Mit Glückstreffern belohnt …
… werden können nur Menschen, die
- nicht gerne planvoll vorgehen, und
- auch mal schnell, gleich am Anfang ihr ganzes Pulver verschießen,
- nach Lust und Laune herumballern oder
- sich nur deshalb so viel Zeit bei dem lassen, was (Reife-)Zeit braucht (um mit dem Ergebnis zufrieden sein zu können), weil sie so viel langsamer oder reaktionsträger als alle anderen sind.
Ob es glücklicher macht, sich auf das eigene Können und die Erfolge, die man damit erzielt, dass man es akribisch genau anwendet, verlassen zu können, oder überhaupt nicht damit zu rechnen, dass man mit dem, was man intuitiv – aus einem inneren Bedürfnis heraus – tut, überhaupt jemals auf ein „Ob-, Pro- oder Subjekt der eigenen Begierde“ treffen könnte, weiß ich nicht.
Was ich denke ist, dass ich mich viel mehr ärgern würde, wenn ich sehr viel Zeit damit verschwendet hätte, mich voll auf etwas wie ein Ziel konzentrieren zu „müssen“, was mir in dem Augenblick vielleicht gar keine Freude macht (weil es mich viel mehr verlocken würde, etwas anderes zu tun, was zeitgleich stattfindet), um dann festzustellen, dass ich dabei vielleicht nicht einmal etwas Sinnvolles gewinnen kann bzw. gewonnen habe, was mir im Leben weiterhilft.
Zum Glück ist keine (Trainings- oder Planungs-)Zeit der Welt bzw. im eigenen Leben verschwendet, so lange man erkennt, wofür sie gut war. Vielleicht ja nur für das Eingeständnis, dass sie zum damaligen Zeitpunkt eine schöne, wertvolle, unbezahlbar- oder schmerzhaft-teure Erfahrung mit sich gebracht hat, die man nicht unbedingt wiederholen, also zukünftig lieber möglichst vermeiden möchte.
Es mag wie eine (Energie-)Ressourcenverschwendung wirken, Menschen bei ihrer (Zufalls-)Suche nach dem Glück(streffer) zu beobachten oder sich selbst „blindlings“ auf eine Suche zu begeben. Ich bin allerdings sicher, dass viele Menschen davon überrascht wären, wie glücklich man über alles sein kann, was man findet bzw. „geschenkt“ bekommt, ohne gezielt danach gesucht bzw. darauf abgezielt zu haben: sei es „nur“ etwas augenscheinlich Brauchbares, etwas Neu– oder vielleicht Einzigartiges bzw. Sonderbares, dessen Wert man vielleicht noch gar nicht erahnen kann.
Es macht Sinn, wenn man im Leben vorwärts kommen und nicht untätig auf der Stelle treten, ewig hinterher, also rückständig bleiben oder sich nachhaltig erfolglos im Kreis drehen möchte, die (Himmels-)Richtung anzuvisieren, in der man sich ein zukünftiges Lebensziel erhofft. Aber damit zu rechnen, dass sich auch auf kurzen Strecken und innerhalb einer vorher festgelegten Höchstzeit dieselbe Anzahl an Glückstreffern erzielen und damit verbundenen nachhaltigen Glückserlebnissen – die sich nämlich ins menschliche Gehirn als mit einer Geschichte verbundene „schöne Überraschungen“ einbrennen und keine Siegermedaillen, Pokale oder andere Trophäen brauchen, um erinnert zu werden – erfahren lassen wie in längeren bzw. unbestimmt größeren, freier wählbaren (Lebens-)Abschnitten, halte ich persönlich für Unsinn.
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Dank für das Foto gebührt Ameer Basheer (auf Unsplash)!
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