Die (unberechtigt?) über die Natur Herrschenden, die Entscheidungen über die Köpfe anderer hinweg treffen, ihnen Schuld(en) oder andere Altlasten aufbürden und sogar die Erlaubnis zum Leben erteilen können (bzw. laut menschengemachter Gesetze dürfen)

Warum Kommunismus oder Sozialismus und Individualismus bzw. Imperialismus und Nationalismus von Natur aus zusammengehören bzw. immer wieder aufeinanderfolgen, wenn Menschen von (Verlust-)Ängsten geplagt werden und mehr haben wollen als sie zum Leben brauchen

Oder: Der natürliche Kreislauf zwischen selbst- bzw. freiheits- oder gemeinschaftsverherrlichenden Utopien und sicherheitssuchenden, angstbehafteten Dystopien, wenn Menschen ein Verständnis für Naturrechte und -pflichten, also ein Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur und anderen Menschen fehlt
(Eine verhaltensökologische Sichtweise auf die natürlichen Bedürfnisse, (Alp-)Träume und Wunschvorstellungen oder gesellschaftsbedingten Ängste und Traumata der Menschheit)

1. Menschliche Herrschafts- und (Un-)Rechts- oder Glaubenssysteme der Vergangenheit (bis in die Gegenwart)

Unsere Naturgeschichte bzw. die Historie der Menschheit ist geprägt von zyklisch wiederkehrenden Zeiten des Friedens oder der (vermeintlichen) Freiheit der Menschen und der unterschiedlichsten, mehr oder weniger gewalttätigen Herrschaftssysteme. Unterdrückung – auch von Glaubensrichtungen oder Meinungen und Gefühlsäußerungen – bzw. die (weltliche oder geistig-spirituelle) Herrschaft einiger weniger über viele gehen seit jeher persönlichen oder gemeinschaftlichen Freiheitskämpfen voran, mit denen Menschen versucht haben, sich dagegen zur Wehr zu setzen: Streng gläubige, gottes- oder ehrfürchtige, menschen- oder naturzentrierte – egozentrische – Weltvorstellungen wechseln sich schon immer ab mit „fortschrittlicheren“ – angeblich liberaleren, weltoffeneren, (trans-)humanistischen – Meinungen zum Universum oder (Über- und Unter-)Menschen bzw. zum Menschsein und seinen Berechtigungen oder (Natur-)Rechten und Pflichten.
Menschen streiten sich – vermutlich schon seitdem Menschen dazu in der Lage sind, Wortgefechte zu führen – unter- und miteinander darüber, was aus ihrer Perspektive fair oder eine gerechte Aufteilung ist bzw. wer (selbst) Recht(e) hat und/oder wer – aufgrund seiner (oder ihrer) Position, also gesellschaftlichen Stellung oder seines (oder ihres) Alters – Recht über andere sprechen darf oder sich unterordnen muss. Menschen – die der Vergangenheit genauso wenig wie die Menschen heute – geben selten nach, wenn sie sich im Recht (oder ungerecht behandelt) fühlen und andere nicht in einem „falschen Glauben“ (oder so davonkommen) lassen wollen. Aus diesen gegensätzlichen Überzeugung sind immer wieder erbitterte (Glaubens-)Kriege geworden: darum wer welches Terrain behaupten oder welches Territorium nicht betreten und ganze Länder, also die darauf lebenden Menschen und die darin verborgenen Bodenschätze, „mit gutem Recht“ regieren darf und wer nicht.

Im Prinzip müssten Menschen, die ganz sicher wissen, dass sie Recht haben und (es auch) behalten werden, also tatsächlich klüger sind als andere, zwar keine festen Regeln für sich, eine demokratische Mehrheit und/oder andere aufstellen bzw. gemeinschaftlich darüber abstimmen lassen, welche Gesetze für alle gelten sollen, und Ge- oder Verbote „in Stein meißeln“. Wer wenig Geduld oder genug Vertrauen hat, dass andere ihr eigenes Unrecht bzw. Unverständnis noch erkennen und von selbst anfangen, sich automatisch klüger – verständnisvoller und damit auch empathischer, menschlich-sozialer – zu verhalten oder sich sogar für ihr ungerechtfertigtes Verhalten entschuldigen, neigt allerdings dazu, die Abkürzung über Vorschriften zu nehmen, an die sich alle halten sollen.

Unsere Vorgängergenerationen hatten vermutlich wenig theoretisches Wissen (oder zumindest weniger als wir heute) über soziale Gefüge, Schwarmintelligenz und Herdentrieb, die menschliche Wahrnehmung oder individuelle Bedürfnisse, die in Gemeinschaften erfüllt werden müssen, damit Menschen darin glücklich leben können und gesund – auch bei gesundem Menschenverstand – bleiben. Sie wussten weniger als die Menschen heute über die Welt oder das Universum und globale Zusammenhänge oder universale Prinzipien – Naturgesetze oder Spielregeln des Lebens. Aber sie hatten trotzdem – aus ihren praktischen Erfahrungen und dem, was sie daraus gedeutet haben, heraus – Erklärungen für alles, was für ihr Leben wichtig war (weil sie es entweder selbst verstehen oder anderen ihre Fragen beantworten wollten). Heute muten viele der Erklärungen absurd an, mit denen ihre Welt Sinn ergab – entweder, weil sie keine Möglichkeiten hatten, sie zu überprüfen, oder gar kein Interesse daran (weil für sie die Welt damit in Ordnung war).
Nicht nur Eltern besonders neugieriger Kinder, sondern auch WissenschaftlerInnen (oder PolitikerInnen) sind immer noch prädestiniert dafür, ihre Fantasie spielen und sich schnell etwas einfallen zu lassen, wenn ihnen Menschen sehr viele oder besonders „schwierige“ Fragen stellen. Im Prinzip sollte aber niemand Fragen „einfach“ beantworten, ohne persönliche Erfahrungen damit, bereits Recherchen dazu angestellt und/oder wirklich, länger, darüber nachgedacht zu haben.

Es ist z.B. weder wahr, dass die Welt, – evolutionsbedingt – ohne dass Menschen sie davor bewahren, im Chaos versinkt. – Denn: Ihre Naturgesetze halten immer eine gewisse Grundordnung aufrecht. Gleichzeitig sorgen natürliche Kreisläufe (fließender Lebensenergie) dafür, dass auch unter lebensfeindlich erscheinenden Bedingungen immer wieder neues Leben entstehen bzw. sich dort „ansiedeln“ kann, das sogar – evolutionär bedingt – bereits mehr (ererbte, unbewusst gespeicherte) Erfahrungen als die Vorgänger(generation) mit sich bringt.
Genauso wenig ist wahr, dass sich Menschen völlig unnötig und unerwartet, ohne dass sie zuerst intuitiv nach anderen, friedlichen Möglichkeiten zur Kommunikation suchen, ohne festgeschriebene Gesetze gegenseitig die Köpfe einschlagen würden, vor allem wenn es um wetvolle Besitztümer geht. Selbst wenn Hungersnöte herrschen, Durststrecken überwunden werden müssen (die auch Todesopfer fordern könnten), oder andere – unvorhersehbare (Natur-)Katastrophen eintreten, bei denen Menschen von Natur aus in Panik geraten, ist der Homo sapiens, also der moderne Mensch, von Natur aus innerhalb seiner Gemeinschaften zu sozialem Mitgefühl bzw. Altruismus, also zu selbstlosem statt egoistischem oder gierigem Verhalten fähig. Sobald sich Menschen sicher sein können, – weil sie ausreichende Kenntnisse besitzen, also umfassende Informationen über eine gemeinschaftliche Lage gesammelt oder (zugespielt) bekommen haben – dass ihr eigenes Leben und Wohlbefinden von dem anderer abhängt, sind sie völlig selbstständig dazu in der Lage, nicht nur ihre (Lebens-)Aufgaben, sondern auch (natürliche) Ressourcen bzw. das Land, das sie hervorbringt, sinnvoll mit anderen Menschen ein- oder aufzuteilen, so dass alle glücklich und zufrieden damit sind. Menschen können nicht nur alleine, selbstverantwortlich, wenn sie Lust darauf haben – auch in „guten Zeiten“ – sparsam leben, sondern könnten sich auch gemeinsam viel Arbeit und Energieeinsatz ersparen (den sie mit Nahrung wieder ausgleichen müssten), also sich selbst hinsichtlich des Verbrauchs oder der Verteilung von Gütern oder Aufgaben beherrschen. Menschen können sich – selbst wenn sie in der Lage sind, etwas zu nutzen – frei(willig) dazu entscheiden, dass es sinnvoller ist, es sein oder ungenutzt (brach) liegen zu lassen, wenn ihnen bewusst ist, dass ihr Leben in der Zukunft davon abhängt (weil z.B. ihre Lebensmittelvorräte zu Ende gehen und sie warten müssen, bis neue verfügbar bzw. auf dafür geeignetem Land nachgewachsen sind). Sie müssten nicht – von speziell dazu auserwählten oder -gebildeten „Ordnungskräften“, die darauf trainiert werden, für Recht (und Ordnung) zu sorgen, zu Zucht (und Ordnung) oder zur Vernunft aufgerufen und streng überwacht bzw. kontrolliert werden, damit auch in „guten Zeiten“ ohne Ausnahme Ruhe (und Ordnung) herrschen kann (bzw. können).
Hüter über Vorräte brauchen nur Menschen, die entweder kein Vertrauen in andere Menschen haben und ihnen nicht zutrauen, gerecht teilen zu können, oder die mehr besitzen (wollen) als andere (so dass sie Neid oder die Wut gerechtigkeitsliebender Menschen auf sich ziehen könnten.
Alle anderen würde eine umfassende, ehrliche und anschauliche, leicht verständliche und nachvollziehbare Aufklärung – über natürliche Ressourcen sowei unterschiedliche Bedürfnisse und Toleranzschwellen unterschiedlicher Menschen – sowie eine Anleitung zur gewaltfreien Kommunikation könnte die meisten Menschen dazu veranlassen, über Alternativen zu ihrem bzw. unser aller gesellschaftlichem Verhalten und „modernen“ Leben einfallen zu lassen. Das, was bisher „herrschaftlich“, von führenden – in erster Linie männlichen – Köpfen, geplant und organisiert wurde, könnte heute – dank des verfügbaren Wissens und der technologischen Möglichkeiten – längst in die Hände aller Menschen übergeben werden, die direkt davon betroffen sind: sei es die Infrastruktur eines Landes, die Versorgung von Menschen, die sich nicht selbstständig versorgen können, weil sie ihre Familien verlassen oder sie verloren haben, und/oder Notfallpläne bei unabwendbaren Katastrophen.

2. (Un-)Vernunft und sinnvolle oder unsinnige, menschliche Verhaltensweisen (oder Meinungen)

Den meisten Menschen genügt es allerdings nicht, wenn andere ihnen erklären, was theoretisch möglich wäre. Viele stellen sich selbst nicht einmal die Frage, welche Folgen ihr eigenes – nachlässiges oder einseitig übertriebenes – Verhalten nicht nur für sie selbst, sondern auch für andere haben kann. Denn der geistige Horizont von Menschen, die intuitiv oder „nur“ nach eigenem besten Wissen und Gewissen handeln, also nicht zuerst auch andere (mit anderen Erfahrungen und Meinungen) fragen und länger darüber nachdenken, welche „Kollateralschäden“ das, was sie tun, mit sich bringen könnte, ist extrem eingeschränkt. Sie brauchen – weil ihnen die Vorstellungskraft dazu bzw. das Einfühlungsvermögen fehlt – fühlbare Erfahrungen und/oder müssen – damit sie überhaupt bereit sind, den Ursachen eines (selbst-)zerstörerischen oder gesundheits-, umwelt- oder sogar gesellschaftsschädlichen Verhalten auf den Grund zu gehen – einen Sinn darin sehen, sich damit zu beschäftigen. Entscheidend dafür, etwas Neues zu versuchen, ist allerdings nicht allein der menschliche Wille, sich überhaupt bei etwas zurückzuhalten, sich also selbst zu beherrschen, wenn ihnen etwas Spaß macht (aber ihnen oder anderen – vor allem auf Dauer – schadet), oder sich zu etwas animieren zu können, was ihnen schwer fällt (weil sie es nicht gewohnt sind und/oder es ihnen zu kompliziert oder langweilig erscheint). Ohne den Glauben (zusätzlich zur Kenntnis davon), dass es für sie nicht nur eine Alternative gäbe, sondern sie eine „gute Chance“ hätten, sie auch erfolgreich zu nutzen, wird kein Mensch freiwillig von seinem Standpunkt weichen. Auch wenn für andere noch so wenig Sinn ergibt, was andere Menschen tun, ist das für sie – ihrer Meinung nach – immer das Beste oder zumindest Einzige, was sie tun können.

Unter Menschen gibt es viele, die sich nicht nur als Kinder und Jugendliche (vor allem, um Erwachsenen und deren Erziehungsmethoden zu trotzen), sondern auch häufig noch (oder erst) im Alter gerne gehen oder von anderen sehr leicht zu Unsinn anstiften lassen. Dabei sind sie wie alle anderen völlig selbstständig, ganz von alleine und freiwillig, nicht erst im Ernstfall, wenn ihnen keine andere Wahl mehr bleibt, zu vernünftigem, sinnvollen Verhalten fähig sowie dazu, sich von anderen auch völlig ohne Druck oder Strenge zur Vernunft rufen zu lassen. Es muss „nur“ auch für sie Sinn ergeben, ihnen also einen Vorteil im Vergleich zu dem bringen, was sie sich vorher selbst überlegt haben. Sobald Menschen den Sinn für sich in etwas erkannt, also verstanden haben, dass es nicht nur dem Besten ihrer Gemeinschaft, sondern auch ihrer eigenen Sicherheit dient, – ohne ihre persönliche Wahl- oder Entscheidungsfreiheit zu gefährden – halten sie sich von Natur aus dazu an, möglichst auf dem (für sie persönlich) „rechten Weg“ zu bleiben. Menschen, die den ungeschriebenen, in ihrem Inneren herrschenden Naturrechten bzw. den Pflichten sich selbst (und ihrer friedlich gesinnten, aber gegenüber Ungerechtigkeiten kampfbereiten Natur) gegenüber folgen, geben nicht (mehr) so leicht jeder Verlockung nach, die sie davon abbringen und dafür sorgen könnte, dass sie Schuld (durch Untätigkeit oder unberechtigte Kampfhandlungen gegenüber Schwächeren) auf sich laden.

3. Herrschaften und Regierungen

Beherrscht – regiert – wird die Welt bzw. werden die Länder dieser Erde allerdings aktuell von Menschen, die sich scheinbar weder der Natur verpflichtet sehen noch sich selbst und ihren Worten oder ihren AnhängerInnen häufig besonders treu sind. Ihre (Re-)Aktionen sind (trotzdem) relativ leicht nachvollzieh- oder sogar vorhersehbar – je nach der „Stimmung im eigenen Land“ (bzw. den Stimmen ihrer Wähler und Wählerinnen, die entweder mehr Sicherheiten durch einen strengeren Regierungskurs oder neue Regeln oder neue Freiheiten von ihnen erwarten) oder ihrer eher diplomatischen, traditionsbewussten oder (zukunfts-)unternehmerisch-ehrgeizigen Grundhaltung (hinsichtlich Gerechtigkeit im Land).
Menschen, die sich dazu berufen fühlen, politisch aktiv zu werden, müssen – um auch andere Menschen von ihren (Zukunfts-)Vorstellungen überzeugen zu können – sowohl von sich selbst und dem, hinter dem sie stehen oder was sie vorantreiben wollen, überzeugt sein, als auch alle modernen (technischen) Möglichkeiten nutzen wollen und können, mit denen sie andere Menschen erreichen können (selbst wenn Zukunftstechnologien ihren Idealen entgegenstehen). Zusätzlich „müssen“ sie sich – vielfach ohne intensiv eigene Recherchen dazu betreiben zu können – darauf verlassen können, was andere – vor allem speziell dazu „ausgewählte“ Berater oder Beraterinnen – ihnen vermitteln (und was ihnen ihre Intuition bzw. ihre eigenen Erfahrungen dazu sagen). Denn Politik in einer zukunftsorientierten Welt, die Wettbewerbe fördert, bei denen häufig die gewinnen, die schnelle Lösungen für immer akuter werdende Probleme bieten, erfordert möglichst schnelle, keine unnötig lang durchdachten Reaktionen. Wer unzufriedene, ungeduldige, wahlberechtigte Menschen, mit vorzeigbaren Ergebnissen für sich begeistern oder zumindest mit der eigenen Leistung zufrieden stellen will, darf bei zu treffenden Entscheidungen nicht lange zögern oder muss besonders gut und lange – vertröstend – reden können. – Denn: Menschen lassen sich – wenn man weiß, wie – relativ leicht von dem ablenken, was sie unzufrieden macht, zumindest bis das Ablenkungsmanöver zu offensichtlich wird.
Sowohl mit der Zeit und den Erwartungen an die eigene Arbeit sowie mit einer zunehmenden Fülle an Informationen, die ihnen heute – dank modernster Technologie – zur Verfügung stehen bzw. täglich neu geliefert werden (und mit denen sich Regierende beschäftigen müssen bzw. sollten, um sinnvolle Entscheidungen nicht nur für sich allein, sondern für Ruhe und Frieden im eigenen Land treffen zu können, geraten Menschen in der Politik unter zunehmendem Druck.
Daher bleibt entweder die Sorgfalt bei der Informationsauswertung (nach bestem Wissen und Gewissen) oder die Rücksicht auf die Wünsche oder Erwartungen der einzelnen Menschen im eigenen Land, die irgendwann doch sinnvolle Problemlösungsstrategien erkennen oder Weiterentwicklungen sehen möchten, auf der Strecke. Beides kann – wie schon wiederholt in unserer Vergangenheit, wenn politische Ziele z.B. sehr idealistisch-utopisch, also unrealistisch oder menschenfeindlich waren – schwerwiegende Folgen nicht nur für einzelne Regierende oder Menschen in einem Land haben, sondern zu gewaltigen gesellschaftlichen Umbrüchen führen.
Solange sie nicht nur glauben, eine gute Menschenkenntnis besitzen, sondern auch wissen, wie man mit kritischen Rückfragen Expertenwissen von oft beeindruckendem Fachgesimpel unterscheidet, so dass sie in einer bestimmten Angelegenheit mit wirklich erfahrenen Menschen gut kooperieren, sind Regierende im Grunde ein Segen für die Menschen, für die sie sich einsetzen und deren Anliegen sie vertreten (sollen). Vor allem, wenn bereits Einigkeit in einem Land darüber herrscht, welche Prioritäten gesetzt und Ziele verfolgt werden müssen bzw. sollen, können mit Hilfe von politischen Entscheidungen, Vorgänge beschleunigt und (menschengemachte) Entwicklungen vorangetrieben werden.

4. Stress und (un-)natürliche Bedürfnisbefriedigungen

Dass die – menschengemahten – Entwicklungen der Vergangenheit allerdings besonders gesund für unsere natürliche, menschliche (Bewusstseins-)Entwicklung sind oder jemals waren, ist zu bezweifeln. Denn natürliche Entwicklungen brauchen Zeit. Wer nicht die Zeit bekommt, um sich frei und gemächlich – im eigenen Tempo – zu entwickeln, steht unter Stress.
Unter Stressbedingungen beschäftigt sich nicht nur das menschliche Gehirn vor allem damit, einen Ausweg aus der Situation zu finden, die ihm „auf die Nerven geht“. Deshalb neigen Menschen, die noch nicht erfahren im Umgang mit einer bestimmten Form von Stress sind (denn es gibt unzählige, unterschiedliche Stressfaktoren) und es sich zur Gewohnheit gemacht haben, diesen zu ignorieren – von Natur aus dazu, nicht nur neu dazukommende Eindrücke, sondern vor allem aufsteigende Gefühle (für andere) oder eigene, natürliche Bedürfnisse (die zeitgleich befriedigt werden wollen) bewusst zu unterdrücken. Unbewusst – weil unser gesunder Menschenverstand dabei einseitig außer Kraft gesetzt (und damit auch leichter als sonst von anderen manipulierbar) ist – können sich Menschen unter dem (Dauer-)Stress unseres modernen, unnatürlichen Lebens Verhaltensweisen angewöhnen, mit denen wir uns von dem ablenken, wonach unser Körper (oder Geist) tatsächlich verlangt hat. Denn „irgendetwas“ lassen sich Menschen immer einfallen, wenn ihre Seele danach schreit.
Viele haben sich sogar so an unnatürliche Ersatzbefriedigungen oder Übersprungshandlungen gewöhnt, um sich darüber hinwegzutrösten, was sie eigentlich gebraucht hätten, dass sie sie für natürlich halten. Unzählige Menschen geben freiwillig – aus ihrem menschlichen Bedürfnis nach Harmonie und friedlichen Lösungswegen bzw. Kompromissen bei Problemen heraus – ihre Menschenrechte auf und ordnen sich, ganz ohne dass sie eine Belohnung oder Entschädigung dafür angeboten bekommen (geschweige denn erhalten) anderen Menschen einfach generell unter, nur weil sie es so gewohnt sind, es für sie also völlig normal ist.

5. Vom (Mit-)Teilen, Geben und Nehmen

Prinzipiell könnten sich alle – auch einander völlig fremde – Menschen auf Augenhöhe begegnen, weil sie normalerweise nicht auf Ärger aus, sondern freiwillig freundlich, sowohl vor(aus)sichtig als auch rücksichtsvoll, gesinnt sind und nicht viel voneinander zu erwarten. Allerdings sagen sich auch „gute Nachbarn (oder Nachbarinnen“, die sich gegenseitig unterstützen und Waren, Informationen oder Dienstleistungen austauschen, gerne einmal laut ihre Meinung und führen Grundsatzdiskussionen miteinander, streiten also – solange sie keine voreinander Angst haben müssen, weil das Gegenüber vielleicht zu (körperlichen) Gewalttaten neigt oder zu einer (zu seinem Mundwerk) zusätzlichen Waffe greifen könnte.
Weil sie in ihrem Leben völlig alleine schlecht zurechtkommen, also darauf angewiesen sind, dass andere ihnen – wenigstens in Notfällen – helfen, sind die meisten Menschen normalerweise bereit zu kooperieren oder miteinander zu verhandeln. Sie sind sogar so sozial und vetrauensvoll, dass sie sich mit gesetzlichen Regelungen (oder Regierungen, die sie erlassen) zufrieden geben, die im Grunde nur beruhigende Versprech(ung)en sind, dass irgendjemand dafür sorgen wird, dass sie sich in ihrem Alltag auch unter – zuweilen vielleicht sogar aufgrund bestehender Traumata (bzw. verletzender Erfahrungen) angsteinflößenden – Fremden zurechtzufinden können und sicher oder geschützt sind. Ein (ordentlich, gesetzlich) von anderen für sie geregeltes Leben hilft Menschen dabei, sich auch in ungewohnten, unnatürlichen, wenig vertrauenerweckenden Umgebungen sicher zu fühlen, in die sie nicht hineingeboren wurden oder -wachsen konnten, aber z.B. besuchen oder bereisen möchten.
Nicht nur in ihrer gewohnten Umgebungen sind Menschen von Natur aus aus guten Gründen so sozial, dass sie – selbst wenn es bitter enttäuscht wurde, weil sie sich zu viel davon erwartet hatten – sich immer wieder neue Vertrauensvorschüsse geben. – Denn vier oder noch mehr Augen sehen immer mehr als zwei, und geteiltes Leid ist für viele Menschen, die sich miteinander verbunden fühlen, halbes Leid (wenn sie sicher wissen, dass es anderen allein dadurch besser geht, dass sie Empathie, Mitleid, empfinden, also selbst auch leiden). Wenn z.B. gemeinsam absehbar ist, dass Ressourcen knapp werden könnten, ohne dass es zu verhindern ist, bzw. wenn niemand eine herannahende Katastrophe wahrnehmen und davor warnen konnte, kann es Menschen, die sich einander verbunden fühlen, sogar glücklich machen, Ressourcen miteinander zu teilen und Zeiten des Mangels gemeinsam durchzustehen.
Nur zum Spaß, ohne dass es für sie einen Anlass dazu gibt, sind vielleicht nicht alle Menschen bereit, etwas von dem abzugeben, was sie besitzen, oder sich die Zeit zu nehmen, im Überfluss verfügbare Ressourcen gerecht – nachdem sie Anteile berechnet haben – aufzuteilen. Im Notfall würden es vermutlich alle tun; solange sie sicher wären, dass auch alle davon betroffen sind und so achtsam und verantwortungsvoll wie möglich – sowohl rücksichtsvoll als auch vor(aus)sichtig – mit den verfügbaren Ressourcen umgehen würden statt sie unsinnig zu verschwenden.
Zum (Auf- oder Ver-)Teilen gehört immer die Fähigkeit zum (Be-)Rechnen und eine Entscheidungskraft bzw. die Macht oder Befugnis, überhaupt über etwas, was in einer Gemeinschaft verteilt werden soll, kann, darf oder muss, entscheiden zu dürfen. Wenn nicht jede/r das Recht hat, sich selbst einen Teil zu nehmen, weil andere ihn für sich beanspruchen, ist es demnach eine Herrschaftsform, die dem oder der Einzelnen dieses Recht verwehrt.

6. Leben auf Kosten der freien bzw. wilden Natur (auch der menschlichen)

Die Natur hat in unserer Welt keine Stimme, aber mit Sicherheit auch niemanden dazu berechtigt, sie bzw. ihre natürliche Fülle auszubeuten, sich also mehr zu nehmen als Menschen für sich zum Überleben brauchen bzw. mit ihren eigenen Händen bzw. dem Rest des Körpers erreichen und tragen könnten. Trotzdem vergehen sich seit Langem Menschen an dem, was sie hervorbringt – mit Hilfe von Werkzeugen und Sammelbehältern oder Maschinen, die nicht nur Rohstoffe oberhalb der Erde, sondern auch tief im Boden oder Meer „abernten“ können. Einige haben sich im Laufe der Zeit so sehr an ihr bereichert, dass sie sich nicht nur übermäßig viele, (für andere) lebenswichtige Dinge des täglichen Bedarfs wie Nahrungs- oder Körperpflegemittel und (Nest-)Baumaterialien genommen, sondern sogar gesundheitsschädliche, lebensgefährliche Produkte daraus erschaffen haben – von künstlicher Ernährung und in Laboren hergestellten Nahrungsergänzungs- oder Haushaltsmitteln und Medikamenten über Kleidung und Körperschmuck bis hin zu Werk- und Fahrzeugen oder Gebäude und ganzen „Industrielandschaften“. Sie haben es sogar geschafft, andere Menschen vom Sinn zu überzeugen, für sie – gegen ein vorher festgelegtes Entgelt – zu arbeiten, so dass sie sich nicht jedes Mal wieder neu überlegen mussten, wie sie sich bei ihnen für ihre (Mit-)Hilfe bedanken oder sie für ihren Aufwand entschädigen könnten. Seither leben viele Menschen auf Kosten der Natur bzw. anderer Menschen, die sich dafür hergeben, gegen ihren Lohn oder ihr Gehalt zu arbeiten, im Wohlstand oder sogar Saus und Braus – ohne ihr oder den Menschen, von deren Arbeit und Lebenszeit sie leben, je etwas von dem, was ihr bzw. ihnen genommen wurde, zurückgeben zu können.

7. Bewusstseinsentwicklung – für „Obrigkeiten“ und (unbewusste) Unterwürfigkeit bzw. zu viel(e) oder fehlende Freiheit(en)

Vermutlich haben viele Menschen längst erkannt, welch schlechtes Tauschgeschäft sie eingegangen sind, indem sie ihre Lebenszeit mit häufig sinnlosen, völlig überflüssigen, gesundheits- oder umweltschädlichen Tätigkeiten zu verbringen. Sie lassen sich dafür von anderen nicht entschädigen, sondern bezahlen. Sie machen sich zu Lakaien von entweder Chefs oder KundInnen, die nicht nur ihre (Menschen-)Rechte – vielleicht sogar täglich – missachten, sondern auch – indem sie ihre eigene Macht spielen lassen – jede Möglichkeit verhindern, sich Mitspracherechte zu sichern, also effektiv Widerstand zu leisten gegen ihre Entscheidungen. Wahrscheinlich ist mehr als nur ein paar ArbeiterInnen, – Berufstätigen – die ich kenne, längst bewusst, in welchen Teufelskreis (der Abhängigkeit von Geld als Tauschmittel oder von den staatlichen oder privaten Versorgungssystemen) sie sich begeben haben, im Vertrauen auf die Informationen, die ihnen ihre Eltern, LehrerInnen oder andere Medien über das Leben auf der Erde und die Menschen sowie ihre Angewohnheiten bzw. Rechte und Pflichten geliefert haben.
Im Glauben, dass von Menschen geschaffene Versorgungs- oder Rechtssysteme sie davor bewahren würden, Opfer von Unrecht oder eines ungeschriebenen Naturrechts zu werden, das ihnen grausam – ungerecht – erscheint, unterwerfen sich viele Menschen trotzdem immer noch freiwillig den Stärksten und Mächtigsten (bzw. Kaufkräftigsten) dieser Erde, die die Erde, also unseren gemeinsamen Lebensraum, wegen ihrer Rohstoffe ausbeuten, uns allen also auf Dauer unsere Lebensgrundlage nehmen.
Eine Bewusstseinsentwicklung alleine – dass es prinzipiell unsinnig, da lebensgefährlich ist, sein eigenes Leben oder den Lebensraum der eigenen Kinder zu opfern bzw. gegen Wohlstand, also Geld und/oder Freizeitvergnügungen einzutauschen – reicht nicht aus. Theoretisches Wissen allein hält Menschen nicht davon ab, weiterhin teilnahmslos dabei zuzuschauen bzw. sich – auch unter Protest – weiterhin daran zu beteiligen, dass alles seine gewohnten Lauf nehmen kann (und sich die Gedanken der Menschen weiter um den Gedanken drehen können, dass nur sie das Recht haben, die Erde für sich alleine oder so zu nutzen, wie sie es möchten und – mit all den Möglichkeiten, die sie sich selbst geschaffen haben).
Menschen zögern von Natur aus; solange sie noch nicht wissen, ob das, was sie – praktisch – tun könnten, ihnen auf Dauer wirklich hilft. Solange es keine Erfahrungsberichte (oder wissenschaftlichen Studien) gibt, auf die sie Bezug nehmen (und sich im Zweifelsfall berufen könnten, falls etwas nicht den gewünschten Erfolg bringt), harren viele Menschen lieber in einer Zwangslage aus. Sie werden kreativ, wenn es darum geht, sich auch in einem Gefängnis, aus dem sie kein Entkommen sehen, frei statt ohnmächtig zu fühlen und es sich dort so schön wie möglich machen zu können: Viele nutzen ihre Kreativität und lernen eine (Körper-)Kunst, etwas, was ihren Geist fordert oder beruhigt, oder ein Handwerk. Damit, dass sie etwas „beherrschen“, machen sie nicht nur sich selbst, also ihrem körpereigenen Belohnungssystem (das ihren Denkapparat zufrieden bzw. zeitweise abstellt ) eine Freude, sondern (er-)schaffen auch Dinge, für die sie von anderen, die sie haben wollen, eine Bezahlung verlangen können (wodurch sie nicht nur vor sich selbst ihren Eigenwert erhöhen, sondern sich im Vergleich zu anderen auch eine größere Tausch- oder Kaufkraft bzw. Position erarbeiten).
Es braucht mehr als das Bewusstsein dafür und ein schlechtes Gefühl bei dem, was sie tun, oder Mut, um aus einem Gefängnis auszubrechen, damit Menschen einsehen, dass sie sich selbst nach einem erfolgreichen Ausbruch immer wieder einfangen lassen oder gefangen fühlen werden – wenn sie Freiheit mit Gedanken- oder Körperlosigkeit verwechseln. Freiheit lässt sich nicht erkämpfen, ohne dabei etwas zu zerstören, also Schuld auf sich zu laden. Frei können wir uns nur machen, indem wir lernen, was wir wirklich zum Leben brauchen, was uns wirklich weiter bringt, und die volle Verantwortung dafür – vor uns selbst und dem Rest der Welt, mit dem wir immer verbunden sind – übernehmen.

8. Grenzen von Macht(systemen)

Widerstand gegen unsere bestehenden, global sehr unterschiedlichen Gesellschafts- bzw. Herrschaftssystemen, die für viele zudem noch zu gut funktionieren, um sie überhaupt ehrlich zu hinterfragen, macht nur Sinn, wenn Menschen eine Alternative darin sehen, keine neuen mehr aufzubauen. Nur wer anerkennt, dass sie der Menschheit mehr Probleme beschert haben als sie mittlerweile noch lösen können und wir Menschen uns auch völlig selbstständig – völlig ohne Führungskräfte – damit befassen können bzw. sollten (wenn wir alles nicht noch schlimmer machen bzw. werden lassen wollen), hält sie für überflüssig.
Alle Systeme haben Schwachstellen und Notausgänge, die seit jeher genutzt werden konnten, wenn Menschen in der Lage waren, ohne ihre Hilfe zurechtzukommen. Denn sie sind von geistreichen Menschen für andere geschaffen worden, die sich ihnen mehr oder weniger freiwillig unterworfen haben – im Glauben, damit nicht nur sich selbst abzusichern, sondern gleichzeitig zu Frieden und/oder Wohlstand in der Welt beizutragen, also die Welt besser zu machen als sie vorher war. „Echte“ Gefängnisse, in denen Menschen wirklich eingesperrt werden, sind im Grunde (im Gegensatz zu denen, die Menschen freiwillig – aus Angst vor der Freiheit – gar nicht verlassen) seit jeher nur für diejenigen gemacht, die sich geltenden Regeln nicht unterordnen wollen bzw. leicht an sie anpassen lassen. Sie würden überquellen, wenn es mehr systemkritische Menschen gäbe, die damit ihren Protest gegen Regierungen oder Regime kundtun, dass sie deren Gesetze übertreten (die sie für Unrecht halten). Da alle Systeme von der Verfügbarkeit von sowohl menschlichen als auch allen anderen Ressourcen abhängen, ist abzusehen, dass sie gemeinsam mit der Natur – die sie „effektiv“, bis an ihre Grenzen ausbeuten – an ihre „materiellen“ Grenzen kommen. Menschen sind nicht dazu in der Lage, aus dem Nichts Materie zu erschaffen bzw. werden sich zugunsten ihrer Ideologien höchstens selbst vernichten, die körperliche Natur- bzw. Freiheitsrechte missachten (also z.B. natürliche Regenerationszeiten benutzter bzw. verbrauchter „Ressourcen“ nicht realistisch berechnen).

Unsere Welt quillt bereits über von künstlich geschaffenen Gütern, die mit trickreichen Werbekampagnen (für ein angeblich besseres, einfacheres, schöneres, leichteres, gesünderes, natürlicheres oder echteres Leben) – Propaganda – verbreitet werden und natürliche Kreisläufe behindern bzw. so zerstören, dass neue entstehen müssen. Sie sind dazu gemacht, Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen, die wenig über ihre natürlichen Bedürfnisse bzw. darüber wissen, wie sie sie unter natürlichen Bedingungen befriedigen könnten. Damit dass Menschen täglich nach Nahrung, (Körper-)Flüssigkeit, Wohnraum, schützender Kleidung, Gesellschaft und Körpernähe oder sexuellen Beziehungen, Erfolgserlebnissen und Überraschungen, Trost, Mitgefühl, Sicherheiten bzw. nach Individualität oder gelegentlicher Privatsphäre und Freiheiten innerhalb der Verbindungen, die sie einzugehen bereit sind, streben, lässt sich viel Geld verdienen (oder Ruhm und Ehre, wenn man ihnen z.b. Möglichkeiten dazu verschafft, sich all das – vermeintlich – völlig ohne fremde Hilfe zu besorgen). Menschen, die keine anderen Möglichkeiten (mehr) kennen, um sich wirklich selbstständig bzw. zusammen mit anderen Freiwilligen um die Erfüllung der (natur)eigenen menschlichen Bedürfnisse zu kümmern, weil sie tabuisiert oder den Menschen gezielt entzogen , also im Grunde aus unserem Leben zensiert wurden, zahlen von Natur aus freiwillig – notfalls mit dem eigenen Leben – dafür, dass andere ihnen dabei helfen.
Aktuell herrschen nicht nur (einfluss-)reiche, mächtige Menschen mit viel Wissen, gesellschaftstauglichen Ideologien und/oder Geld, sondern auch viel Verwirrung dahingehend, was wirklich essenziell (lebens-)wichtig für uns ist, sowie Unzufriedenheit und Kriege (um die Ressourcen, die wir – angeblich oder tatsächlich – zum Leben brauchen). Es ist aus ökologischer Sicht absehbar, dass Grenzen im Laufe einer allgemeinen, universalen, völlig natürlichen (Verantwortungs-)Bewusstseinsentwicklung bald offensichtlich für alle werden, die noch mit offenen Augen durch die Welt gehen, oder anders offenbart für alle, die andere Sinnesorgane nutzen, um sich zu orienteren. Wie lange weiterhin (trans-)humanistische politische Zielen verfolgt werden und wie viel Unheil damit noch auf der Erde angerichtet und zukünftigen Generationen zum Aufräumen bzw. Ausheilen hinterlassen wird, bleibt abzuwarten.

Menschen entwickeln sich – wie auch alle anderen Tiere – unterschiedlich frei und unbeherrscht (wild), d.h. nutzen ihr eigenes Potenzial – je nachdem, welche Möglichkeiten ihnen von Haus auf mit auf den Weg gegeben wurde – unterschiedlich kreativ, um sich selbst zu verwirklichen. Allerdings haben wir als einzige alle auch ein Verantwortungsbewusstsein, könn(t)en also nicht nur uns selbst immer wieder Fragen zu dem stellen, was wir tun, oder gewissenhaft beantworten, was andere uns fragen. Wir könn(t)en uns sogar vorstellen, was noch ungeborenen Kindern, die schon heute von dem beeinflusst werden, was ihre Eltern oder Großeltern nicht versuchen aufzuhalten oder zu verhindern, in der Zukunft durch den Kopf gehen könnte, wenn sie mit dem konfrontiert werden, was wir ihnen hinterlassen haben. Ohne der Pflicht nachgekommen zu sein, herauszufinden, ob überhaupt Sinn macht und von anderen benötigt wird, was sie produzieren möchte; ohne umfassend über die verwendeten Rohstoffe und den Energieeinsatz oder mögliche Risiken und Nebenwirkungen oder den anfallenden Müll aufzuklären oder anderen genug Zeit zu geben, um darüber nachzudenken, und ohne sich selbst genau überlegt zu haben, was sie warum eigentlich tun, können sich unternehmerisch tätige Menschen heute vermutlich beruhigt auf (Privat-)Unternehmensrecht berufen. Welchen Tribut die Natur dafür fordert, dass viele ihrer BewohnerInnen gar nicht gefragt werden, ob sie dafür ihr Lebensrecht aufgeben möchten, wird sich zeigen.

9. Natürliche Vergänglichkeit (und unnatürliche Kunstwerke)

Von Natur aus geht immerhin alles, was lebt oder von Lebewesen in bzw. auf die Welt gebracht wurde, irgendwann – je nachdem, wie nachhaltig „es“ genutzt oder stattdessen vernachlässigt oder ver- bzw. aufgebraucht wird – irgendwann einmal auch wieder zu Ende oder wandelt sich in etwas Neues. Auch Gesetze werden immer wieder umgeschrieben, und sogar entrechtete Menschen können ein neues Leben beginnen, wenn es ihnen gelingt, aus ihrem alten auszubrechen und es erfolgreich hinter sich zu lassen. Die natürliche Evolution bzw. Artbildungsprozesse haben seit jeher dafür gesorgt, dass bestimmte Arten ausgestorben sind, weil sich zu viel (heraus-)genommen haben – aus dem, was auch für alle anderen da ist, bzw. ihnen die lebenserhaltenden Ressourcen, vor allem ihre Nahrungsmittel, zur Neige gingen. Kein Züchtungsprogramm (oder menschliches Umerziehungslager) wird Menschen am Leben erhalten können, für die auf dieser Erde kein Platz ist, weil sie auf Dauer ihren eigenen Lebensraum damit zerstören, dass sie sie – angeblich – besser, schöner, sicher(er), … machen. Denn von Natur aus ist sie bereits perfekt „funktionstüchtig“, vielleicht sogar geplant: so dass niemand sie allein beherrschen kann, ohne Rücksicht auf alles und alle anderen zu nehmen, die dafür sorgen, dass das Leben immer wieder neu entsteht.

Menschen ohne Naturverständnis können nicht ewig – ohne ihren „Kampf“ irgendwann zu verlieren – willkürlich (nur) alles retten, was ihnen lieb und gut (oder – weil sie viel dafür bezahlt haben – teuer) ist (während sie streng selektieren, wer gehen oder unter strenger Kontrolle gehalten muss). Sie könn(t)en allerdings wissen und lernen zu akzeptieren, dass es sich für niemanden lohnt, künstlich etwas aufrecht- oder am Leben zu erhalten bzw. (wieder)herzustellen, was nicht „echt“ und deshalb auch vergänglich bzw. gar nicht so leicht – ohne großen Energieaufwand oder ohne lebensgefährliche Zwischenprodukte – wieder recycelt, also in natürliche Kreisläufe überführt werden kann (sondern sich in einem Teufelskreis verliert, der für Lebewesen, die sich davon erfassen lassen, tödlich enden kann).

10. Status quo bzw. idealistische Standpunkte (oder Angewohnheiten) und reale Möglichkeiten für (vergangene und zukünftige) Entwicklungen

Die Menschheit nimmt aktuell den stärksten Einfluss darauf, wie unsere Erde aussieht bzw. noch sehr lange – aufgrund der unzähligen nachhaltig haltbar gemachten oder auf möglichst lange Nutzungszeiten ausgerichteten menschlichen „Errungenschaften“ – aussehen wird. Wenn wir nicht bald beginnen, uns weiter damit zu versorgen, sondern sie schrittweise abzuschaffen und zu entsorgen, wird für kommende Generationen wenig Lebensraum übrig sein, den sie sich noch gerecht aufteilen könnten.
Bisher haben wir nur gelernt, aus Altem etwas „schönes Neues“ zu machen (das sich als Tauschmittel eignen könnte). Wie Menschen das, was sie sich an Überfluss selbst geschaffen oder angeschafft haben, indem sie sie ausgebeutet haben, an die Natur zurückgeben können, ohne sie dabei zu vermüllen, scheint noch kaum jemanden zu interessieren. Statt die Produktion von Gütern zu stoppen, die nicht recycelt werden können, ohne Menschen- oder anderes Leben zu gefährden, erscheinen – weil Menschen sie auch weiterhin kaufen – immer noch neue, die versprechen, weniger gefährlich zu sein. Aber immer mehr Menschen teilen – statt Geld und Waren oder Dienstleistungen zu handeln – einfach Zeit miteinander: Zeit, um Informationen auszutauschen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und das aufzuräumen, womit sich unsere Eltern ihre Freizeit vom Leben – vom Nachdenken, vom schlechten Gewissen, von dem, was sie ihrem Körper in der Zeit angetan haben, die sie nicht zur freien Verfügung hatten – erkauft haben. Damit die Erde und alle ihre Bewohner und Bewohnerinnen irgendwann wieder frei saubere Luft atmen könnten und ihnen chemikalienfreies Wasser und lebendige Böden zur Verfügung stünden, müsste sie von möglichst viel dessen befreit werden, was in unserem Leben völlig überflüssig ist, weil es von Natur aus – um Leben zu ermöglichen – gar nicht da war. Nur weil sich Menschen an Dinge oder länderübergreifende, globale Systeme (oder Spielereien) gewöhnt haben, heißt das nicht, dass sie sie tatsächlich bräuchten, um gesund, glücklich und zufrieden zu sein.
Ob zur Freiheit der Menschen von Natur aus, bevor sie angefangen haben, die Natur als ihren Besitz in Beschlag zu nehmen bzw. ihrer Meinung nach „gerecht“ aufzuteilen und nach ihrem Willen umzugestalten, gehörte, dass sie auch völlig frei von Leid, Ängsten und Sorgen waren, kann ich nicht sagen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sie selbst niemandem bewusst Leid zugefügt, unnötig Angst gemacht oder Sorgen bereitet haben, sondern sich stattdessen als vertrauenswürdig erwiesen, also gegenseitig bewiesen haben, dass sie in der Lage sind, sich – immer wenn es erforderlich ist – auch in den eigenen Freiheiten einzuschränken. Ob einem einzelnen oder einer Gruppe von Menschen zuerst bewusst wurde, dass er oder sie sich auch bewusst dafür entscheiden könn(t)e/n, genau das Gegenteil davon zu tun, also Unsinn zu machen und sich z.B. Fantasiewelten einfallen zu lassen, in denen er oder sie sorglos – unbeherrscht – tun und lassen könn(t)e/n, was er oder sie woll(t)e/n, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Dass viele andere sich so davon haben „anstecken“ bzw. inspirieren lassen, dass heute schon kleine Kinder diese Entscheidungsmacht haben, ist nicht zu bestreiten. Die Frage ist nur, wer nutzt sie aus welchen Gründen (oder Hemmungen) bis ins hohe Alter (statt lieber in der Realität zu leben)? Und warum sind es so viele?

11. Individuelle Freiheit und gemeinschaftliche Einigkeit bzw. Leben im Einklang mit der Natur

Kurzfristig kann jede Utopie und jede Herrschaftsform – egal ob die des Individuums über das eigene Leben oder einer Gemeinschaft über ganze Länder oder Kontinente – sowohl eine Befreiung als auch eine (Ver-)Sicherung für Menschen darstellen, die von dystopischen, angstbehafteten Vorstellungen gequält werden. Auf Dauer wird die Sehnsucht der Menschen nach Veränderung – oder auch „der Wahrheit“ – sie immer wieder stürzen.

Um also dauerhaft den unterschiedlichsten – biodiversen – menschlichen Ängsten und Bedürfnissen oder Wünschen, auch denen nach politischer Führung, gerecht zu werden, bräuchten wir also eine freie Welt, sowohl mit Führungseliten, die selbstverantwortlich Entscheidungen treffen dürfen, als auch mit Gesellschaften, in denen (basis-)demokratische Mehrheiten gemeinsam miteinander entscheiden bzw. auch einzelne Einsprüche, die erhoben werden können, berücksichtigen, um zu einer endgültigen Entscheidungen zu gelangen, bei der sich alle einig sind.

Wären sich Menschen einig darüber, dass die Natur, nicht die menschliche Zivilisation, die aus der Natur ein künstliches Gebäude voller Gefahren für unsere körperliche, geistige und seelische Gesundheit geschaffen hat, unser Lebensraum ist, den es zu schützen gilt, sondern natürliche -offene – Lebensräume, bräuchten wir keine Herrschaftssysteme, weder pyramidale noch flache, mit deren „Hilfe“ uns Aufgaben zugeteilt werden. Menschen könnten sich wieder darauf besinnen, was sie von Natur aus gerne machen: sich sinnvoll alleine oder miteinander beschäftigen, wenn ihnen nichts Sinnvolles einfällt, was ihnen Spaß macht. Wir bräuchten keine Versorgungs- oder Versicherungssysteme, weil Menschen es für sinnvoll halten würden, sich selbstständig zu versorgen und abzusichern.
Im Grunde bräuchten wir „nur“ einen globalen Menschheitsvertrag, den alle Menschen – (p)anarchisch oder panokratisch, ohne sich gegenseitig unnötig unter Druck zu setzen – völlig bedenkenlos unterzeichnen, auf den sie sich also einigen könnten, weil er ihnen auf einfache Weise erklärt, wofür sie völlig selbst verantwortlich sind, und weil er ihnen auch das Recht einräumt, sich bei individuellen Bedenken allen bestehenden Regelungen zu widersetzen, die ihnen (noch) unverständlich erscheinen oder ihrem Naturell entgegenstehen, so dass sie erst überzeugt werden müss(t)en, dass die Regelung auch für sie Sinn ergibt.

Dank unserer Empathie- und Erinnerungsfähigkeit müss(t)en wir – wenn wir uns nicht gegenseitig beweisen woll(t)e , wie leidensfähig oder wie tapfer wir darin sind, Schmerzen auszuhalten – nicht alle Fehler anderer erst selbst machen bzw. die Folgen dessen am eigenen Leib erfahren, was andere Menschen zu anderen Zeiten oder an anderen Orten bereits durch Freiheitskämpfe (bzw. „mutige“ (oder übermütige) Freiheitskämpfer und -kämpferinnen) oder das (folgsame, da von Ehrgeiz oder Angst vor Armut geleitete) Streben der Menschen nach mehr Sicherheiten bzw. Wohlstand durchgemacht haben. Wir könn(t)en Worte und Anschauungs- oder „Nachfühlmaterial“ sinnvoller zu nutzen – um nicht nur auf die Erfahrungen, Probleme, Fähigkeiten und Möglichkeiten der Menschen aufmerksam zu machen, sondern auch auf die aller anderen Wesen, die friedlich gemeinsam mit uns auf dieser Erde leben möchten oder könnten (wenn wir sie ließen). – Wir könn(t)en gemeinsam lernen, das einfach sein zu lassen, was wir möglichst nicht selbst anrühren oder betreten sollten, und nicht zu akzeptieren, wenn Menschen aus der Natur etwas machen wollen, was sie nicht ist: einen utopischen oder dystopischen Ort, der menschlicher Fantasie – Wunsch- oder (Alp-)Traumwelten – entspringen aber so einseitig schön oder schrecklich niemals existieren kann.

Damit Menschen endlich wieder im Einklang mit der – ihrer – Natur leben könnten statt sich vor ihr (in geschlossenen Räumen) zu verschließen, bräuchte es neben viel Aufklärungsarbeit vor allem die Befreiung von menschlichen Herrschafts- bzw. Regierungssystemen, die die Kontrolle darüber behalten und nicht nur sich selbst gegen andere durchsetzen, sondern darüber entscheiden wollen, wie alle Menschen „unter ihrer Obhut“ zu leben haben. Wir wissen längst genug über ökologische Zusammenhänge, um jedem Kleinkind auf der ganzen Welt verständlich machen zu können – so dass es keine unbeantworteten Fragen oder Zweifel mehr daran hat – dass es sinnvoll ist (und keinem Menschen, höchstens Unternehmern und Unternehmerinnen, die bisher auf Kosten der Natur gelebt und sich an ihr verschuldet haben, schadet), freiwillig dabei mitzumachen, jedes Leben, auch die Kleinsten, auf dieser Erde bestmöglich zu schützen, indem natürliche Lebensräume vor der Zerstörung bewahrt bzw. einst künstlich geschaffene renaturiert werden.
Es bringt wenig, wenn das Bewusstsein der Menschen für ihren Lebensraum und dessen Erhalt „nur“ bereits erweitert oder sogar schon besonders geschärft-fokussiert darauf ist, aber den Menschen noch der Mut fehlt, etwas daraus zu machen bzw. in ihrem Leben etwas Entscheidendes zu verändern. Die Wut auf sich selbst, auf die eigene Untätigkeit, nicht nur auf die anderer, auf die man sich vielleicht sogar bisher – bis man von ihnen verlassen wurde – verlassen hat, muss erst groß genug sein, damit Menschen bereit sind, an sich – ihrem Körper und Geist, in dem ihre Seele wohnt – zu arbeiten. Wenn die Zeit dafür – für die Einsicht, dass es weder etwas bringt, die eigene Wut an anderen auszulassen, sie bekämpfen zu wollen oder sich selbst damit zu zerstören, ständig wütend zu sein – gekommen ist, werden Menschen mit Sicherheit neu zusammenfinden, sich zusammensetzen und vermutlich auch rücksichtsvoll im Hinblick auf die Wut der anderen über ihre bzw. unsere gemeinsame Zukunft verhandeln.

Wenn Menschen bereit wären, alles loszulassen, was mit ihrer utopischen oder dystopischen – perfektionistischen – Vorstellung vom Leben auf der Erde verbunden ist, bzw. einzusehen, was davon zu einseitig bzw. heute völlig überflüssig ist (und vielleicht sogar aus dem Weltall, wo es entsorgt wurde, auf die Erde zurückfallen könnte), könnten Renaturierungsmaßnahmen (nach dem Vorbild der Natur und ihren Gesetzen oder vernünftigen Spielregeln, die Menschen erst wieder lernen müssten) beginnen.
Die Natur zu akzeptieren, mit oder in ihr statt nur von ihr zu leben, heißt zu akzeptieren, dass alles im Leben vergänglich, auch das Recht, das sich einige Menschen in unserer Vergangenheit angeeignet haben, über – angeblich – Unmündige entscheiden zu dürfen, selbst wenn sie damit nicht einverstanden sind. Kinder werden in diese Welt geboren, ohne Wahlmöglichkeit, ob sie sich dem bestehenden (Rechts-)System unterwerfen möchten. Sie erhalten kaum Aufklärung über ihre Menschenrechte und Pflichten bzw. über diejenigen, die es sich anmaßen, über sie zu herrschen und ihnen ihre eigenen Schuld(en) – eine Erblast – aufzubürden (so dass sie sich nicht bei denen entschuldigen müssen, bei denen sie sich dafür verschuldet haben). Viele fühlen sich (immer noch) reich beschenkt, und wissen nicht, was ihnen durch den Aufbau unser Wohlstandgesellschaften (auf Kosten anderer) und ein Leben im (vermeintlichen) Überfluss genommen wurde, ganz ohne dass sie gefragt wurden, ob sie es nicht lieber gerecht auch mit allen anderen geteilt hätten: ihr Recht auf ein selbstbestimmtes und -beherrschtes, nur der Natur, also sich selbst und allen Mitlebewesen verpflichtetes Leben.

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Dank für das Foto gebührt Paola Garcia (auf Unsplash)!