Wie viele für die Industrie bzw. Ökonomie arbeitende und für ihre Produkte zahlende Menschen verkraftet unsere Erde?
Sind wir wirklich zu viele oder nur zu viele, die unserem Planeten und unseren Mitbewohnern und -mitbewohnerinnen zu viel abverlangen, also zu viel Wohn- und Arbeitsraum und Baumaterial bzw. Energie- bzw. Nahrungsressourcen und für sich allein beanspruchen?
Es gibt Menschen, denen genügt es nicht, „ein Gefühl“ dafür zu haben bzw. am eigenen Leib zu spüren zu bekommen, wann etwas reicht oder eindeutig zu viel ist. Vor allem damit sie das, was sie herausgefunden haben, mit anderen teilen können, brauchen sie „belegbare Zahlen und Fakten“, also Daten, die ihnen auch andere – gefühllosere – Menschen bestätigen können.
Mir sagt mein Gefühl schon seit mehr als 30 Jahren, dass die Erde uns Menschen nicht ewig weiter erträgt, wenn wir „fleißig“ so weitermachen – vor allem mit unserer (Geld- oder auch Land- und Markt-)Wirtschaftsweise, die schon vor Beginn der industriellen (Massen-)Produktion für Neid bzw. Eifersucht und rücksichtslosen Ehrgeiz oder auch (Erfolgs-)Verblendung gesorgt bzw. deren Entstehung begünstigt hat. Die Fabriken und Produkte, die sie uns gleichzeitig „beschert“, vergiften darüber hinaus nicht nur unsere eigenen Lebensräume, sondern auch die der unzähligen Lebewesen, auf die Menschen angewiesen sind, wenn sie ein nachhaltig gesundes Leben führen wollen.
Klar dass Menschen, die
- gerne verschwenderisch leben,
- nicht auf den modernen Komfort verzichten möchten, an den sie sich gewöhnt haben, das heißt
- auf viele Menschen angewiesen sind, die all das produzieren, was sie kaufen oder gegen etwas, was sie bereits besitzen, eintauschen möchten, während sie
- möglichst oft ihre Ruhe von anderen, die ihnen bereits auf die Nerven gehen, wenn sie sie sehen, brauchen bzw.
- sich an ein ruhiges Plätzchen – womöglich in der Natur – zurückziehen wollen und
- außerdem mit verfügbaren Daten gut rechnen können,
bereits eine Zahl von 500.000 Menschen auf dieser Erde für grenzwertig halten.
Allerdings sind nicht alle Menschen gleich: Nicht alle träumen von einer „eigenen“ Familie (um nach ihrem Tod ihre Gene weiterleben lassen zu können) oder einem eigenen Haus (das sie auch alleine sauber- und instandhalten müssen). Nicht alle fühlen sich gleichermaßen auf dem Land oder in einer Klein- oder Großstadt wohl, auch wenn alles gleichermaßen bezahlbar und noch nicht „industrie- verseucht“ ist. Nicht alle würden genau da bleiben, wo sie sind, wenn sie die Aussicht hätten, an einem anderen Ort ein sinnvolleres Leben leben und dort einen freiwilligeren Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können als Steuergeld– oder Zwangs(sozial)versicherungsabgaben. Nicht alle wollen um jeden Preis so lange wie möglich leben oder ihr Leben täglich dafür riskieren, dass andere es in ihrem leichter haben. Nicht alle machen sich überhaupt Gedanken um ihre Zukunft oder ihre eigene Gesundheit, geschweige denn um die ihrer oder irgendwelcher Kinder in fernen Ländern oder die der Natur (oder darum, ob die Geldspenden, mit dem sie ihr schlechtes Gewissen beruhigen, überhaupt jemals dort ankommen, wo sie gebraucht würden, um Menschen nachhaltig auf die eigenen Beine oder in die (umweltfreundliche) Selbstständigkeit und Selbstverantwortung zu helfen.
Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn Menschen – solange auf dieser Welt noch Kinder oder auch andere Menschen verhungern oder aus anderen Gründen sterben, weil sie nicht wissen, wie sie sich selbst davor bewahren können und/oder kein sicheres Zuhause und Menschen haben, die sich freiwillig, ohne dafür bezahlt zu werden, um sie kümmern – erst einmal aufhören würden, sich selbst fortzupflanzen.
Aber ich weiß auch, wie stark die Sehnsucht nach einer „eigenen (großen) Familie“ sein kann, in der man sich geborgen fühlt, untereinander versteht bzw. auch als Autorität (über das eigene Leben) verstanden fühlt und umeinander kümmert, und was passieren kann, wenn fortpflanzungsfähige Menschen zum „falschen“, nämlich einem dafür (hormonell) empfänglichen Zeitpunkt – in einem schwachen Moment – auf andere treffen, die sich genau dasselbe oder vielleicht sogar noch stärker wünschen, denen sie dabei helfen können, ihre (Lebens-)Träume zu verwirklichen.
Ich wünsche allen, denen das oder Ähnliches passiert ist, viel Glück, dass sich all die Arbeit, die sie in ihre Familien bzw. jedes einzelne Mitglied werden stecken müssen, für sie lohnt und ihnen ihre Kinder eines Tages für alles danken werden, was sie für sie, ihre Gesundheit und ihr zukünftiges Leben getan haben, um sie vor der Welt der (Einfluss-)Reichen zu schützen. Es ist kein Vergehen, in bestem Glauben – trotz der Kenntnisse darüber, wie „schlecht“ die Welt sein kann bzw. wie unfair Menschen handeln (und Besitz verteilen) können, oder weil sie „Besseres“ zu tun hatten und davon nichts wissen wollten – Kinder in die Welt zu setzen. Aber fair wäre es, ehrlich mit ihnen über all die Probleme zu kommunizieren, die nicht dadurch weniger werden, dass wir so tun, als wäre alles gar nicht so schlimm bzw. könnte gar nicht mehr schlimmer kommen, sondern müsste – ganz automatisch, weil es mal wieder an der Zeit ist – auch wieder besser werden.
Vermutlich haben sie Recht – weil nicht nur jede natürliche Anspannung, sondern auch jede künstlich verstärkte irgendwann nachlässt, wenn ihr die Ressourcen ausgehen, um sie aufrecht zu erhalten. Es ist nur die Frage, wie groß das Ausmaß des Rückstoßes bzw. der Kollateralschäden sein wird, die sie mit sich bringen muss – für einen natürlichen Ausgleich: als „Entschädigung“ für all die Opfer, die es bereits in der Vergangenheit dadurch gab, dass Menschen die Natur nicht nur maßvoll – mit der Kraft ihrer eigenen Hände und ihrem Verstand bzw. Verständnis für natürliche Zyklen und Regenerationszeiten – genutzt, sondern gnadenlos ausgebeutet haben – mit „effektivitätssteigernden“, industriell gefertigten, Werkzeugen und Maschinen.
P.s: Eine Weltwirtschaft, die mehr Energie verbraucht als sie an Licht und Wärme bzw. Kalorien produziert, ist (genau wie eine Landwirtschaft) bzw. Menschen, die sich gegenseitig mehr Energie kosten als sich freiwillig dafür zurückzugeben bzw. spenden, sind längst bankrott, auch wenn sie noch Geld auf ihrem Konto oder es anders „angelegt“ haben bzw. damit zahlen können. (frei nach Hans Herren, einem ehemaligen Vizepräsidenten des Weltagrarrates).
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Dank für das Foto gebührt sol (auf Unsplash) und für die Idee zum Text meinem Liebsten, der mich dazu inspiriert hat, meine Meinung zu überdenken, dass wir bereits jetzt viel zu viele Menschen auf der Erde sind und besser früher als später bewusst dafür sorgen sollten, dass wir wieder weniger werden!
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