Innerlich friedlich und geübt darin, aufsteigende Energien zu sammeln (und zum Spannungsabbau sinnvoll, z.B. auf Abruf für gesundheitsförderliche, spielerisch-kämpferische Aktivitäten, zu nutzen) oder bereits zu Tode gelangweilt davon, nichts anderes tun zu können als – oberflächlich – ruhig zu bleiben?

Der (Alp-)Traum von ewigen Frieden in der Welt und völliger Zufriedenheit unter den Menschen und Tieren, ohne dass sie täglich dafür oder darum mit sich selbst kämpfen müssten

Oder: Wenn Lebewesen ihren eigenen Möglichkeiten und körperlichen und geistigen Fähigkeiten bzw. Talente nicht ausleben können, sondern sich damit zufrieden geben (sollen), nichts Sinnvolleres zu tun haben als sich entweder gut (freundlich) zu unterhalten, (fröhlich) Unsinn anzustellen oder gar nichts zu tun und – deprimiert – abzuwarten, bis etwas geschieht, was ihnen ihre innere Anspannung nimmt

Um in dieser Welt überleben, also das Energielevel des eigenen Organismus aufrecht, lebensfähig, erhalten zu können, muss man – wenn man es nicht freiwillig kampflos aufgeben möchte – in irgendeiner Weise in der Lage sein, für das eigene Leben, das täglich von energieraubenden Aktivitäten gefährdet ist, auch Notfall(energie)reserven einsetzen zu können. Man sollte also wissen, wann

  • ein klärendes Gespräch und vielleicht auch ein Kampf um ein Territorium, eine bestimmte Position oder den aktuellen Standpunkt unvermeidbar ist, weil andere Grenzen übertreten und damit den eigenen Lebensraum einschränken, den jedes Individuum benötigt, um sich selbst mit neuer (Lebens-)Energie versorgen, also immer wieder aufladen bzw. von Strapazen erholen zu können, oder wann
  • sich eine – unterwürfig beschwichtigende – Kampfvermeidungs- bzw- Rückzugsstrategie mehr lohnt als eine (lautstarke) Diskussion (um das eigene Lebensrecht), die in körperliche Übergriffe eskalieren könnte, wenn sich jemand, der oder die körperlich stärker oder geistig überlegen ist (und „am längeren Hebel“ sitzt) dabei in die Ecke gedrängt fühlt.

Andere – bewusst oder unbeabsichtigt – mit treffenden Worten (oder Lauten) zu konfrontieren bzw. zu provozieren, also zu einer Reaktion herauszufordern, kann „gut ausgehen“ oder „böse enden“ – je nachdem, wie das Gegenüber „drauf ist“ (oder ob es sich gutmütig oder unterwürfig zeigt, weil es selbst nicht genug Energie bzw. gute, überzeugende Argumente (oder „Unterstützer“ bzw. „Unterstützerinnen“, die auch dafür einstehen) hat, um friedlich standhaft bleiben und das eigene Verhalten rechtfertigen, zu können, also nicht das Feld räumen zu müssen.

Es ist eine Illusion zu glauben, dass ein Leben ohne Herausforderungen (zum Kämpfen) möglich wäre. Wir alle lernen in erster Linie dadurch, dass wir an ihnen scheitern. Wir könn(t)en allerdings lernen, möglichst friedlich damit umzugehen, dass es kämpferischere – (energie-)geladenere – und friedlichere – schwermütigere – Naturen gibt, denen man – wenn es ums eigene Überleben geht – unterschiedliche Grenzen setzen muss, um sich selbst vor ihren draufgängerischen, aufdringlichen Aktivitäten bzw. selbstzufriedenem Müßiggang zu schützen, vor allem, wenn sie selbst (gar oder noch) kein Bewusstsein dafür haben.

Es ist nicht nur ein „gutes“ Selbstbewusstsein, sondern auch ein Bewusstsein dafür notwendig, wie (lebens-)gefährlich es werden kann, anderen nicht friedlich – freundlich – die eigene Meinung sagen oder Verfassung demonstrieren zu können, ohne dass die es als einen Angriff auf ihre eigene bzw. auf sich selbst (als entscheidungsfreier Mensch oder Tier, das in der Lage ist, zu wählen, wem es entgegenkommt und wem nicht) empfinden. Wer sich leicht von anderen anstecken und zu energischen Gewalttaten – gegenüber der Natur, also sich selbst oder anderenverleiten lässt, ist sich häufig nicht im Klaren über die eigene (Friedens-)Aktivität oder – im Vergleich mit anderen – Untätigkeit in dieser Hinsicht ist. Menschen, die schwere Selbst- oder Ent-Täuschungen durch andere erleben (müssen), werden genau wie (wilde) Tiere wütend und damit auch aggressiv – angriffslustig.

Es wird auf der Erde jedenfalls nie ewige Ruhe (vor Streitereien oder anderen, körperlich gewalttätigeren Auseinandersetzungen) und eine nach menschlichen Idealvorstellungen „friedliche Ordnung“ einkehren können – weil nicht nur andere (Arten von) Lebewesen, sondern sogar tote Materie beim Zerfall bzw. Abbau durch die Gezeiten die gespeicherte Energie freigibt, also Krawall machen kann, gegen den jeder Mensch machtlos ist, also nur verlieren kann, wenn er oder sie dagegen ankämpft.
Jede unerlaubte Penetration in die Privatsphäre eines anderen (egal ob Mensch, Tier oder „empfindungsfähiges Individuum„, das „für sich“ sein möchte), jeder unbewusste Eingriff in die körperliche – für dünnhäutige, feinfühlige Wesen sogar in die psychische, geistige oder seelische – Unversehrtheit anderer stellt einen Gewaltakt oder eine Kampfansage – einen Strafbestand im Sinne des Persönlichkeitsschutzes eines jeden Wesens aus Fleisch und Blut und einer Seele – dar.

Für Menschen, die sich mit Naturgesetzen bzw. –gewalten und Polaritäten beschäftigen, ist es kein Wunder, dass

  • Gewalttaten – egal aus welch „hohen oder niederen“ Beweggründen wie Liebe oder Hass bzw. Angst, Neid, Eifersucht oder Wut und Trauer, Enttäuschung, Ehrgeiz, Verzweiflung u.ä. –  nur zunehmen statt sich „in Luft auflösen“ und damit aus der Welt geschafft werden zu können, wenn sie nicht ehrlich bereut und so gut wie möglich gesühnt werden bzw. den Menschen in Fleisch und Blut übergehen , also entweder verinnerlicht werden konnten oder ihnen regelmäßig schmerzhaft ins Bewusstsein gerufen werden; dass
  • Recht immer mehr zu Unrecht wird, wenn zu viele zu oft darauf pochen, selbst Recht (über andere) sprechen zu dürfen, oder dass
  • Friedensbewegungen immer nur größer oder stärker werden können, wenn gleichzeitig auch der Widerstand gegen sie zunimmt, also andere Menschen nach Krieg schreien (um irgendeinem „kriegerischen Weltgeschehen“ ein – vermeintliches – Ende zu bereiten).

Wann also endlich Schluss damit ist, entscheiden nur Menschen, die die überlebenswichtigen Kampfgedanken in ihrem Kopf verstanden haben bzw. – weil sie es freiwillig gelernt oder hart trainiert haben – wissen, wie sie aufsteigende Energie in Form von Gedanken oder Gefühlen in ihrem Körper sinnvoll lenken können, damit sie keine (selbst-)zerstörerische Form annimmt. Das Gekämpfe zwischen Menschen (und der, also auch ihrer Natur) wird nie dadurch aufhören, dass sie dafür Blut oder Tränen (oder Sperma) vergießen müssen, angestaute (Lebens-)Energie wieder in ein „hormonelles Gleichgewicht“ zu bringen.

Ein wirkliches Machtwort – eines das um die ganze Welt geht und den Menschen verständlich, begreiflich machen könnte, wie lächerlich sie sich damit machen, etwas immer wieder auf dieselbe Art und Weise, nach demselben Prinzip lösen zu wollen, was gar nicht endgültig (voneinander) gelöst werden kann, weil es von Natur aus zusammengehört – könnte vielleicht dafür sorgen, dass Menschen sich freiwillig – womöglich sogar gemeinsam – etwas nachhaltig Sinnvolles gegen ihre (angestauten) Energieprobleme einfallen lassen würden. Weil aber nie alle das hören wollen, was wirklich wichtig für sie wäre, wird es bis zu einem „besseren, glücklicheren Ende“ als bisher vermutlich noch lange dauern und noch viele Menschen feststellen bzw. sich eingestehen müssen, dass

  • es dumm war, an etwas Utopisches zu glauben und gar nicht alle anderen denselben Traum von einem Leben im Paradies und „Friede-Freude-Eierkuchen“ haben (vor allem wenn sie bereits zuckerkrank sind), oder
  • der Aufruf zum Krieg (gegen etwas „Böses“ oder diejenigen, die es versinnbildlichen) nur eine Zeitlang dazu führt, Menschen in „freundlich und feindlich Gesinnte“ spalten zu können und sich selbst zufriedenauf der richtigen Seite“ zu fühlen bzw. einordnen zu lassen.

Jeder und jede von uns muss – völlig ohne schlechtes Gewissen anderen gegenüber – immer mal wieder auch „der, die oder das Bösesein bzw. verkörpern dürfen, sobald wir – ganz für uns alleine, ohne uns dazu mit jemandem verbünden zu wollen – eigene Entscheidungen treffen wollen, die wir als „gut für uns“ und unsere Zukunft (oder die der Welt) empfinden. Dieses „Problem“ wird sich nämlich – davon bin ich überzeugt – immer mal wieder von alleine lösen, solange sich Menschen und auch Tiere oder andere Lebensformen begegnen oder zufällig aufeinandertreffen und sich – vielleicht ganz neu – kennenlernen können: Die natürliche Anziehungskraft, die von jedem Körper – egal ob tot oder lebendig – ausgeht und auf andere einwirkt, sorgt zwar nicht immer zuverlässig, aber oft genug, um mir genug Hoffnung zu machen, dafür, dass vor allem neugierige, noch lernbereite Menschen wie Tiere das überwinden, was in der Lage ist, sie „friedlich getrennt voneinander“ – auf Abstand – zu halten: die Angst davor, unerwartet angegriffen, verletzt oder anders schmerzhaft geschädigt werden zu können.

 

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Dank für das Foto gebührt Farzan Lelinwalla (auf Unsplash)!

 

 

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