Die Macht der unreflektierten, blind wiedergegebenen Gewohnheiten, anerzogenen Denkweisen oder (Ammen-)Weisheiten und Glaubensbekenntnisse
und ihr für viele überraschendes Ende, nachdem Gewöhnungseffekte zu großen Schaden angerichtet haben – so dass schmerzhafte Erkenntnisse für ein Umdenken und Neuanfänge sorgen können
Menschen müssen von Natur aus sparsam leben. Sie können es sich – damit ihr Lebenslicht nicht erlischt – auf Dauer nicht leisten, mehr (Lebens-)Energie zu verbrauchen als sie neue aus ihrer Nahrung gewinnen oder aus ihren eigenen kreativen Tätigkeiten schöpfen können. Deshalb macht es für sie Sinn, sich Routinen bei bestimmten, z.B. lebensnotwendigen Tätigkeiten (wie die eigene Versorgung mit Lebensmitteln, also lebensspendenden Ressourcen, die jeder Körper und Geist in andere Energieformen umwandeln kann) anzugewöhnen, die erst einmal einen Aufwand bedeuten und normalerweise wenig Spaß bereiten. – Denn wenn Menschen etwas regelmäßig auf dieselbe Weise wiederholen, werden sie gewöhnlich mit der Zeit immer besser und schneller darin, so dass es ihnen nicht mehr so schwer fällt wie am Anfang und sie sogar Freude daran haben können, sich selbst überwunden oder sogar optimiert zu haben.
Wenn sich herausstellt, – vielleicht beim Blick in einen Spiegel herauskristallisiert – dass die eigene Anstrengung gar nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, fällt für Menschen oft „ihre Welt“, also das, was sie sich – im Abgleich mit ihren Lebenserfahrungen und dem, was andere ihnen dazu erzählt, erklärt oder sogar in Aussicht gestellt bzw. versprochen haben –
- selbst darunter vorgestellt,
- dazu gedacht oder
- davon erträumt bzw. erhofft
haben, zusammen. Dabei könnte wirklich allen Menschen klar sein, dass es immer Alternativen zu bzw. andere Herangehensweisen an und Lösungswege zu einem (gemeinsamen) Ziel hin bzw. aus Verwicklungen heraus gibt, und dass niemand – weil wir alle individuell unterschiedlich sind – erwarten sollte, dass alle Menschen die genau gleiche Weltsicht haben bzw. ohne ihre eigene zu wechseln eine andere Perspektive einnehmen und dieselben Überzeugungen auf der Stelle teilen können.
Unsere Menschheitsgeschichte hat schon viele „plötzliche“, laute Zusammenbrüche von weltlich-materiellen oder geistig-religiösen Machtzentren, aber auch reibungslose“Systemwechsel„, also Machtübertragungen aufgezeichnet, die scheinbar stillschweigend-einvernehmlich abgelaufen sind. Vermutlich ging es den Menschen nicht immer so gut, dass sie bereit waren, Energie (und Geld) dafür zu „verschwenden„, Kriege zu führen statt sich auf friedliche Kompromisslösungen einzulassen, wenn es darum ging, etwas Altes, an das sich viele Menschen gewöhnt haben, aus Bequemlichkeit (bzw. um den bisherigen Zeit- und Energieaufwand zu rechtfertigen) zu erhalten bzw. fortzuführen oder sich auf etwas „völlig Neues“, noch Ungewohntes, einzulassen.
Im Prinzip gibt es allerdings gar nichts „wirklich Neues“ mehr, also nichts, was den Menschen bisher noch Unbekannt , also zumindest theoretisch möglich wäre. – Denn: Menschen sind von Natur aus neugierige „Allesfresser“, die sich bei „einseitiger Kost“ schnell langweilen und sich zur eigenen Abwechslung vor immer wieder neue Herausforderungen stellen (müssen). Daher haben sie – vermutlich irgendwann „aus Gewohnheit“, weil andere vor ihnen das auch schon so gemacht haben bzw. weil sie glaubten, dass es genau so sein muss oder sie nicht anders können bzw. es vielleicht sogar „das Beste“ oder „einzig Richtige“ für sie persönlich oder die ganze Menschheit ist (weil es ihnen ihr Leben erleichtern könnte) – schon alle Dimensionen des Seins erforscht. Da sie außerdem nicht aus dem Nichts Materie schaffen können, also dazu also Energie benötigen, die sie sich zuerst „verfügbar machen“, also an anderer Stelle „abzweigen“ – selbst ansparen, sich borgen oder stehlen – müssen, sind sie nur in der Lage, alles Bekannte bzw. bereits Vorhandenes „immer mal wieder“, in regelmäßigen, vorher festgelegten Abständen oder wenn sie spontan Lust darauf haben (oder Einnahmen bzw. Verkaufszahlen zurückgehen), in neue Form(en) oder Formate zu bringen und neu zu nutzen bzw. anderen zugänglich zu machen.
Ich habe den Eindruck, viele Menschen bräuchten, um nicht irgendwann mächtig überrascht zu werden, dringend eine Erholungspause von ihrem Leben oder einer Arbeit, in dem bzw. bei der sie ständig selbst denken oder stattdessen nur anderen ihren Glauben oder ihr Vertrauen schenken müssen. Viele scheinen sich sehr an den Gedanken gewöhnt zu haben, sie könnten sich ihr Leben, also auch ihren Körper und Geist, in dem es steckt, selbstständig verdienen bzw. andere dafür bezahlen, dass sie für dessen Unterhalt(ung) sorgen.
Es kann erkenntnisreich sein, hin und wieder einen ehrlichen, keinen selektiven, Blick in den Spiegel zu werden, also sich selbst vollständig, auch in der Rück(en)schau oder von der Seite, zu reflektieren oder darüber, welche Reaktionen Begegnungen mit anderen Menschen hervorrufen. Allzu schmerzhafte Erfahrungen vermeiden alle, die sich regelmäßig daran erinnern (lassen), welches wertvolle Geschenk ihnen gemacht wurde und dass man damit möglichst achtsam umgehen sollte bzw. sich nicht zu einseitig, also gar nicht umfassend damit zu beschäftigen.
Um
- sich nicht unnötig oft einer Ohnmacht nahe zu kommen oder sich völlig ohnmächtig zu fühlen,
- möglichst lange heil zu bleiben oder
- nach Verletzungen wieder heilen, also bei Bedarf die eigenen Selbstheilungskräfte aktivieren bzw. bei ihrer Arbeit unterstützen zu können,
müssen sich Menschen ihrer auch bewusst sein oder – falls sie (noch) nicht an sie glauben – bewusst werden.
Denn wenn wir nicht in jedem Moment unseres Lebens einer Macht unterworfen wären, die all das immer wieder zusammenfügt, was wir Menschen zerstört haben, wären wir schon längst mitsamt der Erde untergegangen bzw. – vielleicht mit einem lauten (End-)Knall – aus dem Universum verschwunden.
Wer weiß, ob sich die Weltenseele einen neuen Planeten als Heimat auswählen könnte, wenn sie die Geduld mit den Menschen verliert und ihnen irgendwann einfach ihre Willen lässt? Ich persönlich könnte es mir vorstellen – weil ich glaube, dass das reine Bewusstsein dazu da ist, aus Fehlern zu lernen: Nicht immer wieder dieselben zu machen, sondern irgendwann frei- oder bereitwillig einen Schritt weiter, eine nächsthöhere Ebene zu erklimmen.
P.s.: Wenn es nicht so viele gut- und/oder übermütige Menschen an der Macht gäbe, die es in erster Linie anderen mächtigen – egal ob ideen- oder einflussreichen, vermögenden oder zumindest finanzstarken – Menschen recht machen wollen, sondern mehr Skepsis gegenüber „Fortschritt und Technik“ herrschen würde (die dazu in der Lage wäre, lebensgefährliche Weiterentwicklungen auszubremsen), hätten wir (und unsere Nachfolgegenerationen) jedenfalls weitaus weniger Probleme in der Welt, mit denen sich Menschen nicht nur beschäftigen müssten, sondern für deren Lösung sie sogar Kriege führen müssen.
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Dank für das Foto gebührt Max Vakthbovych (auf pexels.com)!
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