Eine Welt voll von ökonomisch, profitorientiert (statt ökologisch-nachhaltig in Kreisläufen) denkenden, von ihrem Ego getriebenen GlücksjägerInnen und Geld- oder Besitz-AnsammlerInnen

Als Kind, das dachte, Menschen könnten sich selbst helfen, wollte ich nur Tiere retten oder zumindest möglichst viel unnötiges Tierleid vermeiden – weil ich festgestellt habe, wie achtlos Menschen häufig mit anderen Arten von Lebewesen umgehen:

  • wie viele Regenwürmer nach einem Gewitter in der Sonne auf Asphaltböden vertrocknen;
  • wie viele Tiere, vor allem kleine, ertrinken, weil ihnen niemand eine neue Chance gibt;
  • wie viele Tierarten vergiftet oder anders getötet werden, weil sie – im Garten oder Haus – unerwünscht sind;
  • wie sehr auch die Bedürfnisse von Hunden oder Katzen missachtet werden, wenn sie nicht ins Leben ihrer HalterInnen passen.

Mittlerweile bin ich sicher, dass

  • Menschen nur so achtlos mit Tieren umgehen wie mit anderen Menschen oder mit sich selbst;
  • viele Menschen dadurch, dass ihre eigenen Bedürfnisse – vor allem nach Verständnis, Gesellschaft oder Partnerschaft, also zumindest kleinen sozialen Gemeinschaften, Liebe und Körperwärme, also Nähe zu anderen – unbefriedigt bleiben, Tiere – meist unbewusst, aus Unkenntnis und wegen fehlender Informationen – zu ihren LeidensgenossInnen machen;
  • Menschen, dadurch, dass sie so viel mit sich selbst und ihrem eigenen Leben beschäftigt sind – damit sich selbst möglichst gut, sicher und angstfrei, zu fühlen -, gar keine Zeit mehr haben, sich auch um die Bedürfnisse anderer – Menschen oder Tiere – zu kümmern bzw. sie überhaupt erst einmal zu erfragen und kennenzulernen.

Mir ist im Laufe meines Lebens – durch die Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe; durch meine Beobachtungen und Recherchen; durch meine Gespräche mit anderen Menschen – klar geworden, wie viel unnötiges Leid und leidvolles Sterben es nicht nur im Tierreich, sondern auch in unserer Menschenwelt gibt; vor allem weil, zumindest ist das mein Eindruck, die meisten Menschen heute – selbst FließbandarbeiterInnen – nur noch mit ihrem Kopf arbeiten (ihre Gehirntätigkeit also nach Anweisung ein oder ausschalten) und denken (sollen), alle anderen Köpfe würden entweder genauso denken wie ihrer oder einige davon wären nur zu wenig gebildet oder von Natur aus weniger intelligent bzw. – als Gegenpol – so hochintelligent, dass sie immer die besten Entscheidungen für alle anderen treffen könnten.
Zumindest ist es das, was in vielen Schulen als Wissen oder zumindest als gängige, mehrheitlich akzeptierte Meinung vermittelt wird

  • Menschen, die wenig über unser Menschsein und die Natur, aus der wir entstanden sind, und dadurch auch nicht wissen, wer sie eigentlich sind; welche Fähigkeiten sie – gemeinsam oder als Individuen – haben oder was nur sie selbst besonders gut wissen oder besonders gut können;
  • Menschen, die es sich nicht zutrauen, ihr eigenes Verhalten zu ändern oder ihre – vor allem materiellen – Wünsche und Vorlieben aufzugeben, die wenig mit echter Bedürfnisbedürfnisbefriedigung oder ehrlicher Liebe, sondern mit Machtspielereien und/oder Unterwürfigkeit bzw. Verlustängsten, zu tun haben;
  • Menschen, die nie tun durften, was sie gerne gemacht hätten, und keine Chance sehen, es jemals erreichen zu können;
  • Menschen, die aufgehört haben, zu träumen oder sich etwas in ihrem Leben zu wünschen, weil sie erfahren haben, dass selbst Menschen, die sie lieben, sie für SpinnerInnen halten, wenn sie darüber sprechen, was passieren müsste, damit er erreichbar würde,

neigen dazu, sich vor allem mit dem zu identifizieren, was sie haben bzw. besitzen, wie sie aussehen, was sie wissen, tun und lassen oder wohin sie sich (noch) frei und ohne Hindernisse bewegen können, solange sie es auch stolz nach außen zeigen können.
Viele Menschen brauchen Beweise dafür, dass sich ihr Leben lohnt, um innerlich Lebensfreude – statt (Versagens-)Angst oder Leere – zu empfinden, sich also gut fühlen zu können, auch wenn das, was sie vorzuweisen haben, im Grunde nur Mehrheitsmeinungen, unliebsame oder sogar gesundheitsschädliche (An-)Gewohnheiten, wenig sympathische Hobbies oder übertriebene Statussymbole sind, um ihr kleines, verängstigtes Ego zu verstecken.

Allerdings ist es nicht nur dumm und gefährlich, sondern vor allem eine menschliche Illusion oder ein Irrweg,

  • Menschen, denen es bereits schlecht geht, etwas, womit sie sich gut oder zumindest besser fühlen, obwohl es ihnen für andere, feinfühligere, ganz offensichtlich schadet, ausreden, wegnehmen oder einschränken zu wollen: Geld; die Gesellschaft von Menschen, die einen schlechten Einfluss auf sie ausüben; ihre Essensauswahl; ihre Freiheit zu reisen; …
  • Menschen, die in ihrem Job viel Kopfarbeit leisten müssen, dazu bringen zu wollen, in ihrer Freizeit über sich selbst, ihre Beziehungen, die Probleme ihrer PartnerInnen, Kinder oder Haustiere nachzudenken;
  • Menschen, die harte körperliche Arbeit leisten oder sich von sehr viel Anspannung im Leben bereits körperlich ausgelaugt und energielos fühlen, in ihrer Freizeit dazu animieren zu wollen, sich mit Spaß zu bewegen;
  • Menschen, die gerne spielerisch oder künstlerisch an etwas herangehen, Spaß an Strategiespielen vermitteln zu wollen, ohne ihnen den Sinn zu erklären, dass es überlebenswichtig sein kann, im Leben wenigstens einen Plan B zu haben; oder
  • Menschen, die bestimmte Bilder oder Vorstellungen in ihrem Kopf haben, von anderen, alternativen, überzeugen zu wollen, ohne sie Erfahrungen damit machen lassen zu können, ihnen also Alternativen nicht nur zu bieten, sondern sie auch dazu zu bringen, sie auszuprobieren.

Natürlich bin ich auch nur ein Mensch, dem bzw. der selbst häufig kreative Ideen, die Energie oder die Zeit dafür, sie entwickeln zu wollen, oder der Mut fehlt, sie hinterher auch auszuprobieren, – denn was in der Theorie möglich ist, heißt noch lange nicht, dass es in der Praxis gefahrlos oder ohne schlimme Schäden anzurichten umsetzbar ist – um irgendwie dazu beitragen zu können, das Bewusstsein der Menschen dahingehend zu verändern,

  • wieder menschlicher, achtsamer, mitfühlender und rücksichtsvoller mit allen anderen Lebewesen umzugehen,
  • sich selbst nicht mit Bäumen zu verwechseln, die um besonders alt und groß oder mächtig zu werden, im Grunde nur mineralstoffreiche, aus verstorbenen Lebewesen oder toten Teilen von Organismen – mit Hilfe von Pilzen und Mikroorganismen – speziell für sie, zu ihrer Verfügbarkeit, wiederaufgearbeitete Erde, Wasser, Luft und Sonnenlicht benötigen, und
  • die einseitige Ausbeutung für unsere individuellen oder rein wirtschaftlichen, ökologisch wenig durchdachten Zwecke und fragwürdigen oder widersprüchlichen Ziele zu beenden, die zwar vor Nachhaltigkeitsversprechungen trotzen, sich aber mit etwas Recherche leicht als Lügen entlarven lassen.

Meine Welt ist – wie die aller anderen Menschen, die in Gemeinschaften leben wollen und nicht alles selbst überprüfen können, was um sie herum vor sich geht – medial beeinflusst, d.h. von anderen Menschen, ihren Erfahrungen und ihrer Meinung eingefärbt und vielleicht sogar zensiert, weil andere – aus welchen Gründen auch immer – nicht immer alles preisgeben wollen, was sie wissen.
Ich weiß, dass

  • es schon viele Möglichkeiten gibt, alternativ zu dem zu leben, was uns als „normal“ und „modern“ – im Gegensatz zu veraltet, überholt, nicht mehr zeitgemäß, also aus der Mode gekommen – verkauft wird;
  • sie von kreativen, aber trotzdem bewusst – also mit Hilfe dessen, was schon an Wissen und Erfahrungen vorhandenen ist – geschaffen wurden oder täglich neu geschaffen werden, um wieder mehr als Menschen – mit Gefühlen, Wünschen, Ideen und Ängsten, über die wir auch reden dürfen, mit einer Seele und mit einem liebesbedürftigen Körper – miteinander zu leben:
  • es möglich ist, als Menschen, die gemeinsam sowohl auf ihre individuellen, natürlichen Bedürfnisse achten als auch darauf, wie sie trotz begrenzter natürlicher Ressourcen und unserer menschlichen Eigenheiten nachhaltig – immer wieder, nicht nur kurzzeitig oder in Notfällen – befriedigt werden können, wenn wir uns nicht mehr von künstlichen und oft suchterzeugenden Ersatzstoffen oder -betätigungen verlocken lassen und ihnen zum Opfer fallen – wenn sie von unternehmerisch begabten, nachhaltig profitorientierte Menschen genau deshalb in die Welt gebracht wurden, um Menschen abhängig davon zu machen.

Ich weiß aber auch, dass es eine Utopie von Menschen gibt, die sich vielfach selbst für gesund und glücklich, für NaturschützerInnen, für Seelenverwandte von Pflanzen, für TierretterInnen oder für PhilanthropInnen, also MenschenfreundInnen halten – weil sie

  • es denken (wollen), ohne es fühlen zu können, ohne also dabei auf Gegenliebe zu stoßen, oder weil sie
  • mit anderen, SeelenfreundInnen oder ihnen Gleichgesinnten, mitfühlen (können), ohne gute, durchdachte, Gründe dafür oder Mittel und Wege zu haben, die sie auch anderen erklären, also verständlich machen und weitergeben könn(t)en oder wollten,

die sich – meiner Meinung nach – als Ökonomia bezeichnen lässt.
Die darin lebenden Menschen lassen sich entweder als Angehörige der neuen Art Homo oeconomicus oder als Abart des Homo sapiens anerkennen, dessen Weisheit sich auf sein Gehirn beschränkt bzw. sich mit Löffeln fressen lässt – weil er die Dreiteilung in Kopf, Bauch und Herz nicht wahrhaben möchte oder vergessen hat:
Eine Dreiteilung unserer Macht, die uns von der Natur mitgegeben wurde, zur sinnvollen, möglichst friedlichen, angstfreien, dafür achtsamen, nachhaltigen Nutzung, Führung, liebevollen Steuerung oder auf Freiwilligkeit beruhender Kontrolle

  • unseres Körpers oder anderer Menschen,
  • von Tieren und Pflanzen,
  • von Gefühlen,
  • von Fein- und Hellsinnen,
  • von Wissen und Gewissen oder Glaubenssätzen,

auch in unserer modernen, naturfernen Welt, die die Grundlage unserer Welt von morgen – die Heimat zukünftiger Generationen von Menschen – ist.
Für mich als Biologin ist es extrem spannend, weiterhin zu beobachten, wie intelligent die Menschheit mittlerweile auf globaler Ebene geworden ist!
Ich frage mich, ob es heute schon genug Menschen gibt, die, wenn Medien, Regierungen und GroßunternehmerInnen bzw. MonopolistInnen und andere anerkannte führende Köpfe – ReligionsführerInnen oder Global Leaders in anderen Lebensbereichen – Angst in der Bevölkerung schüren und mit ihren Rettungsversprechungen Gesellschaften in „Gläubige“ und „KetzerInnen spalten,

  • zur Deeskalation beitragen und Menschen dazu bringen können, sich wieder die Hände zu reichen;
  • auch in Führungskreisen nicht mehr bereit sind, für ihre hohen Ziele „Bauernopfer“ hinzunehmen;
  • bereit sind, auf ihren Reichtum und ihre Macht zu verzichten, um armen und unschuldig – weil sie nicht lesen können und die Möglichkeit haben, sich umfassend zu informieren – in Not geratenen Menschen ihre Schulden zu erlassen bzw. ihnen Geld zu schenken, um sie bezahlen zu können;
  • auch wenn ihnen übel mitgespielt wurde oder sie in ihrem Leben viel Leid ertragen haben, auf möglichst schnelle Rache verzichten können, sondern gerechte Strafen für alle daran beteiligten (Mit-)Täterinnen fordern, die sich entweder selbst nicht anders zu helfen wussten oder bewusst entschieden haben, sich nicht mit Alternativen, mit anderen Auswegen aus ihrer „Not“ zu beschäftigen, also Zeit damit zu verschwenden, möglichst viele andersdenkende Menschen um Rat zu fragen oder Unterstützung zu bitten – auch wenn dazu lange Prozesse notwendig sind;
  • nicht nur zu nachhaltigen Friedens-, sondern auch zu Freiheitsverhandlungen bereit sind – damit Menschen in Zukunft genug (Freiheits-)Rechte haben, um sich nicht immer wieder in ihren Abhängigkeiten zu verstricken, also die zur Verantwortung ziehen können, die ihnen in erster Linie gar nicht helfen, sondern sie als möglichst häufig zahlende KundInnen behalten möchten.

Aber das ist das Schöne an der Biologie, der Wissenschaft vom Leben: Man lernt nie aus und täglich etwas Neues dazu, wenn man nicht nur Augen und Ohren offen hält.
Und auch wenn es traurig ist, wenn Arten aussterben: Manchmal ist es notwendig, damit ganz neue Arten von Lebewesen (auch von Menschen) entstehen können, weil sie einfach (wieder) besser (angepasst) an das Leben in und von und mit der Natur angepasst sind als die vorher.

 

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Dank für das Foto gebührt Crawford Jolly (auf Unsplash)!