Das ist doch unerhört!

Dass es Menschen gibt, die einfach nicht vorbildlich – vorschriftsmäßig – machen, worum andere sie bitten oder was ihnen von anderen aufgetragen wird und stattdessen so tun, als könnten sie entweder nicht hören oder nicht lesen bzw. wären zu schwach, um das zu (er-)tragen, was sie ausführen sollen

Es gibt vieles, worüber sich Menschen aufregen, weil es ihr „Unrechtsbewusstsein“ anspricht.
Allerdings glauben viele Menschen, wir könnten bzw. müssten uns erst gegenseitig beibringen, was „richtig“ und was „falsch“ für uns oder andere ist, selbst wenn wir es gar nicht nachempfinden können (weil es viel zu abstrakt für uns ist bzw. auf unsere eigene Lebenssituation gar nicht zutrifft).

Was wirklich richtig, falsch oder zu viel – von uns oder anderen – verlangt ist bzw. war, werden wir immer irgendwann am eigenen Leib erfahren können. Mit etwas Feingefühl uns selbst gegenüber – indem wir früh bzw. immer wieder bewusst wahrnehmen, was unsere inneren Stimmen uns zuflüstern – können wir es uns im Laufe unseres Lebens immer besser ersparen, uns Ausreden einfallen lassen zu müssen, warum wir etwas überhört, überlesen oder bewusst ignoriert haben. Es macht nämlich viel mehr Sinn, anderen Menschen in ruhigem Ton erklären zu können, warum nicht unsere Reaktion unerhört ist, sondern dass das, wozu sie uns auffordern, geradezu danach schreit, von uns nicht gehört, sondern stattdessen ignoriert zu werden – weil wir es als eine Zumutung empfinden, die weit über das hinaus geht, was wir für den uns von Natur aus zugeschriebenen und von uns kontrollierbaren „Zuständigkeitsbereich“ halten.

Natürlich gibt es mutigere und weniger mutige, besser und schlecher erzogene bzw. „hörige“ Menschen.
Ich glaube aber tatsächlich dass das nur eine auf unterschiedlichen kulturellen Zwängen beruhende Zivilisationskrankheit – eine Seuche – ist, die global um sich gegriffen hat, und dass wir alle von Natur aus dazu fähig sind, uns friedlich, ohne jeglichen Zuhörzwang, irgendwann – wenn die verfügbaren Informationen dazu doch alle „zufällig“ erreicht haben – darauf zu einigen, was Menschen wirklich guten Gewissens überhören bzw. ignorieren sollten (um uns keine Schuld aufzulasten, die wir später – im stillen Dialog mit uns alleine – bereuen und nicht nur als Jugendsünden abtun könnten).

 

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Dank für das Foto gebührt Allan Franca Carmo (auf pexels.com)!

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