Genüsslich der eigenen Genusssucht fröhnen (bis die Folgen Menschen ungenießbar machen)
Was Deine (Geschmacks-)Vorlieben bzw. (fehlenden) Hungergefühle, also „echtes“ Verlangen (nach Nahrung) oder „nur“ Appetit, d.h. Essgelüste (nach Gaumenfreuden), (nicht) mit (Selbst-)Erkenntnisfähigkeit, (-)Vertrauen und Vernunft oder Wissen bzw. (kulturellen, familiären, individuellen) Angewohnheiten und Abhängigkeiten zu tun haben
Oder: Es sich mit Genuss(giften) zu gemütlich zu machen, schlägt irgendwann – mit Übersäuerungs-, Verbitterungs- oder einfach Entzugserscheinungen – aufs Gemüt (und den Körper), macht also „Süße“ nicht mehr noch süßer und/oder „Saure“ auch nicht (mehr) lustig
Wir Menschen mögen nicht alle dieselben Dinge:
Was manche (zucker-)süß finden, finden genauso viele ekelerregend oder zumindest abstoßend – unattraktiv oder –interessant für sie.
Was einen Mann oder eine Frau scharf macht, ist für den oder die andere zu heiß oder „uncool„.
Auch über den Salzgehalt oder Bitterkeit lässt sich streiten, ohne dass es zu einer (Ver-)Einigung kommen muss.
Vielen Menschen ist etwas allerdings vielleicht (noch) nicht bewusst: Unser Geschmack, unsere Vorlieben oder auch jahrzehntelangen Gewohnheiten können sich im Laufe unseres Lebens jederzeit verändern – je nachdem, wie ge- bzw. übersättigt oder unzufrieden wir damit bzw. uns selbst sind.
Wir sind von Natur aus (Elementar-)Wesen, die sich aus natürlichen Bausteinen – Elementen mit unterschiedlichen Energieniveaus – zusammensetzen und sich in ihrer Umwelt (die lokale und regionale Eigenheiten besitzt) möglichst wohl – ausgeglichen – fühlen möchten. Dazu müssen wir uns sowohl die Energie zuführen, die uns – unserem Geist – ein Wohlgefühl verschafft, als sich auch sinnvoll in unserem Körper zu den Strukturen verstoffwechseln bzw. um– oder abbauen lässt, mit denen wir uns auch gut – süß, scharf oder deftig – „angezogen“ bzw. anziehend auf andere wirkend fühlen, wenn wir uns im Spiegel betrachten.
Wir brauchen – um unseren Organismus am Leben zu halten – rund um die Uhr sowohl Energie– als auch (elementare) Baustoffreserven. Auch wenn wir – bewusst oder weil uns nichts Besseres einfällt – nichts tun, führt unser autonomes Nervensystem lebenswichtige Ver– und Entsorgungs– bzw. Reparaturarbeiten durch. Wann immer dazu – für einen reibungslosen Ablauf – Elemente fehlen, schlägt unser Körper Alarm: in Form von Hunger oder Durst bzw. Appetit auf bestimmte Nährstoffgruppen, Vitamine, Mineralien oder sekundäre Pflanzenstoffe. Genauso gut kann allerdings unsere Energie– bzw. Sauerstoffver– oder (Atem-)Giftentsorgung im Körper – durch zu wenig Frischluftzufuhr bzw. –austausch mit der freien Natur, Bewegung oder eine zu flache Ein- oder Ausatmung – gestört sein, so dass wir uns trotz abwechslungsreicher Nahrungszufuhr müde fühlen oder nur unter Schmerzen oder Krämpfen bewegen können. Aufputsch– oder bewusstseinsverändernde, schmerzhemmende oder entkrampfende Mittel können uns kurzzeitig Linderung verschaffen und es uns erleichtern, trotzdem aufzustehen und uns auf die Suche nach der Ursache unserer Probleme zu machen bzw. eine Lösung dafür – eine Erlösung von unserem Unwohlsein – zu finden.
Dabei zu sehr im eigenen Element bzw. körperlich, geistig und/oder seelisch unausgeglichen bzw. –
- auf dem Boden (der erdigen, beständig – aus Vernunft- oder Verständnisgründen bleibenden Tatsachen),
- im Feuer (der lustvollen oder leidenschaftlichen Liebe für Genuss),
- im (Luft-)Hauch (der süßen Verführungen) oder
- im Wasser (bzw. Fluss des intuitiven, situationsabhängigen Lebens) –
einseitig aus-, überlastet oder unterfordert zu bleiben, kann zu
- unkontrollierbaren Heißhungerattacken bzw.
- überschießenden (Panik-)Reaktionen,
- Sucht– bzw. Entzugserscheinungen oder zu
- völliger Bewegungslosigkeit
führen und – vor allem auf Dauer – jeglichen Genuss bei der Nahrungsaufnahme bzw. Energiezufuhr zunichte machen.
Ess- bzw. Wahrnehmungsstörungen hinsichtlich dessen, was gesund für ihren Organismus wäre, könn(t)en bei Menschen, die darunter bzw. unter den damit verbundenen körperlichen Symptomen (wie Ekel, Völlegefühl oder ständigem Appetit) oder Gewichts- und anderen – psychischen – Problemen leiden, bereits in frühen Entwicklungsphasen im Bauch der Mutter und den ersten, prägenden Lebensjahren, aber auch in anderen „einschneidenden“ (bzw. sich tief in Körper, Geist oder Seele einbrennenden) Erlebnissen begründet liegen: Das, was wir wiederholt über unsere (sich entwickelnden) Sinne oder Nervenbahnen wahr- sowie über unser Verdauungssystem aufnehmen, halten wir für „normal“. Auch wenn unsere Mutter z.B. unter übertriebenen Ängsten und damit verbundenen (stress-)hormonellen Ungleichgewichten leidet, eindeutig übergewichtig oder mangelernährt ist und die Umwelt, in die wir hineingeboren werden, unnatürlich bzw. gesundheitsschädlich für uns ist, ist das für Gewohnheitstiere wie den Menschen kein Problem, sondern „völlig in Ordnung„.
Dank der Vielzahl an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Medien, die sie verbreiten, können Menschen heute allerdings immer leichter selbst feststellen, was mit ihnen vielleicht doch „nicht stimmt“: warum sie z.B. mit sich selbst so selten zufrieden sind oder sie selbst schon, aber andere, die unter ganz anderen elementaren Einflüssen stehen und daher andere Bedürfnisse haben, nicht mit ihnen bzw. dem, was ihnen – logischerweise – völlig selbstverständlich gut und richtig oder sogar (über-)lebenswichtig erscheint (weil es sich für sie selbst so anfühlt).
Die mehr oder weniger schwierige Kunst ist es dann, selbstständig für die eigene, individuell „richtige Nahrung (oder Würze)“ bzw. die passende – ausgleichende – Energie- und Nähr- bzw. Vitalstoffzufuhr im Leben zu sorgen. Es genügt nicht, dem Beispiel anderer Menschen zu folgen, die vielleicht ähnliche Symptomatiken zeigen oder Lösungen für deren Behebung anbieten, aber völlig andere Hintergründe für ihre Vorlieben, Abneigungen oder den bewussten Verzicht auf bestimmte elementare Stoffe bzw. für das haben, was ihnen hilft, sich gesund zu halten.
Ich für mich habe zum Beispiel beschlossen, mich möglichst pflanzlich zu ernähren – weil ich mir nicht vorstellen kann, dass mich Körperteile von geschlachteten oder erschossenen Tieren bzw. Körperflüssigkeiten, die von Natur aus dazu gedacht sind, sie selbst bzw. ihren Nachwuchs lebendig zu halten, artgerecht nähren können. Ich muss keinem Vogel seine Eier stehlen, um meinen Eiweißbedarf decken zu können. Und ich weiß, dass mein Gehirn sowie der Rest meiner Körperzellen nur für Tätigkeiten, die ich konzentriert erledigen muss bzw. die neu für mich sind, viel Energie (in Form von Kohlenhydraten bzw. Sacchariden, also Zuckern) und Baustoffe – für das Wachstum von Nervenzellen – benötigt. Sobald er aber bei etwas warm gelaufen bzw. damit warm geworden ist, ist im Grunde – solange ich noch Fettreserven habe, die mobilisiert werden können – nur noch die Sauerstoffzufuhr bzw. ausreichende Entgiftung der (lust-/energie-)begrenzende Faktor.
Wenn ich Hunger auf oder ein Verlangen nach etwas – egal ob auf Essen oder eine andere Tätigkeit – bekomme bzw. mir etwas verlockend Erscheinendes angeboten wird, sagt mir mein „gesunder – und (lebens-)wissenschaftlich gebildeter – Menschenverstand“ zwar nicht immer, aber mittlerweile ziemlich oft (selbstkritisch, also fragend):
Gibt es einen guten Grund für Dein Gefühl?
Wofür – für welches (fehlende oder im Überfluss vorhandene) Element steht das, was Dir gerade offenbar fehlt, eigentlich?
Was enthält das, womit Du den Mangel in Dir beheben willst (zusätzlich; zur Geschmacksverstärkung bzw. um ihn zu überdecken oder konservieren)?
Woher stammt es und wer profitiert davon, wenn Du jetzt zugreifst? Dient es in erster Linie Dir oder jemand anderem, weil Du vielleicht spätestens hinterher dafür zahlst?
Brauchst Du aktuell wirklich eine Nahrungszufuhr für Deinen Körper (den Du möglicherweise sogar mit einem Zuviel an Salz oder einer überhöhten Energiezufuhr in Form von Zuckern oder Fetten überlastet bzw. mit „entwässernden“ Getränken ausgelaugt hast), für Deine Seele (die sich einsam fühlt) oder Dein Ego, Deine (geistige, kreative) Persönlichkeit (die sich langweilt, weil sie nicht ausgelastet ist)?
Ich vermute, dass sich bisher die wenigsten Menschen diese Mühe machen bzw. Zeit nehmen (können oder wollen). Es ist nicht zu übersehen, dass die meisten Menschen ihre elementarsten Bedürfnisse vor allem mit Essen (oder kalorienhaltigen Getränken) bzw. überhöhter Energiezufuhr befriedigen. Wer unter Strom steht, fühlt sich definitiv lebendig – nämlich im Kampf ums Überleben. Wer es sich genüsslich so gemütlich wie möglich macht, verliert irgendwann die Lust, überhaupt noch für oder gegen etwas einstehen (oder sich gegen Süchte bzw. Abhängigkeit oder Unterdrückung wehren) zu wollen – fühlt sich also irgendwann so zufrieden (und belustigt) mit sich selbst und der Welt, um sich darin zur Ruhe zu setzen oder legen.
Das sind die beiden Extreme unserer modernen, unnatürlichen Wohlstandsgesellschaften.
Ich hoffe für Dich, dass Du Dich irgendwo in der Mitte, in einer gesunden Balance, befindest und Deinen Appetit oft genug auch von etwas (bzw. von Deinem, Deiner oder Deinen Lieben-Süßen zu etwas) anregen lässt, worauf Du eigentlich keine Lust hast (weil es Dir komisch – wenig verlockend – vorkommt). Oft ist das, was wir zu vermeiden versuchen, eine ziemlich gute Abwechslung bzw. Ergänzung für das („Vitamin„), was wir im Leben (mehr) brauchen, weil es uns fehlt:
- das Feuer – bunte Früchte und proteinreiche Samen oder scharfe Gewürze und bittere Kräuter bzw. Erfolge bei Deinem kreativen Schaffen;
- (Salz- oder Süß-)Wasser – grüne bzw. andersfarbige Blätter oder andere pflanzlichen Wasserspeicherorgane oder – gesäuerte, vergorene – Kohlenhydrate bzw. Bewegung und Entgiftung);
- Luft – (duftende) Blüten und Fette bzw. (ätherische) Öle oder Sauerstoff bzw. süße Leichtigkeit) –
- oder Erde – Wurzeln oder Mineralien bzw. Standhaftigkeit)
fehlt.
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Dank für das Foto gebühr Karolina Grabowska (auf pexels.com)!
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