Zu oft „böse“ – unschön, enttäuschend, langweilig – überrascht (oder „durch die Blume“ vorgewarnt) worden?
Wie aus gesunden, (auf das Leben) neugierigen, euphorischen und sozialen (Tier-)Kindern kranke, asoziale, sensationsgierige bzw. „vom Leben enttäuschte“, desillusionierte Erwachsene werden (die lieber ganz auf Geschenke verzichten oder ihre Augen ganz verschließen statt sie nur zu verdrehen)
Wer wie ich als Biologin die Welt bzw. Natur – trotz ihrer sich ständig wiederholdenden Zyklen – in einem stetigen Wandel begreift und weiß, dass es nicht nur uns Menschen, sondern auch jedem Tier irgendwann auf die Nerven geht, über Jahre oder Jahrzehnte immer wieder dasselbe sehen oder erleben zu müssen; streng nach dem Motto „Und täglich/monatlich/jährlich grüßt das Murmeltier“, macht sich jeden Tag wieder auf „wundersame“ Überraschungen oder auch Wandlungen bzw. Wendungen bereit. Irgendwann ist für viele, vielleicht sogar die meisten Menschen, sobald sie übersättigt von etwas sind, das ihnen andere (als Geschenk oder zum käuflichen Erwerb) anbieten bzw. sich selbst mit der Zeit an dem überfressen haben, was sie sich immer freiwillig zubereitet haben, der Zeitpunkt gekommen,
- in ihrem Leben etwas zu verändern, also
- etwas anderes als bisher, also etwas völlig Neues zu versuchen, oder
- etwas „einfach mal“ anders (statt so – bewusst oder unbewusst, aus Gewohnheit – routiniert wie vorher) zu tun, sei es mehr oder weniger oder nach völlig neuen Kriterien zu essen, trinken, rauchen, sprechen, gehen, stehen, tanzen, kommunizieren, sich anzukleiden, Geschenke anzunehmen oder anderen zu machen, Einkäufe zu erledigen, also Geld auszugeben oder anzulegen, …
Genauso, wie es Menschen ein natürliches Bedürfnis ist, anderen eine Freude zu machen, wenn sie sich selbst vom Leben beschenkt, also dankbar für etwas fühlen oder etwas, was sie (heraus-)gefunden oder selbst kreiert haben, (mit-)teilen möchten, kann die Enttäuschung über die fehlende Begeisterung anderer dazu führen, dass Menschen sich irgendwann gar nicht mehr (selbst) überraschen oder über das freuen können, was andere ihnen schenken, ohne dass sie es bewusst wahrnehmen: einen Teil ihrer Lebenszeit bzw. natürlichen – körperlichen, geistigen oder seelischen – Ressourcen bzw. Lebensenergie.
Ob sich das in Geld aufwiegen, also mit „wertvollen materiellen Geschenken“ vergleichen lässt, wage ich zu bezweifeln – weil Geld seit jeher „ungerecht verteilt“ ist, also noch nie alle Menschen gleich bzw. genau so viel davon besessen haben, dass sie gut davon leben konnten. Ich glaube trotzdem, dass es noch viele Menschen auf dieser Welt gibt, die spüren, wie viel Arbeit und Liebe auch in dem stecken kann, was andere – mit höheren Erwartungen – als lieblos, billig oder nicht der Rede wert betrachten würden, oder wie wenig davon in besonders wundervollen Worten oder Taten, wenn sie gar nicht dem Kopf (oder Herzen) derjenigen entsprungen sind, die sie rezitieren oder – nach genauester Instruktion – aufführen.
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Dank für das Foto gebührt vjapratama (auf pexels.com)!
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