Warum es Sinn macht abzuwarten und sich die Zeit zu nehmen, (sich selbst und andere) zu beobachten und achtsam über etwas nachzudenken, statt sich zu schnell auf etwas (Neues? Aufregendes? Erholung Versprechendes) einzulassen, was (Lebens-)Zeit und -Energie sowie oft auch Geld kostet, um es „am Leben“ zu erhalten
Menschen denken von Natur aus ökonomisch – weil sie, „wissen müssen“ bzw. versuchen abzuschätzen, ob sich der Aufwand für etwas, was sie brauchen oder sich für ihr Lebensglück wünschen, auch lohnt. Sie wollen vermeiden, nach einer Kosten-Nutzen-Analyse feststellen zu „müssen“, dass das (einst gewünschte) Ergebnis gar nicht zufriedenstellend ist: weil es
- sie vor neue Herausforderungen stellt bzw.
- Nachbesserungen notwendig macht (für die sie erneut Zeit, Energie und vielleicht Geld bzw. fremde Hilfe brauchen),
Sollte das eintreffen, können, die wenigsten Menschen glücklich mit dem sein, was sie sich erarbeitet haben, das heißt, es am Ende auch richtig oder wirklich genießen.
Trotzdem lassen sich viele – trotz besseren Wissens oder entgegen ihrer eigenen Bauchgefühle oder Gewissensbisse – immer wieder zu etwas (von anderen) überreden oder (völlig selbstständig) hinreißen, was sie hinterher bitter bereuen, weil es sie teuer zu stehen kommt.
Dabei ist es für Menschen im Prinzip relativ einfach, zu erkennen, wenn sie sich bei etwas übernommen bzw. nicht ausreichend vorgesorgt oder dafür trainiert haben: Wenn
- ihnen bei dem, was sie vorhaben, die (Atem-)Luft ausgeht, so dass sie ihr Tempo drosseln oder stehen bleiben müssen;
- das Feuer, das in ihnen brennt bzw. entfacht wurde, sie so ausbrennen lässt, dass sie dabei überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen bzw. Erholung und Schlaf finden;
- sie mehr Wasser lassen oder Tränen vergießen als sie – zusammen mit dem „Salz in der Suppe“, das ihr Leben für sie erst lebenswert macht – Flüssigkeiten aufnehmen können, so dass nicht nur ihre Haut rasch altert, sondern sie auch innerlich vertrocknen;
- sie unter all dem, was sie sich – ihrem Körper und/oder Geist sowie ihrer Seele – bis zur (Kopf-, Rücken- oder sonstigen) Schmerzgrenze auflasten, drohen zusammenzubrechen oder (vor Wut) zu platzen, weil sie ihre (Widerstands-)Kraft oder Statik überschätzt haben.
Nicht wenige spielen gerne herunter, wenn ihr Körper – für andere, Außenstehende, häufig ganz offensichtlich – längst rebelliert bzw. aufgibt.
Am (bitteren) Ende gibt es nicht immer die Chance, all das, was man sich oder auch anderen, im Grunde „Unbeteiligten“ oder am eigenen Versagen „Unschuldigen“ angetan hat, wiedergutzumachen. Vor allem Dank medizinischer „Errungenschaften“ oder therapeutischer – begleitender – Hilfe und Unmengen an Informationen zu „sinnlosen“, gesundheitsschädlichen Verhaltens- bzw. Lebensweisen bekommen viele Menschen oft eine neue, zweite oder auch dritte, sich aus den eigenen – „schlechten“ (An-)Gewohnheiten bzw. „ungesunden Denkweisen“ zu lösen und Alternativen dazu zu finden und nutzen.
Traurig finde ich persönlich, dass sie es sich oft zu ersparen scheinen, den Weg zum Gesundwerden bzw. einem medikamenten(be)frei(t)en Leben zu erkennen bzw. gehen zu wollen. Denn die Neben- , Wechsel- und Langzeit(nach)wirkungen medizinischer Behandlungen scheinen sich noch nicht sehr viele Menschen bewusst zu machen bzw. so zu Herzen zu nehmen, dass sie wirklich alles daran setzen, sie zu vermeiden, also bewusst – freiwillig – darauf zu verzichten.
Mir fällt es extrem schwer, Informationen für mich alleine zu behalten, die andere meiner Meinung nach „ignorieren“, also noch nicht haben – aber vielleicht auch gar nicht haben wollen (weil sie ihnen Angst machen oder andere unangenehme Gefühle bereiten könnten). Ich verzichte nicht gerne bewusst darauf, Menschen auf etwas hinzuweisen, wenn ich denke, es wäre gut für sie bzw. könnte ihnen helfen, Krankheiten, also „schlechte Zeiten“ zu vermeiden… Aber ich gebe mir Mühe (mein Helfersyndrom zu bremsen)!
Viele Menschen wollen nicht „zurechtgewiesen“ werden, sondern ganz alleine ihre (schlechten) Lebenserfahrungen machen. Außerdem sind sie erfinderisch, wenn es darum geht, sich all das „gut und/oder schön“ zu reden bzw. auch denken, was sie gerne tun (oder lieber sein lassen) – selbst wenn ganz offensichtlich, welche Schäden sie damit bei sich selbst oder anderen bzw. in der Natur anrichten.
Auf etwas – „freiwillig“ – verzichten zu „müssen“, sei es eine nervenzehrende (Körper-)Arbeit oder ein paar Stunden auf der Couch, in einem Sessel oder im Bett, ist vor allem für Menschen schmerzhaft, die in ihrem Leben schon stark darunter gelitten haben, dass sie sich kaum das Lebensnotwendigste leisten konnten. Ich würde behaupten, es lohnt sich, die (Anfangs-)Hürde zu nehmen und sich dafür in der Zukunft viel (unnötige) Aufregung zu ersparen, also stattdessen das eigene Leben vielleicht nicht wie gewohnt – gemächlich? gemütlich? lustig? – weiterzuführen, aber stattdessen gesund bzw. zumindest schmerzfrei.
P.s.: Vor allem, was die eigene Ernährung betrifft, lohnt es sich auf Dauer nicht, sich Zeit, Energie oder Geld damit sparen zu wollen, sie bzw. es in „schönere Dinge“ oder „Wichtigeres“ im Leben zu investieren, also – in der Hoffnung auf Rendite – dafür ausgeben zu wollen. Auch Körper und Geist fordern – dafür, dass wir sie nutzen dürfen – ihren Tribut, so dass wir gut vorsorgen sollten, wenn wir nicht plötzlich – „überraschend“ – feststellen wollen, dass wir am „Zahltag“ gar nicht mehr genug Lebensenergie haben, um ihn uns noch leisten zu können.
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Dank für das Foto gebührt Dany Kurniawan (auf pexels.com)!