Geschmacklos, aber wirkungsvoll (oder umgekehrt)?

Oder: Was richten Menschen guten Gewissens (un-)freiwillig an (bzw. produzieren, konsumieren und/oder zerstören sie), ohne sich die Zeit zu nehmen, über Konsequenzen nachzudenken, oder überhaupt die alleinige Verantwortung dafür tragen zu können?

Menschen sind sehr unterschiedlich (nerven-)stark oder schwach darin, etwas, was ihnen von anderen „geschenkt“ bzw. vorgesetzt wird als gegeben hinzunehmen oder stattdessen – in den (dankbaren) Augen anderer mehr oder weniger – „freundlich“ von sich, also zurückzuweisen, wenn sie wissen, dass von ihnen erwartet wird, sich an etwas zu beteiligen. Daran, was „passend“ ist (und wer sich unangepasst verhält), also ob Menschen sich vor anderen keine Blöße geben, das heißt „bloß nicht unangenehm auffallen“ oder demonstrativ zeigen sollten bzw. dürfen, wie sie sich gerade – in der Gesellschaft anderer, die entweder einen gesellschaftlichen Druck ausüben oder nicht – fühlen, scheiden sich nicht nur die Geister, sondern zerbrechen auch ganze Familien (oder Staaten).

Dabei müssten Menschen sich nur die Mühe machen bzw. Zeit nehmen, herauszufinden, wofür sie – selbst wenn sie einmal begeistert dafür geschwärmt und es anfangs frei– oder sogar mutwillig tun bzw. getan, vielleicht sogar hart dafür gearbeitet und möglicherweise viel Geld dafür ausgegeben haben – hinterher am meisten büßen mussten: Wenn etwas

  • definitiv nicht so gut wirkt,
  • schwer im Magen liegt,
  • (immer wieder) Kopfschmerzen (oder ein schlechtes Gewissen) bereitet,
  • Herzrasen macht bzw.
  • den eigenen Puls steigen lässt,
  • Atemnot oder Hustenanfälle beschert, also
  • so unpassend ist oder war, dass es ihnen in irgendeiner Weise – physischen oder psychischen – Schaden angerichtet hat,

leidet entweder die eigene Körperkraft bzw. –stärke, – energie, –ausdauer oder Flexibilität (inklusive Körpersprache, Gestik und Mimik) und früher oder später – früher vor allem für geübte Augen – die eigene Ausstrahlung und Lebensfreude (am eigenen „Outfit„) darunter.

Es ist mit Sicherheit keine sinnlose Zeit- oder Energieverschwendung, sich selbst immer wieder zu fragen, ob der eigene – von

  • vielfältigen Lebenserfahrungen,
  • anderen – vorbildhaften oder eher abschreckenden – Menschen,
  • „Geschmacksverstärkern“ oder „-neutralisatoren“, also betonenden oder ausgleichenden natürlichen „Gewürzen“ oder in Labors produzierten Chemikalien,
  • kulturellen Traditionen oder Modeerscheinungen

geprägte – Geschmackssinn vielleicht täuschen könnten. Denn man kann sich nie sicher sein, ob andere gezielt – mit einer bewussten (Vertuschungs-)Absicht oder weil sie einen Plan bzw. vor allem eigene Interessen damit verfolgen – einen bestimmten Eindruck erwecken oder sich anderen zeigen möchten, wie sie wirklich sind: nicht nur von ihrer „Schokoladenseite„, sondern auch von der, die ehrlich zugibt, dass Schokolade nur eine Ersatzbefriedigung für andere unerfüllte Bedürfnisse ist.

Man kann im Grunde nie wissen, welche Absicht „Angebote“ verfolgen: ob andere einfach gerne herauszufinden, wer bereit ist, alles anzunehmen und auch – bis zum (bitteren) Ende – zu schlucken, was für sie oder ihn vorbereitet wurde, bzw. wer sich bereitwillig mit dem zufrieden gibt, was unter Berücksichtigung selbstgewählter Geschmacksvorlieben oder anderer selbstbestimmten Kriterien für sie oder ihn übrig bleibt, und wer nicht.
Es könnte sein, dass Einladungen zu einem Gericht nur erfolgen, um für die Zukunft aussortieren zu können, mit wem man besonders „gut kann“ und mit wem nicht, weil er oder sie nicht dieselben Vorlieben oder Moralvorstellungen hat. Bei einer gemeinsamen Mahlzeit lässt sich – je nachdem, ob man sie ganz alleine angerichtet hat oder sie in Auftrag gegeben – leicht herausfinden, wer

  • bereit ist, alles zu (fr-)essen, was ihm oder ihr vorgesetzt wird, auch ohne genaues Wissen darüber, woher das, was er oder sie zu sich nimmt, eigentlich herstammt, oder wie es zubereitet wurde,
  • strengen eigenen Regeln folgt und beherzt nach dem greift, was diesen gerecht wird,
  • sich leicht erweichen lässt, anderen zuliebe „zurückzustecken“, selbst wenn es unangenehme Folgen für ihn oder sie haben könnte, und/oder
  • verlässlich dabei hilft, alle Reste zu „verwerten“ und womöglich (zum Dank) sogar noch Spendengelder dafür einzutreiben oder den „Tatort“ zu reinigen, so dass man am Ende auf nichts sitzenbleibt und sich vielleicht sogar noch „ganz allein“ etwas dabei verdient hat.

Es könnte für Menschen empfehlenswert sein, immer gut darauf zu achten, von wem sie aus welchem Anlass „zu Tisch geladen„, also gebeten werden, sich mit ihm oder ihr oder ihnen gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Darüber hinaus ist vor Ort bestimmt interessant, wer welche „Darbietungen“ völlig freiwillig ablehnt, weil er oder sie dessen Geschmack (oder Wirkung) nicht mag, oder wer sie – angeblich – so schlecht verträgt, dass er oder sie „leider“ darauf verzichten „muss“.

 

—————————————-

Dank für das Foto gebührt Chait Goli (auf pexels.com)!

Cheers! (oder besser „Nu schto? Dawajte!”)

Grund- und rücksichtslos aus kulturellem oder familiären „Traditionsbewusstsein“ oder wenigstens zum eigenen Wohl(stand) feiern – einfach weil mal wieder ein Jahr vorbei ist

Wenn Menschen keine Erfolge oder – weil sie (gemeinsam) etwas erreicht haben – bereits herrschenden Glücksgefühle (mehr) brauchen, sondern sich – sobald ein bestimmter Termin erreicht ist – guten Gewissens, entsprechend den Wünschen des Gastgebers bzw. der Gastgeberin oder um ihn, sie bzw. andere Anwesende bewusst zu provozieren, festlich (ver-)kleiden und mit einem „feierlichen Unterhaltungsprogramm“ bespaßen dürfen (selbst wenn Landsleute Kriege führen, in denen Menschen mit brutaler Waffengewalt getötet werden)

Ich muss gestehen, ich habe es auch lange Zeit genossen, „einfach mal (wieder)“ mit anderen Menschen zu feiern, ohne dass es wirklich einen Anlass zu guter Laune gegeben hätte. Ich weiß, wie wichtig es für einen sozialen Zusammenhalt ist, auch mal „in lockerer Atmosphäre“ zusammenzukommen und einen ganzen Abend Zeit zu haben, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, mit denen man sonst nicht so schnell „warm“ genug dafür wird.

Heute, da es den wenigsten Menschen bei einer Feier darum zu gehen scheint, sich auch mit „denen“ zu unterhalten, mit denen sie im „normalen Alltagsleben“ schon so wenig wie möglich zu tun haben wollen, finde ich es oft ziemlich abstoßend, Menschen dabei zu sehen, wie sie miteinander (über Nichtanwesende) lachen, tanzen, (fr)essen, (sich be-)trinken oder (sich) möglicherweise auch (be- oder aus-)kotzen – während es weitaus Sinnvolleres für uns alle zu tun gäbe in dieser Welt.

Es ist oft nicht zu übersehen, wie viele Menschen diese „Erholungszeiten“ (für ihren Kopf bzw. Geist oder auch Körper) brauchen – in denen sie „Fünfe getrost gerade sein lassen“, also ihren Verstand abschalten und sich aufführen, ausgelassen sein, (angst- oder sorgen-)frei reden oder laut singen dürfen wie ein kleines Kind, das noch wenig oder gar keine Ahnung hat von den (vor allem langfristigen) Folgen dessen, was es tut: um hinterher, möglicherweise mit neuen Erkenntnissen bzw. bewusstseinsverändernden Erfahrungen oder weniger bzw. veränderten Gehirnzellen wieder zur Vernunft zu kommen.

Möglicherweise ist eine entspannte Umgebung, in die Menschen eingeladen werden, um miteinander Spaß zu haben und zwanglos zu kommunizieren die einzig sinnvolle, um gemeinsam friedliche Lösungen für Probleme zu finden (an denen man selbst meistens nicht unbeteiligt ist). Allerdings müsste es dann Türsteher oder Türsteherinnen geben, die verhindern, dass diejenigen frühzeitig die Party verlassen, denen es irgendwann zu „unangenehm“ – wild – wird.

Wer gemeinsam feiern (statt einfach nur alleine tanzen oder singen bzw. sich von anderen bedienen und/oder unterhalten lassen) will und kann, sollte meiner Meinung auch – solidarisch – bis zum „bitteren Ende“ durchhalten (wollen und können bzw. sich darin trainieren).
Bei jedem Fest, das im Sinne der (Völker-)Verständigung ausgerichtet wird – um Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen oder sich auch mit „Andersgläubigen“ unterhalten zu können – und nicht nur zur „(Volks-)Belustigung“ stattfindet (um Menschen darüber hinwegzutrösten, dass es in ihrem Leben sonst so wenig zu lachen gibt), sollte dafür gesorgt sein, dass sich irgendwann auch wirklich alle in den Armen liegen oder zumindest bereit sind, die Hände zu reichen, und das Chaos, das im Prinzip immer entsteht, wenn unterschiedlichste Menschen (mit unterschiedlichsten Bedürfnissen und Schwächen) aufeinandertreffen, nicht nur von wenigen oder einem bzw. einer allein beseitigt werden muss.

Es könnte möglicherweise viel mehr gemeinsam zu feiern geben, wenn es nicht so viele „professionellePartyveranstalter und -veranstalterinnen gäbe bzw. Menschen, die wissen, wie man davon profitiert, dass andere mit zunehmendem Alter und/oder aufgrund ihrer schlechten Lebenserfahrungen zu träge bzw. (lebens-)müde, fantasielos und/oder möglicherweise auch ängstlich geworden sind, um

  • sich einen guten Grund zum Feiern einfallen zu lassen,
  • freiwillige Helfer und Helferinnen zur Planung zu suchen,
  • eigene, für alle Menschen gleichermaßen leicht zugängliche und/oder vor möglichen „Störenfrieden“ gut gesicherte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen,
  • in Kauf zu nehmen, dass uneingeladene Gäste oder völlig fremde Menschen um Einlass bitten; auftauchen,zu öffnen.
  • selbstständig (Haus- bzw. Umgangs-)Regeln aufzustellen, mit denen sich alle Anwesenden abfinden können, bzw.
  • auf die (gemeinschaftliche) Eigenverantwortung ihrer Gäste zu zählen bzw. zumindest hoffen oder sie dazu aufzufordern.

Ich frage mich manchmal, ob der Konsum von Cannabis und vielen anderen rein pflanzlichen „Drogen“ (die die Natur völlig kostenlos zur Verfügung stellt) – im Gegensatz zu dem von Alkohol und anderen angstlösenden oder schmerzstillenden Medikamenten – schon so lange verboten ist, weil natürliche Wirkstoffe (im Gegensatz zu „menschengemachten“, unter deren Zeit- und Energieaufwand hergestellten) Menschen schneller außer Gefecht setzen statt sie über längere Zeit aufzuputschen und in Kampfbereitschaft zu halten?

Bleibt vielleicht zu hoffen, dass es den – in der zunehmenden Menge von Zivilisationserkrankten oder -gestörten und „Naturfreunden oder -freudinnen“, die zu Selbstzerstörung bzw. einer „Angriff ist die beste Verteidigung“-Haltung neigen wenigen übriggebliebenen „friedliebenden Grünen“ auf dieser Welt bald gelingt, das zu (re-)legalisieren, was nicht nur den (verbotenen) „Partydrogenmarkt“ verändern, sondern vielleicht auch die Macht der Pharmaindustrie und die globale Kriegstreiberei (um Territorialherrschaften) beenden könnte: den freien Zugriff der Menschen auf alles, was die Natur ihnen unverfälscht bietet, wenn sie ihm in ihrem Leben den (Zeit-)Raum geben, den es braucht, um natürlich (-un)gefährlich wachsen zu können bzw. zur Not auch angewandt zu werden.

Um alleine vernünftige Entscheidungen für sich selbst oder auch andere, denen das unter bestimmten – emotionalen – Umständen nicht möglich ist, treffen zu können, braucht es sowohl Erfahrungen mit (Nach-)Wirkungen am eigenen Leib als auch die ganze, unzensiert vor Augen geführte Wahrheit über (Spät-)Folgen übertriebenen Feierns.
Ich denke, die Chance, dass das gemeinschaftlich – gesamtgesellschaftlich, vielleicht irgendwann sogar global – gelingen kann, steigt mit jedem und jeder einzelnen kooperationsbereiten „Eingeweihten„, dem oder der bewusst ist, wie schnell Menschen die Kontrolle über etwas, über ihre „Aufsichtsbedürftigen“ oder sogar sich selbst verlieren – umso mehr vielleicht, als sie es vorher für einen völlig harmlosen oder sogar gesundheitsförderlichen Zeitvertreib gehalten haben.

P.s.: Ich wünsche natürlich trotzdem allen, die am heutigen Silvesterabend das Ende eines alten bzw. den Beginn eines neuen Jahres feiern, einen guten Start in das Jahr 2024 und uns allen möglichst wenige Neben- bzw. unangenehme Nach- oder Auswirkungen der kalendarisch festgeschriebenen Vorlage zum (christlichen) Feiern!

 

——————————————————–

Dank für das Foto gebührt cottonbro studio (auf pexels.com)!