Lachen ist vielleicht die beste (Notfall-)Medizin …
…, um Menschen, die sonst nicht wissen, wie sie ihre gestresste – angespannte – Atem- und Bauch- und vielleicht auch Herzmuskulatur lockern können, länger am Leben zu halten als Menschen, denen überhaupt nicht (mehr) nach Lachen zumute ist
Ein nachhaltiges Heilmittel gegen „echte“, innere Trübsal bzw. fehlende Lebensfreude ist es – wie alle (schnellwirkenden) Stimmungsaufheller – nicht
In zu hoher oder schnell aufeinander folgender Dosierung ist – spätestens nach ein paar Jahrzehnten – auch bei Humor, selbst bei Galgenhumor, der Witz raus und Gewöhnungseffekte setzen ein, so dass er seine Wirkung irgendwann ganz verliert und mit Depressionen zu rechnen ist.
Gesundheit hat zwar viel damit zu tun, ob Menschen ihr Leben zu ernst nehmen oder über alles Mögliche auch noch – zur (Muskel-)Entspannung lachen können. Aber weder können Comikerinnen oder Clowns kranke Menschen gesund machen noch können gesunde Menschen, indem sie lauthals lachen, andere mit „ihrer Gesundheit“ anstecken. Menschen, die nicht einmal eine Situationskomik darin erkennen und erst recht nicht über alte Witze oder Wiederholungen dessen lachen, was sie in anderer Form schon so oft gehört oder gesehen haben, dass sie es nicht mehr witzig finden, oder die sich wohl(er) darin fühlen, der Welt (in der immer irgendwo gerade jemand leidet) in einer krankhaften Melancholie gegenüberzutreten, die es ihnen verbietet, Spaß zu haben, ist mit Lachnummern sicherlich nicht geholfen.
Wenn Menschen nicht mehr – auch völlig ohne Gesellschaft, im stillen Kämmerlein – über sich selbst und ihr individuellen (menschlichen) „Unzulänglichkeiten“ lachen oder wenigstens müde lächeln können, sondern „Spaßvögel“ in ihrem Leben brauchen, die ihnen (weil sie es selbst lustig finden oder einfach Lust darauf haben) Komödien vorführen, ohne dass sie darum gebeten haben, fängt es meiner Meinung nach an, (aus gesundheitlicher Sicht) schlecht um sie zu stehen.
Allerdings braucht es zunächt ein Bewusstsein für die eigene kindisch-trotzige Verteidigungshaltung (dass sie selbst am Besten wüssten, was gut für sie ist, und ihr Lachen genau wie ihr Leben völlig unter Kontrolle hätten). Erst wenn Menschen aufgegeben haben, an ihrem (Spaß-)Verhaltens- oder (Allein-)Unterhaltungsmuster festhalten zu wollen, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, ernsthaft gutmütig (weder wissend oder mit Genugtuung lächelnd noch zu streng und vorwurfsvoll) mit ihnen über ihren Gesundheitszustand zu reden, vor allem wenn der Anlass zu echten Bedenken gibt.
Für mich sind einleuchtende Erklärungen für das, was ich noch nicht weiß, aber selbst recherchieren und „in der Praxis“ bzw. anhand meiner damit verbundenen Gefühle – der Sicherheit und Überzeugung oder Skepsis – überprüfen kann, die beste Medizin: eine, die mir hilft, sowohl mich selbst (auch ohne ärztliche oder therapeutische Hilfe oder Hilfsmittel) als auch andere zu verstehen und mit ihnen zusammen (über menschlichen Irrsinn) lachen oder auch mal über so viel Dummheit weinen zu können, je nachdem, was mir oder ihnen oder uns zusammen gerade mehr Erleichterung und damit auch Entspannung bringt.
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