Einem geschenkten Gaul … Oder besser doch?

Von Menschen, die es sich nicht nur leisten wollen, Geschenke, die sie nicht gebrauchen können, abzulehnen, sondern auch NEIN sagen können, wenn es einen Verzicht für sie bedeutet

Oder: Von fehlendem oder überhöhtem Selbstwertgefühl (dem Geschenke schmeicheln können) und Selbstwirksamkeit (oder Gemeinwirtschaft)

Menschen, die sich mögen und „bei Laune“ bzw. einander zugeneigt halten wollen, machen sich – innerhalb einer Konkurrenzgesellschaft, in der man um Liebe und Aufmerksamkeit buhlen muss, um nicht darin „unterzugehen“ – „gerne“ Geschenke:

  • bewusst, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass es sie Freundschaften gekostet hat, denen sie nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt haben, oder
  • weil sie einem natürlichen Instinkt (ihrer Intuition) folgen, der ihnen unterbewusst so erscheint, als würde es sich lohnen, ihm zu folgen.

Doch viele, vielleicht sogar alle Geschenke sind mit Vorsicht zu genießen! – Denn:

Nicht alles, was Menschen zu verschenken haben, ist für andere – selbst wenn es völlig neuwertig – ist, auch zu gebrauchen.
Nicht alles, was Menschen im Überfluss, also „übrig“ haben, um es zu verschenken, hilft anderen dabei, einen echten Mangel zu beseitigen (so dass es ihnen nicht genauso überflüssig erscheint wie denjenigen, die es freiwillig hergegeben haben).
Nicht alles, was „gut gemeint“ ist oder großzügig erscheint, ist vorher auch „ehrlich verdient“ bzw. von anderen erworben worden, die dabei keinen Verlust erlitten hätten.

Wirkliche Verlustgeschäfte machen Menschen zwar immer erst dann, wenn sie selbst für etwas zahlen müssen.
Allerdigs bedenken viele nicht die „Folgekosten“ dessen, auf was sie sich möglicherweise einlassen, weil sie sich davon „reich beschenkt“ fühlen, seien es

  • Instandhaltungskosten,
  • Reparaturzahlungen,
  • die Verlockung, noch mehr davon oder „passende Teile“ dazu zu erwerben, oder einfach
  • das menschliche Gefühl der Verpflichtung, sich dankbar zeigen und eine Gegenleistung erbringen zu „müssen„.

Es kann also – wenn man niemandem zum Opfer fallen möchte, der oder die dieses Prinzipeine Hand wäscht die andere“ kennt und gemein ausnutzt – Sinn machen, sich der eigenen Beine und Füße bewusst zu sein (und wie gut ihnen das selbstständige Laufen tut), bevor man sich z.B. ein Pferd schenken lässt, das auch nicht (mehr) schneller laufen kann oder sogar zusammenbricht, wenn man versucht, darauf zu reiten, aber versorgt werden muss (wenn es seinen „Zweck“ auch über länger Zeit erfüllen, also dazu dienen soll, ein natürliches Bedürfnis zu befriedigen statt ein „neues“ Verlustgefühl zu hinterlassen).
Es sei denn, man sucht eine – vermeintlich – „sinnvolle Beschäftigung“ oder Wegbegleitung (die zur Not das Gras am Wegesrand frisst und kostenloses Regen- oder Flusswasser trinkt) und ist bereit, notfalls – falls man nicht die Möglichkeit hat, ein krankes Pferd wieder gesund zu pflegen, oder die Zeit und das Wissen, um ein altes langsam wieder aufzubauen – selbst Sterbebegleitung zu leisten.

P.s.: Jeder Mensch, der oder die schon einmal das eigene Herz verschenkt hat, weiß, wie schmerzhaft es sein kann, zu erkennen, dass andere

  • gar nichts mit den eigenen Liebesbeweisen oder Freundschaftsdiensten anfangen konnten (weil wir nicht alle dasselbe brauchen bzw. guten Gewissens geben oder kritiklos annehmen können),
  • sich etwas völlig anderes von Liebe und/oder Freundschaft versprochen oder
  • sogar Schindluder damit betrieben haben.

Deshalb – damit sich das trotzdem immer wieder lohnt oder sogar Freude bereitet – macht es Sinn, rechtzeitig (miteinander) zu klären, welche Lebenserfahrungen, -vorstellungen oder Erwartungen und Träume darin schlummern bzw. auf Erfüllung hoffen.

 

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Dank für das Foto gebührt July (auf Unsplash)!

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