Das sieht (riecht, hört, spürt, schmeckt, fühlt, weiß) man doch (aus eigener Erfahrung)!
Dass hier etwas nicht natürlich ist, sondern übertrieben hübsch, sinnlich, verführerisch, schmackhaft, empfindsam, professionell, … dargestellt wird und man den davon ausgelösten (Hoch-)Gefühlen besser nicht trauen sollte!
Es gibt Menschen, die scheinen sich (weil sie auch vor anderen davon schwärmen) von „traumhaft schönen Dingen„, „ganz speziellen“ Orten oder auch Menschen angezogen zu fühlen, die einen „besonderen Wert“ auf ihr Äußeres, ihr Erscheinungsbild, legen bzw. damit berühmt geworden sind, etwas „Exquisites“ kreiert zu haben . Ich denke, den wenigsten ist bewusst, was sie damit – unbewusst – ausdrücken, dass sie sich „unnatürlich“, nämlich einseitig hingezogen fühlen zu allem, was ihnen gut gefällt und deshalb – vermeintlich – auch gut: künstlich gestaltete Umgebungen oder künstlerische Vorführungen. Diese haben allerdings wenig zu tun mit dem „echten Leben“ und seinen „hässlichen Seiten„, in dem nicht alles „hübsch hergerichtet“ für uns ist, jeden Augenblick auch etwas Schreckliches, Unvorhergesehenes passieren kann und wir uns im Grunde nie völlig entspannt und zufrieden zurücklehnen können, weil wir immer achtsam – auf der Hut – sein sollten bzw. es immer etwas für uns zu tun gibt bzw. gäbe.
Den Dingen auf den Grund und anderen Menschen unter die Haut zu gehen oder ins Herz zu schauen, möglichst ohne sie dabei zu verletzen, heißt auch, sich selbst näher kennenzulernen. Menschen können erkennen, was sie sich im Laufe ihres Lebens – weil Menschen sich auch über lange Zeit an so gut wie alles, auch unerträgliche Situationen, gewöhnen können – angewöhnt haben, intuitiv (um sich vor dem zu schützen, was sich „nicht gut“ angefühlt hat) oder um dafür von anderen „gut behandelt“ oder sogar belohnt zu werden: das „sinnvoll“ zu unterstreichen oder -malen bzw. in Erinnerung zu behalten, was ihnen (überlebens)wichtig erschien, oder das zu kaschieren, was sie vor anderen verbergen oder selbst nicht unnötig oft sehen woll(t)en.
Es erfordert nicht nur Geduld, sondern – wenn man möglichst wenig dabei „kaputt machen“ möchte – auch ein gewisses Geschick, sich etwas oder jemandem, für den, die oder das man sich interessiert, vorsichtig zu nähern und Schicht für Schicht zu „erarbeiten“, um bis ins Innerste (den wahren Kern bzw. den Wahrheitsgehalt dessen, was er, sie oder es – scheinbar, oberflächlich betrachtet – repräsentiert) „vorzuarbeiten“: indem man ihm, ihr oder sich selbst Fragen stellt bzw. nicht nur ihren „Geistes-, Wissens- bzw. Wahrheitsgehalt“ oder ihre empfindsame Seele erkundet (also prüft, ob sie vertrauenswürdig erscheint oder man selbst ein sicheres Gefühl daraus gewinnt) sondern auch „tiefer in die Materie“ – möglicherweise bis auf atomare Ebene – einzudringen.
Ich habe den Eindruck, dass ein Großteil von Menschen sich sehr schnell damit zufrieden gibt, anderen einfach zu glauben, was die ihnen von der Welt – den unterschiedlichsten Orten und Organismen – oder aus ihrem eigenen Leben erzählen, vor allem, wenn sie selbstsicher auftreten und keinen Anlass geben, an ihren Worten zu zweifeln.
Wer selbst immer ehrlich und unverhüllt oder –schämt durchs Leben gekommen ist, also sich nicht – hart – antrainieren – musste, andere Menschen zu belügen bzw. betrügen kann sich selten vorstellen, für wie „selbstverständlich“ oder sogar (lebens-)notwendig es andere Menschen halten, sich gut ver- (oder auch ent-)stellen zu können, dass sie es sogar ihren Kindern – notfalls mit Gewalt bzw. schmerzhaften Erfahrungen – beibringen oder zumindest beizubringen versuchen:
Kulturell bedingt, also nicht von Natur aus, zeigen viele Menschen anderen ihr wahres, entspanntes oder ungeschminktes Gesicht erst, wenn sie offiziell in deren Familie aufgenommen wurden.
Kulinarisch bedingt, weil die Arbeit in Küchen es erfordert (wenn die zubereiteten Nahrungsmittel entweder nicht frisch aus der Natur kommen oder die Natur nicht genug produziert, womit sich entweder sehr anspruchsvolle oder einfach zu viele Gäste oder Kunden und Kundinnen, also Konsumenten oder Konsumentinnen dessen, was Köche oder Köchinnen anzubieten haben, schlecht abfinden können), nutzen „moderne Menschen“ gerne bzw. oftmals ohne jegliche Bedenken oder ein schlechtes Gewissen „Geschmacksverstärker“ wie Salz, Zucker oder eine „Extra-Portion“ Fett bzw. vorgefertigte „Würzmischungen“ und künstliche „Aromastoffe“ (statt natürlicher Gewürze oder Kräuter-, Blüten- und Fruchtaromen).
Mich persönlich machen Menschen skeptisch, die
- sich durch ihr – auf mich unnatürlich wirkendes – „kultivertes Verhalten“ hervortun bzw.
- „niedere (emotionsgeladene, hormonell bedingte) Verhaltensweisen“ als „unmöglich“ abwerten und/oder
- sich vor allem in einem Ambiente wohl fühlen, das herzlich wenig mit der freien Natur, also unserer natürlichen, ursprünglichen Umwelt (sei es ein Wald oder eine Steppenlandschaft) zu tun hat (in der selten alles gleichzeitig verlockend auf die eigenen Sinne einwirkt oder „perfekt positioniert“ aussieht).
Nicht alle künstlichen – menschengemachten – Bilder, Düfte, Geräusche, Geschmacksrichtungen, … müssen besonders aufdringlich wirken, um ihr Suchtpotenzial entfalten zu können, und werden daher besonders von Menschen, die sich dessen bewusst sind bzw. davon profitieren, dass sich ihre Produkte oder Dienstleistungen nachhaltig gut verkaufen, gerne auch sehr dezent, mit „vornehmer Zurückhaltung„, eingesetzt.
Es ist also, wenn Du mal Deinen Augen oder Ohren nicht traust, nicht sehr sinnvoll, Dich auf Deine Glücks- oder Panikgefühle zu verlassen, die dabei gleichzeitig „hochschießen„. Atme lieber so lange tief durch, bis Dein Puls sich wieder normalisiert hat, schlaf‘ eine oder besser gleich mehrere Nächte darüber, rede mit jemandem darüber und überprüfe dann, was Du siehst, hörst, riechst, schmeckst oder fühlst, sobald Du Dich erneut in die Situation bringst, die Deine Wahrnehmung „vernebelt“ hat.
Mag sein, dass sich für Dich nichts verändert hat, außer dass Du Dir dann ziemlich sicher sein kannst, dass Dein Körper, Dein Geist und Deine Seele gut zusammenarbeiten und Du Dich voll auf Deine „sieben Sinne“ verlassen kannst.
Vielleicht hast Du aber auch etwas über Dich, andere oder den Rest der Welt dazugelernt? Dann hätte dieser Text seinen Sinn und Zweck erfüllt: Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass sie an jedem einzelnen Tag nicht nur interessante Neuigkeiten von anderen erfahren, sondern auch etwas spannendes, aufregendes und damit auch beunruhigendes Neues an sich entdecken können – womit sie sich auseinandersetzen könnten.
Niemand muss warten, bis er oder sie krank von der eigenen Sorglosigkeit ist – weil er oder sie dachte, es gäbe im eigenen Leben gar nichts Besonderes, was beachtet werden „müsste“ bzw. was überhaupt auch völlig ohne Krankheitssymptome und ärztliche Untersuchung verstanden werden könnte.
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Dank für das Foto gebührt Venus HD Make-up & Perfume (auf pexels.com)!
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