Sehnsucht nach beruhigender Begleitung statt Führung?
Warum die Welt bzw. Natur mehr starke Frauen bzw. Menschen mit weiblichen Hormonüberschüssen braucht
Es ist immer leicht, friedlich für das einzustehen, was einem am Herzen liegt – solange sich dem niemand in den Weg stellt. Menschen, die sich von männlichen Hormonen dominieren lassen, neigen dazu, Hindernisse – auch auf dem Weg zum Frieden, wenn sie sich nach ihm sehnen, möglichst zu beseitigen, um sich selbst treu bleiben oder ihre Ziele erreichen zu können. „Weiblich dominierte“ Beschützerinnen ihrer Liebsten bzw. „Herzensangelegenheiten“ weichen lieber aus und suchen sich Umwege, um nicht von ihrem selbstgesteckten Ziel abweichen zu müssen.
Solange sich Hindernisse mit friedlichen, natürlichen Mitteln – wie „gutem“ Zureden, also
- überzeugenden Erklärungen,
- Versprechungen einer Belohnung für die eigene Seele bzw. das eigene Karma, weil man mithilft, Gutes zu tun, oder
- Bestechung mit etwas, was man bei sich hat oder zumindest selbst besitzt –
schnell und einfach beseitigen lassen, ist gegen den „männlichen, testosterongepflasterten Weg“ nichts einzuwenden.
Heute haben wir allerdings das Problem, dass uns in erster Linie männliche Führungskräfte (auf dem Weg zur Rettung der Natur oder zum Weltfrieden)
- aus ungeduldigem Übermut,
- aufgrund schlechter Rhetorik, also wenig durchdachter Argumente, die – vor allem für ungläubige Menschen – lohnend klingen, bzw.
- Möglichkeiten, allen auch eine Belohnung für ihre Unterstützung auszuzahlen oder zumindest ein Darlehen darüber zu geben,
in eine so ausweglos erscheinende Situation gebracht haben, dass viele Menschen gar nicht mehr daran glauben können, dass wir uns daraus wieder (bzw. noch weiter) entwickeln können.
Ich möchte daher alle Frauen und Menschen, die sich in einer östrogengesteuerten Beschützer(innen)- statt Anführer(innen)rolle wohl fühlen, ermutigen, stark und bei sich zu bleiben. Es mag schmerzen, anderen dabei zusehen zu müssen, wie sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen oder blutig gegen Wände rennen, die sie nicht mit eigener Kraft aus dem Weg räumen können. Außerdem macht keinen Sinn, sie – um ihr Leben zu retten – immer wieder nur zu verarzten und dazu zu ermuntern, sich nicht hängen zu lassen und weiterzumachen, statt sie gleichzeitig dazu zu bringen, das aufzugeben, was sie bisher versucht haben.
Allerdings bin ich überzeugt, dass viele dankbar von ihren Vorhaben ablassen werden, wenn man ihnen klar machen kann, dass gar niemand von ihnen erwartet, dass sie ihre „männliche“ Stärke bzw. Führungskraft zu zeigen, und sie jederzeit die Möglichkeit haben, ihre zweite – nicht immer, aber mindestens genauso oft – bessere Gehirnhälfte zu aktivieren und kreativ dabei zu werden, sich zur Abwechslung auch mal einen Umweg zu suchen, um sich selbst treu bleiben zu können.
————————————————-
Dank für das Foto gebührt Sarah Chai (auf pexels.com) und all den selbstbewussten, (gefühls-)starken Frauen und Männern, die mir in meinem Leben schon begegnet sind und mich dazu inspiriert haben, das zu tun, was mir am Herzen liegt (bzw. mich vehement gegen das zu wehren, was ich persönlich für falsch halte)!
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!