Standhaft und gut geerdet aus- oder völlig abgebrannt (vielleicht noch qualmend)
Wenn Menschen nicht spüren, dass sie „freiwillig“ Blitzableiter für die Launen und Gelüste anderer spielen und dabei innerlich (ver-)brennen (weil sie es für eine sinnvolle Überlebensstrategie halten, jederzeit und auch in jeder Lebenslage die Kontrolle über sich zu behalten und mit beiden Beinen fest auf dem harten Boden der Tatsachen stehen zu bleiben statt zu gehen bzw. sich gehen zu lassen und den eigenen Gefühle ehrlich Ausdruck zu verleihen)
Ommm … Los-lassen … Statt losgehen, loswerden oder blind drauflosschlagen.
Die östlichen – angeblich friedlichen, gewaltfreien – Philosophien bzw. „Lebensweisheiten“ darüber, wie man sich selbst „immun“ gegenüber Einflüssen von außen machen kann, geistern vermutlich schon seit Hunderten oder Tausenden von Jahren in westlichen – christianisierten, unter der Autorität ihrer Kirchen- und/oder Staatsoberhäupter leidenden, (vermeintlich) ohnmächtigen – Köpfen herum: als Wege zur Erlösung bzw. Befreiung von materiellen Abhängigkeiten oder der eigenen Wut darüber, alleine nicht all das an der Welt oder der eigenen Lebenssituation ändern zu können, was man gerne ändern würde). Dabei sind Menschen überall auf der Welt zu Gewalt bereit, wenn es um ihr bzw. ihnen an ihr Leben geht – je nach persönlicher Gesinnung bzw. gemeinschaftlichem (meist traditionellen) Glauben oder individuellen Überzeugungen an ihren Körper, ihren Geist oder ihre Seele, ihre Liebsten oder das, was sie besitzen (bzw. zu besitzen glauben).
„Wir“ hier im Westen oder Europa werden meiner Erfahrung nach schon lange von einer – vermeintlich – sowohl von „Freiheitsliebe“ als auch von „Sicherheit(en) gebenden, freiwilligen „Solidarität“ zeugenden „schaffe, schaffe, Häusle (bzw. Eigenheim) baue“-Mentalität (fremd-)bestimmt oder – wenn wir als Kinder darunter leiden mussten, dass unsere Eltern diese innehatten – vielleicht sogar (schwer) traumatisiert. Wo man – bevor die Sonne unter- oder (eigene) das Licht ausgeht – das Leben gerne möglichst lange und ausgelassen bzw. in irgendeiner Weise „gebührend“ – ganz alleine oder zusammen mit anderen – feiert, braucht man sowohl viel Energie als auch viele Dinge, damit die „Party“ auch „richtig gut“ wird.
Im Osten dagegen geht die Sonne jeden Tag wieder auf, egal, was am Tag vorher geschehen ist, ob man gefeiert oder es sich“erspart“ hat. Also alles gar nicht so schlimm oder wild, wie es in einem Moment scheint: Alles, auch jeder Schmerz ist im Grunde nur Illusion bzw. vergängliche Erfahrung, also bald wieder vorbei – wenn man sich zwischendurch möglichst oft in sich (das eigene geistige Schneckenhaus oder der Einfachheit halber an entlegene Orte, an denen man möglichst wenig an die oft grausam anmutende „Realität“ erinnert wird) zurückzieht.
Viele der „weisen Menschen“, die andere mit ihren klugen Worten zum Staunen bringen bzw. versuchen, sie von ihrer rein „spirituellen Weltsicht“ (in der materielle Dinge angeblich keine Rolle spielen) zu überzeugen, sehen für mich oft aus, als hätten sie keine oder zumindest wenig Ahnung davon, mit welch inneren Verletzungen ihr Körper ständig zu „kämpfen“ hat, wenn sie die Bedürfnisse, die ihm bzw. ihnen – von Natur aus – mitgegeben wurden, mit Hilfe ihres Geistes zu bezwingen, also zu ignorieren versuchen. Mir erscheinen sie wie gefangen in einer besonderen Form des Locked-In-Syndroms: einer „Selbstliebe„, die es ihnen kaum oder gar nicht ermöglicht, echte, ehrliche, zeitintensive Verbindungen mit den Menschen einzugehen bzw. zu erhalten, die sie für ihre innere Balance inmitten unterschiedlichster, individueller Weltanschauungen und Meinungen bräuchten. Um „das große Ganze“, das was nicht nur unsere Welt, sondern auch uns selbst nicht nur im Inneren, sondern auch äußerlich zusammenhält, zu verstehen, braucht es die Bereitschaft, mit anderen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren, das heißt einen gemeinsamen bzw. gegenseitigen (Erfahrungs-)Austausch zu betreiben (statt andere nur belehren oder sich selbst von ihnen belehren lassen zu wollen), .
Nicht alle Menschen können sich vorstellen bzw. ertragen es gut, dass es andere Menschen mit völlig anderen Bedürfnissen als denen gibt, die sie selbst haben. Nicht allen gelingt es einzusehen, dass eine – vor allem eine alte – (Lebensweisheits-)Lehre nie genug ist, um das Leben auf dieser Erde, das sich täglich weiterentwickelt, in seiner Ein– und Vielfältigkeit und zeitlich – zyklisch – immer wieder begrenzten Fülle und Leere verstehen und lieben zu können.
Mich begeistert, wie lange bekannt die meisten der Prinzipien, die unser Universum zu beherrschen scheinen, bereits sind, also in welch alten Schriften oder in welchen rein mündlich überlieferten Geschichten sie immer wieder auftauchen (für die, die sie darin erkennen können). Und es bringt mich häufig zur Verzweiflung, wie wenig Beachtung das oft findet, was allen Menschen bewusst sein bzw. schnell verständlich – klar – gemacht werden könnte, wenn sie sich – ohne Vorurteile, Sprachbarrieren oder (kulturelle) Zwänge – darüber unterhalten würden: Dass wir nicht alle immer und überall sowie zur selben Zeit dasselbe wollen, aber grundsätzlich darauf angewiesen sind, dass alle achtsam mit den natürlichen Ressorcen umgehen, die wir – wie Luft und Wasser und ein Stück Boden, auf dem wir leben können sowie „Brennmaterial„, um in uns – mit Hilfe von Kalorien – Wärme zu erzeugen oder uns daran zu wärmen – alle zum Leben brauchen und die von Natur aus zu unserer gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen.
Ich persönlich glaube nicht, dass es – auch wenn einige davon überzeugt sind – in der Macht von Menschen liegt, die ganze Erde zu verbrennen oder Pflanzen davon abzuhalten, das von uns produzierte CO2 für sich selbst zu nutzen und zu „veratmen“ bzw. in Biomasse umzuwandeln. Vorher geht mit ziemlicher Sicherheit denen, die nicht genug von dem bekommen können, wofür sie selbst brennen und gleichzeitig Energiezufuhr von außen brauchen, also von anderen erzeugen lassen müssen, die Luft aus. Ohne „künstlich“ zugeführte Energie, das heißt den Ansporn, sich selbst noch Feuer unterm Hintern zu machen, kriegen ihn viele aufgrund ihres eigenen – angefressenen – Übergewichtes oder dessen, was alles auf ihren Schultern lastet oder sich an Giftstoffen in ihm abgelagert hat, ohnehin schon kaum für irgendetwas hoch, was ihnen wirklich gut tun und nicht „nur“ Geld einbringen würde.
Daher macht es Sinn, sich immer mal wieder eine Pause, eine Aus- bzw. Fastenzeit von all den „lebenswichtigen“ Tätigkeiten und damit verbundenen, beruflichen oder privaten Terminen zu gönnen, um sich – möglichst schonend bzw. ohne das Immunsystem dabei zu überfordern – auf „(Normal-)Betriebstemperatur“ abzukühlen bzw. zu regenerieren, indem man die angestaute innere Hitze (oder auch Gefühlskälte) herausatmet oder -schwitzt. Der eigene Körper bzw. Geist wird es ohnehin versuchen. Die Frage ist nur, ob man ihn dabei unterstützt oder – z.B. mit körperlich wirksamen Medikamenten oder bewusstseins-, also (selbst-)wahrnehmungsverändernden Drogen – auszubremsen versucht.
Zur Wahrung meines inneren Gleichgewichts, meiner Lungenfunktion, meiner (Rücken-, Bauch- und Bein-)Muskulatur und auch Trinkwasservorräte werde ich mich jetzt – nachdem ich eine Weile ziemlich still gesessen habe – in Bewegung setzen und eine Tour zum Bach am Waldrand unternehmen. Mal schauen, wer oder was mir so begegnet und – möglicherweise trotz momentaner Bewegungslosigkeit noch bewegungs– bzw. (weiter-)entwicklungsfähig, langsam am Absterben oder bereits ganz tot ist oder scheint. Ein kurzer, schneller (Augen-)Blick genügt vielleicht, um ein Foto von etwas machen und einen bestimmten (ersten) Eindruck erwecken, aber nicht, um sich ein „echtes Bild“ von etwas machen, also erkennen zu können, wie es wirklich (so geworden) ist bzw. irgendwann später sein bzw. noch werden kann oder zumindest könnte.
P.s.: Andere schmoren zu lassen oder etwas in der Pfanne zu brutzeln, wenn man innerlich brodelt, mag sich erholsam anfühlen. Allerdings sollte man nicht unterschätzen, welche sowohl kurz-, als auch langfristigen Folgen, also Auswirkungen es auf das eigene Leben – die eigene körperliche, geistige und seelische Gesundheit hat.
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Dank für das Foto gebührt Daniel Loftus (auf Unsplash)!
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