Von den (vermeintlich) guten und bösen (Lebens-)Geistern in der Natur

Die Mensch ist voller abergläubischer Menschen, die in der Natur „Böses“ und „Gutes“ zu erkennen glauben und behaupten, sie wüssten, was auch für alle anderen gut oder schlecht ist, ohne zu bemerken, dass es nur für sie selbst „gute“ – vorteilhafte, nährende, kraftspendende, schöne, … – oder schlechte – „böse“, angsteinflößende, energieraubende, auszehrende, … – Dinge oder (Lebe-)Wesen gibt. Dieselben Dinge und/oder (Lebe-)Wesen können allerdings für andere Menschen etwas völlig anderes, vielleicht das genaus Gegenteil, bedeuten.
Jeder Mensch kann die Welt nur subjektiv – mit einem ganz individuellen Hintergrund, also ganz eigenen Lebenserfahrungen und damit verbundenen Gefühlen oder auch Erwartungen an andere – wahrnehmen. Ohne das Wissen darüber, dass

  • es unter Lebewesen keine objektive Einzelmeinung, sondern höchstens einen Konsens über unterschiedliche subjektive Wahrnehmungen oder Erfahrungen geben kann;
  • niemand die im eigenen Körper und Gehirn gespeicherten Erinnerungen abschalten, sie höchstens kritisch betrachten und immer wieder hinterfragen kann;
  • es im lebenden Universum – das von immerwiederkehrenden Zyklen des Entstehens und Werdens oder Seins und des Vergehens und Verschwindens „beherrscht“ wird – immer einen Fluss von Energien bzw. einen niemalsendenden „Umbau“ von lebender in tot erscheinende Materie geben wird, – egal ob Menschen sie als gut oder schlecht empfinden –

können sich Menschen, die alleine nach dem Guten, Schönen und Wahren streben, ohne sich in Ruhe – um sich darüber einig zu werden – mit anderen darüber unterhalten zu wollen, warum sie das vielleicht für schlecht, hässlich oder eine Lüge halten, ewig weiter darüber streiten, was davon denn stimmt.

Was die Lebensgeister einiger Menschen weckt – persönliche Herausforderungen; „gutes“ Essen; Alkohol, Zucker, Koffein, Nikotin oder andere in bestimmten Dosen anregend wirkenden Aufputschmittel, ätherische Öle bzw. Düfte, … – kann andere krank machen oder sogar töten, wenn die Gefahr besteht, dass sie süchtig danach werden und ihre Nerven, ihr Kreislaufsystem oder ihre Lungen und andere Körperorgane dauerhaft damit schädigen.
Es macht keinen Sinn, Dinge oder Lebewesen, die vermeintlich bestimmte „Un- oder Abarten“ verkörpern, zu verteufeln, weil sie – aus welchem Grund auch immer – wichtig sind, damit das Leben auf dieser Erde so „funktioniert“ wie es das tut: so dass alle, die darin entstanden sind, auch darin leben können, solange sie sich an die Regeln anpassen können, die dort herrschen:

Nimm‘ Dir nicht mehr aus der Natur als sich auf natürliche Weise auch wieder regenerieren kann – nur weil du Angst hast, dass Du nicht genug davon haben wirst, weil andere es auch brauchen, bzw. kommuniziere – wenn Du friedlich mit und nicht in ständiger Angst vor „bösen“ Menschen oder andere Wesen und Dingen, die es in Deinem Geist gibt und die Dir passieren könnten, leben möchtest – möglichst darüber, wie sich die verfügbaren Ressourcen gerecht aufteilen lassen, so dass alle damit zufrieden sein könn(t)en und es keinen dauerhaften Krieg darum geben muss, bei dem Deine ganze Art aussterben könnte (weil vor allem testosterongeladene Menschen – also in erster Linie, aber nicht nur Männer – sowohl schnell angriffs– oder kampflustig werden als auch im Affekt weiter gehen als nur persönliche Grenzen zu übertreten, wenn es um ihr eigenes Überleben und die Erfüllung ihrer natürlichen Bedürfnisse geht).

Es ist sinnvoller, achtsam und versöhnlich damit umzugehen, dass

  • nichts in der Natur nur gut oder nur schlecht für alle anderen ist und dass
  • man selbst also im Grunde nichts nur gut oder nur schlecht machen kann.

Wir können den Schaden, den wir in unserem Leben an unserer Natur anrichten, nur so gering wie möglich halten. – Ohne eine sinnvolle Fehlerkultur bzw. ohne die feste Absicht, möglichst wenig an ihr – die von Anfang an im perfekten Gleichgewicht zwischen „guten“, produktiven, und „schlechten“, zerstörerischen Energien, Dingen und/oder (Lebe-)Wesen funktioniert hat – zu verändern, um

  • natürliche Kreisläufe am Leben zu erhalten bzw.
  • aufgrund einseitiger Ressourcennutzung ins Stocken geratene erst einmal wiederzubeleben und
  • immer wieder Neubeginne zu ermöglichen,

können auch Menschen mit den „besten Absichten“ meiner Meinung nach im Hinblick auf ihr eigenes Überleben auf diesem Planeten alles nur noch schlimmer machen.
Wenn ich abergläubisch wäre, würde ich behaupten, „böse Menschen“ hätten absichtlich die Macht übernommen, um den Rest der Menschheit ins Verderben zu schicken oder zu knechten. Ich denke eher, sehr einflussreiche, mächtige Menschen haben die Kontrolle über ihr eigenes Ego bzw. die Verwirklichung ihrer schönen Träume verloren, die sie irgendwann einmal – vielleicht auch für alle anderen – für so gut oder zumindest für so ungefährlich gehalten haben, dass sie sie immer weiter verfolgt haben.
Man kann ihnen im Grunde keinen Vorwurf machen – weil viele andere Menschen, die von Natur aus auch so schlau hätten sein können, um zu erkennen, dass die guten Seiten ihrer Unternehm(ung)en irgendwann die schlechten – umwelt-, gesundheits- oder sogar gesellschaftsschädlichen – schon sehr lange nicht mehr aufwiegen können.

Traditionell wird die Nacht auf morgen schon lange als Walpurgisnacht, zu Ehren einer Frau, und nicht – wie vorher – zum Gedenken an zwei männliche Apostel gefeiert wird, um böse Geister zu vertreiben und auf ein fruchtbares Jahr zu hoffen bzw. männliche und weibliche Energien zusammenzubringen und gemeinsam zu ehren. Sie ergeben – genau wie Gut und Böse – erst in ihrer Verbindung Sinn.
Deshalb ist für mich der einzig „richtige“ Umgang mit ihnen, sie beide so zu akzeptieren, wie sie sind. Aber gleichzeitig ist es für mich wichtig, sich selbst dahingehend zu kontrollieren, sich nicht der Verlockung hinzugeben, sich auf die „bessere“ Seite zu schlagen. Man muss – um des lieben Friedens willen, nämlich um vermeintlich schneller wieder Ruhe bzw. ein hoffentlich darauffolgendes schlechtes Gewissen einkehren zu lassen – auch keinen Rückzieher machen oder eine zweite Wange hinhalten, wenn man weiß, wie man Schläge so abwehrt, dass andere es erst gar nicht ein zweites Mal versuchen.

P.s.: Leider gibt es – trotz Schulbildung und ausreichend wissenschaftlicher Erkenntnisse über die „Schwachstellen“ der Menschen und ihre oft (stress-)hormonell bedingten Abhängigkeiten – immer noch Menschen, die sich einreden (lassen), sie wären von bösen Geistern beherrscht, die sie – um sie zu beruhigen – zu sehr oder falsch „gefüttert“ haben, in Unkenntnis der Gefahr, dass sie dann immer mehr eines Tauschmittels dafür haben wollen, dass sie Ruhe geben … Viel schlimmer finde ich persönlich allerdings die, die sich gebildet nennen (dürfen) und „Besessenen“ entweder einreden, sie könnten gar nichts gegen ihr „unveränderliche Natur“ unternehmen oder bräuchten Medikamente oder andere Heilmittel dagegen.

 

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Dank für das Foto gebührt Jr Korpa (auf Unsplash)!

Auf Autopilot durchs Leben

Wie Belohnungssysteme, also Strukturen (oder Maschinen), die persönliche (Erfolgs-)Erlebnisse gewährleisten, dafür sorgen, dass Menschen echtes Mitgefühl oder ihren Weitblick bzw. Verstand über das eigene Cockpit hinaus und ihre Fähigkeit zur bewussten Selbstkontrolle verlieren

Unter Stressbedingungen – egal ob durch Über- oder Unterforderung ihres Potentials und daraus entstehenden hormonellen Ungleichgewichten – ihrer eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse – können Menschen normalerweise nicht (mehr) oder zumindest nicht besonders gut selbstständig denken. – Vor allem nicht, wenn sie nicht gezielt dafür trainiert und Entspannungstechniken erlernt haben, die es ihnen erlauben, Stress nicht höher zu bewerten als er tatsächlich – im Sinne einer Bedrohung des eigenen Lebens oder Glückes bzw. anderer Menschen – ist.
Sie funktionieren dann „nur noch“ – so wie auch alle anderen ungeübten Menschen es tun würden, weil sie nicht mehr in der Lage sind, wirklich freie, ungezwungene, persönliche Entscheidungen zu treffen, die Individualität ausmachen.

Nur darüber aufgeklärt wurden und werden immer noch die wenigsten Menschen in ihrem Leben so, dass sie es auch verstehen und anwenden, also achtsam damit bzw. mit sich selbst umgehen können – und sich nicht von anderen, die wissen, wie Menschen ticken, zu „funktionstüchtigen Geräten“ heruntergradieren lassen.
Individualität bzw. unterschiedlichste Verhaltensmuster werden vielen Menschen großteils bereits in der Schule ausgetrieben und dafür andere antrainiert, mit denen sie „gut“ oder „kinderleicht“, angeblich besser als vorher, durch ihr Leben kommen sollen.

Menschen funktionieren aber nie besonders lange gut, wenn sie zu gleichgeschaltet werden; vor allem nicht, wenn sie erlebt haben, wie aufregend schön das echte Leben auch an einem trüben Tag sein kann, sobald ein paar sehr unterschiedliche Menschen zufällig, also unkontrolliert und ohne Erwartungen aneinander, also stressfrei, bunt zusammengewürfelt werden. Wir brauchen unsere Verschiedenheiten, unsere menschliche Vielfalt bzw. unsere natürlichen Unterschiede, unsere unterschiedlichsten Fähigkeiten und Bedürfnisse (nicht die, die uns unter – schulischem, beruflichen oder privaten Druck, also unter Stressbedingungen leicht eingeredet werden konnten bzw. können, weil sie Erleichterung versprechen ), um im Team gut – schwarmintelligent – zusammenarbeiten zu können.

Selbstständig intelligent muss sich in Zeiten von KI aber im Grunde kein Mensch mehr verhalten, weil sich unter modernen Stressbedingungen – in einer Welt voller (Versagens-, Bindungs- oder Todes-)Ängste – menschliches Verhalten ohnehin vorausberechnen lässt. Die Energie lässt sich dank energieeffizienter, moderner Lösungen sparen.
Allerdings hat sich vielleicht noch zu wenig herumgesprochen, dass natürliche, automatisch ablaufende (Selbst-)Heilungsprozesse nur in Ruhe stattfinden können, so dass viele Menschen die Kontrolle über die Gesundheit ihres Körpers, ihres Geistes bzw. auch ihrer Seele – ihr gesundes Gleichgewicht – außer Kontrolle verloren haben. – Ich vermute, dass es daran liegt, dass sie sich im Laufe ihres Lebens sehr einseitig zu viel oder zu wenig abverlangt, vielleicht auch zu oft nur an Orten, an die sie von (Auto-)Piloten befördert wurden, entspannt (und/oder sich zu viel mit Maschinen, Steuer- oder Kontrollsystemen und/oder reibungslosen Abläufen beschäftigt) haben.

 

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Dank für das Foto gebührt Blake Guidry (auf Unsplash)!

Wie ein Elefant im Porzellanladen oder ein unnützes (Un-)Kraut im modernen, hocheffizienten Gewächshaus …

… können sich naturverbundene (statt kultivierte), gesundheitsbewusste (statt krankheits- und heilmittel- bzw. medizingläubiger) Menschen unter besonders gut zivilisierten ArtgenossInnen fühlen, die dem modernen Leben (in sterilen, also künstlich abgetöteten, hygienisch reinen Räumen) Vertrauen entgegenbringen, weil sie von Geburt an daran gewöhnt wurden oder es so beeindruckend, bequem oder schön finden, dass sie überhaupt keine Alternativen dazu suchen

Die Liebe zur Natur, das Verständnis für sie und ihre Bedürfnisse – für Tiere und Pflanze, aber auch Menschen – macht das heutige Leben, das von (Macht-)Missbrauch bzw. Herrschaft übereinander und Ausbeutung natürlicher Ressourcen für – angeblich „menschliche“ Zwecke – bestimmt ist, nicht besonders einfach.
Viele Menschen scheinen wichtigere Dinge zu tun zu haben, als sich näher damit zu beschäftigen, warum das, also auch ihr Leben ist, wie es ist.
Wer einfach nur leben oder bestmöglich durchhalten möchte, macht sich nicht die Mühe, sich umfassend mit der Vielfalt der Natur, Biodiversität, und biologischen, ökologischen Zusammenhängen zu beschäftigen, sondern pickt sich vor allem das heraus, was möglichst gut ins eigene Bild passt: vor allem ihre besonders schönen oder grausamen Seiten, die rechtfertigen, dass Menschen sie „bändigen“ – willkürlich, für ihre eigenen Zwecke, kontrollieren – dürfen.
Die Folgen bzw. Schäden, die dabei in der Natur angerichtet werden, werden „gerne“ ignoriert, weil – angeblich oder vermeintlich – alternativlos ist, was Menschen tun „müssen“, um auf dieser Erde überleben zu können.

Viele Menschen sind dabei krank geworden – krankhaft ängstlich, also paranoid vor allem, was ihnen von Natur aus „gefährlich“ erscheint: Viren, Bakterien, Pilze, Zecken, (Band- und viele andere) Würmer, Fledermäuse, Hunde, Katzen, Ratten, Mäuse, (saurer) Regen, Vulkanausbrüche, die Sonne, …
Zivilisationserkrankungen werden – genau wie die passenden Feindbilder, die für sie verantwortlich sind – werden an nachfolgende Generationen vererbt bzw. unbewusst weitergeben, so dass die häufig – aber glücklicherweise nicht immer – in noch größerer Angst vor bestimmten Lebewesen oder völlig natürlichen, zyklisch wiederkehrenden Naturereignissen aufwachsen, ohne dass sie sinnvolle, eigenverantwortliche Vorsorgemaßnahmen nennen könn(t)en.
In einer zivilisierten, in einer kultivierten Welt, in der es gilt,

  • kulturelle, menschengemachte, statt natürliche, biologische Vielfalt,
  • Zukunftsgläubigkeit (an die All- oder zumindest Regierungsmacht der Menschen auf Erden) statt Religion, also Rück-Verbindung zur der Natur,
  • trotz besseren Wissens die völlige Freiheit des menschlichen Willens, also menschliche Willkür über alle anderen Lebewesen,

aufrecht zu erhalten, richten es in erster Linie „andere“ – PolitikerInnen, Banken und/oder Versicherungen, ArbeiterInnen oder ausgebildete ExpertInnen, die sich damit auskennen bzw. dafür verantwortlich sind.

Dass sich all die zerbrechlich oder zerbrochen wirkenden Gestalten, die sich „normale“, „moderne“, „fortschrittliche“, „gebildete“ oder „vernünftige“ Menschen nennen, tatsächlich mit sich selbst und dem eigenen Leben auskennen, überzeugt mich nicht wirklich. Solange viele allerdings selbst noch davon überzeugt sind, werde ich aufpassen müssen, was ich sage oder schreibe – um niemanden persönlich anzugreifen mit Vorwürfen, dass er/sie sich von

  • angsteinflößenden Drohungen – Horrorszenarien – jede Verantwortung für das eigene Leben hat absprechen lassen,
  • verlockenden Versprechungen hat einlullen und verweichlichen lassen bzw. sich von
  • VertreterInnen unterschiedlichster Branchen zu sehr hat beeindrucken bzw. beeinflussen, also bereden lassen, sich „freiwillig“ bei ihnen zu verschulden bzw. in Abhängigkeit ihrer Produkte zu begeben (die angeblich unser Leben vereinfachen oder sicherer und schöner machen sollen).

Wenn (süchtige) Menschen denken, man wolle ihnen etwas wegnehmen – selbst wenn offensichtlich ist, dass es sie krank und zerbrechlich macht – können sie unberechenbar grausam werden: nicht unbedingt immer gegenüber denen, von denen sie sich selbst bedroht sehen, sondern oft gegenüber sich selbst. Meine Vermutung dazu ist, dass ein natürlicher Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt wird, wenn Menschen zu sehr entarten und sich von sich selbst, ihrer Natur entfernen…

Den Rückweg kann jede/r nur ganz für sich alleine antreten.
Es gibt viele, die schon (lange) unterwegs sind – im Grunde können sich ihnen auch alle anderen anschließen und Schritt für Schritt von dem abwenden, was sie genau dahin gebracht hat, wo sie heute gelandet sind: Vielleicht in einer „schönen neuen Welt„, einer gut organisierten, sauberen und ordentlichen, hocheffizient arbeitenden und/oder nach gemeinsamen Richtlinien kontrollierten; während sie aber ihre alte, wilde, ungezähmte, chaotische und trotzdem gut, nur vielleicht langsamer und nicht reibungslos funktionierende immer noch im Herzen tragen und sich öfters in sie zurück sehnen als ihnen – als fortschrittliche Menschen, die sie sein woll(t)en – vielleicht lieb ist.

 

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Dank für das Foto gebührt Who’s Denilo ? (auf Unsplash)!

Erlebnisse oder Eindrücke und bewusste oder professionelle Einflussnahme auf das Leben anderer

Wenn Menschen glauben, was sie sehen oder hören, ohne zu wissen, warum (oder ohne daran zu denken, dass andere damit eine Absicht verfolgen, ihnen etwas besonders deutlich zu sagen oder zu zeigen)

Wir Menschen funktionieren – genau wie die anderen Lebewesen dieser Erde (und vermutlich auch im Rest des Universums) – im Grunde alle gleich: Wir reagieren auf Reize, die unsere Sinnesorgane erreichen. Der eine mehr, die andere weniger – je nach individueller, körperlicher Voraussetzung oder und dem geistigen Bewusstsein für die eigene Wahrnehmung oder die – körperliche, geistige oder seelische – Manipulation durch andere Menschen, die beeindrucken oder Einfluss ausüben (wollen).
Menschen müssen – wenn sie überleben wollen – wissen, wie andere, deren Hilfe sie vielleicht einmal brauchen, auf sie – ihr Auftreten oder ihre Anliegen – reagieren. Vor allem müssen sie wissen, wie sie – falls sie Hilfe benötigen, die ihnen verweigert wird – doch noch bekommen, was sie brauchen: durch Überzeugungsarbeit bzw. Betteln oder einfach – wenn sie darin keine Erfolgschancen sehen – bei anderen Menschen.
Auch wenn ich denke, dass die meisten Menschen wissen, wie sie ihre Ziele (nicht) erreichen können, vermute ich, dass den wenigsten bewusst ist, wie manipulativ sie sich verhalten, wenn sie

  • z.B. in Rätseln oder Gleichnissen sprechen bzw. um den heißen Brei herumreden – vielleicht weil sie in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen damit gemacht haben, Klartext zu reden, also deutlich, ehrlich die Wahrheit zu sagen – und
  • sie sich selbst mit Worten bzw. Bitten zurückhalten (um Mitgefühl bzw. Respekt zu erwecken) oder
  • anderen ein schlechtes Gefühl – wie Ehrfurcht, die eine Angst bzw. Unterdrückungsform darstellt – damit vermitteln, dass sie sich besser, größer, schöner als sie darstellen (wollen).

Oft sind nicht die auf ungeübte Augen oder ängstliche Gemüter gefährlich-wirkenden, aufbrausenden Charaktere die größten Kontrollfreaks, die versuchen, andere mit mit Macht dazu zu bringen zu tun, was sie wollen – zumindest wenn sie so schlau sind zu wissen, dass Gewalt immer auch Gegengewalt hervorruft. Es sind meiner Beobachtung nach eher die ruhigen, unauffällig und rücksichtsvoll wirkenden, die ihre Strategien – ihre (manipulative) Kunst, mit der sie anderen schmeicheln oder sie beeindrucken wollen – ausarbeiten und auf ihre Chancen warten.
„Dank“ unseres Gehirns, also unserer geistigen Intelligenz und unseres Sprachvermögens sind Menschen dazu in der Lage, Erkenntnisse über sich selbst und andere zu gewinnen, die sie verschweigen oder an andere weitergeben können – je nachdem, ob sie sie aufklären, also ihnen ihr Wissen weitergeben oder es stattdessen selbst anwenden und damit – bewusst oder „ohne böse Absicht“ – Einfluss auf sie nehmen wollen.

Ich persönlich halte es für gefährlich, Menschen in Richtungen lenken zu wollen, die man selbst für erstrebenswert hält – ohne sie ehrlich darüber aufzuklären, warum sie das auch für sie sein könnten, bzw. ohne sie zu fragen, ob sie überhaupt von anderen Menschen angeleitet werden wollen.
Erwachsene Menschen sind von Natur aus daran gewöhnt, sich erst von etwas oder jemandem beeindrucken lassen zu müssen, bevor sie in all Vielfalt des Lebens – der ArtgenossInnen, Mitlebewesen und Dinge – überhaupt noch Begeisterung für etwas oder Interesse an anderen entwickeln können. Sie sind nicht mehr wie kleine Kinder neugierig auf alles, sondern haben vielfach festgestellt, dass nicht alles, was anfangs aufregend oder besonders schön erscheint, lange hält, was es versprochen hat (oder Menschen ihre Treueschwüre immer ernst meinen). Daher beherrscht Werbung bzw. Propaganda eigener Vorzüge die Menschenwelt genau wie den Rest der Natur: Es geht schließlich um Erfolgserlebnisse im Leben sowie die eigene Fortpflanzung bzw. Weitergabe des angeeigneten Wissens oder Könnens an jüngere Generationen.

Nur Menschen könn(t)en allerdings hinterfragen, warum sie eigentlich

  • schön finden, was sie als schön wahrnehmen;
  • mögen, was ihnen ein gutes Gefühl verschafft;
  • beeindruckend finden, was andere ihnen vorspielen;
  • Einfluss auf das nehmen wollen, was andere tun, und damit vielleicht selbst
  • Eindruck schinden möchten (statt zufrieden mit sich selbst und den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten zu sein und sie anderen einfach anzubieten).

In der heutigen Angebotsvielfalt müssen Menschen abgestumpft sein, – strenge Auswahlkriterien, vielleicht Schönheitsideale, haben – um sich überhaupt noch zurechtzufinden bzw. Entscheidungen für sich treffen zu können. Oder sie müssen mit ihrem Herzen sehen (können), das sich schwerer täuschen lässt und mit weniger zufrieden gibt als ihre Augen, ihr Bauch oder ihr Gehirn.
Dass das wenige tun, viele Menschen also nicht allein durch ihre innere Zufriedenheit reich werden (wollen), lässt sich unschwer daran erkennen, dass „InfluencerIn“ ein anerkannter Beruf bzw. sogar Berufswunsch von Kindern ist, dem sie nachgehen könnten, weil andere, die von dieser Arbeit profitieren, sie dafür bezahlen.
Es ist mein Eindruck, dass sie damit in Zukunft immer weniger Menschen so beeinflussen können, wie sie es sich heute vorstellen.
Aber vielleicht erlebe ich noch mein blaues Wunder, weil ich mich in der natürlichen Evolution (des Menschen) getäuscht habe und wir zukünftig von UnternehmerInnen beherrscht werden, die nicht nur genau wissen, was sie selbst wollen, sondern auch, wie sie es bekommen (ohne darum bitten zu müssen).

 

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Dank für das Foto gebührt Birmingham Museums Trust (auf Unsplash)!

Ein gesundes Lebensgefühl als Abhängige/r?

Menschen, die nicht wissen, wie es sich anfühlt, unabhängig zu sein, weil sie nie völlig frei und unabhängig von süchtigmachenden Substanzen bzw. Mitteln oder Produkten waren, können nur theoretisch wissen, was es bedeutet, mit ihrem gesunden Menschenverstand freie Entscheidungen treffen zu können und sich gesund, im Einklang mit sich selbst und im Frieden mit der Welt bzw. der Natur (im Gegensatz zur kultivierten, zivilisierten Menschenwelt) zu sein.

Kinder, die von den eigenen Eltern besonders „liebevoll“ aufgezogen, aber nicht ausreichend über die natürliche, hormonell bedingte Eltern-Kind-Beziehung bzw. Mutter-Kind-Bindung aufgeklärt werden, können süchtig nach dieser „Liebe“ werden und im späteren Leben als Erwachsene/r verzweifelt nach Menschen suchen, die ihnen genau dieses Gefühl vermitteln (obwohl sie dadurch wieder in ihre kindliche „Opfer“-Rolle statt in die eines gleichberechtigten Partners schlüpfen und im Grunde von Partnerschaften nur enttäuscht werden können, sobald eigene Kinder es – von Natur aus – erfordern, dass ihren Bedürfnissen die volle Aufmerksamkeit geschenkt wird).

Kinder, die während ihrer Entwicklung große Zuckermengen oder andere ungesunden Nahrungsmittel bzw. isolierten und daher einseitigen Nährstoffe im Übermaß essen dürfen, ohne dass ihnen Informationen zu schädlichen Nebenwirkungen dazu geliefert bzw. Möglichkeiten zu einer gesunde Kontrolle ihres Konsums mit an die Hand gegeben werden, können leicht Esssüchtige werden, genauso wie Menschen, die in ihrem Leben Trost in bestimmten Nahrungsmitteln gefunden haben.

Kinder, die in ihrem Leben kein gesundes Spielverhalten mit anderen lernen können, weil sie unfair behandelt werden oder keine ebenbürtigen SpielkameradInnen finden, sind prädisponiert für unterschiedlichste Spielsüchte, egal ob am Computer, im Berufsleben und mit Geld oder in privaten Beziehungen.
Sogar vom Schlafen bzw. ihrem Bett scheinen viele Menschen so abhängig zu sein, dass sie in anderen Betten nicht schlafen können.

Gesunde Menschen sind flexibel, anpassungsfähig und in der Lage, jeden Tag neu zu entscheiden, ob sie heute etwas Bestimmtes zu sich nehmen oder nutzen möchten oder nicht.
Jedes zwanghafte Verhalten, das sich nicht aus einer natürlichen Ursache – wie eine lange Durststrecke oder Zeit ohne Nahrungszufuhr trotz körperlicher Aktivität – ist krank, aber relativ leicht, durch Einsicht, Aufklärung und selbstverantwortliches Verhaltenstraining, also Übung, ganz ohne Medikamente oder andere Heilmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder (technologische) Überwachung durch andere heilbar, wenn vertraute Menschen – vielleicht selbst Abhängige – mithelfen und ein gesundes Miteinander mit gegenseitiger Unterstützung leben.
Ich würde behaupten, dass es aktuell nur wenige gesunde Menschen und Lebensgemeinschaften auf dieser Welt gibt.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

 

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Dank für das Foto gebührt Nijwam Swargiary (auf Unsplash)!

Von Menschen, die sich nicht wohl in ihrer eigenen, natürlichen Haut fühlen und sich eine künstliche zugelegt haben

Von der sinnlosen Suche nach Rettung in der Natur(heilkunde), wenn Menschen sie schon nicht in künstl(er)i(s)chen oder virtuellen Welten gefunden haben

Unsere Natur – so wie wie von Natur aus sind, also unsere Nackheit – scheint vielen Menschen entweder nicht (mehr) zu gefallen oder sogar Angst zu machen. Vielleicht betrachten sich die, die sich nicht gefallen könnten, wie sie sind, aber auch einfach nicht nackt im Spiegel.
Vielleicht verhüllen sie sich, ihr echtes Selbst, hinter hübschen Kleidungsstücken oder fühlen sich erst wohl, wenn etwas sie warm hält, weil sie allein (mehr) wissen, was sie tun können, um mit ihrem Körper oder Geist innere Wärme zu produzieren, um sich selbst aufzuheizen.
Vielleicht haben sie schon so viel an sich, an der Person, als die sie auf die Welt kamen, verändern, herumschneiden oder sich diverse, künstlich hergestellte Substanzen einspritzen lassen, dass sie gar nicht mehr wissen, wer sie natürlich immer noch sind – irgendwo versteckt oder verdeckt oder sogar eingesperrt.

Niemand kann von anderen Menschen erwarten, dass sie auf die Suche nach etwas gehen, was gezielt, mit voller Absicht so sehr verändert wurde, dass es nur für liebende Augen noch in seiner ursprünglichen Form erkennbar ist (die es ohnehin sehen, ohne dass jemand sie zum Suchen auffordert).
Und niemand sollte darauf hoffen, dass andere das ausbügeln können, was man sich selbst – aus fehlender Naturverbundenheit, also fehlendem Natur- und Selbstvertrauen bzw. -bewusstsein – angetan hat, auch nicht mit „Naturheilmitteln“, die auf jeden Menschen – je nach Verbundenheit damit und Vertrauen in sie – eine andere Wirkung haben können.

Menschen, die sich in ihrem eigenen Körper nicht wohlfühlen, vielleicht von Kindheit an nicht wohlgefühlt haben, weil sie keine liebenden, naturverbunden, sondern zivilisations- bzw. kriegsgeschädigte Eltern hatten, wissen nicht genug darüber, wie sie sich selbst helfen, befriedigen können, wenn ein innerer Kampf in ihnen tobt.

Niemand wird inneren Frieden, das eigene Glück, darin finden, andere Menschen an sich „herumdoktern“ zu lassen.
Die kurzen Glücksgefühle dabei, wenn andere sich um das eigene Selbst, das verletzte Ego oder die unbeachtete Person kümmern, kann sich jede/r leicht bescheren, der oder die Geld besitzt und sich das, wonach das Herz sich sehnt, kaufen kann.
Allerdings wird sich niemand

  • ein neues Wissen über sich selbst bzw. die eigenen schlechten Erfahrungen mit dem eigenen Ich;
  • eine neue Reizverarbeitung über Sinnesorgane, die vielleicht umoperiert wurden;
  • eine neue Familie, und schon gar nicht
  • eine neue Erde

kaufen können, auch wenn es mächtige, (einfluss-)reiche Menschen gibt, die schon lange versuchen, aus unser aller Natur eine Kunstwelt zu erschaffen, in der sie sich – unter ihren selbstgeschaffenen Kunstmenschen, Transhumanen – wohl, sicher und frei, fühlen.

Ich wette, sie werden darin nie Sicherheit und Freiheit finden und sich wirklich wohl in ihrer Haut, nämlich wieder naturverbunden fühlen. Solange sie

  • ihr Geld und ihre materiellen Besitztümer brauchen, um sich wertvoll zu fühlen;
  • (virtuelle) Machtinstrumente wie die von ihnen gegründeten Unternehmen und Institutionen oder gekauften Medien, PolitikerInnen oder AnwältInnen nutzen, die ihre „Kreationen“ als das (völlig ungefährliche) Nonplusultra propagieren, das möglichst alle Menschen zu ihrem Glück brauchen;
  • abgeschottet von anderen Menschen leben und nur vor großem – ausgewählten – Publikum reden statt schutzlos und unvorbereitet in aller Öffentlichkeit auftreten zu können, weil sie
  • nicht nur viele treue AnhängerInnen haben, sondern mit dem, was sie tun oder schon alles getan haben, z.B. gesundheitsschädliche, naturzerstörerische, also potentiell tödliche Technologien zu finanzieren, mit denen sie entweder sich selbst das Leben vereinfachen oder andere willkürlich kontrollieren können – schon viele Menschenleben (die nicht genug Widerstandskraft gegen ihre Macht hatten) zerstört haben, so dass sie
  • FeindInnen haben, es also Menschen gibt, die sehr wütend auf sie sind und ihnen nach dem Leben trachten könnten, und
  • denken, man dürfe sich alles aus der Natur nehmen, was man für sich allein oder die eigenen Ziele nutzen möchte, ohne fragen zu müssen, ob es sonst jemand für etwas Wichtigeres – z.B. das eigene Überleben – braucht, und
  • nicht auf die Idee kommen, natürliche Ressourcen gerecht mit allen anderen Lebewesen auf dieser Erde – nicht nur Menschen – zu teilen, denen es von Natur aus genauso zusteht wie uns,

scheinen sie ihre natürliche Rolle auf dieser Erde etwas zu übertrieben spielen zu wollen und nicht respektieren zu können, dass andere Lebewesen auch das (Natur-)Recht besitzen, so frei und in (vermeintlicher) Sicherheit leben zu dürfen wie sie es für sich beanspruchen.
Wir werden sehen, wohin es sie führen wird.

P.s.: Die Natur mag zwar – wie unsere menschliche Haut – nichts vergessen, also alles abspeichern, was Menschen ihr oder sich selbst zu Lebzeiten angetan haben. – Aber wenn sie nicht jederzeit eine ehrlich gemeinte Entschuldigung und das Versprechen, zukünftig ihr als Ganzheit – nicht nur dem, was man sich als Rosinen aus ihr herauspickt – zu dienen, akzeptieren würde, würde Erkenntnisfähigkeit keinen Sinn ergeben, genausowenig wie Neuanfänge, also Möglichkeiten, noch einmal ganz von vorne, bei den eigenen Ursprüngen, anzufangen und etwas zukünftig besser zu machen als bisher.

 

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Dank für das Foto gebührt Velizar Ivanov (auf Unsplash)!

Unsinnige, unnatürliche menschliche Verhaltensweisen und absolutistische gesellschaftspolitische Höflichkeitsregeln

Wenn Natur, Kultur, Politik und andere Wissenschaften aufeinandertreffen und gegeneinander konkurrieren

Oder vom Unsinn, andere Menschen reglementieren zu wollen, ohne sich vor ihnen verantworten, also Rede und Antwort dazu stehen zu können, wann bestimmte Verhaltensregeln unter Menschen Sinn ergeben und wann nicht

Wir Menschen sind aus der Natur entstanden und daran angepasst, gemeinsam friedlich mit bzw. in ihr, also auch miteinander zu leben – das sagen mir sowohl meine individuellen Lebenserfahrungen als auch wissenschaftliche (Einzel-)Beobachtungen oder Studien dazu.
Von Natur aus können wir miteinander kommunizieren und kooperieren, solange wir uns miteinander auf gemeinsame Ziele oder auf Wege einigen können, wie wir unseren nicht gegenseitig im Weg stehen und uns dabei im – sei es persönlichen, individuellen oder gemeinschaftlichen – Vorankommen behindern, wenn es keine gemeinsamen gibt.
Vermutlich – das ist meine Meinung – um es sich einfacher zu machen und/oder „effizienter“ arbeiten zu können, haben einige Menschen irgendwann angefangen, Regeln festzusetzen, die sie selbst sowohl für sinnvoll für sich selbst als auch für geeignet für alle anderen hielten und an die sich deshalb alle – auch gegen jede intuitive Abneigung oder aus anderer Perspektive vernünftige Einwände, also auch gegen deren Willen – halten soll(t)en.
Viele Menschen sind extrem tolerant, also bereit, unter dem zu leiden, was andere von ihnen verlangen; vor allem, wenn sie noch keine Alternativen dazu kennen, sich deren Vorgaben und/oder Erwartungen zu beugen, ohne dass es Konsequenzen für sie hat, unter denen sie – vermeintlich – noch mehr leiden würden.
Andere sind extrem herrisch, verlangen also, dass andere sich an ihre Regeln bzw. oft allgemein anerkannte Höflichkeitsregeln halten, die sie sich selbst – mühsam oder weil sie ihnen leicht verständlich erschienen – angewöhnt haben bzw. die ihnen andere gewaltsam oder mit viel Geduld beigebracht, anerzogen, haben, so dass sie der Meinung sind, auch andere Menschen müssten wie sie „von Natur aus“ dazu bereit sein, sich von anderen beherrschen oder manipulieren – zu ihrem vermeintlichen Glück zwingen – zu lassen.

Für mich ergibt es keinen Sinn, einen Teil der Menschheit leiden und andere über sie herrschen zu lassen. Die kulturell vielgelobte Rücksichtnahme aufeinander macht unter Menschen aus naturwissenschaftlicher, biologischer Sicht (zumindest ökologisch denkender, an die Möglichkeit eines friedlichen Miteinanders glaubender Menschen) nur dann Sinn, wenn die entweder zufällig genau dieselben Bedürfnisse und Strategien haben, um sie sich gegenseitig zu erfüllen, oder sich bereits kennen und voneinander wissen, auf was sie jeweils besonderen Wert legen. Nicht alle Menschen haben dieselben Erwartungen aneinander oder Vorstellungen von rücksichtsvollem Verhalten. Bevor Menschen sich nicht miteinander beschäftigt, sich vorsichtig angenähert, Beobachtungen angestellt, Fragen geäußert und auf verständliche Antworten gewartet haben, können sie nicht in Erfahrung gebracht und gelernt haben, was sie bei zukünftigen Begegnungen und Unterhaltungen berücksichtigen können, sollten oder sogar müssen, wenn sie das Gegenüber nicht völlig ver- oder abschrecken wollen.
Generell davon auszugehen, dass es Menschen gibt, die sich freiwillig opfern oder – in vorauseilendem Gehorsam – zumindest den Bedürfnissen oder Erwartungen anderer unterordnen, halte ich genauso für eine unbewiesene Behauptung wie die, dass es Menschen gibt, die freiwillig , ohne dafür von anderen gebührend entlohnt zu werden, die Verantwortung für andere bzw. das, was diese tun, übernehmen.
Höf(l)i(s)ches Verhalten ist besonders unter Menschen verbreitet, die besonders gut vor anderen – vorbildlich – dastehen bzw. sich möglichst wenig Ärger im Miteinander einhandeln möchten, vor allem wenn andere ihnen mit dem, was sie tun, auf die Nerven gehen (könnten). In jeder eingespielten Gruppe von Menschen gibt es aus unterschiedlichsten Gründen oder aufgrund deren Ziele und/oder Absichten bestimmte Verhaltensregeln oder Ehrenkodices, die Neuzugänge lernen müssen, wenn sie sich integrieren, also ein Teil dieser Gruppe werden möchten.

Menschen, die sich ihrer selbst, ihres Selbstwertes, ihrer eigenen Würde, nicht nur bewusst sind, sondern die vor anderen auch für sie einstehen, müssen sich nicht anderen zuliebe an Regeln halten, die ihnen widerstreben (wenn sie sich vielleicht von ihnen über- oder unterfordert, beleidigt oder gedemütigt fühlen). Sie müssen nur wissen, dass (noch) nicht alle Menschen dazu bereit sind, andere – die sie als „unter ihrer Würde“ betrachten – als voll integrierbare Mitglieder in ihre Gemeinschaften aufzunehmen. Was heute bereits vielen Kindern von ihren Erziehungsberechtigten oder LehrerInnen angetan wird, obwohl es umfassende Kenntnisse über deren natürliche Bedürfnisse und Lernvermögen, kulturelle Unterschiede und/oder Entwicklungsverzögerungen (durch fehlende Zeit oder Geduld bzw. Über- oder Unterforderung in unterschiedlichen Lernbereichen) gibt, ist jedenfalls wenig menschenwürdig, zumindest, wenn man Kinder nicht bereits als „vollwertige“ Menschen mit einem eigenen Willen und dem Recht auf Widerstand betrachtet…
Nicht besser wird es, wenn man Menschen, die auf menschenwürdige Unterstützung hoffen, z.B.

  • im eigenen Land als „Flüchtlinge“,
  • in einer Stadt als „Zugezogene“,
  • in einer Schule, einem Verein, einer Kirchengemeinschaft oder anderen Vereinigung von Menschen als „die Neuen“ empfängt,

die sich dankbar „neuen„, nämlich deren alten, Gepflogenheiten anpassen sollen oder sogar müssen, wenn sie nicht weiterhin Ausgestoßene bleiben oder anders von der bestehenden Gemeinschaft bestraft werden wollen; anstatt ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung und Lebenserfahrungen einzubringen und mit anderen, dort bestehenden abzugleichen, um verstehen zu können, warum man sich – unter völlig neuen Bedingungen (des Miteinanders) – auf gemeinsame, neue, einigen sollte.

In der Vergangenheit haben sich nie alle Menschen „gut“ erziehen und an die bestehenden, von ihren Vorgängergenerationen aufgebauten Systeme anpassen lassen.
Nicht nur QuerdenkerInnen, sondern auch SystemaussteigerInnen zeigen schon immer, dass es auch anders geht als sich von einer Mehrheit demokratisch regieren, also von einer Politik und ihren selbstgewählten KulturberaterInnen oder Wirtschafts- und WissenschaftsexpertInnen (statt von natürlichen Bedürfnissen nach einem naturnäheren menschlichen Miteinander) beherrschen zu lassen.
Ich sehe keinen Grund, anderen Menschen DANKE für etwas sagen oder mich anders erdenklich dafür zeigen sollen, wenn ich

  • mich überhaupt nicht über deren Geschenk freue (weil ich es gar nicht selbst gebrauchen kann und kein Aufbewahrungslager für Dinge besitze, die ich irgendwann anderen Menschen, die sich darüber freuen würden, weiterschenken möchte) oder
  • es als eine Selbstverständlichkeit betrachte, wenn andere etwas mit mir teilen, was sie selbst überhaupt nichts kostet oder gekostet hat außer Lebenszeit – die ihnen geschenkt wurde und die sie sich selbst einteilen können, ganz so, wie sie gerne möchten bzw. es für sinnvoll halten.

Wir müssen meiner Meinung nach nicht alles immer wieder in Worten ausdrücken, was unsere Blicke oder intuitiven Reaktionen stattdessen viel leichter sagen können, und/oder anderen immer wieder etwas vorbeten, sobald sie das Prinzip dahinter verstanden haben.
Wir müssen nicht immer wieder alles umsetzen und/oder in Angriff nehmen, was wir nur für eine gute Idee halten, weil andere uns irgendwann einmal plausibel gemacht haben, dass es eine ist.
Wir müssen nicht alles sagen oder tun, nur weil wir es sagen oder tun können bzw. so gelernt oder uns irgendwann so angewöhnt haben.
Wir könnten auch „einfach“ – vor allem, wenn uns nur etwas Gewöhnliches dazu einfällt – bewusst darauf verzichten und warten, bis uns entweder eine bessere Idee für eine Formulierung unserer Gedanken oder Gefühle oder eine Vorgehensweise kommt, oder bis uns jemand fragt, warum wir gar nichts dazu gesagt oder dafür oder dagegen getan haben.
Aber eine Antwort darauf wissen sollten wir – als Menschen mit einem denkfähigen Gehirn und einem Gewissen bzw. Verantwortungsbewusstsein – dann schon, also nicht hoffen, dass nie jemand nachfragen oder sich immer wieder mit einer Antwort zufrieden geben wird wie „Das ist einfach“ bzw. „war schon immer so„.
Es ist – nicht nur von interessierten WissenschaftlerInnen – leicht nachzuprüfen, also eigene Recherchen dazu anzustellen, dass das einfach nicht stimmt, also eine dreiste Lüge ist.

P.s.: Kein Mensch hat in meinen Augen das (Natur-)Recht, anderen ohne deren Einwilligung bzw. eine ausführliche Aufklärung und Beantwortung aller Fragen sowie Ausräumen aller Einwände etwas vorzuschreiben, bzw. die Pflicht, anderen zuliebe Dinge zu tun, die ihm bzw. ihr widerstreben. Deshalb ist es auch utopisch, zu denken, man würde immer wieder „Dumme“ finden, auf die man (Denk-)Aufgaben abwälzen könnte, für die im Grunde niemand allein die Verantwortung übernehmen möchte oder könnte – weil sie uns alle, das Leben und die Zukunft jedes und jeder einzelnen betrifft.

 

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Dank für das Foto gebührt Brett Jordan (auf Unsplash)!

Die vermeintliche Unvollkommenheit (durch fehlende Aufklärung und Medienkompetenz) der menschlichen Seelen

Eine Welt der Gedanken und Gefühle in Scherben und voller Lücken (damit Menschen bzw. Medien, die vollkommen virtuelle Welten erschaffen können, weiterleben können)

Viele Menschen bekommen von Kindesbeinen an, sobald sie Worte verstehen können, bewusst oder sogar gezielt – weil in den Gemeinschaften, in denen sie Leben, einem Menschenleben allein wenig oder gar kein Wert zugeschrieben wird – oder unabsichtlich – weil ihre Eltern und LehrerInnen es selbst nicht besser wissen bzw. im Laufe ihres Lebens kein Selbstwertgefühl entwickeln konnten – vermittelt,

  • dass ihnen in ihrem bzw. zu ihrem Leben etwas fehlen würde,
  • dass sie unvollständig wären und im Laufe ihres Lebens erst etwas erreichen müssten, um ein ganzer Mann oder eine echte Frau zu sein, oder
  • dass sie vor allem als LückenfüllerInnen für andere Menschen, denen etwas fehlt, dienen sollen.

In unserer modernen Welt werden Menschen über Medien über die Realität „aufgeklärt“, die in erster Linie eigene Interessen – nicht die ihrer ZuschauerInnen oder ZuhörerInnen (oder SchülerInnen, die von ihnen etwas über das echte Leben lernen wollen) – verfolgen, weil sie entweder Geld mit ihrer Arbeit (für andere) verdienen oder eigene Produkte und Dienstleistungen verkaufen wollen bzw. müssen, um davon leben zu können.
Das, was viele Menschen für die Wirklichkeit halten, ist das, was andere Menschen – Informations- bzw. NachrichtenübermittlerInnen, also Medien oder MedienmacherInnen – ihnen gesagt oder gezeigt oder anders vorgespielt haben, weil die entweder selbst glauben, dass das, was sie sagen, zeigen oder anders beweisen wollen, wirklich so ist, oder sie wissen, dass andere genau das von ihnen erwarten, also erfahrensehen, hören oder fühlen – wollen, damit ihnen das „Lernen“ bzw. Konsumieren dieser Informationen möglichst leicht fällt.

Wenn Menschen also das – vielleicht ständige – ungute Gefühl haben, sie oder ihre Welt wären nicht vollständig, weil ihnen noch etwas Wichtiges (zu ihrer Erfüllung) fehlt oder um sich sich oder sie – in ihrer Ganzheit – zu verstehen, dann

  • haben sie wahrscheinlich irgendwann im Laufe ihres Lebens ihre Naivität, ihre kindliche Neugier und/oder ihren Leichtsinn verloren, die oder der uns jeden Tag viele neue Möglichkeiten (des freiwilligen Dazulernens) eröffnet (und gegen Ignoranz – Nichts-mehr-wissen-wollen – und/oder Schwermut eingetauscht), oder
  • ist vielleicht ihr Glauben an sich selbst bzw. ihr Urvertrauen in die Hilfsbereitschaft anderer zerbrochen, der bzw. das alle Neugeborenen auf dieser Erde noch erfüllt (die sich sowohl aus eigener Kraft als auch mit Hilfe ihrer Mutter oder anderer Menschen ihren Weg an Licht erkämpft haben).

Es gibt zwar die Behauptungen, dass Scherben Glück bringen oder dass wir in unserem Leben bewusst immer wieder Plätze frei halten oder machen sollten, damit etwas oder andere sie ausfüllen kann bzw. können: neue Dinge oder seelenverwandte, ge- oder zerbrochene, Menschen, die sich selbst auch unvollständig fühlen oder ihr Leben nur noch als Scherbenhaufen vor sich sehen und nach einem neuen Halt bzw. nach einem Topf suchen, auf den sie passen, oder nach einem Loch, das sie stopfen können. – Aber was wir gegen eine Leere in uns oder gegen unsere Trauer darüber tun können, dass unser Herz vielleicht sehr an einem „guten Stück“ hing, das – bewusst von anderen oder aus eigenem Versagen – zerstört wurde, nach einer Reparatur nie mehr so aussehen wird wie vorher oder überhaupt nicht mehr zusammengesetzt werden kann, das können nur Menschen wissen, die Erfahrungen damit gemacht haben, wie etwas wieder vollständig heilen kann, ohne dass es aussehen, sich anhören oder sich anfühlen muss wie vor dem Zeitpunkt, bevor es kaputt ging (oder gemacht wurde).

Als promovierte Biologin, Mensch und erwachsene Frau mit 45 Jahren Lebenserfahrung kann ich dazu nur sagen: Es ist keine menschengemachte Technik, die Dinge – sei es vollkommen leblose Materie oder seien es Teile von einst oder noch lebenden Körpern – ersetzen kann, zu denen Menschen von Natur aus eine besondere Beziehung haben oder aufgebaut hatten. Genauso wenig kann ein „neues“ Lebewesen den Platz eines anderen einnehmen, zu dem einmal eine enge Bindung bestand.
Menschen sind allerdings von Natur aus extrem anpassungsfähig und können sich gut mit Ersatzbefriedigungen abfinden. Tief im Inneren wird meiner Meinung nach allen, die das noch tun, so lange etwas fehlen, bis sie verstanden haben, warum sie sich nach etwas sehnen, was sie nicht haben (oder nur denken, nicht zu haben – weil sie anderen geglaubt haben, dass sie es nicht hätten).

Ich denke nicht, dass Schulen oder Universitäten und andere sogenannte Bildungsstätten es jemals schaffen werden, all die Wissenslücken zu enthüllen oder Desinformationen aufzuarbeiten, die durch schlecht aufgeklärte, medien-inkompetente, aber von ihrem – zu einseitigen oder veralteten – Wissen oder Können überzeugte LehrerInnen, JournalistInnen und VertreterInnen viele anderer Berufsgruppen in der Welt verbreitet wurden.
Aber ich glaube daran, dass in einer vollkommenen Welt, in der alles – ganzheitlich – miteinander verbunden ist, irgendwann Klarheit darüber herrschen wird, warum destruktive Menschen Dinge kaputt machen oder Unachtsame sie kaputt gehen lassen bzw. in der Vergangenheit bewusst, mit voller Absicht, zerstört haben, was sie selbst oder viele andere eigentlich gebraucht hätten … „Nur“ um etwas Neues, angeblich Besseres, Schöneres, Einfacheres, Sichereres, … aufzubauen, wovon sie nur dachten, dass sie es bräuchten – obwohl sie es weder fühlen noch wissen konnten.
Wenn dann noch Einigkeit darüber herrscht, was getan werden kann, damit unsere Welt sich davon erholen kann – die Seele/n Natur möglichst rückstands- oder spurlos ausheilen kann/können – kann, dann befinden wir uns vielleicht sogar auf einem guten Weg, nicht mehr nur über unsere menschliche Unvollkommenheit zu jammern, sondern sie sinnvoll auszugleichen: nicht mit (sehn-)süchtig machenden Mitteln oder angeblichen Wegen zum Glück für alle, sondern mit echter, ehrlich gemeinter und individueller, gegenseitiger Hilfe.

 

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Dank für das Foto gebührt Jilbert Ebrahimi (auf Unsplash); meinen Eltern und LehrerInnen dafür, dass sie mich in dem Glauben großgezogen bzw. aufwachsen lassen haben, dass ich so, wie ich bin, gut bin und die Welt, so wie sie ist, gut ist; sowie allen anderen Menschen, die mich deswegen schon ins Zweifeln, zum Recherchieren und Nachdenken oder dazu gebracht haben, meine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben (insbesondere meines Liebsten, mit dem zusammen ich nie „Heile Welt“ spielen muss, wenn mir gerade eher danach ist, in Trümmern herumzuwühlen oder Scherben wegzuräumen!

Von der sinnlosen Suche nach dem Sinn des (menschlichen) Lebens, der sich nur im großen Ganzen – in der Summe aller Einzelschicksale – offenbart

Wenn Menschen im eigenen Leben nicht nur eine Aufgabe – ein „Baby“ –  brauchen, sondern auch das Gefühl, gebraucht zu werden

Menschen, die nach dem Sinn ihres Lebens oder des Lebens überhaupt suchen, haben offenbar nichts Sinnvolleres in ihrem Leben zu tun, müssen oder wollen sich also weder um das sorgen,

  • was sie heute oder sonst zu essen bekommen bzw. woher es stammt;
  • wo sie jeden Tag bzw. jede Nacht schlafen können;
  • woher sie ihre Kleidung bekommen, mit der sie sich auch, wenn es kalt ist, frei bewegen bzw. unter andere Menschen begeben können;
  • was sie jeden Tag brauchen, um in dieser Welt überleben zu können.

Solange es also außerdem Menschen gibt, die ihnen – persönlich oder über verschiedenste Medien – zuhören oder ihre Worte oder ganzen Bücher lesen und sie dafür mit öffentlicher Aufmerksamkeit oder auch materiellen Gütern wie Geld entlohnen, werden sie es automatisch als ihre Lebensaufgabe ansehen, das zu tun: Weiter über den Sinn des Lebens philosophieren; ihn weiterhin suchen statt ihn darin zu finden, etwas Sinnvolleres mit ihrem eigenen Leben – ihrem Körper und Geist, der ihnen mit ihrer Geburt geschenkt wurde – anzufangen, es nämlich zu erhalten.

Weder ein menschlicher Körper noch ein menschlicher Geist oder eine menschliche Seele bleibt dauerhaft gesund und damit lebensfähig, wenn er bzw. sie nicht umfassend genutzt, also sowohl (heraus-)gefordert als auch immer wieder erholt wird, das heißt Zeit zu Regeneration oder Entgiftung bekommt.
Wenn Menschen sich also in ihrem Leben zu viele Aufgaben – egal ob (frei-)berufliche oder (gesamt-)gesellschaftliche, das Großziehen von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder den Schutz von Tieren oder der Natur –  auflasten, ohne gleichzeitig zu wissen, wofür das, was sie tun, eigentlich gebraucht wird (bzw. ob es überhaupt Sinn macht, das zu versuchen, was sie versuchen, mit ihrem Tun zu erreichen, nur weil sie es sich wünschen), wird ihr Leben mit der Zeit ganz automatisch sinnlos, egal ob sie an den Sinn des oder ihres Lebens glauben oder nicht.

Den Sinn des Lebens (bzw. des Unsinns, den Menschen in die Welt gebracht haben) kann man meiner Meinung nach erfassen, wenn man sich nicht nur die aktuelle Realität genau betrachtet bzw. in sie hineinspürt und sie mit allen Sinnen wahrnimmt, sondern auch in die Vergangenheit zurückgeht, um die Veränderungen nachvollziehen zu können, die Menschen in die Welt gebracht haben. Ich vermute, dass sie nichts Sinnvolleres zu tun hatten als sich die Welt „schöner“ – einfacher, bequemer und vermutlich „sicherer“, also vorausschaubarer – machen zu wollen als sie bei ihrer Geburt war. Vielleicht weil sie niemanden hatten, um den sie sich kümmern mussten bzw. der oder die sich so um sie gekümmert bzw. über die Gefahren des Lebens aufgeklärt hat:

  • sich in kurzer Zeit zu viel oder über lange Zeit zu wenige Informationen einzuholen und Gedanken darüber zu machen,
  • mehr zu wollen als man alleine leisten kann und/oder
  • zu hoffen bzw. zu erwarten, dass andere sich immer genauso leicht und schnell von den eigenen Zukunftsplänen, Absichten oder Zielen überzeugen lassen, nur weil sie anfangs – solidarisch – davon begeistert waren und sie vielleicht sogar für gute Ideen hielten (weil sie vielleicht gerade selbst keine anderen, besseren, hatten und ihnen alleine so langweilig war, dass sie es für sinnvoller hielten, etwas mitzumachen, was sie sich ohne andere ohnehin nicht zugetraut hätten).

Als Natur- bzw. Lebenswissenschaftlerin kann ich nur sagen, dass ich oft glaube, den Sinn darin zu verstehen, den Menschen sich für das ausgedacht haben, was sie in ihrem Leben erreichen woll(t)en, bzw. warum es ihnen so schwer fällt, sich etwas anderes auszudenken, selbst wenn klar ist, dass sie mit ihren Lebensvorstellungen in einer Sackgasse gelandet sind.
Aber weil er sich nur ganz individuell finden und erklären lässt, macht es für mich keinen Sinn, für eine breite Öffentlichkeit weiter davon zu erzählen.
Wer sich irgendwann mit mir persönlich darüber unterhalten möchte, kann das gerne versuchen. Vielleicht kann ich mir Zeit nehmen, wenn ich nichts Wichtigeres, zu tun habe, was mir sinnvoller erscheint – weil es um die Nahrung geht, die ich essen, trinken oder sogar selbst ernten möchte; den Platz, den ich zum Schlafen brauche; die Kleidung, die ich tragen möchte, weil ihre Herstellung die Umwelt möglichst wenig belastet; oder darum, mich um die anderen Dinge und Menschen zu kümmern, die ich zu meinem Leben brauche. Denn das ich – wie jeder einzelne Mensch – leicht ersetzbar ist in einer Welt von 8 Milliarden, das ist mir bewusst, so dass ich mir nicht einzureden brauche, mein Leben hätte einen ganz besonderen Sinn; außer vielleicht für die Menschen, die gerne Zeit mit mir verbringen und dabei etwas mit mir zusammen tun, und sei es nur, darüber zu reden, was sie und mich gerade so beschäftigt. Denn sinnvoll werden Gespräche für mich erst dann, wenn Menschen Interesse daran haben, sie auf gemeinsame Nenner zu bringen, die vorher noch nicht da waren.

 

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Dank für das Foto gebührt Andreas Fickl (auf Unsplash)!

Wem hältst Du – womöglich gegen jede Vernunft – die Treue?

Wie Menschen sich mit Treueschwüren (oder dem Sammeln von Bonuspunkten) ihren freien Willen absprechen und stattdessen ein schlechtes (oder gutes) Gewissen machen (lassen)

Es ist schön zu wissen bzw. zu glauben, dass man FreundInnen oder eine/n oder mehrere PartnerInnen, Familienmitglieder, vielleicht ÄrztInnen oder HeilpraktikerInnen, ArbeitgeberInnen, VersicherungsagentInnen, PolitikerInnen oder Banken hat, die einem/einer – zumindest oder vor allem in Notfällen – immer treu zur Seite stehen und mit Rat und/oder Tat (oder materiellen Gütern wie Geld) weiterhelfen (werden oder könnten).
Wenn Menschen „gut“, also auf vielfältige, natürliche Weise sozialisiert wurden, also unter unterschiedlichsten anderen aufwachsen durften bzw. von ihnen liebe- und verständnisvoll erzogen wurden (weil alle Menschen, die wenige Lebenserfahrungen mit Gefahren haben, in die sie sich begeben könnten, dazu neigen, lebensgefährliche, gesundheitsschädliche „Dummheiten“ zu machen, wenn andere sie nicht darüber aufklären), haben sie von Natur aus nicht nur

  • Mitgefühl mit allen, die ihnen auf ihrem Lebensweg hilfreich zur Seite gestanden haben, sondern auch
  • das Bedürfnis, anderen, Hilfsbedürftigen oder in Not Geratenen, zu helfen.

Menschen bekommen ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Hilfe, die sie leisten könnten, verweigern.
Allerdings scheinen viele nicht zu lernen, wer in dieser Welt wirklich Hilfe oder Unterstützung dabei braucht, anderen zu helfen, bzw. wer ein Geschäftsmodell daraus entworfen hat, anderen das Gefühl zu vermitteln, Gutes zu tun, und gleichzeitig Nutzen daraus zu ziehen.
Bei modernen Geschäftsmodellen geht es nicht darum, dass ALLE Beteiligten hinterher zufrieden sind. Bei Geschäftsmodellen geht es darum, möglichst effizient, also sparsam zu arbeiten, aber dabei möglichst hohe Gewinne aus dem eigenen Zeiteinsatz zu erzielen. Denn: Zeit ist für viele in unserer Welt in erster Linie Geld (und Freizeit da, um hart verdientes Geld wieder auszugeben).

In der freien Natur gibt es keine Kosten-Nutzen- oder andere Modell-Rechnungen, um die eigene Lebenszeit nicht sinnlos zu verschwenden.
In der Natur tun alle intuitiv das, was ihnen in den Sinn kommt bzw. möglichst das, was getan werden muss, um wohlbehalten durch den Tag zu kommen und etwas daraus für die Zukunft zu lernen. Wer noch jung ist und sich zu naiv, „gutgläubig“ oder draufgängerisch verhält (statt sich an vertrauenswürdige Lebenserfahrenere zu halten), bezahlt dafür schnell mit dem eigenen Leben. Es gibt weder einen Glauben an das „Richtige“ oder „Falsche“, an „kostengünstigere“, sparsamere oder effizientere Lösungen oder daran, dass man jemandem ewig die Treue halten müsste, der einen selbst gezielt ge- bzw. die eigenen Erwartungen enttäuscht hat.
In der Natur verlieren diejenigen ihre einst „treuen Fans“, wenn sie ihnen nicht jeden Tag wieder das bieten, was sie ihnen versprochen haben (bzw. was die sich davon versprochen haben, ihnen die Treue zu halten.

Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen – neben anderen Rudel- oder Herdentieren, die alleine schlecht zurechtkommen oder keine Möglichkeiten kennen bzw. haben, sich ein anderes Rudel zu suchen oder in einer anderen Herde aufgenommen zu werden – besonders „treudoof“ sind, selbst wenn sie längst wissen könnten, dass sie von anderen für deren Zwecke ausgenutzt werden.
Meiner Erfahrung nach sind moderne Menschen die Lebewesen, die am meisten unter ihren ArtgenosInnen zu leiden bereit sind, die sich „freiwillig“ – weil sie es zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht besser wussten – so abhängig von deren „Dienstleistungen“ oder Produkten gemacht haben, dass sie sich ein Leben ohne sie überhaupt nicht mehr vorstellen können. Kein Wunder, dass den führenden Köpfen dieser Erde,

  • die anderen schon immer gerne vorgegeben haben, was ihrer Meinung das Beste für sie war/ist (ohne dass sie selbst bereit waren, die dazu  notwendige Arbeit zu übernehmen) und
  • von denen sich der Rest der Menschheit, der sich für zu ungebildet hielt/hält, um eigenständige, andere Entscheidungen treffen zu können oder ihnen widersprechen zu dürfen, schon immer gerne anführen und beherrschen ließ,

schon oft nichts Sinnvolleres mehr eingefallen ist bzw. schon lange nichts mehr, als natürliche „Suchtmittel“ wie Brot und (Karten-)Spiele – bzw. heute von großen Firmen in Fabriken hergestellten Drogen, die sie als „Lebensmittel“ tarnen dürfen, und Computerbildschirme zu nutzen, um diese zu beschäftigen bzw. ruhig zu stellen, wenn gar nicht genug Beschäftigung für alle mehr da war/ist. Mit deren Hilfe können sie sich nicht nur die Zeit und Energie sparen, den persönlichen Kontakt zu anderen Menschen oder zu ihrer Umwelt, Tieren, Pflanzen oder anderen Arten von Lebewesen und toten Materialien zu suchen, sondern völlig alleine, nur mit/gegen sich selbst spielen (und dabei keine Niederlagen vor anderen zugeben zu müssen), sondern sich sogar eigene virtuelle Welten, mit guten FreundInnen, perfekten PartnerInnen oder Haustieren und pflegeleichten, unzerstörbaren oder immer wiederbelebbaren Pflanzen und/oder vermeintlich sinnvollen – kreativen, spannenden oder entspannenden – Beschäftigungen erschaffen.

Es ist verlockend einfach, zu denken, man könnte sich blind und/oder ewig auf andere Menschen verlassen, die

  • es geschafft haben, einen guten ersten Eindruck zu erwecken,
  • einem über schlechte Zeiten hinweggeholfen bzw.
  • dabei unterstützt haben, bestimmte Hürden im Leben zu nehmen,

oder etwas wirklich und nachhaltig Gutes – außer Menschen bei etwas geholfen zu haben, was sie gerne damit erreichen wollten – bewirken, indem man eine Treuekarte zückt oder sich vertraglich an jemanden bindet.
Es ist vor allem einfacher als jeden Tag überprüfen zu müssen, ob man nicht selbst einen Fehler gemacht haben könnte, sich auf sie einzulassen und ihnen vielleicht nur mit Worten hätte Treue schwören sollen, – die sich relativ leicht mit einer ehrlichen Entschuldigung für das eigene Versagen oder einer ausweichenden Erklärung, um sich nicht selbst zu schlecht dabei zu fühlen bzw. vor dem/der anderen dazustehen, widerrufen lassen, sondern sich schriftlich mit der eigenen Unterschrift, also vertraglich, an sie zu binden (ohne von Anfang an eigene vertragliche Bedingungen festlegen zu können bzw. in Erfahrung zu bringen, ob/wie sich ein voreilig geschlossener Vertrag auch leicht wieder auflösen lässt.

Bevor Du Dir oder anderen also das nächste Mal etwas versprichst oder abverlangst, überleg‘ Dir genau, wie realistisch es ist, dass Du es auch morgen, nächsten Monat oder ein paar Jahre später – wenn Du viel Zeit gehabt hättest, darüber nachzudenken bzw. intensiv dazu zu recherchieren – noch dasselbe (Treue-)Versprechen geben oder von anderen fordern würdest, es Dir zu geben.
Es mag, – wie anfangs schon gesagt – ein schöner Gedanke, eine schöne Traumvorstellung sein, der bzw. die sich für die eine oder den anderen auch zeitweise erfüllen mag…
Davon auszugehen, dass Menschen die Zukunft mit – egal ob virtuellen, auf echtem Papier oder Kunststoffen geschriebenen, gedruckten oder eingravierten – Verträgen bzw. (Treue-)Karten in ihren Händen halten würden, ohne jeden Tag daran oder dafür arbeiten zu müssen, ist fern

  • jeder Realität,
  • jedes tagtäglich freien Willens (völlig neue Entscheidungen zu treffen) und
  • jedes Gewissens, möglichst oft (nicht nur dann, wenn man gerade Lust dazu hat oder das, was man dazu tun müsste, nicht allzu viel Kraft erfordert) vorsorglich eine Leistung dafür zu erbringen, dass man im Notfall auch eine im Gegenzug erwarten darf.

P.s.: Es ist nicht freundlich-zuvorkommend, wenn „UnternehmerInnen“ bzw. Menschen, die sich eine bestimmte Gegenleistung – eine Be- oder Entlohnung bzw. Aufwandsentschädigung oder zumindest ein Dankeschön, das sich für sie auszahlt, erwarten – von dem erwarten, Dir etwas schenken. Entweder bezahlst Du selbst oder andere in irgendeiner Form dafür (heute oft als Daten, die Werbeagenturen nutzen, um Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen). Vor allem sehr junge, naive, oder in den Tücken des modernen Alltags unerfahrene, ältere Menschen, die sich von Treuegelübten oder anderen Versprechungen dazu verlocken lassen, Geld oder ihre Arbeitskraft zu „investieren“, und leider oft auch Menschen, die aus einem schlechten Gewissen heraus dazu neigen, Geld sparen oder anderen spenden zu wollen, also vor allem die Schwächsten in unserer Gesellschaft mit der geringsten Allgemeinbildung, müssten in meinen Augen besonders davor geschützt werden, dass andere sich auf ihre Kosten bereichern oder zumindest selbst ein schönes Leben machen – indem sie es sich mit ihrer Arbeit, egal ob ehrlich oder betrügerisch, für die sie ein bereits vorher berechnetes, gut kalkuliertes, und nur für sich selbst festgelegtes Entgelt verlangen, verdienen.

 

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Dank für das Foto gebührt Clay Banks (auf Unsplash)!