Das hast Du Dir wirklich verdient!
Auch wenn Du möglicherweise nicht damit gerechnet hast – weil Du gar nicht versucht hast, mehr zu verlangen als das, was andere bereit waren, Dir freiwillig für Deine Arbeit und Mühe zu geben
Heutzutage scheint die größte Angst vieler, vor allem ehrgeiziger, Menschen zu sein, ihre Lebenszeit oder Kraft und Energie anderen „unter Wert“ verkaufen zu „müssen“.
Doch wer gibt überhaupt den Normwert vor, den ein Menschenleben kosten bzw. wer was und wie viel davon für die eigene Lebenszeit oder Körperkraft bzw. den eigenen Ideenreichtum oder die Fähigkeit, die eigene Kreativität zu vermarkten, verlangen darf?
Ich weiß nicht, ob es vor allem „wir“ Europäer und Europäerinnen sind, die sich im Gegensatz zu Menschen aus „ärmeren Verhältnissen“ – egal ob im eigenen Land oder auf anderen Kontinenten – für besonders wertvoll halten. Ich sehe jedenfalls viele davon, die neben teurem („Mode-“ oder „echtem“ Trend-)Schmuck um den Hals, an den Ohren oder um die Handgelenke und Geld in ihren Taschen (oder in vielfältigen Wertgegenständen „angelegt“) auch viele Sorgen um ihren Besitz auf ihren Schultern, um die (enge) Brust geschnürt oder als Kummerspeck auf den Hüften mit sich herumtragen. Sogar für ungeübte Augen ist das leicht erkennbar, wenn sie mit wenigstens einem offenen Ohr „zusammenarbeiten“: man kann die Klagen darüber hören, z.B. über „Rücken“ bzw. dass sich Wirbelsäulen unter all der Last (bzw. den Lastern, die Reichtum mit sich bringt, weil Menschen sie sich dann leichter leisten können) gebeugt bzw. zusammengequetscht oder Brustkörbe so verformt zu haben scheinen, dass keine (husten-)freie Atmung mehr möglich ist (und entweder regelmäßige Luftveränderungen oder Kraft- und Ausdauertraining notwendig geworden sind, um überhaupt noch ein „normales (Erwachsenen-)Leben“ führen zu können – ohne Hilfe von Menschen, die beim Tragen helfen, also sie (therapeutisch) begleiten müssen, wenn im eigenen Leben wieder einmal „alles“ zu schwer wird.
Da heute auch die meisten „Helfer“ und „Helferinnen“ für ihre Mühen belohnt werden wollen, tragen sie auf diesem Wege auch dazu bei, dass (Hoch-)Vermögende sich langsam des hart oder schwer verdienten Lohns für ihr „Lebenswerk“ bzw. für die Arbeit, die sie hinein gesteckt haben, um mit aller Kraft dorthin zu kommen, wo sie gerade sind, wieder entledigen können.
Die Gesetze des Universums sorgen seit jeher – völlig ohne „richterliches“ oder „richtendes“ Zutun des Menschen – für Gerechtigkeit bzw. Umverteilungen: alle, die sich mehr nehmen als ihnen von Natur aus und im Vergleich zu allen anderen, die von den verfügbaren (natürlich-ursprünglichen oder „menschengemachten“) Ressourcen leben müssen – damit sie ihrer Arbeit nachgehen und (Versorgungs-)Kreisläufe möglichst ökonomisch im Fluss halten können – zusteht, werden dafür zur Kasse gebeten. Sie leiden – sobald sie mehr besitzen als sie sich selbstständig, mit ihrem eigenen Körper und Geist sowie mit ganzem Herzen erarbeiten konnten – wenn (noch) nicht körperlich, so doch unter einem schlechten Gewissen anderen gegenüber, die weniger haben oder mehr geben bzw. mit anderen teilen als sie selbst.
Mit – mehr oder weniger (un-)freiwilligen – Geldspenden lassen sich in der Natur allerdings nur Menschen, weder Tiere oder Pflanzen noch Pilze oder Mikroorganismen, dazu antreiben bzw. bestechen, produktiver zu werden. Die tun „einfach“, was sie tun können oder wollen – aus welchen Gründen und für wen auch immer, von dem oder der sie vielleicht denken, er oder sie hätte es sich verdient, von ihnen (egal ob in Form von Zeit und Energie oder Liebe und Aufmerksamkeit) beschenkt zu werden.
Früher oder später bezahlen wir alle – wie sie – mit unserem Leben dafür. Die Frage ist nur, für wen hat es sich am Ende wirklich gelohnt und für wen eher nicht – so dass er oder sie möglicherweise auf die Erde zurückkehren und versuchen kann (oder darf?), beim nächsten Mal etwas ein bisschen oder ziemlich viel völlig anders zu machen?
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Dank für das Foto gebührt Karolina Grabowska (auf pexels.com)!
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