„Anständig“ bzw. mit Anstand (mit) Lust bzw. Appetit oder Liebe und Dankbarkeit bzw. Respekt vor anderen Lebewesen füttern (bzw. essen)?

Von der Schwierigkeit, mit Gefühlen oder Moralvorstellungen behaftete Begriffe in Zeiten des Überflusses oder Mangels „richtig“, also den jeweiligen Umständen entsprechend und allgemeinverständlich einzuordnen

Oder: Von der situationsabhängigen emotionalen Differenzierung zwischen (natürlichen) „Familienmitgliedern“ oder Freunden und Freundinnen, mit denen Menschen sich – statt sie „aus Liebe auffressen“ zu können bzw. wollen – nicht nur gemeinsam an einen Tisch setzen, sondern auch ohne eine Notsituation freiwillig ihre (Nahrungsmittel-)Vorräte teilen (würden), und (Fraß- oder Fress-)Feinden und (-)Feindinnen

Menschen verhalten sich, je nachdem, ob sie sich anderen – egal ob Tieren oder Menschen – über- oder unterlegen bzw. – zu Dankbarkeit – verpflichtet fühlen oder sich selbst in Sicherheit oder Lebensgefahr wähnen, von Natur aus oft völlig konträr und damit von außen – objektiv – betrachtet absurd bzw. abwechselnd „menschlich“(-verständlich) oder „unmenschlich“(-„irre„), vor allem, wenn es um das geht, was ihnen – als Nahrung (für Körper, Geist und/oder Seele) – Energie spendet: Die Taten (zu einem anderen Zeitpunkt, aus einer anderen Perspektive vielleicht eher Untaten) derjenigen, die sich häufig „vernünftige Erwachsene“ nennen, weil sie sowohl die (Entscheidungs-)Macht über das haben, was auf „ihrem“ Tisch serviert wird, als auch – vermeintlich – die Verantwortung (mit-)tragen müssen für andere, die ihre Füße unter dem Tisch still halten (müssen, wenn sie etwas abhaben wollen), sind nur für die „logischnachvollziehbar bzw. leicht verständlich und daher meist auch voll und ganz sinnvoll erscheinend, die mit ihnen mitfühlen können (weil sie sich genau in derselben Lage wie sie befinden oder sich zumindest in sie hineinfühlen können. Wer ähnliche Erfahrungen – der Lust und Liebe (oder des Hungers danach) sowie des Gefühls, (freiwillig) anderen zuliebe auf etwas verzichten zu „müssen“, was man selbst gerne hätte  – bereits am eigenen Körper gemacht hat, kann häufig leicht nachvollziehen, was im Körper anderer vor sich gehen „muss“.

Nur weil etwas „logisch“ bzw. für andere Menschen leicht verständlich und auch nicht zu dementieren ist (oder auch Tieren als alltägliche „Normalität“ vor Augen geführt werden kann, so dass sie es schlecht ignorieren können), heißt das allerdings noch lange nicht, dass es auch „richtig“ oder „die einzige Möglichkeit“ ist (etwas zu verstehen oder sich darauf zu verständigen). Noch weniger heißt es für mich, dass wir aus Traditionsbewusstsein etwas wie ein (Ess-)Kulturgut aufrechterhalten sollten, das wahrscheinlich nicht nur „falsch“ ist, sondern der Menschheit auch unnötig Probleme mit der Natur (ihrem Körper, ihrem Geist und ihrer Seele) einhandelt, auf die sie für ihr Überleben angewiesen ist bzw. von der sie sich -so sehr sie es auch versucht – gar nicht abtrennen bzw. unabhängig machen kann.

Aber jeder und jede kann natürlich – als freier Mensch – machen, was er oder sie will, und sich gegenüber anderen verhalten, wie er bzw. sie es möchte.
Ich kann und möchte als Wissenschaftlerin nur das beitragen, was meine eigenen Beobachtungen bzw. Lebenserfahrungen und meine damit verbundenen Gefühle hergeben und hoffen, dass ich damit anderen nicht zu viel zumute, was sie nur schwer verdauen können. Aber ich sehe es auch nicht als meine Lebensaufgabe, mich darum zu kümmern, dass andere etwas „Richtiges“ zu essen bekommen oder sich selbst mit allem versorgen können, was sie brauchen.
Wenn ich selbst schlecht gehaushaltet bzw. in der Rückschau zu viel (oder zu wenig) für mich gesammelt, besorgt, zubereitet – „gemacht“ – habe, weil ich die Absicht, Möglichkeit oder einfach Lust dazu hatte (bzw. so unvorsichtig war, sie ungenutzt verstreichen zu lassen), gebe ich gerne etwas weiter oder der Natur – für die Kompostherstellung – zurück (bzw. schränke ich mich notfalls selbst ein).

Ich bin überzeugt, dass auf dieser Erde immer genug für alle da wäre, die aktuell hier leben.
Aber es könnten definitiv nicht alle haben, was sie am Liebsten haben wollen (oder denken, für ihr Überleben bzw. zu einem gesunden Leben zu brauchen). Wer – in einer auf Konkurrenzdenken beruhenden Gesellschaft – nicht weiß bzw. gelernt hat, wie man daraus, dass man sinnvoll mit anderen (Aufgaben) teilt (also so kooperiert, dass nicht alle ständig beschäftigtausgelastet – sind, sondern sich genügend Auszeiten zur Erholung nehmen können), Energie gewinnen bzw. einsparen kann, muss natürlich viel mehr energiespendende Nahrung für sich alleine beanspruchen als tatsächlich notwendig wäre.

 

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Dank für das Foto gebührt Karolina Grabowska (auf pexels.com)!

Das hast Du Dir wirklich verdient!

Auch wenn Du möglicherweise nicht damit gerechnet hast – weil Du gar nicht versucht hast, mehr zu verlangen als das, was andere bereit waren, Dir freiwillig für Deine Arbeit und Mühe zu geben

Heutzutage scheint die größte Angst vieler, vor allem ehrgeiziger, Menschen zu sein, ihre Lebenszeit oder Kraft und Energie anderen „unter Wertverkaufen zu „müssen“.
Doch wer gibt überhaupt den Normwert vor, den ein Menschenleben kosten bzw. wer was und wie viel davon für die eigene Lebenszeit oder Körperkraft bzw. den eigenen Ideenreichtum oder die Fähigkeit, die eigene Kreativität zu vermarkten, verlangen darf?

Ich weiß nicht, ob es vor allem „wir“ Europäer und Europäerinnen sind, die sich im Gegensatz zu Menschen aus „ärmeren Verhältnissen“ – egal ob im eigenen Land oder auf anderen Kontinenten – für besonders wertvoll halten. Ich sehe jedenfalls viele davon, die neben teurem („Mode-“ oder „echtem“ Trend-)Schmuck um den Hals, an den Ohren oder um die Handgelenke und Geld in ihren Taschen (oder in vielfältigen Wertgegenständen „angelegt“) auch viele Sorgen um ihren Besitz auf ihren Schultern, um die (enge) Brust geschnürt oder als Kummerspeck auf den Hüften mit sich herumtragen. Sogar für ungeübte Augen ist das leicht erkennbar, wenn sie mit wenigstens einem offenen Ohr „zusammenarbeiten“: man kann die Klagen darüber hören, z.B. über „Rücken“ bzw. dass sich Wirbelsäulen unter all der Last (bzw. den Lastern, die Reichtum mit sich bringt, weil Menschen sie sich dann leichter leisten können) gebeugt bzw. zusammengequetscht oder Brustkörbe so verformt zu haben scheinen, dass keine (husten-)freie Atmung mehr möglich ist (und entweder regelmäßige Luftveränderungen oder Kraft- und Ausdauertraining notwendig geworden sind, um überhaupt noch ein „normales (Erwachsenen-)Leben“ führen zu können – ohne Hilfe von Menschen, die beim Tragen helfen, also sie (therapeutisch) begleiten müssen, wenn im eigenen Leben wieder einmal „alles“ zu schwer wird.
Da heute auch die meisten „Helfer“ und „Helferinnen“ für ihre Mühen belohnt werden wollen, tragen sie auf diesem Wege auch dazu bei, dass (Hoch-)Vermögende sich langsam des hart oder schwer verdienten Lohns für ihr „Lebenswerk“ bzw. für die Arbeit, die sie hinein gesteckt haben, um mit aller Kraft dorthin zu kommen, wo sie gerade sind, wieder entledigen können.

Die Gesetze des Universums sorgen seit jeher – völlig ohne „richterliches“ oder „richtendes“ Zutun des Menschen – für Gerechtigkeit bzw. Umverteilungen: alle, die sich mehr nehmen als ihnen von Natur aus und im Vergleich zu allen anderen, die von den verfügbaren (natürlich-ursprünglichen oder „menschengemachten“)  Ressourcen leben müssen – damit sie ihrer Arbeit nachgehen und (Versorgungs-)Kreisläufe möglichst ökonomisch im Fluss halten können – zusteht, werden dafür zur Kasse gebeten. Sie leiden – sobald sie mehr besitzen als sie sich selbstständig, mit ihrem eigenen Körper und Geist sowie mit ganzem Herzen erarbeiten konnten – wenn (noch) nicht körperlich, so doch unter einem schlechten Gewissen anderen gegenüber, die weniger haben oder mehr geben bzw. mit anderen teilen als sie selbst.

Mit – mehr oder weniger (un-)freiwilligen – Geldspenden lassen sich in der Natur allerdings nur Menschen, weder Tiere oder Pflanzen noch Pilze oder Mikroorganismen, dazu antreiben bzw. bestechen, produktiver zu werden. Die tun „einfach“, was sie tun können oder wollen – aus welchen Gründen und für wen auch immer, von dem oder der sie vielleicht denken, er oder sie hätte es sich verdient, von ihnen (egal ob in Form von Zeit und Energie oder Liebe und Aufmerksamkeit) beschenkt zu werden.

Früher oder später bezahlen wir alle – wie sie – mit unserem Leben dafür. Die Frage ist nur, für wen hat es sich am Ende wirklich gelohnt und für wen eher nicht – so dass er oder sie möglicherweise auf die Erde zurückkehren und versuchen kann (oder darf?), beim nächsten Mal etwas ein bisschen oder ziemlich viel völlig anders zu machen?

 

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Dank für das Foto gebührt Karolina Grabowska (auf pexels.com)!