Von der verlorengegangenen natürlichen – ursprünglich vorhandenen, intuitiven bzw. selbstständig erlernbaren – (Schwanz-)Steuerung im Leben
Wenn Menschen durch ihre Erziehung zum „Strammstehen“ oder zum dauerhaften, bewegungslosen Durchhalten (nicht nur im Sitzen) oder „routiniertem Durchdrehen“die dadurch zu schwerfällig gewordenen Hummeln in ihrem Arsch auch nicht mehr hoch kriegen, wenn es um ihr Überleben geht ihre
Oder: Der verbreitete (Irr-)Glaube, Unterleibsorgane, Magen – das Bauchgefühl – oder Kopf – die Stimme der Vernunft – könnten dabei helfen, dahin zu gelangen, wo Menschen bekommen, was sie von Natur aus brauchen, sich also von ganzem Herzen wünschen
Auf mich machen relativ wenige Menschen den Eindruck, ihren Körper (oder Geist) zu verstehen, bzw. sehen viele für mich nicht so aus, als stünde ihr Körper im Einklang mit einem friedlichen Geist und wäre das Zuhause einer zufriedenen Seele.
Mich macht skeptisch, wenn Menschen, die eindeutige Krankheitszeichen wie
- fehlende (Lebens-)Energie– bzw. -freude oder Lustlosigkeit, also (Lebens-)Müdigkeit, Trägheit und fehlenden Appetit oder
- ein übersteigertes, zwanghaftes Bedürfnis nach Nahrung, Unterhaltung, exzessiver Bewegung, Sex oder Schlaf;
- Probleme damit, sich freiwillig auf Dinge oder konzentrieren zu können, die nützlich – wichtig, gesund – für unser (Über-)Leben sind (denn wir sind nicht dazu gemacht, unseren Fokus auf Befehl – ohne eine Erklärung, die uns schlüssig erscheint – auf etwas zu richten, was uns selbst überflüssig und damit nutzlos anmutet), und – dadurch verursacht –
- eine körperliche Unförmigkeit, geistige Abwesenheit, also Unansprechbarkeit, oder seelische Unausgeglichenheit zwischen übermäßiger Freude oder Wut und tiefer Traurigkeit, in der sie – bewegungslos – versinken,
aufweisen, behaupten, sie wären gesund oder glücklich, genau so, wie sie sind, und da, wo sie sind.
Allerdings befürchte ich, dass viele sich nicht einmal (mehr) vorstellen können, wie sich Glück und Zufriedenheit mit dem eigenen Leben anfühlen kann – weil sie es noch nie erfahren haben oder sich nicht mehr daran erinnern können, wie es als Kind war, als man sich mit dem zufrieden geben konnte oder musste, was andere bereit waren zu geben. Viel zu vielen wurde beigebracht, dass es im Leben gilt, sich „vernünftige“ (Fern-)Ziele zu setzen, notfalls – wenn man sie „abgearbeitet“, also erreicht hat – auch immer wieder neue, um nicht Gefahr zu laufen, das eigene Leben damit, dass man seinen Herzenswünschen folgt (und möglicherweise der eigenen Familie oder „Solidargemeinschaft“ entflieht) „sinnlos vergeudet„.
So kann kein natürliches Wachstum stattfinden und sich kein Mensch zu einem oder einer selbstbewussten Erwachsenen, der oder die eigene Entscheidungen für sich treffen kann, entwickeln.
Besonders „unnatürlich“, also „einseitig gefördert“, nämlich in bestimmte (Denk-)Richtungen er-zogen und dadurch oft unausgeglichen-traumatisiert, wachsen Kinder auf, wenn ihre Eltern all ihre körperlichen Bedürfnisse auf die Nahrungszufuhr durch den Mund oder den Geist reduzieren. Wenn Menschen nicht ehrlich darüber aufgeklärt werden, dass soziale Wesen sowohl – lockere und feste – (Ver-)Bindungen brauchen und sexuelle Bedürfnisse als auch den Drang haben, sich selbstständig und eigenverantwortlich – ohne immer Rücksicht auf andere nehmen, ihnen zuliebe besonders vorsichtig oder auch skrupellos gegenüber Dritten sein bzw. handeln zu müssen – zu bewegen und persönlich – auf ihre individuelle Weise frei – weiterzuentwickeln.
Menschen brauchen immer wieder neue Herausforderungen, vor die sie sich nicht nur gezwungenermaßen, sondern denen sie sich auch freiwillig selbst stellen können, um zu wissen, erfahren zu können, wo ihre eigenen Grenzen – die sie sich entweder selbst, eigenständig, in den Kopf gesetzt haben oder von anderen haben suggerieren lassen – tatsächlich liegen.
Wir sind mit unserem aufrechtem Gang nicht gerade dazu gemacht sind, allzu große Sprünge zu wagen, sondern eher Schritt für Schritt durchs Leben zu gehen, möglichst auf dem Boden zu bleiben bzw. immer wieder so sanft darauf aufzukommen, dass wir uns nicht unsere Gelenke verstauchen, Knochen brechen oder Sehnen reißen. Allerdings ist auch unser Körper bzw. Hintern, auf den wir uns meist setzen, bevor wir nach einem (Ab-)Sturz wieder aufstehen – wenn wir ihn dabei nicht zerstören, weil wir ihm zu wenig Zeit für seine Regeneration geben – lernfähig. So können wir viele zusätzliche – unser Leben bereichernde – (Lebens-)Erfahrungen sammeln, wenn wir uns und unseren Hosenboden abwechslungsreich zu bewegen und dabei vielleicht ja sogar mal vorzustellen, an ihm hinge auch noch ein Schwanz, der uns dabei hilft, uns auch auf gefährlichem Terrain – wo es wichtig ist, das Gleichgewicht zu (be-)halten – sicher fortzubewegen oder unseren eigenen Körper nach einem Absprung auch weit durch die Luft steuern zu können (um an einem anvisierten Ort zu landen) .
Unser Körper macht weder sofort – ohne dass wir ihn darauf trainiert haben – noch ewig – wenn wir ihn dabei immer wieder überstrapazieren, also unsere natürlichen Obergrenzen (miss-)achten – mit, wozu er von Natur aus nicht (mehr) gemacht ist (weil wir ihn davon entwöhnt und uns dafür unnatürliche Bewegungsweisen angewöhnt haben). Aber wenn wir ihn langsam und schrittweise bzw. nicht allzu sprunghaft daran erinnern, werden wir vielleicht weder dafür büßen noch es bereuen.
Die Entwicklungsbiologie oder biologische Evolutionsforschung allein kann nicht erklären, aber möglicherweise dabei helfen, den Ursprüngen dessen auf den Grund zu gehen, warum Menschen heute (geworden) sind, wie sie sind: oftmals kopf- oder eierlos erscheinend, während sie doch „nur“ ihren Schwanz – ihr einst vielleicht wichtigstes Steuerorgan – verloren haben. Ich glaube nicht, dass sich diese – unsere gemeinsame – Entwicklung revolutionieren, also jemals wieder umkehren, lässt. Aber ich bin überzeugt, dass wir in der Lage sind, sie in eine menschenfreundliche(re) umzuwandeln, mit der wir uns alle – ohne Schwanz, aber dafür mit einem Steißbein, das den untersten Pol unseres zentralen Nervensystems bildet und daher besonderer Beachtung bedarf – auch (wieder) ganz wohl oder heil bzw. zumindest vollständig (in der Lage, unser Leben selbstständig zu steuern) fühlen können.
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Dank für das Foto gebührt Jason Leung (auf Unsplash)!
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