Farbenblinde oder schwerhörige Ordnungsdiener und alterschwache Gesetzeshüter

Wenn ordnungs- und gerechtigkeitsliebende (oder zumindest danach strebende) Menschen allen anderen den Ton vorgeben wollen und noch schriftliche Anweisungen lesen (oder sich gut in Erinnerung rufen) können, aber keinen Sinn für natürliche (Warn-)Zeichen oder Verständnis von echten (Lebens-)Gefahren haben

Ich muss sagen, dass ich in dem Land, in dem ich aktuell lebe, weniger Angst davor habe, einem Unfall oder „echtenVerbrechen zum Opfer zu fallen als anderen unwissentlich Unrecht zu tun oder zu Unrecht für etwas bestraft zu werden, womit ich niemandem einen körperlichen oder materiellen Schaden zugefügt habe. Die längste Zeit meines Lebens dachte ich, dass sich die „Gesetzeslage“ eines Staates nach der aktuellen „Gefahrenlage“ richtet und Ordnungs- oder Gesetzeshüter und -hüterinnen dazu da wären, Menschenleben zu schützen bzw. unvernünftige Menschen davon abzuhalten, zu viel Unsinn anzustiften, zu verwarnen , wenn sie andere wirklich in Gefahr gebracht, oder dafür zu bestrafen, dass sie etwas verbrochen und damit andere geschädigt haben.

Glücklicherweise werden wir alle irgendwann erwachsen bzw. lernen täglich etwas Neues dazu. Wir können, sobald wir bereit dazu sind, die Verantwortung für unser Leben bewusst selbst tragen statt sie – mit Verweis auf etwas, was uns „so“ gesagt oder vorgeschrieben wurde, weil andere es für gerecht, also richtig oder sinnvoll befunden haben – auf andere abzuwälzen. Wir sind als Menschen von Natur aus dazu in der Lage, nicht nur gut überlegt, nach „besten Wissen„, sondern auch emotional intelligent, menschlich mitfühlend, im Einklang mit der eigenen Intuition und dem eigenen Gewissen, zu handeln.

Rot heißt nicht in jeder Situation: Achtung, stehen bleiben (und auf weitere Anweisungen warten)! Es kann auch bedeuten, dass die Zeit reif ist, um etwas zu tun, was schon länger absehbar war – wenn man früher darauf geachtet hätte.

Menschen, die sich für so erwachsenausgebildet oder schlau bzw. umfassend informiert – halten, dass sie denken, sie wüssten alles besser als andere Menschen und dürften bzw. müssten ihnen sogar Vorschriften machen, wie sie ihr Leben zu führen haben, bemerken oft gar nicht, was sie in ihrem Leben alles verpasst haben, geschweige denn die schleichenden, natürlichen Alters-, also Abbauerscheinungen ihrer – einst neugierig-lernfähigen und wachsamen – Sinnesorgane sowie ihres Gehirns.
Wer glaubt, schon alles (Über-)Lebenswichtige zu wissen, erlebt oder gesehen zu haben, neigt dazu, nicht mehr so genau hinzuschauen oder -hören.
Wer eigene, vielleicht langjährige, schmerzhafte Erfahrungen damit gemacht hat, zu wie viel Unsinn sich „unreife“ Menschen gegenseitig „böswillig“ anstiften (um nicht nur sich selbst oder anderen etwas zu beweisen oder nur keine Schwäche zu zeigen, sondern ihren Spaß dabei zu haben, andere leiden zu sehen), möchte vermutlich möglichst dazu beitragen, Menschen davor zu bewahren.

Meine Heimat Deutschland ist ein Vorzeigeland für „gutmütige“ Menschen (mit einer oftmals unbewältigten, verdrängten traumatischen Vergangenheit), die sich die Pflicht auferlegt haben, niemals wieder geschehen zu lassen, was ihnen selbst einmal widerfahren ist – notfalls unter Einsatz von (Polizei- bzw. Staats-)Gewalt. Voller Stolz unterstützen – obwohl sie bereits Steuern dafür bezahlen – viele sogar unentgeltlich als selbsternannte „Hilfssheriffs“ die Regierung, Polizei oder das Ordnungsamt und leisten damit einen öffentlichen „Dienst (am Menschen)“.

(Selbst-)Sicherheit vermitteln oder vertrauenswürdig erscheinen sie mir persönlich damit nicht – eher „guter Hoffnung“, dass dabei etwas nachhaltig Sinnvolles herauskommt oder alles zumindest nicht noch schlimmer macht. Mir erscheint es eher schwach-, also leichtsinnig, nicht zu bedenken, dass es (über-)lebenswichtig ist, sich jeden Tag wieder neu umzuschauen und stattdessen davon auszugehen, alles und alle wären an jedem Tag noch dasselbe bzw. dieselben wie am Tag zuvor.

Nicht nur Dinge, sondern auch Menschen ändern sich, – schleichend, mit jeder Lebenserfahrung, die sie machen – auch wenn es vielen selbst gar nicht auffällt. Einigen wird vermutlich nur bewusst, dass viel Zeit vergangen ist, seit sie

  • sich das letzte mal selbstbewusst und unverletzlich oder zumindest gesund und irgendwo geborgen oder zu Hause gefühlt haben, seit sie
  • also noch Träume oder (gute) Vorsätze für ihre Zukunft hatten( statt zu glauben, dass nicht nur für sie alles nur schlimmer werden würde, wenn sie anderen nicht Einhalt geböten),

wenn sich ein bestimmter Tag erneut jährt oder eine gewohnte Zahl verändert.
Von Natur aus vergehen alle, die nicht in der Lage sind, sich an natürliche Veränderungen anzupassen bzw. damit abzufinden – die einen langsamer, die anderen schneller.
Die Zukunft wird zeigen, wer im Herzen und Verstand wie jung bzw. noch neugierig und lernfähig ist.

 

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Dank für das Foto gebührt Pixabay (auf pexels.com)!

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