„Niemand schenkt mir die Aufmerksamkeit bzw. Zuwendung, die ich eigentlich (oder gerade) brauche!“

Vom unbefriedigten („Vater-Mutter-Kind“-)Spieltrieb der Tiere (und Menschen)

Tiere sind auch nur Menschen. Und viele Menschen lieben ihre Tiere, ohne ihre eigenen Bedürfnisse jemals zu verstehen oder helfen zu können, sinnvoll mit ihnen umzugehen. Von Natur aus brauchen alle Lebewesen eine „sinnvolle Beschäftigung„: etwas, was sie bzw. ihre Kräfte und anderen Fähigkeiten herausfordert, aber auch für die damit verbundene Anstrengung belohnt. Die einen brauchen dabei – je nach körperlichen und geistigen Voraussetzungen – mehr Abwechslung, andere geben sich mit (in den Augen Ersterer) „einfachen“ Aufgaben zufrieden.

Es gibt unzählige „Talente„, die jemand in sich spüren kann; genauso wie Hemmungen, sie zur Anwendung zu bringen, weil sie von anderen, die wenig damit anfangen können oder sich selbst bzw. ihre eigenen Fähigkeiten davon sogar bedroht fühlen, entweder nicht gewürdigt oder sogar bestraft werden jemand. Um unseren Platz in der Welt zu finden, – die Rolle, die wir für andere, die uns interessieren (oder auch nicht) spielen (können) – müssen wir alle immer wieder bewusst – freiwillig – an unsere Grenzen gehen (bzw. in sie gewiesen werden, wenn wir dabei die anderer freier oder auch eingesperrter Tiere, aber auch Menschen überschreiten).

Je nachdem, ob es eine (körperlich oder mental) starke („Vater-“ oder) Führungsrolle, eine einfühlsame oder fürsorgliche („Mutter-“ bzw.) Beschützerinnenrolle oder die des naiven oder sogar ängstlichen Kindes ist, das nach möglichst vielen neuen (Lern-)Erfahrungen giert oder Schutz und ein sicheres Zuhause sucht, finden Tiere wie Menschen Erfüllung in den unterschiedlichsten Situationen bzw. Umgebungen oder Konstellationen natürlicher oder unnatürlicher Elemente bzw. Sub- oder Objekte.
Glücklich sind aller Wahrscheinlichkeit nach die, die nach Lust und Laune bzw. je nachdem, wie es ihnen gerade (er-)geht, die Rollen auch jederzeit tauschen können statt um jeden Preis eine feste Position, die sie vielleicht nur anderen zuliebe oder zu einem Zeitpunkt, als sie nur diese und keine andere wollten, einmal eingenommen haben, verteidigen zu müssen.

Aus einer guten Schauspielerin kann bzw. könnte zumindest – wenn sie es zuließe – unter bestimmten Umständen ein schlechter Teamplayer werden, aus dem hartgesottenen Playboy eine griesgrämige alte Frau, aus Kindern Erwachsene und aus zurückhaltenden, „anständigen“ Menschen wilde Tiere. Niemand kann genau vorhersehen, was in der Zukunft passieren wird oder mit großer Wahrscheinlichkeit geschehen könnte, wenn ein Spiel – das Spiel des Lebens – auf einmal (tod-)ernst wird.
Was Menschen bisher leicht oder zumindest irgendwann gut sein lassen konnten, weil es für sie „erledigt“ und „ad acta“ gelegt war, kann sich auf einmal als völlig unklar bzw. für sie ungeklärt und als noch lange nicht beendet herausstellen (so dass sie sich etwas Neues einfallen lassen müssen, um es für sich doch noch zu einem guten Ende zu bringen. – Ich wünsche allen, die in ihrem Leben an einem solchen (Knoten-)Punkt ankommen, dass sie ihn so spielerisch-kreativ und vorsichtig lösen, dass dabei niemand, vor allem keine Schwächeren oder an einem (Gemeinschafts-)Spiel im Grunde völlig Unbeteiligten aus Versehen mit hinein gezogen und vielleicht unnötig verletzt werden – weil sie in strenge Erwachsenen(Rollen-)Spielregeln nicht eingeweiht bzw. ihnen entweder (noch) gar nicht ge- oder bereits wieder entwachsen waren.

Ich persönlich würde – wenn ich es nicht schon längst getan hätte – erst einmal (wieder) ganz von vorne und bei mir selbst und dem anfangen,

  • was mir in meiner Erinnerung schon ziemlich früh komisch vorkam,
  • was ich versucht habe, dazu – detektivisch – herauszufinden,
  • wann ich damit aufgehört habe, nach Erklärungen zu suchen, und
  • womit ich mich stattdessen anschließend und vielleicht seither mein Leben lang beschäftigt habe (um vielleicht möglichst lange Kind bleiben zu können, einmal ein „starker“ oder zumindest (erfolg-)reicher Mann“ bzw. eine „gute Mutter“ oder gleichzeitig bzw. früher oder später auch „Karrierefrau“ werden zu können).

Dir wünsche ich – falls Du es auch einmal versuchen bzw. durchspielen möchtest – viel Spaß und vielleicht die Erkenntnis, dass Du dafür außer Dir selbst und etwas Zeit (plus vermutlich auch ein paar Taschentüchern) kaum jemanden brauchst.

Vielleicht stellst Du am Ende sogar fest, dass Du gar nicht unbedingt immer (auch wenn das natürlich schöner ist) jemanden brauchst, der oder die Dich liebevoll begleitet oder Dich aus der Situation, in die Du verwickelt bist bzw. in der Du Dich verknotet hast, erlöst – weil Du dadurch selbst einfach ein Mensch geworden bist.

 

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Dank für das Foto gebührt Yaroslav Shuraev (auf pexels.com)!

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