Wann teambildende Maßnahmen versagen müssen …

… , weil es in einem Team unterschiedliche Meinungen zum Gewinn gibt, die einzelne Teammitglieder sich von der Teamarbeit versprechen

Für die einen ist ein gutes Team, wenn es die gewünschten Erfolge erzielt bzw. –bringt.
Für andere muss Teamarbeit in erster Linie Spaß machen (bzw. darf nicht anstrengender sein als wenn sie völlig alleine an etwas arbeiten können).
Wieder andere brauchen, um darin gut arbeiten zu können, in ihrem Team vor allem „Vertrauenspersonen„, also nicht nur „speziell ausgebildete Fachkräfte„, die ihnen – oft wenig einfühlsam – weiterhelfen können.
Und dann gibt es Menschen, die einfach alles mitmachen, nur um etwas daraus zu lernen, auch wenn sie dabei feststellen, dass sie völlig ungeeignet für ihren Job sind.

Solange also von Grund auf gar keine Einigkeit darüber besteht, was ein „gutes Team“ ausmacht, bzw. gar nicht einstimmig das Bedürfnis herrscht, auch auf privater Ebene (überdurchschnittlich, so dass auch alle davon profitieren) gut miteinander auskommen zu wollen, braucht man mit Teambildungsmaßnahmen im Grunde gar nicht erst anfangen – außer man möchte Menschen, die sich einzelkämpferisch als Ausbilder und Ausbilderinnen betätigen, dabei helfen, zu lernen, wie wenig Sinn ihr Beruf so macht, wie sie ihn ausüben.

Natürlich gibt es viele Menschen, für die ist die Arbeit gleichzeitig auch ihr (Privat-)Leben bzw. die ermöglichen es sich mit ihrer Arbeit oder zusammen mit Arbeitskollegen und -kolleginnen, sich ihr Leben schöner zu machen. Für alle anderen bedeutet es einen zusätzlichen (unbezahlten) Arbeitsaufwand bzw. Verlust von Freizeit (von der Arbeit), die sie lieber ihrer Familie oder anderen Partner- und Freundschaften widmen.

Ich möchte betonen, dass ich beide Arten von „(Über-)Lebensstrategien“ verstehen kann – je nachdem, um welche Art von Arbeit es sich handelt:

  • eine, die man selbst – auch im Privatbereich – für wichtig hält, weil sie – vermeintlich oder tatsächlich – „alle Menschen“ betrifft bzw. „alle, die Arbeit, also Energie und Zeit, oder Geld hineinstecken“ (also daran mitarbeiten), auch davon profitieren, oder
  • eine, bei der Menschen wissen oder spüren, welchen Schaden sie damit anrichten, so dass sie sie so schnell wie möglich hinter sich bringen und in ihren „wohlverdienten“ Feierabend verabschieden wollen.

Allerdings braucht ein Job, der tatsächlich allen gleich dient bzw. Erfolgserlebnisse verschafft oder zumindest ein gutes Gefühl gibt, meiner Meinung nach keine Teambildungsmaßnahmen – weil sich unter Menschen ganz automatisch Grüppchen bilden, sobald sie sich einig darüber sind, dass das, was sie tun, etwas Gutes ist.

P.s.: In jeder Gruppe bilden sich von Natur aus mit der Zeit feste, starre Strukturen heraus, wenn nicht immer wieder „frischer Wind“ in sie hineinweht oder bewusst – in Form von neuen Ideen, Herangehensweisen an Problemlösungen oder durch den Austausch der Teamleitung – hineingebracht wird. Daher sind Teams besonders bei Menschen beliebt, die sich darin eine sichere Position erarbeiten können bzw. wollen, auf der sie sich ausruhen bzw. mit dem (nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in vielen Vereinen oder „gemeinnützigen“ Organisationen beliebten) TEAM-Motto „Toll, Ein Anderer Macht’s“ beruhigen können – sei es die „Drecksarbeit“ oder als „führender Kopf“ die Entscheidung darüber zu treffen und damit auch Haftung dafür zu übernehmen, was von anderen erledigt werden soll.

 

—————————————————————-

Dank für das Foto gebührt Helena Lopez (auf pexels.com) und für die Idee zum Text all den Menschen, die sich damit abmühen, andere Menschen „passend“ zu machen. Beschäftigt Euch lieber erst einmal mehr mit Euch selbst und damit, warum es in der Natur weder nachhaltigen Sinn macht, andere zu etwas zu verführen, was sie gar nicht wollen oder können, noch, Druck auf sie auszuüben, wenn sie bereits unter Druck stehen. Es sei denn, man möchte sie loswerden…

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert