Wenn Menschen etwas zu viel ist, was sie gerne loswerden würden, aber nicht wissen, wie sie es sinnvoll entsorgen können

Kümmerst Du Dich selbst um das, was Dich belastet, und nutzt dazu Deinen eigenen Körper und Geist sowie das, was Dir frei zur Verfügung steht, oder verlässt Du Dich eher darauf, dass es immer jemanden geben wird, der oder die dafür sorgen wird, dass Du „wie von Zauberhand“ (wieder) erleichtert auf- oder frei durchatmen kannst?

Natürliche und weniger nachhaltig sinnvolle Wege zu Trost und innerem Frieden sowie natürlicher Gesundheit

Es gibt viel in dieser Welt, worüber Menschen sich jeden Tag aufregen (können). Wer entweder – im Vergleich zu anderen, denen es von Natur aus leicht(er) fällt oder die im Laufe ihres Lebens gelernt oder sich antrainiert haben, ruhig zu bleiben – sensibel reagiert oder auch da genau(er) hinschaut, wo andere „gerne“ schnell den Blick wieder abwenden (weil sie sich sonst „nur unnötig“ aufregen“ würden), hat bzw. macht es nicht unbedingt leicht im Leben. Denn wer weiß, wie leicht sich auch Ignoranz gegenüber der Außenwelt noch im Alter erlernen lässt – selbst wenn man vorher die eigene Wahrnehmung darauf geschult hat, sensibler für das zu werden, was Reaktionen in Form von Gefühlen im Inneren hervorrufen kann – könnte direkt damit loslegen, sie sich anzueignen.
Damit lässt sich zwar nicht unbedingt die eigene Widerstandskraft, also das Immunsystem stärken – weil es genauso energieaufwendig ist, sich etwas abzugewöhnen, wie es ist, sich etwas anzugewöhnen. Aber es macht Sinn, möglichst wenige „belastende“ Dinge im eigenen Leben anzuhäufen.

Um etwas allerdings tatsächlich für uns „aus der Welt zu schaffen“ bzw. einen dauerhaft entspannten Umgang mit etwas zu entwickeln, womit (oder wovon) andere Menschen „gut leben“ können, so dass sie gar kein Interesse daran haben, dass es (wieder) verschwindet, braucht es oft mehr als ein paar Anläufe bzw. nachhaltig sinnvolle (statt auf Dauer gesundheitsschädliche) „Recycling“- bzw. VerinnerlichungsIdeen. Denn auch wenn wir wissen, dass wir es vorher schon einmal oder sogar oft geschafft haben, dem (oder denen) aus dem Weg zu gehen, was (oder die) unsere Nerven möglicherweise (über-)strapaziert (bzw. strapazieren) oder uns rechtzeitig auf unser „Übungsprogramm“ zu besinnen und es routiniert „abzuspulen“, wird es immer wieder Orte oder Zeiten geben, an oder zu denen wir „nicht gut darauf vorbereitet“ sind – weil wir Menschen nicht immer und überall „Bäume ausreißen“ bzw. Höchst- oder unsere ganz „persönlichen Bestleistungen“ erbringen können.

Es gibt unterschiedlichste – „altbewährte“, vielfältig anwendbare – Methoden oder – eigens völlig neu entwickelte bzw. an individuelle Bedürfnisse angepasste – Strategien, mit denen Menschen versuchen, sich innerlich oder äußerlich gegen Dinge oder (gefürchtete) Begegnungen mit anderen abzuhärten, z.B.:

  • mit (Extrem-)“Sport„, also körperlichen und/oder geistigen Herausforderungen bis hin zu Exzessen, bei denen häufig Alkohol und andere suchterregenden (nämlich glücksgefühlsteigernden bzw. enthemmenden) Mittel mit im Spiel sind,
  • mit Wechselduschen oder anderen abwechselnden Wärme– und Kältreizen durch Orts- bzw. Luftveränderungen bzw. mit möglichst vielen unterschiedlichen Eindrücken in kurzer Zeit (die Körper und Geist verarbeiten sollen, um von dem abzulenken, wonach die eigene Seele schreit),
  • mit „gesunder“ – an das eigene Krafttraining angepasster – Ernährung, oder auch
  • mit „Glücksbringern“ oder Gebeten und anderen „Wundermitteln“, die ihnen helfen sollen, das auszuhalten bzw. durchzustehen, wozu ihnen – vermeintlich – die Kraft fehlt.

Alle haben ihre Berechtigung, insofern sie Menschen das Gefühl geben, Kontrolle über sich selbst, ihren Körper und Geist sowie die eigenen Gefühle und die daraus entstehenden Handlungen, also ihr eigenes Leben zu haben. Die wenigsten werden „auf Dauer gut gehen“ – weil Menschen zu einem gesunden Leben nicht nur Abwechslung, sondern auch Erholungsphasen brauchen, in denen sie genau das „verarbeiten“ können, womit sie sich vorher beschäftigt haben oder auch nicht.

Etwas Belastendes unnötig lange mit sich herumzuschleppen oder sich immer wieder selbst vorwerfen zu müssen, etwas vor sich her zu schieben statt sich davon (er)lösen zu können, macht auf Dauer jeden Menschen krank. Also nimmt‘ Dir besser ein Herz und geh‘ anderen Menschen lieber ein Mal zu oft als ein Mal zu wenig damit auf die Nerven, dass Du Dir selbst Luft machst. Denn wenn schon lange etwas in der Luft liegt (oder Menschen den Atem raubt), wird erst die Ruhe nach dem (emotionalen) Sturm dafür sorgen, dass alle wieder gemeinsam zufrieden oder befriedigt durchatmen können.

 

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Dank für das Foto gebührt Kajetan Sumila (auf Unsplash)!

Wenn die Luft raus ist oder Dir die Puste ausgeht, weil Dir nichts mehr einfällt, um andere noch zum Staunen über Dich und Deine Talente zu bringen …

… kann es hilfreich sein, Dich zu fragen, ob das (Show-)Material einfach zu alt und wenig erheiternd oder wo die undichte Stelle, durch die kontinuierlich Luft entweicht, bzw. (D)ein Denkfehler ist

Oder: Warum Menschen nicht auf der Welt sind, um lebenslang die Erwartungen, Hoffnungen oder (Wunsch-)Träume anderer zu erfüllen, sie glücklich machen oder voll zufrieden stellen zu müssen, sondern in erster Linie Frieden mit der Welt –  mit sich selbst und denen, mit denen man das Leben teilen möchte bzw. auf deren Unterstützung man im Notfall angewiesen ist, um selbst überleben zu können, sowie mit dem Tod bzw. schweren Verlusten – zu schließen (um nicht unnötig viel kämpfen und Energie verschwenden zu müssen)

Ich denke mal wieder, dass ich im Grunde schon genug Worte geschrieben habe, um allen, die Interesse daran haben bzw. damit etwas anfangen können oder möchten, als Inspiration zu dienen, selbst weiterzudenken oder – in sich bzw. der eigenen Umgebung oder Vergangenheit – nachzuforschen, woher der eigene „Kampfgeist“ (um Liebe, Lob und/oder Aufmerksamkeit) eigentlich kommt und wie hoch das Risiko ist, dass er (unnötige) Opfer fordert, bzw. welche er bereits – aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit (auf eigene oder die körperlichen, geistigen oder seelischen Bedürfnisse bzw. Kraft und Ausdauer anderer, um sie für sich selbst einzufordern) – gefordert hat.

Achte lieber öfters mal darauf, auf wen oder was Du Dich eigentlich gerade mehr oder weniger gut konzentrierst – auf Dich und Deine (ruhige) Atmung oder Dein (pochendes) Herz, das, was Du sagst, (D)ein Gegenüber oder andere, die einfach nur so herumstehen oder den Fokus auf Dich gesetzt haben  – und versuche zur Abwechslung, auch wahrzunehmen, was gleichzeitig außerdem passiert.
Dann musst Du Dich weniger darauf verlassen, was Dir andere hinterher berichten, bzw. wirst Du weniger oft „böse“ und dafür wahrscheinlich öfters angenehm davon überrascht, was Dir bisher alles entgangen ist, womit Du anderen – völlig ohne Absicht oder Energieaufwand – viel Freude oder die Überraschung(en) bereiten kannst, die sie sich von Dir wünschen bzw. für die sie Dich schätzen oder sogar lieben!

 

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Dank für das Foto gebührt Nathan Dumlao (auf Unsplash)!!

La La La(nd)

Wann die bewusste Ignoranz dessen, was ist und keinen Spaß macht, bzw. wann es zur zeitweisen Ablenkung vom „echten Leben“ Sinn macht, alleine oder mit anderen zusammen zu singen und/oder zu Musik zu tanzen

Und ab wann die (Massen-)Realitätsflucht für Menschen lebensgefährlich wird, wenn niemand mehr rechtzeitig zurück zur Vernunft rufen kann – weil gleichzeitig zu viele andere lauthals Exzesse feiern bzw. unzurechnungsfähige, ekstatische Zustände erreichen

Die Realität ist – ohne tatkräftige, egal ob ermutigende oder ermahnende (an schmerzhafte Erlebnisse erinnernde) – Unterstützung an ihrer Seite bzw. Menschen (oder Tiere), die im Notfall hinter ihnen stehen und ihnen den Rücken stärken oder sich schützend vor sie stellen – nichts für zu sanfte bzw. seichte Gemüter: In der Natur geht es für alle Lebewesen, die noch Lebensmut und/oder Hoffnung besitzen, darum, jeden Tag zu überleben, also Nahrung – sowohl für den eigenen Körper bzw. all seine Organe als auch (auf intellektuelle und emotionale) Weise für Geist und Seele – zu finden und sich einzuverleiben. Nur wenige wissen bisher, wie sie etwas nicht völlig selbstlos, sondern gerecht – so dass alle etwas abbekommen, denen gerade etwas fehlt und die deshalb auch gerne etwas davon möchten – miteinander teilen können, so dass sie selbst auch nicht hungrig bleiben zu müssen.

Es gibt Menschen, die sich ihr Leben lang kräftezehrend mit anderen auseinandersetzen „müssen“, um nicht zu verhungern – weil sie entweder denken, dass sie sonst nicht genug bekommen, oder tatsächlich von Menschen umgeben sind, die ihnen nichts gönnen. Viele nehmen die Erfahrungen nährender Glücksgefühle und/oder synergistischer Effekte (bei denen völlig ohne zusätzliche Energie- bzw. Wärme- oder Kalorienzufuhr – möglicherweise sogar unkontrollierbar ekstatisch bzw. explosionsartigungeahnte Energie freigesetzt werden kann) nur unbewusst wahr, ohne sie also zu verinnerlichen und auch bewusst für sich und andere nutzen zu können.
Es kann allerdings lebensgefährlich für alle werden, die dadurch nie lernen oder mit der Zeit vergessen, wie sie sich zur Not auch immer noch völlig alleine dazu in Stimmung bringen können, um auf „gesunde Nahrungssuche“ zu gehen – wenn ihnen die (Lebens-)Energie ausgeht bzw. die Lust oder Kraft, die auch den eigenen Mut mitbestimmt, dazu fehlt.

Wenn Gruppen von Menschen zusammenkommen, um gemeinsam – vermeintlich aus dem Nichtsneue Kraft zu schöpfen, ohne denen – zum Energieausgleich – auch wieder zurückzugeben, die sie mehr oder weniger freiwillig spenden (entweder

  • aus Freude am Teilen oder daran, andere zum Lächeln oder Lachen, Singen, Schreien oder Jubeln zu bringen;
  • in der Hoffnung, als gutes Vorbild zu dienen; oder
  • um damit etwas Gutes zu tun, wofür sie vielleicht später einmal belohnt werden),

kann es immer wieder „plötzlich und unerwartet“ – da vorher unbeachtet, also ignoriert – „unschuldige Opfer geben: Menschen, denen ihre Puste dabei ausgegangen oder deren Herz dabei stehengeblieben ist, dass sie sich zu lange zu fern der lebensspendenden Wirklichkeit und stattdessen auf Wolke Sieben im Land ihrer naturfernen bzw. -entfremdeten oder „verkehrten“ (Freiheits-)Träume aufgehalten zu haben (oder zu stark lallen, laut schreien oder leise vor sich hin summen bzw. undeutlich oder schwer verständlich – in Rätseln, einer Fremd- oder zu speziellen Fachsprache oder einfach ironisch – sprechen als dass andere, die sich – bisher – nicht genug Zeit dafür nehmen wollten, um mit ihnen zu kommunizieren, sie hätten verstehen können).

Ich möchte Menschen nicht den Spaß (am Singen, Tanzen und/oder „richtigen“ Feiern mit allem, was das Herz – oder der Magen bzw. das Gehirn – begehrt) verderben und auch niemandem den eigenen (Galgen-)Humor nehmen, der wichtig ist, um trübselige Zeiten zu überstehen. Allerdings ist es meiner Meinung nach genauso wichtig zu verstehen, zu was Menschen in der Lage sind, die befürchten, ihr liebgewonnenes (bisheriges) Leben zu verlieren bzw. die Angst haben (müssen), dem (Hunger-)Tod ausgeliefert zu werden, weil es niemanden gibt, der oder die bereit ist, das Leben oder das, was er oder sie sonst besitzt, mit ihnen zu teilen.
Nur wer verstanden hat, warum etwas (so schlimm) ist, wie es ist, – weil niemand rechtzeitig(er) eingegriffen und die block(ier)t hat, die uns auf dem direkt(est)en Weg dorthin geführt haben – kann mithelfen zu verhindern, dass es (immer wieder) zum Schlimmsten kommt. Es genügt nicht, „nur“ quer und frei – unrealistisch – zu denken,; man muss auch Muster erkennen und anderen den Ernst einer Lage verständlich machen können – damit vielleicht irgendwann genug bereit sind, sich gemeinsam querzustellen: dafür, dass nicht alles so bleibt bzw. weitergeht und die alte Leier oder ein altbekanntes Schauspiel fast genauso wiederholt wie schon unzählige Male in unserer Menschheitsgeschichte (seit Erfindung der Künste und Wissenschaften, die Menschen ihres natürlichen Rückhaltes – ihrer Religion(en) – beraubt haben.

 

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Dank für das Foto gebührt Roberto Nickson (auf pexels.com)!

Vom wem lässt Du Dich leicht bezirzen und Dir dabei den Kopf verdrehen (statt ihn Dir mal selbst zu waschen)?

(Woll-)Lust, zuckersüße Lockmittel und Verführungskunst (statt ehrlicher Worte und Führungsqualität)

Oder, wenn der eigene (Ehr-)Geiz oder die eigene (Eifer-)Sucht zur Last wird und nicht nur die eigene Gesundheit gefährdet, sondern auch friedliche Beziehungen zu anderen Menschen belastet

Auch ich bin – wie alle Menschen – von einer regelmäßigen Dosis Zucker bzw. der Zufuhr von Kohlenhydraten abhängig, aus denen mein Körper Zucker gewinnen und alle meine Zellen, die es für ihren Stoffwechsel, also dafür brauchen, am Leben zu bleiben, versorgen kann, vor allem mein besonders stoffwechselaktives Gehirn. Und ich bin selbst nicht davor gefeit, trotz anfänglicher Skepsis irgendwann nachzugeben, wenn jemand lange genug mit Engelszungen auf mich einredet oder ich in einen schwachen Moment erwischt werde.
Allerdings bin ich mir der (Sucht-)Gefahren und Nebenwirkungen bewusst, die alles Süße – vor allem bei über- oder sehr regelmäßigem Konsum – mit sich bringt (und halte auch „Empfehlungen“ der WHO, – unserer sogenannten „Weltgesundheitsorganisation“, die von Menschen finanziert wird, die Erkrankte ruhig bzw. zufrieden stellen wollen – überhaupt Zucker in einer unnatürlichen, künstlich veränderten, extrahierten, wortwörtlich raffinierten, Form zu sich zu nehmen bereits, für mitverantwortlich für den verantwortungslosen Umgang vieler Menschen mit industriell hergestellten Produkten):
Diabetes, Übergewicht (und trotzdem Mangelerscheinungen), ADHS, ein schwer kontrollierbares Verlangen nach immer höheren Zucker-Dosen bzw. „Süßwaren“ oder sogar tröstenden und ermutigenden Worten, mit denen wir unseren Körper und Geist bzw. unser Gehirn belohnen sowie unsere Seele ersatz-befriedigen können u.v.m. – sie alle sind „nur“ Folgeerscheinungen unseres modernen „süßen Lebens„, fernab vom Einklang mit der für einen Großteil des Jahres (wenn es keine reifen Früchte für uns gibt) viel weniger süßen Natur.

Ich bin überzeugt, dass die wenigsten Menschen wissen, wie sie auch ohne Zuckerzufuhr bittere Zeiten überstehen oder dafür sorgen können, dass jemand nicht mehr sauer auf sie ist.
Ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen heute daran gewöhnt sind bzw. wurden, „süße Verführungskünste“ anwenden zu müssen, um an ihre (Lebens-)Ziele gelangen zu können; vor allem, wenn sie – innerhalb „friedliebender Gemeinschaften“, die nicht einmal Wortgefechte zulassen – nicht dafür kämpfen wollen.
Ich glaube, dass wenigen Menschen bewusst ist, wie viel sowohl ihr Umgang mit Süßigkeiten als auch ihr LockverhaltenSüßholzgeraspel oder das Winken mit Belohnungen – oder ihr (mit Bedacht oder nach Gefühl) gewähltes Äußeres über ihr inneres Stresslevel bzw. ihre Einsamkeit oder Sehnsucht nach Verbundenheit verraten. Was bei anderen „zieht„, stellt (Ver-)Bindungen her bzw. zumindest Menschen in Aussicht, die sich gerne an Land ziehen lassen – egal ob „Wirrköpfe“, die wenig mit künstlichen Locken oder hübschen Frisuren und Garderobezwängen anfangen können, aber anderen vielleicht gerne den Kopf waschen (würden), oder bewusst, mit Lust, verführerisch hergerichtete Gestalten, die nicht nur wissen, wie man mit den Gefühlen anderer Menschen spielt, sondern es auch schamlos tun.

Ich kann nur empfehlen, dem eigenen (Süßmittel-)Konsumverhalten auf den Grund zu gehen und herauszufinden, wer die süßesten Lock- und damit auch Macht- oder Druckmittel besitzt oder produziert und gezielt – für eigene Zwecke – einsetzt bzw. davon profitiert, dass es immer noch genug Menschen gibt, die sich für ein Zuckerbrot nur nur einen Peitschenhieb geben lassen, sondern bereitwillig mehr einstecken (womöglich um sich selbst oder anderen zu beweisen, wie hart sie sind, statt einzusehen, welche menschlichen Schwächen oder Sehnsüchte sie damit – für andere ganz offensichtlich – zu verbergen versuchen).

 

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Dank für das Foto gebührt Felipe Balduino (auf pexels.com)!

Better not touch/Besser die Finger lassen von Touchpads oder – vor allem oberflächlich und solange sich niemand dagegen wehrt – auf unsere Hände verführerisch wirkende Pro- oder „Objekte“

Von wem lässt Du Dich widerspruchslos (auch unangenehm) berühren, in wessen Hände begibst Du Dich freiwillig oder von wem klässt Du Dich sogar noch dafür bezahlen, dass Du Dir die Finger schmutzig oder selbst gar keinen Finger krumm machen musst – vielleicht aus Angst, sonst etwas zu verpassen bzw. nicht ermöglicht oder erlaubt zu bekommen?

Viele von uns werden in Gesellschaften großgezogen, in denen er „normal“ geworden ist, dass man sich schon als kleines Kind nicht nur von der – zum Teil ungeliebten – Verwandtschaft, sondern von völlig fremden Menschen anfassen, Ver– oder Behandlungen über sich ergehen lassen muss, selbst wenn wir uns dabei nicht wohlfühlen. Die wenigsten von uns verstehen wahrscheinlich, warum entweder das eigene Gefühl bzw. der eigene Geist oder der eigene Körper innerliche oder sogar äußere Anziehungs- oder Abwehrreaktionen auf etwas oder jemanden zeigt, obwohl wir davon bzw. von ihm oder ihr vorher noch gar nicht an- oder unangenehm berührt wurden, also keine Ahnung von dem haben dürften, was mit uns geschehen könnte.

Unser Körper muss nicht erst tatsächlich – mechanisch – von außen stimuliert werden, um etwas in unserem Inneren zu reizen und in Bewegung zu setzen. In ihm sind in unterschiedlichster Form Erinnerungen gespeichert, die sogar über unser eigenes Leben hinaus- bis auf unsere Vorfahren zurückgehen gehen.
Menschen, die noch mit einem besonderen, natürlichen Feingefühl oder Hellsinnen ausgestattet sind, weil sie noch nicht mit (Kontakt-)Informationen überfrachtet wurden, die sie haben abstumpfen lassen, nehmen Berührungen anders auf als Menschen, die sich daran gewöhnt haben, von den unterschiedlichsten Menschen auf verschiedensten Wegen berührt zu werden.

Es ist natürlich, Mitgefühl für andere fühlende Wesen – für Menschen, Tiere oder sogar Pflanzen – zu empfinden, sich also auch emotional von ihnen persönlich oder ihrem Schicksal berühren zu lassen. Aber es ist übertrieben, sogar anhand von beeindruckenden Bildern, Worten oder sie untermalenden Klängen bzw. Melodien mit ihnen zu leiden bzw. sich davon beeinflussen zu lassen, ohne in ihrer Gegenwart bzw. direkten Nähe auch völlig ohne Worte oder andere „beweiskräftige“ Unterlagen spüren können zu müssen, ob sie es tatsächlich auf Mitleid anlegen (oder lieber darauf verzichten und sich eigenständig um sich selbst kümmern würden).

Es ist natürlich, sich dazu verlocken zu lassen, etwas anzufassen, was uns – aus den unterschiedlichsten, individuellen Gründen – begehrenswert erscheint. Aber es ist fahrlässig, sich nicht zu überlegen, was – in einer Welt, in der angeblich schon Blicke töten können sollen – alles passieren könnte, wenn man etwas, was einem selbst gar nicht gehört, berührt und damit vielleicht aus seiner natürlichen Ordnung oder aus der Ruhe bringt.

Es ist also überlebenswichtig, zu lernen, NEIN zu sagen; nicht nur zu Tätigkeiten, deren Folgen man selbst gar nicht einschätzen kann, weil sie völlig neu(artig) sind, sondern auch oder insbesondere zu Menschen, die versuchen Druck auszuüben und andere Menschen das ausführen zu lassen, was sie selbst nicht (mehr) tun wollen, weil ihnen vielleicht längst bewusst ist, was sie damit verursachen bzw. auslösen: entweder in ihrem eigenen Körper, ihrem Geist oder in ihrer Seele, die oft zuerst spürt, wenn etwas nicht schnell wieder vorbei, sondern auf Dauer unerträglich ist, bzw. bei anderen fühlenden oder besonders empfindsamen (Lebe-)Wesen und der Natur, in der sie leben.

Nicht jeder Mensch ist ganz automatisch – ohne Vorerfahrungen – in der Lage, wirklich zu spüren bzw. professionelle von intuitiv „richtigen“, aus einem ehrlichen Gefühl heraus entstandenen oder gespielt falschen Darstellungen einer Lage zu unterscheiden, (ab) wann etwas für andere unerträglich wird oder bereits unzumutbar ist. Die Freude an Unterdrückung bzw. Druck, den man in unterschiedlicher Stärke auch auf sich selbst ausüben kann wird, oder stattdessen Berührungsängste und damit verbundene Schmerzgrenzen sind individuell äußerst verschieden, auch wenn nur wenige Menschen umfassend darüber aufgeklärt wurden oder je in Frage gestellt haben, dass andere die Welt anders – schmerzhafter oder weniger leidvoll – wahrnehmen könnten als sie selbst. Zu Zeiten, in denen Menschen die Möglichkeit haben zu recherchieren, darüber nachzudenken und dementsprechend zu wissen, dass andere noch mehr erleiden müssen als sie selbst, haben sich viele angewöhnt, die Zähne zusammenzubeißen oder den Mund zu halten und abzuwinken – zumindest so lange, bis ihnen auch kein mitfühlender (Zahn- oder anderer)Arzt bzw. eine freundlich-gesinnte und geduldige (Zahn- oder andere)Ärztin mehr weiterhelfen kann.

Wir leben in einer Ära, in der sich Geduld oder das Abwarten, bis alle Nach- und Rückfragen geklärt sind, für viele nicht auszahlt, weil Zeit Geld ist, das verschwendet werden kann. Daher fehlt ihnen auch häufig die Zeit für „echte“ Berührungen mit „echten“ Menschen, die sich nichts darüber vormachen (lassen), was ihnen wirklich unter die Haut geht und was sie stattdessen – bei näherer Betrachtung, über kurz oder lang – abstößt. Dafür profitieren davon andere, die es schaffen, menschliche Gefühle „anzusprechen“, Menschen also Angst machen oder Hoffnung geben. Es ist absurd bzw. ein Paradoxon, vielleicht auch ein Rätsel, das viele Menschen leider noch nicht verstanden haben zu lösen: Wer nämlich weniger bereit dazu wäre, hart – möglichst emotionslos – genau daran (mit) zu arbeiten oder (anderen) Geld dafür bezahlen zu können, dass das nicht geschieht, könnte es im Grunde – wenn er oder sie sich ein Herz bzw. zuerst an die eigene Nase fassen würde – viel leichter (nämlich ohne sich dabei von der „Mithilfe“ – Fügsamkeit, Kooperationsbereit- oder Komplizenschaft bzw. Compliance anderer abhängig zu machen) erreichen:

  • eigene (Berührungs-)Ängste oder Hemmungen zu verlieren, Widerstand zu leisten gegen Menschen, die Eingriffe in die eigene körperliche, geistige oder seelische Unversehrtheit von Lebewesen dulden oder sogar fordern, und dabei
  • einen Zugewinn an Lebensfreude bzw. innerer Zufriedenheit und Ausgeglichenheit sowie – vielleicht ein neues, nie gekanntes bzw. aufgrund von Lebenserfahrungen vergessenes – Vertrauen in die Natur und ihre Heilkräfte (die immer auch „ihre Zeit“ brauchen, also nicht willkürlich vorangetrieben, durch Streicheleinheiten oder schmerzhafte Operationen schneller oder wirkungsvoller werden können) zu verzeichnen.

P.s.: Ich persönlich finde es – auch wenn ich es selbst liebe, Tiere zu sreicheln, oder mich gerne darum kümmere, dass es ihnen so gut wie möglich dabei geht, dass sie von Menschen (als Gefangene) gehalten werden – mittlerweile wirklich abstoßend, wenn Menschen ihre eigenen Haustiere wie einen „echten“ Partner oder eine „treue“ Partnerin, ein Kind oder als Lehrer bzw. Lehrerin betrachten oder genau so behandeln. Tieren ihre natürlichen Bedürfnisse abzusprechen, macht sie häufig zu reinen Objekten menschlicher Emotionen bzw. (Sehn-)Süchte: sie spenden vielen Menschen, die sich allein fühlen und nicht anders zu helfen wissen, in erster Linie durch ihre Anwesenheit und ohne, dass sie viel dafür verlangen (können), Kraft und Trost bzw. geben ihnen das Gefühl, nicht nur eine emotionale Verbindung, sondern auch eine liebe- und damit sinnvolle Lebensaufgabe zu haben (die sie leisten können bzw. die sie so erfüllen kann, dass sie ihnen den Rückblick auf ein erfülltes Leben ermöglicht). Dabei zeigt sich partnerschaftliche Liebe nicht darin, sich einseitig körperlich, auf geistiger oder emotionaler, seelischer Ebene zu berühren oder von anderen behandeln zu lassen, wie sie es vorgeben, sondern auch darin, sich gegenseitig die Freiheit zu lassen, sich eigene Rechte zu erkämpfen oder Räume zu schaffen bzw. jederzeit auch (an die frische Luft) gehen zu können, um Dampf ablassen und sich etwas Neues – weniger Aufregendes, Nervenaufreibendes – überlegen zu können.

 

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Dank für das Foto gebührt Cottonbro (auf pexels.com)!

Völlig nüchtern betrachtet …

… lässt sich vieles in unserem Leben kaum oder zumindest schlecht ertragen – weil es unseren Verstand bzw. unser logisches Verständnis und Mitgefühl übersteigt (obwohl es andere, die man für fühlende Wesen hält, es als „natürlich“ propagieren und/oder „selbstverständlich“ völlig freiwillig, ohne dass sie jemand unter Gewaltandrohung dazu zwingen würde, tun):

  • Menschen zu sehen, die sich – vermeintlich skrupellos – gegen- oder auch nur einseitig Gewalt antun, den Krieg erklären oder in der Not im Stich lassen.
  • Menschen zuzuhören, die davon reden, dass es keine besseren, menschen-, tier- oder naturfreundlicheren Alternativen zu dem gäbe, was sie deshalb – unfreiwillig und/oder zumindest mit schlechtem Gewissen – tun „müssen“ oder nicht sein lassen können.
  • Sich als Eltern nicht verantwortlich für den Schutz der eigenen, „minderjährigen“ Kinder (die angeblich noch nicht erwachsen genug sind, Verantwortung für sich selbst übernehmen und JA zu dem, sagen zu können, was ihnen gut tut bzw. sie gerne freiwillig tun, bzw. NEIN zu dem, worunter sie leiden, wenn es ihnen von anderen aufgetragen oder vorgeschrieben wird) und ihre Aufklärung (über die Tücken und Gefahren, aber auch Chancen und wichtigen Lernerfahrungen in dieser Welt) fühlen zu müssen bzw. sollen.
  • In einer Welt bzw. einem Land zu leben, in dem viele Menschen keine echten, familiären Vertrauten oder Geliebte und Liebhaber haben, sondern „freundliche“ Lehrer oder Lehrerinnen, „gutmütige“ (oder zumindest speziell dafür ausgebildete) „Erzieher oder Erzieherinnen“, „gute“ Ärzte oder „einfühlsame“ Therapeutinnen brauchen, denen sie sich – ohne Scham – öffnen können bzw. wollen (weil sie an deren „Schweigepflicht“ glauben oder gar nicht darüber nachdenken, was sie fremden Menschen offenbaren oder auflasten – ohne die Verpflichtung, ihnen das irgendwann auch wieder abzunehmen).
  • Sich als Kind bzw. Mensch, der/die/das ein „erfolgreiches“ oder zumindest „schönes“, möglichst sorgenfreies Leben führen möchte, „anpassungsfähig“ machen lassen zu müssen: an von anderen – mächtigeren, (einfluss-)reicheren oder schlaueren – Menschen vorgegebenen Bedingungen, die – angeblich – allen Menschen gleichermaßen sowie der Erhaltung unserer Lebensräume dienen sollen.

Es gäbe unzählige weitere Gründe, die es rechtfertigen würden, jeden einzelnen Tag dafür zu sorgen, sich bzw. die eigenen Sinnesorgane bzw. Eingangspforten der Wahrnehmung möglichst zu verändern:

  • sie mit nervenberuhigenden Chemikalien, die Erregungsübertragungen behindern, zu betäuben,
  • den Organismus einseitig zu beschäftigen, z.B. mit etwas „Nervenaufreibendem“, mit dem die Wirkung von Neurotransmittern verstärkt wird, „zuzudröhnen“,
  • sich – mental oder physisch, indem man andere Orte aufsucht – in (realitäts-)ferne Welten zu begeben, also zu (tag-)träumen oder von fremdartigen Eindrücken inspirieren zu lassen, bzw.
  • die eigene Aufmerksamkeit zumindest so zu fokussieren oder abzulenken, dass nur noch die (überraschend) schönen, wundervollen, Seiten des Lebens zu Tage treten können oder es – mit genug Übung – irgendwann gleichgültig wird, ob sich etwas gerade (besonders) gut oder schlecht anfühlt.

Am Ende wird alles irgendwann langweilig, auch jede (Sehn-)Sucht oder Suche; vor allem, wenn man dabei nicht das Erhoffte findet oder immer wieder auch schöne Überraschungen erlebt.
Aus gesundheitswissenschaftlicher, verhaltensökonomischer Sicht kann ich also nur empfehlen, eine gesunde Balance zwischen völlig nüchternen Betrachtungsweisen und rauschartigen Zuständen zu halten, von denen man sowohl physisch als auch psychisch abhängig werden kann – je nachdem, wie angenehm, erregend oder entspannend, die damit verbundenen körperlichen oder geistig-spirituellen Erfahrungen sind (bzw. wie unangenehm die Nebenwirkungen). Ob man sich dazu etwas – der Einfachheit halber – zur Regel machen sollte oder sich stattdessen auf sich selbst verlassen kann (oder auf andere, in die eigenen Vorhaben Eingeweihte , die mit darauf achten, dass man keine „toxische Dosis“ – an zu viel Vernunft oder Gelassenheit – erreicht), ist individuell sehr unterschiedlich und abhängig von der aktuellen Lebenssituation.

Ich bin – Dank (trickreicher) antiautoritärer Erziehung und (alternativ-)wissenschaftlichen (Aus-)Bildung – schon sehr lange überzeugt: Gemeinsam – auch mit völlig Fremden – macht alles mehr Spaß; auch wenn ich den notfalls (sollte mir niemand einfallen, mit dem oder der ich ihn haben könnte, oder der Mut bzw. Ansporn fehlt, mir jemand Neues zu suchen) ganz alleine mit mir haben kann!
Ich wünsche noch einen schönen – klaren, nüchternen oder bewusstseinsveränderten bzw. -dernden Sonntag; je nachdem, was mehr dazu beiträgt, offen und neugierig bzw. interessiert an der Realität zu bleiben oder zumindest gelassen ertragen zu können, was man Neues dabei und darüber erfährt! Einfach nur (weiter) darunter zu leiden, dient mit Sicherheit vielen anderen Menschen, die sich liebend gerne mit Leidtragenden bzw. ihren „Wehwehchen“ beschäftigen, wenn sie damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber nicht der eigenen Gesundheit oder Heilung.

 

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Dank für das Foto gebührt Laura Tancredi (auf pexels.com)!

Von Menschen, die die Welt unterbewusst nur umrisshaft, in schwarz-weiß, verschwommen bunt oder als Stummfilm wahrnehmen können

Wie einsam, krank oder verletzt ist Deine Seele – so dass sie viele Eindrücke (unter-)bewusst ausblenden „muss“, damit Du in Ruhe heilen kannst?

Ich treffe immer wieder auf Menschen, die mir die – zumindest für mich als Biologin – „einfachsten Dinge“ bzw. Zusammenhänge nicht glauben, die auch für jedes Kind, dem man sie zeigt bzw. erklärt, erkenn- und leicht nachvollziehbar wären. Viele Menschen scheinen selbst nicht zu verstehen, warum sie – statt andere Menschen in ihrer Gänze zu sehen – vor allem eine Aura wahrnehmen.
Anderen Menschen fällt bei bestimmten einzelnen (Zauber-)Worten, Sätzen (auf die sie sich keinen Reim machen können) oder Tonlagen und Melodien die Kinnlade herunter – als ob sie nicht zu unserer Welt gehören dürften. Und wiederum andere sind überfordert, wenn man ihnen etwas, was sie nur als Symbol oder Momentaufnahme – vielleicht sogar nur in Schwarz-Weiß – sehen (wollen), in den buntesten Farben zu einer oder sogar unterschiedlichen Geschichten ausmalt.

Mir persönlich fallen nicht nur bei Menschen, sondern bei „allem Lebenden“ ziemlich schnell nicht nur ihre – verborgenen oder für Einblicke von außen geöffneten – inneren Gefühlswelten, sondern auch all die Verbindunglinien auf, die sie in der Realität zu anderen Lebewesen oder auch Dingen haben.
Natürlich weiß ich, dass ich mir aus ihren Verhaltensweisen nicht ihr ganzes Leben zusammenreimen kann, aber zumindest ihre Überlebens– oder (Gefahren-)Vermeidungsstrategien offenbaren Menschen allein dadurch, wie sie in der Öffentlichkeit auftreten bzw. in welchen Kreisen (in denen sie sich sicher fühlen) sie sich bewegen.

Wir alle sind im Laufe unseres Lebens schon Risiken eingegangen und haben dabei traumatische Erfahrungen sammeln „dürfen“, (wenn wir zu übermütig waren und uns „falsch“ einge-, also unsere Kräfte über- oder die Herausforderung unterschätzt bzw. mit ganz anderen Faktoren, Bedingungen oder Entwicklungen gerechnet haben). Vielleicht haben auch alle von uns (Erb-)Krankheiten oder Verletzungen – unbewusst – von unseren Vorfahren oder Menschen, bei bzw. mit denen wir aufgewachsen sind, übernommen, ohne dass wir sie jemals „abnormal“ oder „unnatürlich“ erfahren hätten (weil sie für alle oder zumindest eine Mehrheit von Menschen um uns herum „selbstverständlich“ waren, auch ohne dass sie hätten erklären können, warum).

Das muss man (auch) nicht verstehen“ ist für mich ein Satz von Menschen, die schon oft versucht haben, nachzuvollziehen, warum ihr oder „das“ Leben ist, wie es ist, aber es irgendwann aufgegeben haben, weil es sie zu viel Energie gekostet und zu keinem Ergebnis gebracht hat. Kein Wunder, dass sie sich nicht vorstellen können, dass alles nicht nur einen, sondern vielfältige Ursachen und Gründe haben kann oder in keiner besonderen – völlig freiwilligenAbsicht, sondern immer nur als Reaktion auf etwas vorher Geschehenes geschieht, aber z.B. ausgeschlossen ist, dass alles „einfach immer so

  • bleibt,
  • weitergeht,
  • zu einem guten Ende kommt oder
  • schlecht ausgeht.

Unser universales Bewusstsein, auf das wir als Menschen – je nach individuellem Entwicklungsstand bzw. Möglichkeiten oder Interesse, an bereits verfügbare Informationen zu kommen – alle Zugriff haben, entwickelt sich beständig weiter: durch die Erfahrungen, die wir alle tagtäglich neu machen. Ich wünschte, wir würden bald endlich alle zusammentragen können, die uns fehlen, damit unsere „Weltenseele“ – ein großes Netzwerk von Kranken und/oder Verletzten – langsam heilen kann.
Ich hoffe, Du verstehst, was Dir Deine damit sagen will, dass Du heute fühlst, was Du bzw. wie Du Dich (alleine oder sobald andere zu Dir Kontakt aufzunehmen versuchen) fühlst. Verlier‘ nicht die Geduld dabei, immer wieder auch genau(er) hinzuschauen oder hinzuhören bzw. Dich vielleicht nicht nur auf Deine bisherige, individuelle Weise verständlich zu machen, sondern auch so, dass andere Individuen, die Du erreichen möchtest, Dich trotz völlig anderer Verständigungsmöglichkeiten verstehen können. Sei Dir sicher, dass wir alle mehr oder weniger seelenverwandt sind und miteinander kommunizieren bzw. uns sogar gegenseitig von unseren Verletzungen oder Ängsten vor „schlimmen“ Krankheitsverläufen heilen können. Wenn wir es sowohl wollen bzw. uns wünschen und daran glauben als uns außerdem genug Zeit dafür nehmen, uns darüber klar zu werden, warum es manchmal so leicht, ein anderes Mal enttäuschend ist (weil es uns im Stich gelassen hat), und was unsere eigenen Angewohnheiten, unser Lebensstil, damit zu tun haben bzw. hat, können wir alles – vielleicht nicht völlig spurlos hinter uns lassen, aber zumindest so „heil machen“, dass es irgendwann uns selbst nicht und auch sonst niemandem (mehr) weh tut.

P.s.: Die eigene Seele mit Hilfe von schmerzstillenden, beruhigenden oder bewusstseinsverändernden Mitteln bzw. Chemikalien heilen zu wollen, halte ich persönlich nicht nur für Unsinn, sondern für äußerst gefährlich – weil 1. unser Unterbewusstsein uns davor schützt, allzu schmerzhafte Erfahrungen auf einmal zu durchleben bzw. vielleicht sogar daran zu zerbrechen, und 2. unser Bewusstsein davor, im Drogenrausch Ding zu tun, mit denen wir andere – unbewusst – verletzten könnten. Wer diese „Schutz-„Tore – vielleicht sogar regelmäßig, weil ein Gewöhnungseffekt eingetreten ist – öffnet, sollte also eher mit Heilungsverzögerungen statt damit rechnen, sich bzw. die eigene verletzte oder im Laufe des Lebens einsam gewordene Seele so „selbst heilen“ zu können.

 

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Dank für das Foto gebührt Mikhail Nilov (auf pexels.com)!

Was Dein Geschmack Dir darüber sagt, wo oder wie Du im Leben stehst

Und was Hungergefühle oder Appetit, also Lust bzw. Verlangen, (nicht) mit (Selbst-)Vertrauen und Wissen oder Angewohnheiten und Abhängigkeiten zu tun haben

Wir Menschen mögen nicht alle dieselben Dinge:
Was manche süß finden, finden genauso viele ekelerregend oder zumindest abstoßendunattraktiv oder –interessant für sie.
Was einen Mann oder eine Frau scharf macht, ist für den oder die andere zu heiß oder „uncool„.
Auch über den Salzgehalt oder Bitterkeit lässt sich streiten, ohne dass es zu einer (Ver-)Einigung kommen muss.

Vielen Menschen ist etwas allerdings vielleicht (noch) nicht bewusst: Unser Geschmack, unsere Vorlieben oder auch jahrzehntelangen Gewohnheiten können sich im Laufe unseres Lebens jederzeit verändern – je nachdem, wie ge- bzw. übersättigt oder unzufrieden wir damit bzw. uns selbst sind. Wir sind von Natur aus (Elementar-)Wesen, die sich aus natürlichen BausteinenElementen mit unterschiedlichen Energieniveaus – zusammensetzen und sich in ihrer Umwelt (die lokale und regionale Eigenheiten besitzt) möglichst wohl – ausgeglichen – fühlen möchten. Dazu müssen wir uns sowohl die Energie zuführen, die uns – unserem Geist – ein Wohlgefühl verschafft, als sich auch sinnvoll in unserem Körper zu den Strukturen verstoffwechseln bzw. –bauen lässt, mit denen wir uns auch gut – süß oder scharf bzw. anziehend auf andere wirkend – fühlen, wenn wir uns im Spiegel betrachten.

Wir brauchen – um unseren Organismus am Leben zu halten – rund um die Uhr sowohl Energie– als auch (elementare) Baustoffreserven. Auch wenn wir – bewusst oder weil uns nichts Besseres einfällt – nichts tun, führt unser autonomes Nervensystem lebenswichtige Ver– und Entsorgungs– bzw. Reparaturarbeiten durch. Wann immer dazu – für einen reibungslosen Ablauf – Elemente fehlen, schlägt unser Körper Alarm: in Form von Hunger oder Durst bzw. Appetit auf bestimmte Nährstoffgruppen, Vitamine, Mineralien oder sekundäre Pflanzenstoffe. Genauso gut kann allerdings unsere Energie– bzw. Sauerstoffver– oder (Atem-)Giftentsorgung im Körper – durch zu wenig Frischluftzufuhr bzw. –austausch mit der freien Natur, Bewegung oder eine zu flache Ein- oder Ausatmung – gestört sein, so dass wir uns trotz abwechslungsreicher Nahrungszufuhr müde fühlen oder nur unter Schmerzen oder Krämpfen bewegen können. Aufputsch– oder bewusstseinsverändernde, schmerzhemmende oder entkrampfende Mittel können uns kurzzeitig Linderung verschaffen und es uns erleichtern, trotzdem aufzustehen und uns auf die Suche nach der Ursache unserer Probleme zu machen bzw. eine Lösung dafür – eine Erlösung von unserem Unwohlsein – zu finden.

Dabei zu sehr im eigenen Element bzw. körperlich, geistig und/oder seelisch unausgeglichen bzw. –

  • auf dem Boden (der erdigen, beständig – aus Vernunft- oder Verständnisgründen bleibenden Tatsachen),
  • im Feuer (der lustvollen oder leidenschaftlichen Liebe für Genuss),
  • im (Luft-)Hauch (der süßen Verführungen) oder
  • im Wasser (bzw. Fluss des intuitiven, situationsabhängigen Lebens) –

einseitig aus-, überlastet oder unterfordert zu bleiben, kann zu

  • unkontrollierbaren Heißhungerattacken bzw.
  • überschießenden (Panik-)Reaktionen,
  • Sucht– bzw. Entzugserscheinungen oder zu
  • völliger Bewegungslosigkeit

führen und jeglichen Genuss bei der Nahrungsaufnahme bzw. Energiezufuhr zunichte machen.

Ess- bzw. Wahrnehmungsstörungen hinsichtlich dessen, was gesund für ihren Organismus wäre, liegen bei Menschen, die darunter bzw. unter den damit verbundenen körperlichen Symptomen (wie Ekel, Völlegefühl oder ständigem Appetit) oder Gewichts- und anderen – psychischen – Problemen leiden, wahrscheinlich bereits in frühen Entwicklungsphasen im Bauch der Mutter und den ersten, prägenden Lebensjahren begründet: Das, was wir über unsere sich entwickelnden Sinne oder Nervenbahnen wahr- sowie über unser Verdauungssystem aufnehmen, halten wir für „normal“, auch wenn unsere Mutter z.B. unter übertriebenen Ängsten und damit verbundenen (stress-)hormonellen Ungleichgewichten leidet oder mangelernährt ist und die Umwelt, in die wir hineingeboren werden, unnatürlich bzw. gesundheitsschädlich für uns ist.
Dank der Vielzahl an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Medien, die sie verbreiten, können Menschen heute immer leichter selbst feststellen, was mit ihnen „nicht stimmt“: warum sie z.B. mit sich selbst so selten zufrieden sind oder andere, die unter ganz anderen elementaren Einflüssen stehen und daher andere Bedürfnisse haben, nicht mit ihnen bzw. dem, was ihnen – logischerweise – völlig selbstverständlich erscheint (weil es sich für sie gut und richtig anfühlt).

Die mehr oder weniger schwierige Kunst ist es dann, selbstständig für die eigene, individuell richtige Würze im Leben bzw. passende, ausgleichende Energie- und Nähr- bzw. Vitalstoffzufuhr im Leben zu sorgen. Es genügt nicht, dem Beispiel anderer Menschen zu folgen, die vielleicht ähnliche Symptomatiken zeigen oder Lösungen für deren Behebung anbieten, aber völlig andere Hintergründe für ihre Vorlieben, Abneigungen oder bewussten Verzicht auf bestimmte elementare Stoffe bzw. für das haben, was ihnen hilft, sich gesund zu halten.
Ich für mich habe zum Beispiel beschlossen, mich möglichst pflanzlich zu ernähren – weil ich mir nicht vorstellen kann, dass mich Körperteile von geschlachteten oder erschossenen Tieren bzw. Körperflüssigkeiten, die von Natur aus dazu gedacht sind, sie selbst bzw. ihren Nachwuchs lebendig zu halten, artgerecht nähren können. Ich muss keinem Vogel seine Eier stehlen, um meinen Eiweißbedarf decken zu können. Und ich weiß, dass mein Gehirn nur für Tätigkeiten, die ich konzentriert erledigen muss bzw. die neu für mich sind, viele Baustoffe – für das Wachstum von Nervenzellen – benötigt; sobald aber mein Körper dabei warm gelaufen bzw. damit warm geworden ist, ist im Grunde nur noch die Sauerstoffzufuhr bzw. ausreichende Entgiftung der (lust-)begrenzende Faktor.
Wenn ich Hunger auf oder ein Verlangen nach etwas – egal ob auf Essen oder eine andere Tätigkeit – bekomme bzw. mir etwas verlockend Erscheinendes angeboten wird, sagt mir mein gesunder Menschenverstand zwar nicht immer, aber mittlerweile ziemlich oft:
Gibt es einen guten Grund für Dein Gefühl?
Wofür – für welches (fehlende oder im Überfluss vorhandene) Element steht das, was Dir gerade offenbar fehlt, eigentlich?
Was enthält das, womit Du den Mangel in Dir beheben willst (zusätzlich; zur Geschmacksverstärkung bzw. um ihn zu überdecken oder konservieren)?
Woher stammt es und wer profitiert davon, wenn Du jetzt zugreifst? Dient es in erster Linie Dir oder jemand anderem, weil Du vielleicht spätestens hinterher dafür zahlst?
Brauchst Du aktuell wirklich eine Nahrungszufuhr für Deinen Körper (den Du überlastet oder ausgelaugt hast), für Deine Seele (die sich einsam fühlt) oder Dein Ego, Deine (geistige, kreative) Persönlichkeit (die sich langweilt, weil sie nicht ausgelastet ist)?

Ich vermute, dass sich bisher die wenigsten Menschen diese Mühe machen bzw. Zeit nehmen (können oder wollen). Es ist nicht zu übersehen, dass die meisten Menschen ihre elementarsten Bedürfnisse vor allem mit Essen bzw. überhöhter Energiezufuhr befriedigen. Wer unter Strom steht, fühlt sich definitiv lebendig – nämlich im Kampf ums Überleben. Wer es sich genüsslich so gemütlich wie möglich macht, verliert irgendwann die Lust, überhaupt noch für oder gegen etwas einstehen (oder sich gegen Süchte bzw. Abhängigkeit oder Unterdrückung wehren) zu wollen – fühlt sich also irgendwann so zufrieden mit sich selbst und der Welt, um sich darin zur Ruhe zu setzen oder legen.

Das sind die beiden Extreme unserer modernen, unnatürlichen Wohlstandsgesellschaften.
Ich hoffe für Dich, dass Du Dich irgendwo in der Mitte, in einer gesunden Balance, befindest und Deinen Appetit oft genug auch von etwas (bzw. von Deinem, Deiner oder Deinen Liebensüßen zu etwas) anregen lässt, worauf Du eigentlich keine Lust hast (weil es Dir komischwenig verlockend – vorkommt), was aber ganz sicher eine gute Abwechslung bzw. Ergänzung für Dich ist – je nachdem ob in Deinem Leben

  • das Feuer (bunte Früchte und proteinreiche Samen oder scharfe Gewürze und bittere Kräuter bzw. Erfolge bei Deinem kreativen Schaffen),
  • Wasser (grüne bzw. andersfarbige Blätter oder – gesäuerte, vergorene – Kohlenhydrate bzw. Bewegung und Entgiftung),
  • Luft (Blüten und Fette oder Sauerstoff bzw. süße Leichtigkeit)
  • oder Erde (Wurzeln oder Salz und andere Mineralien bzw. Standhaftigkeit)

fehlt.

 

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Dank für das Foto gebühr Karolina Grabowska (auf pexels.com)!

Das sollte man verbieten!

Von Menschen, die dem Reiz von Dingen erlegen sind, die ihnen oder anderen (bei näherer Betrachtung oder zumindest auf Dauer) Schaden zugefügt haben

 – statt anerkennen zu wollen, dass Menschen ihre Erfahrungen immer erst selbst machen müssen, bevor sie glauben, dass man etwas besser sein lassen oder zumindest nicht übertreiben bzw. regelmäßig konsumieren sollte (so dass ein „geschützter Rahmen“ mit umfassenden Informationen und abschreckenden Beispiele erfolgversprechender wäre, um anderen Menschen schmerzhafte Erfahrungen zu ersparen)

Nach 45 Lebensjahren, einem Studium dessen, was unser Leben ausmacht, und täglich neuen Beobachtungen und – geplanten sowie ungeplanten – (Selbst-)Experimenten habe ich eine gewisse Lebenserfahrung gesammelt, um mir sicher zu sein, dass wir alle Sicherheitsvorkehrungen, die über abschreckende Beispiele von Menschen, die sich leichtsinnig in (ständige) Lebensgefahr gebracht haben, aus der Vergangenheit hinausgehen, auf dieser Welt auf der Stelle abschaffen könnten. Ich schreibe bewusst könnten, weil damit mindestens noch zwei andere Veränderungen verbunden wären: Menschen, die dabei zu Schaden gekommen sind, müssten

  1. ehrlich darüber reden, welcher „Teufel“ sie geritten hat, ihr Leben bzw. ihre körperliche Unversehrtheit überhaupt so zu riskieren, und
  2. anderen die Auswirkungen so anschaulich – nachfühlbar – vor Augen führen können, dass ihr Mitgefühl dazu ausreicht, sich das damit verbundene Leid vorstellen zu können.

Ich kann leicht nachvollziehen, wie es sich anfühlt,

  • nicht nur kurzzeitig alleine, sondern einsam, also im Grunde immer der- bzw. diejenige zu sein, der oder die als einzige in einer Gruppe weder begeistert noch überzeugt von dem ist, was „gemeinsam (also mehrheitlich) beschlossen“ wurde;
  • auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein, denen man nichts dafür – als Dank oder Lohn für ihre Mühe – zurückgeben kann, weil sie völlig andere (Wert-)Vorstellungen haben,
  • auf Ablehnung zu stoßen, während man versucht, sich selbst treu zu bleiben und ehrlich seine Meinung äußert;,
  • gesunde Grenzen zu überschreiten und Dinge zu übertreiben, die Auswirkungen auf den eigenen Körper und Geist haben;
  • zusehen zu müssen, wie andere sich – um sich selbst oder anderen etwas zu beweisenunsinnigen Lebensgefahren aussetzen, deren mögliche Auswirkungen man kennt und vor denen man sie gewarnt hat.

Unser Leben ist jeden Tag mit Risiken verbunden, vor allem, wenn wir nur das tun, worauf wir Lust haben (weil es uns Glücksgefühle verschafft) oder was uns möglichst wenige Probleme bereitet – weil wir dabei, während wir das Gefühl haben, immer besser darin zu werden, denkfaul werden.

Das (Nach-)Denken, also umfassende Betrachten der eigenen Lebenssituation, in die sie sich (in Ignoranz vielfältiger Lebens- bzw. Gesundheitsgefahren oder auch unter sorgfältiger Beachtung dessen, was „alle anderen“ bedenkenlos tun, weil es kein Tabu bzw. gesellschaftlich erlaubt ist) gebracht haben, setzt bei vielen erst ein, wenn die Schmerzen bzw. Gefühle, die sich dabei angestaut haben, unerträglich werden.

Natürlich wird dann nach „Schuldigen“ gesucht, nach den Dingen oder Menschen, die einen dazu verführt haben, sich selbst so zu vergessen bzw. die eigenen Bedürfnisse so zu vernachlässigen. Das eigentliche Problem ist aber meiner Meinung nach, dass öffentlich viel zu wenig öffentlich drüber gesprochen wird, was menschliche Körper, ihr Geist und ihre Seelen überhaupt – von Natur aus – brauchen und wonach sich Menschen, die das nicht bekommen, weil die Gemeinschaft, in der sie leben, es ihnen verbietet. Es ist kein Wunder, dass die Schäden, die unnatürliche Ersatzbefriedigungen in den Menschen und der Welt anrichten, immer größer werden. Denn die werden sich in einer freien Welt, in der Menschen tun und lassen bzw. produzieren und konsumieren wollen, was sie können, nicht verbieten lassen.

Ich kann weiterhin nur davor warnen, nicht jeden unnatürlichen Blödsinn – jeden neuesten Trend – mitzumachen; vor allem nicht so lange, bis eine Sucht daraus geworden ist, die früher oder später ihre körperlichen oder geistigen Folgen  wird.
Ich muss mir die Menschen, die etwas als „völlig harmlos“ propagieren, nur genauer anschauen, manchmal auch einfach ein paar Jahre später.

Die Natur lässt sich genauso wenig verbieten wie das unnatürliche, prinzipiell übertriebene Leid und die Schmerzen, die Menschen später ertragen „müssen“, wenn sie versucht haben, sie möglichst frühzeitig – bei kleinsten Anzeichen bzw. wenn sie „genug davon“ hatten – zu bekämpfen statt verstehen zu lernen, warum etwas überhaupt in der Welt ist oder so weit kommen konnte. Es liegt in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen von uns, zu entscheiden, wie lange wir uns damit einverstanden zeigen und wann wir bereit sind, nicht mehr mitzugehen – statt von anderen zu verlangen, etwas aufzugeben, was sie für ihr Lebensglück bzw. die Erweiterung ihres eigenen Erfahrungshorizonts (noch) brauchen.
Ich bin eher dafür, Menschen frühzeitig zu erlauben, die Erfahrungen, die sie unbedingt machen wollen, zu machen – unter der Bedingung, sich zusätzlich mit Menschen zu unterhalten, die ihnen gute, leicht nachvollziehbare, Gründe liefern können, einseitigen Reizen (nämlich Belohnungs- bzw. Wohlgefühlen) nicht zu erliegen. Ohne dass Menschen – unter Anleitung – lernen, sich selbst zu hinterfragen, warum sie sich keine sinnvollere, unschädlichere Alternative suchen, um ihre Lust (auf Abwechslung vom „Normalen“) oder Neugier zu befriedigen, sondern sich stattdessen einer körperlichen Suchtgefahr auszusetzen (die meiner Meinung nach schwerer wieder unter Kontrolle gebracht werden kann als Trotzreaktionen von Menschen, die – noch – denken, sie hätten ihren Körper unter Kontrolle), werden wir wohl noch viele (Sucht-)Opfer zu beklagen haben, die auf ihrer Suche nach Glück oder einem Lebenssinn (in einer Welt unzähliger Möglichkeiten) die falsche Abzweigung in eine Einbahnstraße genommen haben.

 

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Dank für das Foto gebührt Dustin Tray (auf pexels.com)!

 

Wann sind die mit unserem (Unter-)Bewusstsein verbundenen menschlichen (Phantom-)Schmerzen lange genug ausgelebt oder die Begegnung mit ihnen vermieden worden?

Was muss noch geschehen, bevor Menschen so (mit)gefühlvoll, offen, ehrlich und achtsam miteinander umgehen können, dass niemand mehr denken muss, dass es Menschen gibt, die andere absichtlich – ohne einen vermeintlich guten Grund dafür zu haben – verletzen wollen?

Es ist für mich als Biologin nicht erstaunlich, dass unterschiedliche Menschen Schmerzen unterschiedlich stark wahrnehmen bzw. dass sie – aufgrund ihrer Lebenserfahrungen und damit verbundenen Erinnerungen oder Lerneffekte – in derselben Lebenssituation unterschiedlich stark leiden.
Mich wundert auch nicht mehr, dass ich mich früher – anderen Menschen zuliebe – in Situationen begeben habe, die für mich mit (Mit-)Leid verbunden waren:

  • mich zum Beispiel „freiwillig“ an einen Tisch zu begeben und oft als einzige etwas anderes als alle anderen essen zu „müssen“, weil die mit Genuss Teile von toten Tieren verspeisen können, oder
  • mit Menschen in einer Wohnung zusammen zu leben, die noch weniger als ich darauf achten, der Natur möglichst wenig mit dem zu schaden, was sie sich für sich selbst herausnehmen.

Das Leben ist ein ständiges Mit(einander)teilen, also Zusammenbringen oder Trennen von Informationen und damit verbundenen Gefühlen oder Vorstellungen: ein Geben und Nehmen, ein – einsames oder gemeinsames – Aufwachsen bzw. Entwickeln und Ver– bzw. Eigenen-Wege-gehen.
Menschen können irgendwann, weil ihr Gefühl es ihnen sagt, feststellen, dass sie anderen – die vielleicht gar nicht danach gefragt hatten bzw. darüber aufgeklärt waren, was damit verbunden ist – mehr gegeben haben, als diese je hätten annehmen wollen oder ertragen bzw. auf die leichte Schulter nehmen bzw. mit einen sprichwörtlichen „Schwamm drüber“ wegwischen können.
Daher dürften sie auch wenig überrascht sein, wenn ihnen gleichzeitig auch bewusst wird, dass

  • sie – weil sie sich selbst dabei verausgabt haben – kaum (mehr) etwas zu geben haben, was andere überhaupt gebrauchen können bzw. jemals nutzen wollten, oder
  • ihnen in ihrem Leben vieles fehlt, was auch andere ihnen nicht geben können, z.B. auch die weise Entscheidungskraft, ihrem Körper, ihrem Geist oder ihrer Seele möglichst wenig Leid mit dem zuzufügen, was sie für sich selbst oder für andere für völlig harmlos hielten.

Jeder Mensch, der oder die sie noch nicht erlebt hat, kann sich natürlich leicht einreden, dass „einschneidende oder sich einbrennende oder -hämmernde, einzigartige Erlebnisse“ keine (Spät-)Folgen haben werden, nachdem sie vorbei und nur noch Erinnerung sind. Wer allerdings am eigenen Leib die (Lebens-)Erfahrung gemacht hat, dass es körperliche Symptome gibt, die sich – in bestimmten, vor allem unerwarteten Situationennicht kontrollieren lassen, weil ein „unterbewusst gespeichertes Programm“ abläuft, weiß, dass sich dann auch damit verbundene (Phantom- bzw. „nur“ im Kopf als Erinnerungen gespeicherte)Schmerzen wieder völlig real anfühlen, so als würde man sie in dem Moment in allen Einzelheiten noch einmal spüren können.

Menschen, die solche „Flashbacks“ bereits von sich kennen und sich (oder auch andere) davor schützen wollen, dass sie in Gegenwart anderer Menschen „wie von der Tarantel gestochenreagieren, weil ihr Körper unkontrolliert Hormone ausschüttet, gewöhnen sich häufig „Standard-Programme“ an, mit denen sie auch in jeder neuen Situation die Oberhand über ihre Gefühle, also auch aufsteigenden Schmerz behalten können.
Ohne wirklich verstanden zu haben, wofür es wichtig ist, im Leben als soziales Wesen schmerzhafte Erfahrungen zu machen, nämlich entweder

  • um selbst daran zu wachsen, oder
  • um das eigene Wissen an andere, vor allem Jüngere, die oft sehr wenig vorsichtig durchs Leben gehen, weiterzugeben und ihnen ähnliche Erfahrungen zu ersparen.

behalten viele Menschen sie möglichst für sich statt ihr unverständliches Leid mit anderen zu teilen, es also auch weiterzugeben.

Natürlich ist ein in zwei Hälften geteiltes Leid genauso wenig ein halbes Leid für jeden oder jede, die ein Stück davon abbekommen hat wie Freude, die Menschen unter anderen verbreiten. Aber sobald sich Menschen entweder von anderen verstanden fühlen bzw. erkennen, dass ihr Leid unauslöschlich zu dem Leben gehört, das sie führen und über das nur sie die Entscheidungsgewalt haben, können sie auch endlich lernen, es immer leichter, also als unvermeidlich anzunehmen und die Erinnerungen daran entweder

  • mit der Zeit verblassen, also Gras darüber wachsen zu lassen, oder
  • bewusst – mit künstlichen bzw künstlerischen Mitteln – aufrechtzuerhalten, um anderen die Möglichkeit zu geben, daraus zu lernen.

Ich danke jedenfalls allen Menschen, die sich tagtäglich mit dem – auch ihrem eigenen – sinnlosen Leid in der Welt auseinandersetzen, um es auch anderen vor Augen zu führen, unter die Nase binden oder aufs Ohr drücken, die es lieber auf ihre eigene Art „bekämpfen“ – still und leise für sich, indem sie sich möglichst davon ablenken und sich und anderen „nur Gutes tun“ oder anderen Geld dafür in die Hand drücken, dass sie sich darum kümmern.
Genauso wenig wie alte Wunden nicht oder nur schlecht heilen können, wenn man

  • ihnen nicht die Aufmerksamkeit schenkt, die sie brauchen,
  • nicht alle Fremdkörper aus ihnen entfernt – auch wenn das mit neuen Schmerzen verbunden ist, weil sie sich verhakt oder verkantet haben bzw. schon eingewachsen sind,
  • ihnen keine Ruhe lässt, also keine heilsamen Bedingungen bietet,

lässt sich zukünftiges Leid nachhaltig vermeiden, indem man sich ihm nicht immer wieder stellt, also – sich gedanklich oder (vor-)bildlich, symbolisch – damit konfrontiert.
Es ist meiner Meinung nach keine Lösung für den Umgang mit Schmerzen und Leid in der Welt, in der Hoffnung zu leben, es aus der Welt schaffen zu können – indem man sich z.B. nur an selbstgewählten „schönen“ Orten oder zu „ganz besonderen“ (Frei-)Zeiten, in wohliger Gemeinschaft mit anderen, die denselben Umgang damit pflegen, völlig frei davon bewegt. Irgendwer wird es immer heraufbeschwören. Niemand kann sich meiner Erfahrung nach damit von Leid erlösen, keine „bösen“ Erinnerungen mehr aufkommen lassen zu wollen.
Damit, dass Menschen „nur“ lernen, immer wieder rechtzeitig vor der Macht ihrer Gefühle (über den eigenen Körper) zu fliehen, und Berührungen mit anderen Menschen zu vermeiden, die sie für gefährlich und leidbringend für sich halten, erreichen sie meist nur, dass ihnen mit der Zeit die Luft ausgeht, sie an Kraft verlieren und/oder ihre Schmerzen im Vergleich dazu zunehmen, ihr Leid also nur größer wird. Ohne anderen (selbst-)verständlich, also für jeden Menschen leicht nachvollziehbar erklären zu können, warum sie „so ticken“, wie sie ticken, werden ihnen mit Sicherheit irgendwann die Ideen für „gute Entschuldigungen“ für ihr Verhalten ausgehen.

Sie können es natürlich auch versuchen, ohne ihrem – körperlichen oder seelischen – Leiden auf den Grund zu gehen, in der Hoffnung, dass es irgendwann nicht mehr schlimmer werden kann oder sie davon verschont bleiben, sich jemals dafür verantworten zu müssen, dass sie nichts dagegen getan und vor allem andere davor gewarnt haben (dass sie vielleicht dasselbe Schicksal ereilen könnte).
Die Hoffnung (auch auf ein friedliches Ende eines noch um das eigene Überleben kämpfenden Körpers) stirbt immer zuletzt. – Aber jeder Mensch kann entscheiden, ob er oder sie sie bereits zu Lebzeiten eigenständig – in einer eigens dazu ins Leben gerufenen, feierlichen Zeremonie – symbolisch beerdigt, ihr mit Hilfe der eigenen Kreativität nur im eigenen Kopf eine Ruhestätte erschafft oder darauf wartet, dass andere sie oder ihn irgendwann damit begraben.

 

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Dank für das Foto gebührt Anna Shevchuk (auf pexels.com)!