Setzen, sechs!

Vom automatischen Aufstehen, gezwungenermaßen Sitzen (bleiben) oder freiwilligem Sich-erst-recht-nicht-(mehr)-Bemühen statt einfach zu gehen

Wenn Menschen – „vorbildlich“, „freundlich zurückhaltend“ bzw. träge – Folge leisten (und/oder zur Seite treten), sobald sie darum gebeten oder aufgerufen werden bzw. sich umgehend für andere – egal ob hilfsbedürftig oder nicht – erheben, um vor ihnen zur Seite zu weichen oder ihnen den eigenen Sitzplatz zu überlassen statt (z.B. mit Sitz- oder anderen Warnstreiks) für Menschenrechte und -pflichten einzustehen, die für alle gleichermaßen bzw. je nach ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Bedürfnissen gelten sollten

Ihre Beine und unser aufrechter Gang scheinen für viele Menschen eher eine Last als ein Fortbewegungsmittel geworden zu sein. Dass das Herz und unser ganzer Stoffwechsel unter dem Sitzen bzw. der sich damit einschleichenden Faulheit und zunehmenden Bewegungsunfreudigkeit leidet, scheinen intuitiv nur Menschen – meist Kinder – zu „wissen“, denen es (immer noch) schwer fällt, länger stillzusitzen.
Dass ihre Ärsche dadurch immer breiter werden, kann wenigstens Menschen erfreuen, die sich einen Spaß daraus machen, sich die Arschgesichter dazuzudenken, oder eine Kunst daraus, zivilisierte Menschen bildlich darzustellen: in (Apfel- oder Birnen-)Formen, die eher zum Lachen (oder Weinen) als zum Fürchten sind, und die vielleicht viel mit einen „gut“ – im Sinne von „im reichen Überfluss“ genährten, aber wenig mit einem gesunden, ursprünglichen menschlichen Aussehen und Verhalten zu tun haben.

Ich werde mir jetzt – weil ich es zwar nie lange im Sitzen aushalte, aber trotzdem merke, wie sich mein Bewegungsradius verkleinert, wenn ich nicht bewusst aktiv gegensteuere – meine Laufschuhe anziehen. Nicht jeder (oder jede) kann es sich leisten, sein (bzw. ihr) (Gesundheits-)Bewusstsein nur im Sitzen – beim Meditieren – zu trainieren und darauf zu hoffen, dass er (oder sie) dann irgendwann von anderen bedient, versorgt oder sogar gepflegt wird, die noch fit auf ihren Beinen sind.

P.s.: Noch gefährlicher (für ihre Gesundheit) – weil sie Menschen noch mehr davon ablenken, was sie stattdessen wirklich bräuchten – als Sitz– bzw. Stuhlreihen sind oftmals Sitz- oder Stuhlkreise, in denen sich viele Menschen noch wohler fühlen, weil sie allen anderen in die Augen schauen und sich mit ihnen – in ihrem Leid (oder ihren fehlenden oder überhöhten Erwartungen anderen gegenüber, von denen sie sich wie kleine Kinder behandelt fühlen) – verbunden fühlen können.

 

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Dank für das Foto gebührt RODNAE Productios (auf pexels.com)!

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