Verdrehte Welt
Wie aus konservativen, auf Glauben oder Fakten beruhenden (Evolutions-)Theorien revolutionäre, neue Ideen werden (und umgekehrt) bzw. das Universum durch Gegenbewegungen oder Umkehrfunktionen für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt und sich – übergangsweise – vermeintlich alles zum Guten bzw. Besseren oder Schlechteren wenden kann
Oder: Wenn irgendwann nicht mehr richtig ist, was bisher als richtig in Lehrbüchern stand und/oder Menschen so lange eingetrichtert und einzig vernünftiger Weg vorgelebt wurde, bis es auch denen in Fleisch und Blut übergegangen war, die lange Zweifel daran gehegt hatten (und später darin bestätigt werden, dass sie doch „richtig lagen“)
Wir leben in einer Welt bzw. zu einer Zeit, in der den meisten Menschen – früher ungeahnte – Möglichkeiten offenstehen und Informationen zugänglich sind, die einst nur „Gelehrten“ vorbehalten waren. Wer sich für die Welt – das Universum, die Erde, menschliche oder natürliche, friedlich und ohne Ausbeutung im nachhaltigen Einklang mit der Natur lebende Gemeinschaften interessiert – kann relativ leicht vielfältige Recherchen dazu anstellen, um z.B. zu verstehen,
- woher Menschen kommen und warum sie „funktionieren„, wie sie – völlig autonom – funktionieren, auch wenn sie gar nicht (willentlich) beabsichtigen, etwas zu tun;
- warum bzw. wie sie von dort – ihrer ursprünglichen Heimat – hierher gekommen sind und wie sie sich dabei verändert haben;
- warum sie sich dort, wo sie sind, entweder zu Hause oder nicht besonders wohl fühlen;
- welchen – auch unsichtbaren – Umwelteinflüssen sie tagtäglich ausgesetzt sind und ob diese gut oder schlecht für ihren Organismus sind bzw. sich förderlich oder hemmend auf ihre eigene, persönliche Entwicklung einwirken;
- wie ihre eigenen Lebenserfahrungen, die sie völlig selbstständig machen, ihre Träume und Vorstellungen vom „echten Leben„, wie sie es aus ihrer Perspektive sehen, davon hören oder es erfahren, und das sie entweder selbst führen oder gerne führen würden (weil es ihnen verlockender erscheint als ihres), von anderen beeinflusst werden.
Nur wissen die wenigsten interessierten Menschen bzw. „Hobbywissenschaftler und -wissenschaftlerinnen“ – weil sie nicht darin unterrichtet wurden, wie man Informationen bewertet bzw. auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft oder in Relation setzt zu allen anderen verfügbaren Informationen. Nur wer sich – statt sich mit den erstbesten, plausibel klingenden Ergebnissen zufrieden zu geben, um damit „irgendetwas anfangen“ zu können – wirklich auf die Suche danach macht, „was Sache ist“ und tiefer in die Materie eindringt oder vor allem länger nach Antworten auf die Fragen, die sich stellen, gräbt, kann feststellen, wie widersprüchlich die Welt erscheinen kann, je nachdem zu welchem Zeitpunkt und von welchem Ort oder Augenpaar aus man sie betrachtet. Im Grunde ist fast alles möglich, vor allem, wenn man geduldig abwarten kann, so dass absolute Aussagen, die unabänderlich weiterhin gelten sollen, immer gefährlich sind, wenn man nicht widerlegt werden möchte.
Selbst Menschen, die die Natur so durchschaut haben, dass sie willkürlich – aber bewusst vorsichtig – mit ihren Gesetzen (oder Hauptsätzen bzw. Behauptungen) spielen können, ohne Gefahr zu laufen, jemals bis an ihre oder die eigenen (natürlichen Belastungs-)Grenzen zu stoßen, könn(t)en damit rechnen, dass irgendwann – vielleicht sogar schon morgen – auf einmal alles anders sein kann. Denn im Wechselspiel der positiv-geladenen („guten“, aktiven, antreibenden) und negativ-geladenen („schlechten“, passiven, widerstand-leistenden) Energien bzw. Polaritäten, gibt es immer wieder auch plötzliche Polsprünge. Jede neue Information, jedes neue Gefühl – Angst, Liebe, Rührung, Erschütterung, … – kann in einem Lebewesen ungeahnte Kräfte freisetzen, seine innere Einstellung komplett ändern, es (re-)animieren und zu Taten „ermutigen“, die vorher unmöglich schienen.
In der Natur gibt es sowohl die – vielen Menschen möglicherweise (noch) absurd bzw. paradox erscheinende – Möglichkeit zerstörerischer Selbstschutzmechanismen (die neuem Leben den Weg ebnen) als auch von natürlichen Selbstzerstörungsmechanismen – wie bereits ererbten oder im Laufe des eigenen Lebens erworbenen Immunschwächeerkrankungen (die zu Lebenszeitverkürzungen führen) – gibt, die darauf zurückgeführt werden können, dass Organismen „zu behütet“ (also abgetrennt von einer „gefährlichen“ Um- oder Mitwelt in einem „sicheren Milieu„) aufgewachsen sind.
Es gibt Menschen, die glauben, ihr Gerechtigkeitssinn oder eine juristische Ausbildung berechtige sie dazu, nicht nur Urteile über andere fällen, also eine eigene Meinung zu ihnen haben, sondern auch irdisches Recht über sie sprechen und sie zu „gerechten“ Strafen bzw. Bußgeldern verurteilen zu dürfen, um damit für Gerechtigkeit auf Erden zu sorgen bzw. etwas wiederherzustellen, was – angeblich – „aus der Balance“ gebracht wurde.
Ich persönlich glaube nicht, dass ein einzelner Mensch unseren Planeten aus seiner natürlichen Umlaufbahn um die Sonne werfen kann bzw. könnte, ohne dass hinterher auch alle Justizgebäude dem Erdboden gleichgemacht worden wären.
Aber ich glaube auch nicht, dass die Letzten irgendwann einfach die Ersten sein werden und umgekehrt – ohne dass sie sich darum bemüht hätten (entweder immer die Ersten zu sein oder lieber anderen den Vortritt zu lassen).
Ich habe den Eindruck, dass aktuell viele Menschen freiwillig ihren bisherigen Posten verlassen und/oder sich eine Auszeit von dem gönnen, was sie bisher „aus einer inneren Überzeugung“ gemacht bzw. „verfolgt“ haben – entweder um
- in Ruhe darüber nachzudenken, wie es zukünftig mit ihnen weitergehen soll, oder um
- ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen bzw. deren Grenzen, Muster oder Spiralen, in denen sie sich bewegt, (neu) zu entdecken, und dabei
- die eigenen „Stärken“ und/oder „Schwächen“ – „positive“ sowie „negative“, „helle“ und „dunkle“ Seiten an sich – bewusst neu zu betrachten bzw. auszuleben.
Es ergibt – wenn man etwas satt hat, also man bereits gesättigt ist – keinen Sinn, euphorisch etwas Neues anzufangen oder sich aufzulasten statt erst einmal mit etwas von dem, was bereits jetzt zu viel ist, endgültig aufzuhören. Genauso wenig Sinn macht es, erfolgreich immer mehr sein zu lassen, wenn man spürt, dass einem etwas im Leben fehlt, man also bereits einen Mangel spürt. Irgendwann kommt immer – auch ohne gewaltsamen Umsturz – ein natürlicher Wendepunkt, ob „ewig Gestrige“ ihn verhindern oder Revoluzzer ihn vorantreiben wollen. Ich würde nur „beiden Seiten“ empfehlen, nicht weiterhin in „alter“ und „neuer“ Ordnung, sondern in natürlichen bzw. verdrehten – zyklischen – Zusammenhängen zu denken.
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Dank für das Foto gebührt Elina Araja (auf pexels.com)!
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