonst keinen Grund sehen, ihr Leben jeden Tag zu feiern) einen wunderschönen, erlebnisreichen und vielleicht auch denkwürdigen Tag.

Falls Dir nicht nach Feiern zumute ist, dann such‚ Dir bitte einen Grund bzw. mach‘ etwas, was Dir einfach gut tut, weil es Dir Spaß macht. Du musst nicht mit anderen Menschen zusammen einen Tag genießen, die unter „Feiern“ oder „Genuss“ etwas völlig anderes verstehen als Du.
Vielleicht magst Du einfach nur in Ruhe nachdenken oder etwas dichten? Es ändert sich zwar nichts an Deinem Leben, wenn Du grübelst, bis Dein Kopf raucht, oder Du Dich mit anderen RaucherInnen in geschützten Räumen darüber austauschst, wer die „FeindInnen“ sind, die Dich bzw. Euch Deiner bzw. Eurer Freiheiten berauben oder die Sicherheit der Menschen gefährden; aber solange niemandem etwas Besseres einfällt, fühlt es sich für die meisten Menschen wenigstens nicht wie vergeudete (Lebens-)Zeit an.

Vielleicht erinnerst Du Dich an Zeiten, in denen es Dir – weil Du (noch) kreativ genug dazu warst – Spaß gemacht hat, zu boykottieren, was andere Dir vorschreiben wollten? Dann wünsche ich Dir – falls Du den Mut hast, es nach langer Zeit wieder zu versuchen (denn nur Übung macht die MeisterInnen) viel Erfolg und Freude dabei!
Vielleicht hast Du dann ja wenigstens am Ende des Tages etwas zu feiern und kannst zufrieden damit einschlafen, dass Du entweder (bereits) in diesem Land geboren wurdest oder mit (nicht unter) den Menschen hier leben darfst (weil Du ausreichend darauf vorbereitet wurdest oder Dich selbstständig darauf vorbereitet hast)?!
Vielleicht stellst Du sogar fest, dass es nicht ausreicht, sich nur auf Dichter und Denker oder Frauen, die Männern nacheifern (um männliche Rollen übernehmen zu können), zu berufen, sondern nicht nur Deutschland auch Dichterinnen und Denkerinnen braucht, die ausbügeln können, was andere mit – männlicher – Kraft oder Gewalt statt weiblicher (Ver-)Führungskunst angerichtet haben? Alleine sollte man meiner Meinung nach weder Menschen mit zu männlichen noch mit einseitig weiblichen Eigenschaften ein Land (oder die Welt) regieren lassen: Gutes kann nur dabei herauskommen, wenn sich beide (ver-)einigen – sich darüber einig werden – müssen, was sie gemeinsam beschließen oder sich vertrauensvoll mit Worten – schriftlich, per Handschlag oder Umarmung – versprechen wollen oder können, weil sie es auch sicher einhalten oder zumindest ihr Bestes dafür geben werden.

P.s.: Mit einem eigenen Hund (an der Leine) die Natur zu genießen, mag Menschen ein Gefühl von Freiheit und (Selbst-)Sicherheit vermitteln (die beide notwendig sind, um in „Feierlaune“ zu kommen). Dafür, dass das ein Hund so empfindet, müsste man ihm vermutlich anderes bieten.

 

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Dank für das Foto gebührt Yuriy Bogdanov (auf Unsplash)!

Wenn „Hundeprofis“ hartes Überlebenstraining mit ausgelassen-entspanntem „Spiel“ verwechseln

Oder wenn Menschen panische (Verlust-)Angstreaktionen für draufgängerische „Streitlustigkeit“ oder „Bösartigkeit“ halten

Wenn ich im Alltag die Meinungen vieler Menschen übereinander höre, habe ich oft den Eindruck, viele wissen weder viel über menschliche, körperliche Ausdrucksformen (die über den Inhalt ihres Gesagten hinausgehen) noch über Rollen, die Menschen in ihrem Leben (gelernt haben zu) spielen.
Deshalb wundert mich deren Meinung über Hunde noch weniger.
Ohne Mitgefühl und/oder Verständnis für die eigene Spezies – nicht nur für „Lieblingsexemplare“ – weil es durch (zu viele, vielleicht bereits frühkindliche) schmerzhafte Erfahrungen abgestumpfe und nicht bewusst gegengesteuert, also neues (Ur-)Vertrauen aufgebaut wurde – können sich Menschen leicht einreden, eine andere Tierart besser zu verstehen. – Für mich ist es aus biologischer Sicht unwahrscheinlich, dass dieses „Verständnis“ viel mit der Realität zu tun, dass also das „Gesagte“ oder anders „Kommunizierte“ wirklich das „Gemeinte“ einer anderen Art von Lebewesen ist, die man überhaupt nicht studiert hat.

Von Natur aus verhalten sich Hunde nicht immer gleich vorhersehbar, sondern in Gegenwart fremder Menschen oder Hunde anders als gegenüber denen, die sie bereits kennengelernt oder selbst „genauestens unter die Lupe genommen“ haben, so dass sie sie und ihre Reaktionen einschätzen können.
Hunde vertrauen wie auch Menschen in erster Linie sich selbst und ihrer Intuition – solange ihnen niemand schmerzhaft (mit Strafen oder so großen Verlockungen, dass sogar ein „gesunder Hundeverstand“ damit dauerhaft außer Kraft gesetzt werden kann) beigebracht hat, dass „Herrchen“ oder „Frauchen“ es besser weiß und dass entweder gar keine Gefahr droht oder es überhaupt nichts zu sehen gibt (obwohl es ihr Interesse geweckt hatte).

Ich weiß, dass Hunde wie Menschen in unserer modernen Welt angepasst leben müssen, damit sie sich nicht unnötig viele Probleme mit anderen einhandeln. Da man ihnen – selbst als „HundeversteherIn“ – den Sinn von Regeln aber noch weniger gut erklären kann als Menschen (die man wenigstens mit Freiheitsversprechungen durch die „Hilfe“ oder das Geld, das sie dafür bekommen, entlohnen oder trösten kann), wundert mich nicht, dass vor allem die kleinsten Rassen, die sich von „ihren Menschen“ behütet fühlen, besonders lange „glücklich“ leben – wenn sie mit fortschreitender Lebenszeit neben ihren zuchtbedingten Problemen keine zusätzlichen Stress-, also modernen Zivilisationserkrankungen (wie Essstörungen oder Allergien, Herz-/Kreislauf-, Nieren oder Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes) entwickeln.
Mich wundert allerdings auch nicht, wenn Hunde dieselben gesundheitlichen  oder „Aggressionsprobleme“ wie die Menschen haben, bei denen sie leben.
Es gibt einen Grund, warum Menschen sich von Hunden angezogen fühlen und bestimmte Hunde auch von bestimmten Menschen, die ihnen den Eindruck vermitteln, ihnen ein schönes oder zumindest besseres Leben als bisher versprechen zu können.

Wie gut oder schön es tatsächlich wird, bestimmen heute viele unterschiedliche Hunde-ExpertInnen – je nach individuellem Bedarf findet sich auf jeden Fall eine/r – maßgeblich mit.
Ich begnüge mich nicht nur damit, Menschen, die sich für biologische Zusammenhänge interessieren, mit zusätzlichen Informationen zu versorgen oder ihren Alltag ein Stück zu begleiten – so dass sie die Möglichkeit bekommen, möglichst viele „Kommunikations- und Verständnisprobleme“ zu erkennen und selbstständig zu beheben. – Für mich gehört zur Tierliebe auch, ehrlich über menschlichen Irrsinn aufzuklären, z.B.

  • die Hundehaltung in Lebensräumen, die tagtäglich ihrer Gesundheit schaden – weil sie darin so gut wie keinen freien Bewegungsraum haben oder ihre natürlichen Bedürfnisse kaum noch ausleben können,
  • die Betrachtung von Hunden (oder anderen Tieren) als engere Familienmitglieder als Menschen, oder
  • eine Tierfütterung – egal ob mit Industriefutter oder möglichst naturbelassener Nahrung – ohne Wissen über die globale Lebensmittelproduktion und Hunger in der Welt, geschweige denn über ökologische Nachhaltigkeit.

Tiere haben unseren Respekt verdient. – Respekt bedeutet aber eigentlich auch, sie nicht willkürlich zu züchten oder zu LeidensgenossInnen in einem Leben zu machen, das Menschen nicht einmal alleine führen wollen.
Im Grunde macht es also Sinn, wenn zu ihrem Überlebenstraining irgendwann auch gehört, die Hand zu beißen, die sie füttert – wenn die Angst ums eigene Überleben in der Obhut von Menschen größer wird als ohne deren „Hilfe“.
Wir hätten es – als tierliebe Menschen mit Verständnis für andere, die Angst vor (bestimmten) Tieren haben – in der Hand, uns in unserem Leben etwas wirklich Vernünftiges, Zukunftsfähiges einfallen zu lassen, was allen unterschiedlichsten, tierischen und menschlichen Bedürfnissen (nach möglichst viel Freiheit, aber auch Sicherheit) entgegenkäme, wenn sie dabei ausreichend berücksichtigt und sinnvoll, z.B. zeitlich und lokal, sowohl getrennt als auch offen miteinander verknüpft wären (so dass es möglichst häufig, wenn auch nicht jederzeit möglich ist, einem anderen nachzugehen bzw. herauszufinden, ob man bereit ist, zur Abwechslung mal etwas Neues oder ganz Anderes auszuprobieren).
Stattdessen lassen sich noch sehr viele uns von viel „wichtigeren (ernsteren) Dingen“ beherrschen bzw. stressen und erwarten dann von Tieren (oder der Natur), dass sie für den Ausgleich dazu, zu ihrer (spielerischen) Erholung, beitragen. Für viele wird es vermutlich irgendwann dahin führen, dass sie feststellen, dass sie sich

  • einiges im Leben zu leicht vorgestellt haben, vor allem die Sorge um andere, die man liebt,
  • sich in sich selbst getäuscht oder von dem, was ihnen andere vorgemacht haben, zu etwas haben verlocken lassen, was in ihrer Realität völlig anders aussieht.
  • in ihrer Kosten-Nutzen-Rechnung vollkommen verrechnet haben – weil sie sich entweder zu wenig Zeit dafür genommen oder ihre naturwissenschaftlichen bzw. biologischen Kenntnisse überschätzt haben.

Es wird immer Profis geben – Menschen, die schon fast ihr ganzes Leben lang davon geträumt haben, einem bestimmten Beruf nachzugehen, oder die öffentlich behaupten (dürfen/wollen), z.B. indem sie „Testimonials“ zufriedener KundInnen für sich sprechen lassen, ihre eigenen Lebenserfahrungen wären dazu geeignet, dem Leben anderer zu dienen. Mir persönlich ist es zu gefährlich, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass es dabei Missverständnisse geben könnte – weil ich weiß, was Menschen mit bestimmten Erwartungen (oder Hoffnungen) an andere aus dem ziehen, was die ihnen anraten (vor allem, wenn Zeitdruck oder Ungeduld und Scham, für ungebildet gehalten zu werden ins Spiel kommt und Menschen sich nicht die Zeit nehmen, von Anfang an bis ganz zum Ende zuzuhören oder nachzufragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben).
Ich bin überzeugt: Alle HundehalterInnen haben die Hunde, die sie brauchen, um mit ihrer Hilfe etwas für ihr eigenes Leben zu lernen. – Selbst wenn sie irgendwann die Lehre daraus ziehen, dass lebendes Eigentum noch zu mehr verpflichtet als rein materielles und ihr Leben – so wie es ist – völlig ungeeignet ist, einem Hund ein gesundes und glückliches Leben zu bieten. Alle Hunde, die ihre eigenen HalterInnen als mehr oder weniger gleichberechtigte Rudelmitglieder ins Herz geschlossen haben (statt sich „nur“ als RudelführerInnen zu akzeptieren) hätten es verdient, dass ihre HalterInnen sie genauso zurücklieben: dass sie bereit sind, daran etwas zu ändern und ihr Leben hundefreundlicher zu machen. Ich meine damit nicht, dass sie ihnen ein „besseres Zuhause“ bei Menschen suchen sollen, die mehr Zeit haben, sich mit ihnen zu beschäftigen und um sie und ihre natürlichen (oder künstlich, durch unnatürliche Eingriffe geschaffenen) Bedürfnisse zu kümmern. Meiner Erfahrung nach gibt es heute – neben anderen Haustieren – bereits ohnehin viel zu viele Hunde für viel zu wenig (Menschen-)Zeit. Solange Menschen also nichts an dem verändern, womit sie ihre Lebenszeit verbringen bzw. sich Unterstützung anderer Hundefreund- oder liebhaberInnen holen, ist es vielleicht ein tröstender, aber auch völlig utopischer (oder verantwortungslos-kindlicher, selbstsüchtiger) Gedanke, andere Menschen könnten/wollten das (freiwillig) gut zu Ende bringen, was man selbst schlecht angefangen hat.

 

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Dank für das Foto gebührt Tadeusz Lakota (auf Unsplash)!

Nicht nur zu viel Strenge mit sich selbst oder anderen kann die eigene oder deren Gesundheit gefährden

Die besonderen Gesundheitsrisiken gutmütiger, gutgläubiger, vertrauensseliger Menschen, die anderen, die sie für harmlos halten, die Führung überlassen

„Ich mache das, was die Menschen, auf deren Wissen und Erfahrungen ich vertraue“ ist ein Satz, den ich nicht nur in den letzten Monaten schon des Öfteren von Menschen gehört habe – von Menschen, die

  • die Menschen, denen sie vertrauen, nicht einmal persönlich kennen, oder die
  • nicht einmal wissen, wie sie selbstständig überprüfen könn(t)en, ob das, was diese Menschen wissen oder tun, vernünftig und wirklich die beste oder einzig mögliche Herangehensweise an das ist, was sie tun, oder ob sie
  • nur auf deren Werbelügen, also darauf hereinfallen, dass diese sich einseitig mit etwas brüsten, was mehr Nach- als Vorteile mit sich bringt, während sie so tun, als wäre genau das das Beste, auch für sie selbst.

„Das ist mir viel zu kompliziert, um mich selbst damit zu beschäftigen.“ ist der Satz, mit dem sich viele Menschen erklären, dass sie das, was andere sagen, tun „müssen„, dass es also gar keine andere Möglichkeit für sie gibt.

Dass es viele Menschen gibt, die

  • das, was sie tun, entweder selbst gar nicht verstanden haben (und auch nur tun, was andere ihnen gesagt haben, denen sie ihr blindes Vertrauen geschenkt haben), oder die
  • sich keine Zeit dafür nehmen wollen und keine Geduld dazu haben, anderen Menschen einfache Erklärungen für schwierige oder nur für diese neue Sachverhalte zu liefern, also
  • gezielt kompliziert, gehoben, sprechen und damit schlau tun, damit andere sich für zu dumm halten, um (Rück-)Fragen stellen zu dürfen,

das scheinen viele Menschen noch nie bedacht zu haben oder sich vorstellen zu können.

Denk‘ mal darüber nach oder stell‘ Dir vor, dass es anderen nicht in erster Linie um Deine Gesundheit und Dein Glück und Wohlergehen im Leben geht.
Ich bin überzeugt, dass Du bald gesünder und glücklicher leben wirst, wenn Du Dich eher mit Menschen zusammen tust, die sich Zeit für Dich nehmen und Dir auch Erklärungen auf komplizierte Fragen liefern können, die sogar für kleine Kinder leicht verständlich sind.

 

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Dank für das Foto gebührt Jordon Conner (auf Unsplash)!

Freiheit ist Definitionssache

Dass Tiere und Menschen, die in Käfigen, Gebäuden oder innerhalb von Landesgrenzen festgehalten, eingesperrt, werden, nicht frei sind, ist wohl unumstritten. Schwieriger wird es bei den unsichtbaren Käfigen

Lange Zeit hat es mich immer wieder wütend gemacht, wenn mir jemand erzählt hat, wir würden hier frei, als freie Bürger in einem freien Land leben. Denn wieso müssen sich freie Menschen von (wissenschaftlichen, politischen,…) Meinungen, von Gesetzen, die immer wieder von einigen in Frage gestellt werden, und von großen Unternehmen, die unser Leben bzw. „den Markt“ bestimmen, beherrschen lassen?
Heute weiß ich, dass unterschiedliche Menschen unter Freiheit einfach nicht immer dasselbe verstehen. Und ich glaube, dass es für einen solch abstrakten Begriff keine „einzig richtige“ Definition geben kann, mit der alle einverstanden sind.

Also werde ich mich wohl weiterhin als Gefangene (in unserer heutigen Gesellschaft bzw. globalisierten Welt) fühlen und Menschen, die sich lieber als frei bezeichnen möchten, ihren Glauben lassen.

Ich bin überzeugt, dass auch manche Tiere in Gefangenschaft ein gesundes und glückliches Leben führen.
Ich mache das einfach auch!

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Dank für das Foto gebührt Mathias Csader (https://csader.de)

„Müssen“ Eltern ihren Kindern ein Haustier erlauben? Und falls ja, macht es eigentlich Sinn, aus Tierliebe ein Haustier in die eigenen vier Wände einziehen zu lassen?

Da unsere lebenswichtigen Körperfunktionen ja automatisch ablaufen (können), müssen wir Menschen im Leben in erster Linie eines: die Konsequenzen dafür tragen, wofür oder wogegen wir uns entscheiden. Wenn mir also jemand erzählt, er/sie „müsste“ etwas tun, sagt mir das also vor allem, dass er/sie nicht die Konsequenzen davon tragen möchte, sich dem zu verweigern. Da ich kürzlich den Satz gehört habe „Irgendein Haustier muss ich den Kindern ja erlauben“, habe ich mich gefragt, wie jemand zu dieser Entscheidung bzw. zuerst einmal auf diese Idee kommt…

Gibt es ungeschriebene Gesetze (von denen ich als Kinderlose nichts weiß), die Mama und Papa vorschreiben, dem Wunsch des Kindes nach einem Haustier nachzukommen? Gilt das einfach deshalb, weil „alle“ anderen auch eins kriegen und er/sie sonst ein schlechter Papa/eine schlechte Mama ist und nicht mehr geliebt wird? Weil er/sie sonst schon so viel verbietet? Weil er/sie denkt, es sei wichtig für die Entwicklung eines Kindes, mit „Hilfe“ eines Haustieres Verantwortungsbewusstsein zu lernen? Weil es den Bezug zur Natur fördert und Kinder dadurch lernen, dass nicht jede/r dieselben Bedürfnisse hat? Ich wünschte, meine Erfahrungen würden mich überzeugen, dass Letzteres der Grundgedanke dahinter wäre – dann wäre wenigstens der ein sinnvoller…

Ich bin nicht generell gegen die Haltung der meisten Haus- und/oder Heimtiere; aber meine Liebe zu Tieren und zu Freiheit bzw. Freiwilligkeit lässt sich einfach nicht gut mit der Haltung in Käfigen oder innerhalb von Wänden vereinbaren. Da wir Menschen uns einen sehr unnatürlichen Lebensstil, sehr entfernt von der Natur, angewöhnt haben, sehe ich immer mehr Schwierigkeiten darin, Tieren eine möglichst artgerechte Umgebung bieten zu können, in der Tiere die Möglichkeit haben, ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben, die für ein gesundes Leben essenziell sind. Ich würde heute also sagen: Ich bin aus Tierschutzgründen prinzipiell dagegen; ABER
Ich sehe immer wieder Menschen und Tiere zusammen, die auf mich den Eindruck machen, als wären sie ein unschlagbares Team, Zwei (oder Mehrere), die zusammen gehören, die beide (alle) vom Zusammenleben in dieser „Beziehung“ mehr profitieren als einseitig Zugeständnisse machen zu müssen und eventuell darunter zu leiden. Ich würde mir nicht anmaßen wollen, diese nur aus Prinzipientreue zu verurteilen oder sogar verbieten zu wollen. Ob Kinder zu solch einer Beziehung fähig sind, lässt sich leider nur dadurch herausfinden, dass man es sie ausprobieren lässt… zum Leidwesen vieler Tiere, die trotz viel Aufklärungsarbeit und Vorüberlegungen immer noch in Müllkontainern entsorgt werden, im Tierheim landen, ausgesetzt oder zwar weiterhin versorgt werden, aber irgendwann vielleicht einsam und in ihren eigenen Fäkalien vor sich hinvegetieren. Wünschen würde ich mir zwar, dass man diese sich in regelmäßigen Abständen wiederholenden Dramen endgültig aus der Welt schaffen könnte; aber ich bin gegen Gesetze, die natürliche Bedürfnisse der Menschen zu verbieten versuchen: und vermutlich hat so gut wie jedes Kind dieses Bedürfnis nach einem oder mehreren tierischen Begleitern oder nach einem lebendigen Wesen, um das es sich kümmern kann. Spannend finde ich persönlich, dass nur wenige Kinder dieselbe Erfüllung durch andere, kleinere Kinder finden – aber darum soll es hier nicht gehen.

Im Sinne der gesunden Entwicklung von Kindern sollte das Sicherheits-Bedürfnis (nach einem treuen Freund) oder das „Helfersyndrom“, also das soziale Bedürfnis, sich um andere zu kümmern, von Kindern auf keinen Fall mit Gewalt oder Verboten unterdrückt werden. Der Fokus auf ein bestimmtes Haustier könnte allerdings umgelenkt werden – es müssten also für die „Bedürfnisbefriedigung“ von Kindern nicht unbedingt Tiere herhalten, die heute meistens in Käfigen gehalten werden („müssen“).
Trotzdem scheinen vielleicht einige, vielleicht mehrere, vielleicht die meisten Kinder ihre Eltern immer noch früher oder später von der „Alternativlosigkeit“ eines eigenen Haustieres überzeugen zu können – wie ich selbst es vor vielen Jahren einmal bei meinen Eltern geschafft habe. Heute zeugt es in meinen Augen von sehr wenig Verantwortungsbewusstsein (nicht nur gegenüber Tieren), wenn Eltern ihren Kindern die vielleicht erste Verantwortung im Leben relativ oder komplett alleine überlassen: Ich z.B. musste nur versprechen, mich um alles, was mein Kaninchen betraf, zu kümmern – was ich mir mit meinen 9 Jahren natürlich voll zutraute. So wie vermutlich alle Kinder, die sich ein Haustier wünschen. Ich erkläre mir das blauäugige Verhalten meiner Eltern heute lieber damit, dass ich ihr erstes Kind war und sie auch erst lernen „mussten“, wie viel Verantwortungsbewusstsein sie ihrem Kinde zutrauen können, als damit, dass sie überhaupt nicht über das Wohl von Tieren nachgedacht haben. – Vielleicht frage ich sie irgendwann einmal danach…?
Im Nachhinein würde ich sagen, dass „Stupsi“ einige schöne, ereignisreiche Jahre bei mir hatte – sie war ein Stallkaninchen von einem Bauernhof, allerdings kein großer „Stallhase“, sondern ein Zwergkaninchen; sie lebte anfangs mit ihrem, fälschlicherweise als Schwester abgegebenen, Bruder (der ein Aggressionsproblem hatte und meinen Bruder so sehr attackierte, dass er ihn schweren Herzens zum Bauernhof zurückbrachte); danach wechselten Zeiten alleine mit WG-Zeiten ab: einer längere (bis zu dessen Tod) mit einem älteren Kumpel, der seinen vorigen verloren hatte und keinen neuen bekommen sollte, außerdem kurzzeitig eine mit einem gefundenen Feldkaninchenbaby, und ihre letzten 2 bis 3 Jahre wieder alleine in einem selbstgebauten Stall im Garten. Sie hatte viel Freilauf, weil sie den Garten nie verlassen, sondern sich bei Gefahr (z.B. in Form von Nachbarkatzen) höchstens zurück in ihren Käfig geflüchtet hat; ich habe mit ihr Ausflüge in den Wald gemacht und oft auf die Nachbarwiese, von der sie mir – auch über die kaum befahrene Straße – immer zurück nach Hause gefolgt ist, wenn ich genug Löwenzahn- und Klee für sie gepflückt hatte. Sie durfte in der kalten Jahreszeit oft in die Wohnung (und Telefonkabel anknabbern) – obwohl ich damals noch nicht davon gehört hatte, dass Kaninchen auch lernen können, ein Katzenklo zu benutzten, sondern in Kauf nahm, hinterher Urinecken sauber zu schrubben und ihre „Hasenknödel“ einzusammeln. Aber sie lebte eben, bis ich 15 war – und ab 13 hatte ich als Teenager einfach ziemlich viele andere, neue Interessen…

Die Lebenserwartung eines Tieres ist also ein Faktor, der in jedem Fall immer mit berücksichtigt werden sollte, wenn jemand aus Tierliebe ein Tier bei sich einziehen lassen und ihm/ihr ein möglichst artgerechtes Zuhause einrichten möchte. In die Zukunft schauen lässt sich immer schwer, vor allem, wenn es sich um viele Jahre oder sogar Jahrzehnte (wie bei vielen Vögeln oder Reptilien) handeln kann – und vermutlich können bzw. wollen die wenigstens Menschen, die ehrlich zu sich selbst sind, gar nicht so lange in die Zukunft mit einem Tier planen. Relativ kurzlebige Haustiere wie Hamster oder andere nachtaktive Lauftiere können eigentlich gar nicht artgerecht gehalten werden – sie sind zwar Einzelgänger, also außer zur Fortpflanzung nicht unbedingt auf Sozialkontakte angewiesen, beschäftigen sich dafür aber vermutlich in ihrer natürlichen Umgebung – während sie große Strecken zurücklegen – mit vielerlei, abwechslungsreichen Dingen, die wir ihnen in einem Zimmer nie bieten könnten; Mäuse und Ratten, die auch keine sehr lange Lebenserwartung haben und vermutlich mehr Spaß an Sozialkontakten mit Kindern und Beschäftigung während des Tages hätten, stinken vielen schnell zu stark, und sie sind vermutlich auch nicht glücklich, wenn nicht mindestens noch ein paar Artgenossen in ihrer Nähe sind – ich muss sagen, die Auswahl an „geeigneten“ Haustieren für Kinder im Sinne von Tierliebe ist ziemlich mau.
Außerdem denken vermutlich die wenigsten Eltern und Kinder daran, wie viele Tiere heute unter elenden Zucht- und Transportbedingungen leiden müssen, wie viele, v.a. der Nachwuchs exotischer Tiere, zum Teil illegal in der freien Natur eingefangen werden, wie viele auf dem Weg zu einem „Züchter“, in eine Zoohandlung, oder dort vor Ort sterben, damit viele andere verkauft werden können. Solange es eine Nachfrage nach diesen Tieren gibt, solange Menschen diese Tiere auch immer wieder retten wollen, werden neue „nachproduziert“ werden und auf der Strecke bleiben, das sollte jedem Tierfreund bewusst sein. Auch Tierheime „profitieren“ paradoxerweise ja von Tierleid, weil es sie ohne hilfsbedürftige Tiere gar nicht gäbe – daher ist auch mein Verhältnis zu Tierheimen heute sehr zwiespältig. Ich habe aber beschlossen, mir kein abschließendes Urteil darüber zu bilden, wer warum welche Tiere halten möchte. Die Rettung eines Tieres birgt oder verursacht vielleicht sogar das Leid eines anderen – zumindest so lange irgendjemand Geld dafür bezahlt und jemand anderes daran verdienen kann. Jede/r kann daher nur für sich selbst entscheiden, was er/sie verantworten möchte, wem er/sie helfen möchte, ob ein eigenes Haustier für das Kind sinnvoll ist. Aber dazu braucht es Informationen und Vorüberlegungen, also ein bisschen Zeit…

Ich selbst bin übrigens seit mehr als 20 Jahren nicht mehr von alleine auf die Idee gekommen, ein Haustier halten zu wollen… Aber … 2007 hatte die damalige Nachbarkatze kurz vor ihrer Kastration einen „Ausreißer-Unfall“ mit ungeplantem Nachwuchs, so dass meinen Ex-Freund heute noch „unsere“ 2 Katzen begleiten. Und vor 2 Jahren habe beim Einzug in mein jetziges Zuhause die Hündin meines Freundes sozusagen mit-adoptiert – nach gemeinsamer Absprache haben wir sie, weil sie mit ihren epileptischen Anfällen und Diabetes vielleicht keinen Umzugsstress in ein komplett fremdes, neues Zuhause überlebt hätte, von einer Freundin übernommen, die sie schweren Herzens abgeben musste. Ich bestreite nicht, dass ich damit ein Helfersyndrom auslebe (für das ich immer wieder ziemlich viele Kompromisse eingehen muss, die ich freiwillig, ohne meine Verantwortung für ein Tier zu berücksichtigen, nicht eingehen würde…). Viel lieber würde ich mich oft aus der Verantwortung stehlen und meine Tierliebe einfach in stiller Bewunderung der Natur, in meiner Faszination für Tiere und für ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien ausleben! Blöderweise haben Menschen mit ihrem Bedürfnis, Tiere zu domestizieren, es geschafft, dass heute nicht nur die Natur und Wildtiere viel Hilfe brauchen, sondern zusätzlich unsere sogenannten Haustiere, „Nutz“- und Heimtiere.

Zum Schluss also meine prinzipielle Meinung zur Haltung von Heimtieren (zu „Nutztieren“ fällt mir bestimmt ein anderes Mal etwas ein, und zu den vielen anderen Möglichkeiten, Tieren zu helfen, z.B. Wildtiere mit Futter, Wohnräumen und Brutplätzen zu versorgen oder ihre Lebensräume zu schützen, bestimmt auch):
Hund und Katze oder auch Ratten, Mäuse und andere Tiere, die in der Evolution freiwillig die Nähe des Menschen gesucht haben, fühlen sich vermutlich auch als Haustiere in Wohnräumen und auch als Begleiter von Kindern am wohlsten, können also relativ artgerecht gehalten werden, wenn ihre individuell unterschiedlichen Bedürfnisse nach geschützten Plätzchen, artgerechter Nahrung, Bewegungsraum und Beschäftigung sowie Sozialkontakten berücksichtigt werden. Kaninchen und Meerschweinchen und alle Tiere, die am liebsten in Gruppen mit Artgenossen leben, sind eher was für Kinder, die viel Platz für sie zur Verfügung haben, am besten mit Gartenanbindung, und die vor allem Spaß daran haben, Freigehege und Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre Tiere zu basteln und die Tiere dann bei der Nutzung zu beobachten, statt sie herum zu tragen und mit ihnen spielen und kuscheln zu wollen.
Diverse Tierarten können also bestimmt auch in Obhut eines Menschen ein glückliches, gesundes Leben führen. Im Sinne des Tierwohls, aber auch, um ihre Kinder nicht irgendwann mit Schuldgefühlen zurück zu lassen, „müssten“ sich Eltern allerdings ehrlich damit auseinandersetzen, welches Tier zu den eigenen Kindern und zum eigenen Lebensstil passt. Viele Informationen dazu finden sich auf den Websites diverser Tierheime oder Tierschutzvereine, z.B. https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Broschueren/Welches_Tier_passt_zu_mir.pdf. Wenn, auf welchen Wegen auch immer, doch einmal ein Tier ungeplant eingezogen ist, das einer Art angehört, von der man eigentlich noch gar nichts weiß oder mit deren Haltung man sich noch gar nicht auseinandergesetzt hat, liefern bestimmt nicht nur Biologen gerne Informationen, welche natürlichen Bedürfnisse erfüllt werden müssten, um die Voraussetzungen zu schaffen, dem Tier ein gesundes und vielleicht auch glückliches Leben zu ermöglichen.