Auch „UmweltschützerInnen“ beuten oft unbewusst – aus Gewohnheit, fehlender Geduld oder aufgrund von einseitigen Information – (oder aus finanziellem Ansporn) die Natur aus, und auch Menschen in Heilberufen (oder anderen verantwortungsvollen Positionen) werden krank oder können – angeblich überraschend, ohne Anzeichen einer Krankheit – sterben, wenn sie zu wenig über (ihre) natürliche Gesundheit wissen

Wir leben weder in einer ein- noch in einer zweidimensionalen Welt, so dass sie aus unzähligen, im Grunde unendlich vielen, immer wieder neuen Perspektiven betrachtet werden kann.
Ein Mensch alleine ist vielleicht in der Lage, mit der Zeit alles über sich selbst herauszufinden und zu wissen, was ihn (oder sie) krank macht, gut tut, zu viel (des Guten) ist und/oder die eigene Heilung unterstützt. Aber darin, nicht nur globale, sondern auch regionale oder ganz lokale Zusammenhänge von den Bedingungen vor Ort, dem was ist (obwohl es anders sein könnte), mit dem eigenen Wohlbefinden bzw. Gesundheitszustand zu erkennen, sind viele Menschen (noch) schlecht, also wenig geübt. – Denn: Bildungssysteme können keine Aufklärungsarbeit leisten, solange nicht jeder verbreiteten Information – jedem Erfahrungsbericht oder jeder (Zweit-)Meinung zu einem bestimmten Thema, jeder These – auch noch mindestens eine Antithese, weitere Meinung oder Frage gegenübergestellt wird, die dabei noch nicht beantwortet wurde, so dass Menschen in der Lage sind, sich selbst eine eigene Meinung dazu zu bilden.

Nicht nur das Nachdenken (darüber, welche Informationen Sinn ergeben), sondern auch die Natur braucht Zeit und Ruhe: für automatisch ablaufende Regenerations– und Heilungsvorgänge. Diese lassen sich nicht über ein natürliches, gesundes Maß, also die Grenzen hinaus, die uns die Natur setzt, beschleunigen: Bestimmte Zellen lassen sich unter bestimmten Umständen, die innerhalb und auch außerhalb eines in sich nur scheinbar geschlossenen Organismuses (der sich in ständigem Austausch mit der Außenwelt befindet, weil er atmen, sich ernähren und „Abfälle“ ausscheiden muss) herrschen, nicht nach Belieben zum (Neu-)Wachstum antreiben, ohne dass davon andere (über-)lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt bzw. überlastet werden könnten.

Alle Menschen, die nicht nur umfassend Aufklärungsarbeit über Naturschutz und Gesundheit leisten oder an politischen Entscheidungen und Gesetzgebung mitwirken, sondern anderen Menschen – statt sie in der Eigenverantwortung zu lassen – aktiv dabei helfen wollen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden, wenn sie sich schlecht fühlen (die sie also persönlich behandeln möchten), müssten im Grunde auch alles über ihre PatientInnen wissen – über die Menschen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie geduldig alles über sich ergehen lassen oder in Kauf nehmen, um von ihren Krankheiten geheilt zu werden:

  • Worunter genau sie in ihrem Leben leiden.
  • Wann genau ihr Leid begonnen hat bzw. in welchem Zusammenhang es ihnen erstmalig bewusst geworden ist.
  • Wie lange sie versucht haben, es zu ignorieren.
  • Was sie in der Vergangenheit schon unternommen haben, um es zu lindern.
  • Wie sie sich ernähren oder welche „Nahrungsergänzungs-„, Beruhigungs- oder Aufputschmittel sie nutzen.
  • Unter welchen täglichen oder zumindest regelmäßig wiederkehrenden Belastungen – sowohl in Form von Begegnungen mit Mitmenschen, bei ihrer Arbeit oder in der Freizeit – sie stehen.
  • Wie sie für Ausgleich sorgen.
  • Und wie lange die ausgleichende Wirkung anhält.

Kein Medizinstudium oder eine sonstige heilpraktische Ausbildung kann Menschen beibringen, all das und noch mehr zu berücksichtigen, ohne Fehler zu machen, etwas zu übersehen oder bewusst zu übergehen, weil es ihrer Meinung nach keine bedeutende Rolle spielt.
Kein medizinisch arbeitender Mensch (auch niemand im aktiven Naturschutz) sollte denken, er könnte alles wissen, was er (oder sie) mit der eigenen Arbeit – aktiven Behandlungen (in vollem Bewusstsein der eigenen Kräfte) – an sich oder anderen (bzw. in der Natur) anrichtet.
Und kein kranker Mensch dürfte denken, dass ein anderer 1. mehr über ihn (oder sie) wissen könnte als er (oder sie) selbst und 2. in die Vergangenheit zurück- und/oder in die Zukunft vorausschauen könnte, ohne dass ausführlich darüber geredet wurde bzw. Prognosen – unter Zuhilfenahme alles verfügbaren Wissens – gemeinsam erstellt wurden.

Mir tun nicht nur die unzähligen „Opfer der Medizin„, sei es die Schulmedizin oder andere Heilpraktiken, – von denen der Schamanen (Süd-)Amerikas bis zu den östlichsten Naturvölkern oder Kulturgesellschaften – und die der industriellen Entwicklungen leid, sondern vor allem auch die (unwissenden, also entweder wissenschaftlich ungebildeten oder zu leichtgläubigen)

ÄrztInnen und HeilerInnen, die nach bestem Wissen und Gewissen (be-)handeln, sich aber wenig darum scheren, was am Ende ihrer Behandlungen aus den Menschen wird, die sie mit dem Gefühl „geheilt (geworden) zu sein“ zurück in die Welt entlassen, oder

UmweltaktivistInnen, die denken, sie könnten damit, dass sie möglichst viele umweltfreundliche, energiesparende Produkte kaufen (statt bewusst insgesamt möglichst wenig zu konsumieren und dadurch auch viel Energie zu sparen) oder große, bekannte Projekte unterstützen, die viel Macht und Einfluss haben, mithelfen, die Welt retten (statt zu erkennen, dass wirkliche Veränderungen nur in den „kleinen Dingen“ stattfinden kann, die alle Menschen leicht mitmachen können bzw. auch wollen). Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn ihnen bewusst wird, was sie Menschen bzw. deren Gesundheit oder auch der Natur – ohne böse Absicht – angetan haben (könnten), weil sie großen Versprechungen (oder bewusst übertriebenen Warnungen) geglaubt haben.

Es ist mir deshalb – neben der Gesundheitsaufklärungsarbeit – auch ein Anliegen, darüber zu sprechen, was sie vielleicht selbst tun können, um sich dafür zu entschuldigen und die Last auf ihren eigenen Schultern dadurch so gering wie möglich zu halten, zumindest so gering, dass sie gut – gesund – damit weiterleben können. Vielleicht möchte der eine oder die andere ja sogar mithelfen, Aufklärungsarbeit über so ein komplexes Thema wie individuelle Gesundheit oder individueller Naturschutz (möge er auch noch so unbedeutend erscheinen), die sich nicht messen, sondern nur beschreiben oder auf andere, individuelle Weise (in Farben und Bildern oder Musik und anderen energetischen Formen und Schwingungen) ausdrücken lassen, zu leisten?

Ich freue mich über jede/n Einzelne/n, der oder die dazu beitragen kann und möchte, dass der Behandlungs-Wahnsinn bzw. blinde Aktionismus in unserer Menschheitsgeschichte irgendwann ein Ende nehmen kann, der kranken Menschen oder unserer Natur angeblich helfen soll. Er hat meiner Meinung nach schon mehr als genug Menschen vorzeitig das Leben gekostet oder nach langer Krankheit ein trauriges Ende beschert, die auf Rettung von ihren menschengemachten, häufig mehr oder weniger – aus Unwissenheit bzw. Desinteresse am eigenem Körper und Geist oder natürlichen, seelischen Bedürfnissen – selbstverschuldeten Krankheiten gehofft haben. Ich hoffe stattdessen, dass die Menschen irgendwann Freude daran finden, sich selbst und andere täglich neu zu selbstverantwortlichem Handeln zu inspirieren – so dass es keine Gemeinschaften mehr geben „muss“, in denen nur ein Teil der Menschen „verantwortungsvolle Aufgaben“ übernehmen muss oder darf, während sich andere davor drücken können.

Eine Gesellschaft kann nur so gesund bzw. aufgeklärt (über Gesundheit und Umweltschutz) sein wie die Menschen es sind – weil sich alle offen und ehrlich darüber miteinander austauschen. Naturschutz kann nur nachhaltig erfolgreich sein, wenn er nicht nur Verzicht, sondern auch Freude bereitet, also Sinn ergibt, Spaß macht und möglichst viele Menschen begeistert. Und ÄrztInnen oder andere Menschen, die sich dazu berufen fühlen, Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beschwerdebildern zu helfen, diese erträglicher zu machen bzw. zu beseitigen (bzw. darüber zu informieren, wie sie oder ihre Wiederkehr vermieden werden kann/können), können nur so erfolgreich (ehrlich) arbeiten wie sich ihnen ihre PatientInnen anvertrauen bzw. sie sowohl ihnen als auch ihren eigenen Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten vertrauen.

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Dank für das Foto gebührt Nico Smit (auf Unsplash)!