(Be-/Vor-/Ver-/Ur- oder Geheimnisse-)Teilen unerwünscht!

Wenn Menschen sich und ihr – vermeintliches – Eigentum deutlich voneinander abgrenzen bzw. voreinander schützen, um Verluste oder unerbetenen Austausch mit anderen bzw. Aufklärung über ihre „Machenschaften“ zu verhindern

Das Leben lässt Menschen im Grunde nie in Ruhe – denn es gibt immer etwas zu tun; für die einen (vor allem die, die in ihrer Lebenssituation mehr tun wollen, können oder müssen) mehr, für andere weniger.
Alles ist ständig in Bewegung, in einem ständigen Energieaustausch bzw. –fluss.
Niemand kann anderen Energie rauben, ohne dabei etwas – vielleicht nur eine Leere, die sie dazu antreibt, sie wieder zu füllen – in ihnen zurückzulassen. Wenn Menschen das Gefühl haben, an (Lebens-)Energie zu verlieren, liegt es nicht nur daran, dass sie sich zu sehr verausgabt haben, – so dass sie eine Erholungszeit von dem bräuchten, was sie intensiv betrieben haben –  sondern auch daran, dass es ihnen nicht (mehr) gelingt, die Leere zu füllen, die dadurch entstehen kann, dass andere ihnen etwas weggenommen haben, was ihnen wichtig war, oder dass sie etwas von sich weggegeben haben, ohne dafür eine entsprechende Gegenleistung zurückbekommen bzw. anderen damit wenigstens eine Freude gemacht zu haben.

Im Grunde bräuchte niemand Angst davor haben, etwas zu verlieren, weil sich Lücken von Natur aus immer wieder schließen bzw. Menschen danach streben, sie zu füllen. Die Frage ist nur, womit und ob sich Menschen damit glücklicher als vorher fühlen oder bereuen, dass sie nicht besser auf das geachtet haben, was sie verloren haben.

Wir werden uns – weil wir keine Kontrolle über das haben, was andere Menschen, vielleicht sogar uns zuliebe, tun oder auch sein lassen – nicht vor Verlusten im Leben schützen können. Wir haben wenig Einfluss darauf, wenn natürliche Energieflüsse (vom Überfluss zum Mangelausgleich) am anderen Ende der Welt unterbrochen oder so durcheinander gebracht werden, dass ihre Auswirkungen sogar uns treffen können – je nachdem, welche ausgleichenden, vermittelnden, neu abwägenden Kräfte darauf einwirken oder wer sich zwischenzeitlich, auf dem Weg zu uns, davon „anstecken“, aus der inneren Ruhe bzw. Balance und in Aufruhr bringen lässt .

Energie lässt sich – wie auch

  • (überflüssige) Dinge,
  • alles, was nicht selbstständig, ohne Energiezufuhr, (nach-)wachsen kann,
  • die eigene verfügbare Lebenszeit bzw.
  • eine bestimmte Gewichtseinheit oder Zahl (z.B. an Stunden)

entweder (an-)sammeln, aufstauen bzw. künstlich aufblähen oder in kleinere Einheiten aufteilen, so dass man irgendwann entweder zu viel davon übrig oder viele kleine, wenig bedeutende (Einzel-)Stücke und vielleicht selbst kaum mehr etwas davon hat, also spürt.
Eine friedliche Welt, in der alle Menschen genau das Gleiche tun, besitzen oder einfach sein lassen wollen ist im Grunde genauso unmöglich wie eine Welt, in der Menschen völlig frei sein wollen in dem, was sie angehen bzw. wovon sie lieber die Finger lassen möchten. Damit das Kämpfen um – sowohl fremdes als auch begrenztes – Eigentum überhaupt aufhören kann, müssten Menschen überhaupt erst einmal wissen, welche Ressourcen- bzw. Energiemenge uns die Erde – unter Beachtung notwendige Regenerations- bzw. Erholungszeiten – überhaupt in welchem Zeitraum bietet und bereit sein, alle damit verbundenen Aufgaben gerecht untereinander aufzuteilen.

Menschen, die ihre Lebenszeit damit verbringen (sollen), herauszufinden, wer sie selbst sind, was sie „am Besten“ bzw. wie sie sich in dieser Welt selbstverwirklichenkönnen“ und gleichzeitig für andere – das Wohl der Gesellschaft, in der sie leben – arbeitensollen„, haben selten Lust, auch noch andere Aufgaben zu übernehmen als die für sie allein dazu notwendigsten.
Viele Menschen sind sich ihrer „Alleinstellungsmerkmale„, ihrer natürlichen, individuellen Einzigartigkeit, genauso wenig bewusst wie ihrer natürlichen (energetischen) Verbindungen zu bzw. Abhängigkeiten von anderen Menschen. Vielleicht haben sie aufgrund von (Leistungs-)Beur- oder Mitteilungen anderer auch „nur“ sehr darunter gelitten, nicht genauso gut wie andere zu sein. Jedenfalls ist es auffällig, dass viele Menschen ihr Bestes geben, um andere von ihren „guten Seiten“ zu überzeugen, also möglichst wenig von dem zu (beur-)teilen (oder mitzuteilen) und dafür für sich zu behalten, was andere als unschön empfinden könnten.

Es ist nicht verwunderlich, dass – wenn Menschen aus Angst, dass vielleicht (auch) andere davon profitieren könnten, viele Geheimnisse mit sich herumtragen und viel von dem verbergen, was sie entweder besitzen oder was tatsächlich in ihnen steckt – Ressourcen irgendwann knapp werden bzw. für zukünftige Generationen nichts mehr übrig bleibt, was sie sich nicht erst erarbeiten, er(b)schleichen oder erkämpfen müssten.
Ich erlaube mir das Urteil, dass ein Großteil der Menschen zu sehr beschäftigt mit sich selbst – dem, was noch da ist – ist, um die Leere überhaupt noch spüren zu können, die sich in ihnen oder um sie herum schweigend ausbreitet. Natürlich ist mir bewusst ist, dass es – angeblich weise oder zumindest vorurteilsfreie – Menschen gibt, die mich vielleicht dafür verurteilen werden, weil ich damit ihre Lehren (vom Sinn der Leere) in Frage stelle.
In der Natur bleibt kein Plätzchen lange frei, das jemandem einen möglichen Lebensraum bieten könnte, und selten teilen es sich nicht sofort mehrere Organismen. Denn ein einsames Leben ist für niemanden lange schön, auch nicht für Menschen, die viel Zeit mit anderen teilen oder sinnlos (Lebens-)Energie für sie verschwenden.

Wir Menschen können uns höchstens immer mehr Todeszonen bzw. Tot- oder virtuelle Lebensräume nach unseren persönlichen, meistens völlig unnatürlichen Bedürfnissen schaffen (bzw. gegen Geld oder andere Dinge tauschen), die wir mit niemandem teilen müssen außer denjenigen, die wir hinein lassen wollen. Viele von uns sind fleißig dabei.
Ich persönlich würde nur nicht darauf zählen, dass nicht eines Tages jemand anklopft und behauptet, wir müssten uns jetzt aber mal mehr um das kümmern, was wir im „echten Leben“ gleichzeitig alles vernachlässigt haben – weil es sich um seinen oder ihren Besitz handele und wir nur geduldete Gäste oder Mieter bzw. Mieterinnen wären.

P.s.: Ich kann mir vorstellen, dass Menschen, die traumatische, verletzende Erfahrungen damit gemacht haben, von anderen ungerecht beurteilt zu werden (während in einem unnatürlichen, rücksichtslosen, gesellschaftlichen Bewertungssystem unmögliches von ihnen verlangt wurde, so dass sie darin nur versagen konnten), wenig Wert darauf legen, daran erinnert zu werden. Aber ohne dass sie sich zusammenfinden und laut und ehrlich darüber reden, mit anderen teilen, unter welch menschenunwürdigen Bedingungen sie aufwachsen mussten, immer noch leben oder sogar – für andere oder nur gegen Geld – arbeiten, werden wohl weiterhin viele (freien Energie-)Flüsse sterben bzw. natürlichen Quellen versiegen.
Womöglich kehren sie zu ihrem Ursprung zurück, wo alles eins ist und sich vielleicht sogar alle einig sind – um neue Kraft zu schöpfen, kreative Ideen zu sammeln bzw. dafür freizugeben, dass an anderer Stelle etwas Neues entstehen kann? Ich könnte es mir jedenfalls vorstellen und frage mich, ob es auch andere Menschen gibt, die genau diese/n Gedanken mit mir teilen oder ob es ein ganz individueller ist… Da ich das nicht glaube, sondern vielmehr, dass auch einzigartige Ideen universal verfügbar, also für alle auf Empfang geschalteten Gehirne fassbar sind – würde ich mich freuen, ihnen vielleicht eines Tages zu begegnen, damit sie es mir bestätigen und vielleicht sogar eine neue wissenschaftlich anerkannte, nämlich gemeinsam bewiesene Erkenntnis daraus machen können.

P.p.s.: Dass Menschen verhindern wollen, dass andere aus dem, was sie sich selbst „hart erarbeitet“ haben, Profit schlagen, während sie selbst völlig leer dabei ausgehen, ist verständlich. Aber warum bitte können sich viele offenbar nicht vorstellen, dass in einer Welt, in der – Dank umfassender Datensammlungen und wissenschaftlicher Forschung – so bekannt ist, dass sehr viele Menschen seit Langem sehr gut davon leben, dass andere nicht wissen,

  • welche Ängste sie beherrschen bzw. antreiben, um z.B. gesellschaftliches Ansehen erlangen oder Eigentum erwerben oder behalten zu können,
  • wie leicht sich Menschen, deren Vorlieben man kennt, in Angst versetzen bzw. dazu bringen lassen, freiwillig zusätzliche Informationen über sich zu teilen, die sich benutzen lassen, um Ängste weiter schüren zu können,
  • dass Menschen selten genug bekommen können von dem, was ihnen Spaß macht, bevor andere sie nicht in ihre – ganz persönlichen, individuellen, keinen generellen, allgemeingültigenGrenzen weisen?

Wann sind die mit unserem (Unter-)Bewusstsein verbundenen menschlichen (Phantom-)Schmerzen lange genug ausgelebt oder die Begegnung mit ihnen vermieden worden?

Was muss noch geschehen, bevor Menschen so (mit)gefühlvoll, offen, ehrlich und achtsam miteinander umgehen können, dass niemand mehr denken muss, dass es Menschen gibt, die andere absichtlich – ohne einen vermeintlich guten Grund dafür zu haben – verletzen wollen?

Es ist für mich als Biologin nicht erstaunlich, dass unterschiedliche Menschen Schmerzen unterschiedlich stark wahrnehmen bzw. dass sie – aufgrund ihrer Lebenserfahrungen und damit verbundenen Erinnerungen oder Lerneffekte – in derselben Lebenssituation unterschiedlich stark leiden.
Mich wundert auch nicht mehr, dass ich mich früher – anderen Menschen zuliebe – in Situationen begeben habe, die für mich mit (Mit-)Leid verbunden waren:

  • mich zum Beispiel „freiwillig“ an einen Tisch zu begeben und oft als einzige etwas anderes als alle anderen essen zu „müssen“, weil die mit Genuss Teile von toten Tieren verspeisen können, oder
  • mit Menschen in einer Wohnung zusammen zu leben, die noch weniger als ich darauf achten, der Natur möglichst wenig mit dem zu schaden, was sie sich für sich selbst herausnehmen.

Das Leben ist ein ständiges Mit(einander)teilen, also Zusammenbringen oder Trennen von Informationen und damit verbundenen Gefühlen oder Vorstellungen: ein Geben und Nehmen, ein – einsames oder gemeinsames – Aufwachsen bzw. Entwickeln und Ver– bzw. Eigenen-Wege-gehen.
Menschen können irgendwann, weil ihr Gefühl es ihnen sagt, feststellen, dass sie anderen – die vielleicht gar nicht danach gefragt hatten bzw. darüber aufgeklärt waren, was damit verbunden ist – mehr gegeben haben, als diese je hätten annehmen wollen oder ertragen bzw. auf die leichte Schulter nehmen bzw. mit einen sprichwörtlichen „Schwamm drüber“ wegwischen können.
Daher dürften sie auch wenig überrascht sein, wenn ihnen gleichzeitig auch bewusst wird, dass

  • sie – weil sie sich selbst dabei verausgabt haben – kaum (mehr) etwas zu geben haben, was andere überhaupt gebrauchen können bzw. jemals nutzen wollten, oder
  • ihnen in ihrem Leben vieles fehlt, was auch andere ihnen nicht geben können, z.B. auch die weise Entscheidungskraft, ihrem Körper, ihrem Geist oder ihrer Seele möglichst wenig Leid mit dem zuzufügen, was sie für sich selbst oder für andere für völlig harmlos hielten.

Jeder Mensch, der oder die sie noch nicht erlebt hat, kann sich natürlich leicht einreden, dass „einschneidende oder sich einbrennende oder -hämmernde, einzigartige Erlebnisse“ keine (Spät-)Folgen haben werden, nachdem sie vorbei und nur noch Erinnerung sind. Wer allerdings am eigenen Leib die (Lebens-)Erfahrung gemacht hat, dass es körperliche Symptome gibt, die sich – in bestimmten, vor allem unerwarteten Situationennicht kontrollieren lassen, weil ein „unterbewusst gespeichertes Programm“ abläuft, weiß, dass sich dann auch damit verbundene (Phantom- bzw. „nur“ im Kopf als Erinnerungen gespeicherte)Schmerzen wieder völlig real anfühlen, so als würde man sie in dem Moment in allen Einzelheiten noch einmal spüren können.

Menschen, die solche „Flashbacks“ bereits von sich kennen und sich (oder auch andere) davor schützen wollen, dass sie in Gegenwart anderer Menschen „wie von der Tarantel gestochenreagieren, weil ihr Körper unkontrolliert Hormone ausschüttet, gewöhnen sich häufig „Standard-Programme“ an, mit denen sie auch in jeder neuen Situation die Oberhand über ihre Gefühle, also auch aufsteigenden Schmerz behalten können.
Ohne wirklich verstanden zu haben, wofür es wichtig ist, im Leben als soziales Wesen schmerzhafte Erfahrungen zu machen, nämlich entweder

  • um selbst daran zu wachsen, oder
  • um das eigene Wissen an andere, vor allem Jüngere, die oft sehr wenig vorsichtig durchs Leben gehen, weiterzugeben und ihnen ähnliche Erfahrungen zu ersparen.

behalten viele Menschen sie möglichst für sich statt ihr unverständliches Leid mit anderen zu teilen, es also auch weiterzugeben.

Natürlich ist ein in zwei Hälften geteiltes Leid genauso wenig ein halbes Leid für jeden oder jede, die ein Stück davon abbekommen hat wie Freude, die Menschen unter anderen verbreiten. Aber sobald sich Menschen entweder von anderen verstanden fühlen bzw. erkennen, dass ihr Leid unauslöschlich zu dem Leben gehört, das sie führen und über das nur sie die Entscheidungsgewalt haben, können sie auch endlich lernen, es immer leichter, also als unvermeidlich anzunehmen und die Erinnerungen daran entweder

  • mit der Zeit verblassen, also Gras darüber wachsen zu lassen, oder
  • bewusst – mit künstlichen bzw künstlerischen Mitteln – aufrechtzuerhalten, um anderen die Möglichkeit zu geben, daraus zu lernen.

Ich danke jedenfalls allen Menschen, die sich tagtäglich mit dem – auch ihrem eigenen – sinnlosen Leid in der Welt auseinandersetzen, um es auch anderen vor Augen zu führen, unter die Nase binden oder aufs Ohr drücken, die es lieber auf ihre eigene Art „bekämpfen“ – still und leise für sich, indem sie sich möglichst davon ablenken und sich und anderen „nur Gutes tun“ oder anderen Geld dafür in die Hand drücken, dass sie sich darum kümmern.
Genauso wenig wie alte Wunden nicht oder nur schlecht heilen können, wenn man

  • ihnen nicht die Aufmerksamkeit schenkt, die sie brauchen,
  • nicht alle Fremdkörper aus ihnen entfernt – auch wenn das mit neuen Schmerzen verbunden ist, weil sie sich verhakt oder verkantet haben bzw. schon eingewachsen sind,
  • ihnen keine Ruhe lässt, also keine heilsamen Bedingungen bietet,

lässt sich zukünftiges Leid nachhaltig vermeiden, indem man sich ihm nicht immer wieder stellt, also – sich gedanklich oder (vor-)bildlich, symbolisch – damit konfrontiert.
Es ist meiner Meinung nach keine Lösung für den Umgang mit Schmerzen und Leid in der Welt, in der Hoffnung zu leben, es aus der Welt schaffen zu können – indem man sich z.B. nur an selbstgewählten „schönen“ Orten oder zu „ganz besonderen“ (Frei-)Zeiten, in wohliger Gemeinschaft mit anderen, die denselben Umgang damit pflegen, völlig frei davon bewegt. Irgendwer wird es immer heraufbeschwören. Niemand kann sich meiner Erfahrung nach damit von Leid erlösen, keine „bösen“ Erinnerungen mehr aufkommen lassen zu wollen.
Damit, dass Menschen „nur“ lernen, immer wieder rechtzeitig vor der Macht ihrer Gefühle (über den eigenen Körper) zu fliehen, und Berührungen mit anderen Menschen zu vermeiden, die sie für gefährlich und leidbringend für sich halten, erreichen sie meist nur, dass ihnen mit der Zeit die Luft ausgeht, sie an Kraft verlieren und/oder ihre Schmerzen im Vergleich dazu zunehmen, ihr Leid also nur größer wird. Ohne anderen (selbst-)verständlich, also für jeden Menschen leicht nachvollziehbar erklären zu können, warum sie „so ticken“, wie sie ticken, werden ihnen mit Sicherheit irgendwann die Ideen für „gute Entschuldigungen“ für ihr Verhalten ausgehen.

Sie können es natürlich auch versuchen, ohne ihrem – körperlichen oder seelischen – Leiden auf den Grund zu gehen, in der Hoffnung, dass es irgendwann nicht mehr schlimmer werden kann oder sie davon verschont bleiben, sich jemals dafür verantworten zu müssen, dass sie nichts dagegen getan und vor allem andere davor gewarnt haben (dass sie vielleicht dasselbe Schicksal ereilen könnte).
Die Hoffnung (auch auf ein friedliches Ende eines noch um das eigene Überleben kämpfenden Körpers) stirbt immer zuletzt. – Aber jeder Mensch kann entscheiden, ob er oder sie sie bereits zu Lebzeiten eigenständig – in einer eigens dazu ins Leben gerufenen, feierlichen Zeremonie – symbolisch beerdigt, ihr mit Hilfe der eigenen Kreativität nur im eigenen Kopf eine Ruhestätte erschafft oder darauf wartet, dass andere sie oder ihn irgendwann damit begraben.

 

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Dank für das Foto gebührt Anna Shevchuk (auf pexels.com)!

Vergeben und vergessen oder vergeblich und angeblich unverzeihlich?

Wenn Menschen zum richtigen oder falschen Zeitpunk versuchen, etwas zu akzeptieren und ignorieren oder tolerieren, worunter sie einmal sehr gelitten haben oder aktuell noch leiden

Wie wir uns jeden Tag – schon beim Aufstehen, im Laufe oder am Ende eines Tages, unseres „Alltags“, fühlen, ob wir leichten Fußes oder nur schwermütig aus dem Bett kommen bzw. uns durchs Leben bewegen, hängt eng damit zusammen, wie viel Gewicht wir mit uns herumtragen: tatsächlich auf unseren Rippen und/oder Schultern und „virtuell„, also „nur in unserem Kopf) oder gespeichert auf bzw. verkörpert in einem der vielen Dinge, die wir besitzen. – Alles, was wir nicht sofort guten Gewissens auch los- oder sein lassen könn(t)en, ohne dass uns etwas Entscheidendes fehlen würde, kann dazu führen, dass unser Körper irgendwann darunter zusammenbricht: unter

  • Altlasten aus der Vergangenheit, also vor allem schmerzhaften Erfahrungen, die nicht nur Narben hinterlassen haben, sondern unsere Bewegungsfreiheit einschränken (indem wir versuchen, ähnlichen Erfahrungen, die uns vielleicht noch mehr beeinträchtigen könnten, – durch bewusste, gezielte, oder von unserem Unterbewusstsein ganz automatisch gesteuerte Vermeidung – aus dem Weg zu gehen),
  • der aktuellen Zahl an Kilogramm, die uns eine Waage anzeigt, wenn wir auf sie steigen, oder
  • Sorgen um unsere eigene oder die Zukunft unserer Liebsten.

Alles, was jetzt ist oder noch kommen könnte, liegt – wenn auch nicht allein, aber zum größten Teil – in unserer Hand bzw. Verantwortung:

  • es so anzunehmen, wie es ist bzw. in Zukunft geschehen könnte, selbst wenn wir darunter leiden – indem wir uns entweder mental oder körperlich dagegen abhärten, also dafür trainieren, dass wir keine Berührungsängste mehr haben und alles in (oder auch auf) den Arm nehmen können;
  • es bzw. uns so zu verändern, dass wir uns wohl(er) damit fühlen, d.h. – je nachdem, wie gelassen wir mit einer altbekannten oder völlig neuen Situation umgehen können – erst einmal Abstand zu nehmen und Grenzen zu ziehen, um genug Möglichkeiten zu behalten, flexibel bzw. „angemessen“ darauf reagieren zu können; oder
  • zu ignorieren, dass wir überhaupt einen Einfluss darauf hätten, auf das Beste zu hoffen.

Alles, was bereits geschehen ist, was Menschen gesagt oder getan und damit angerichtet haben, lässt sich weder rückgängig – ungeschehen – machen noch bewusst aus unserer Erinnerung löschen.
Damit Erinnerungen mit der Zeit verblassen und wir anderen Menschen, die mit damit verantwortlich waren, dass wir sie machen „mussten“, auch ohne dass sie sich unbedingt dafür bei uns entschudigen müssen, verzeihen können, müssen wir in der Lage sein, uns selbst sagen zu können „Es war gar nicht so schlimm“ oder „Es hätte noch viel schlimmer kommen können“.
Mancher Schmerz kann allerdings für sensible Menschen, die vor allem ihr Fein– oder Taktgefühl geschult, aber wenig für die Stärkung ihrer Abwehrkräfte trainiert haben, gefühlt so groß sein, dass er sie dem Tod (bzw. einem Gefühl des Verhungerns, Verdurstens, Erstickens, Erfrierens, Ertrinkens, eines Herzinfarkts oder womöglich sogar des innerlich oder von außen Aufgefressen-Werdens) so nahe bringt, dass sie sich kaum etwas Schlimmeres als ihre Erfahrung vorstellen können.

Vielleicht müssen sie warten, bis sie irgendwann in die Situation kommen, wo es für sie wirklich nicht mehr schlimmer werden kann, um zu erkennen, dass es mehr Sinn macht, sich selbst oder anderen rechtzeitig etwas zu vergeben, was entweder aus Unwissenheit, Angst, im „Eifer des Gefechts“ oder sonst einem leicht nachvollziehbaren Grund geschehen ist.
Dass etwas, was aus eiskaltem, herzlosem Kalkül oder sogar trotz Warnungen und gegen Widerstände – rote Linien, die deutlich aufgezeigt wurden von Menschen in verantwortungsvollen, für die Sicherheit und körperliche Unversehrtheit anderer zuständigen Positionen (seien es Eltern, Lehrer oder Lehrerinnen, Unternehmer oder Unternehmerinnen, Politiker oder Politikerinnen) – durchgesetzt wurde und wodurch Menschen vielleicht sogar so schwere Schäden zugefügt wurden, dass noch ihre Nachkommen darunter zu leiden haben, in einer Welt unterschiedlichster Medien und modernster Kommunikationsarten sowie Informationsspeicherung überhaupt jemals vergessen werden könnte, das glaube ich persönlich nicht.

Es würde einigen Menschen bzw. ihrem Seelenfrieden meiner gesundheitswissenschaftlich, verhaltensökonomisch begründeten Meinung nach äußerst gut tun, wenn sie sich

  • nicht nur selbst für ihr menschliches Versagen (in einem Körper, der nicht nur von einem Willen oder Verstand, sondern auch von diversen anderen energetisch-kreativen Zentren kontrolliert wird) vergeben,
  • sondern auch ganz offiziell andere ehrlich – mit umfassender Erklärung der (Begleit-)Umstände, die dazu geführt haben – um Verzeihung bitten und auf deren Vergebung hoffen würden.

Sich mit Gewissens– oder Schuldfragen beschäftigen oder nach allein Schuldigen suchen zu wollen, zeugt nur davon, dass Menschen sich ihrer mit Rechten und Pflichten verbundenen Eigenverantwortung als „Krone der Schöpfung“ (noch) nicht bewusst sind bzw. auch wenig Gefühl dafür haben,

  • an wem sie sich selbst tagtäglich aus Bequemlichkeit oder einem zwang- oder wahn-, also krankhaften Wohlstands- und Wachstumsdenken heraus bzw. angeblich „mangels Alternativen“ versündigen und
  • dass ein sinnloses – aus Zeitmangel bzw. Erfolgs- oder Termindruck, also falschem Ehrgeiz oder fehlerhaften Berechnungen, Unachtsamkeit oder einem anderen vermeidbaren Grund geschehenes – Leid nicht gegen andere abgewogen werden kann.

 

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Dank für das Foto gebührt Ketut Subiyanto (auf pexels.com)!

 

 

 

Sei doch entweder mal ein bisschen kreativer oder denke lieber vernünftiger bzw. praktischer

Das 1. Adventslicht, das (Dir vielleicht) heute aufgeht, ist allein für Dich

Für viele Menschen in den gemäßigten (Klima-)Zonen (mit unterschiedlich langen Sommer- und Wintertagen) gehört es zu ihrem Glauben, die Wintersonnenwende bzw. dunkelste oder zumindest längste Nacht des Jahres bzw. die ersten (Weihnachts-)Tage und (Rau-)Nächte danach besonders zu feiern und oft sogar sehnlichst zu erwarten. Im Dunkeln ist vielleicht gut Munkeln, aber Menschen brauchen nicht nur zur Nahrungsmittelgewinnung (weil Pflanzen natürliche Sonnenenergie brauchen, um wachsen bzw. ihre volle Lebenskraft entfalten zu können) sondern auch, wenn sie gesund bleiben und sich in ihrem Körper wohl fühlen wollen, regelmäßig das Licht der Sonne (zumindest wenn ihr Körper nicht bereits krank bzw. ihr natürliches Immunsystem – entweder bewusst gewaltsam oder aus Unwissenheit – so zerstört wurde, dass es darauf überreagiert).

Deshalb ist es verständlich, dass unsere Vorfahren dem (Neu-)Beginn der wieder länger werdenden Tage gebührenden Respekt gezollt haben bzw. vielleicht alles in ihrer – vermeintlichen – Macht stehende dafür getan haben, dass die Nächte irgendwann nicht mehr noch länger werden, sondern das Licht langsam zurückkehrt:
Vielleicht gab es einmal abergläubische Menschen, die dachten, also die kreative Idee hatten, sie hätten die Sonne, die sich im Laufe des Jahres immer mehr zurückzog, verärgert oder ihr – ohne ihr genug dafür zu danken – zu viel abverlangt, so dass sie ihr zu Ehren wenigstens ein Mal im Jahr ein großes, mehrtägiges Fest geben müssten?
Vielleicht „wussten“ viele oder anfänglich auch nur einige Menschen, die es entweder intuitiv spürten oder das für theoretisch möglich hielten, was andere ihnen aus eigenen Erfahrungen bzw. Beobachtungen erzählt hatten, dass nach der Dunkelheit das (Sonnen-)Licht nach einer gewissen (Ruhe- oder Warte-)Zeit immer wieder zurückkehrt, und feierten

  • die Erleichterung an dem Tag, an dem sie feststellten, dass die Sonne wieder einen Augenblick früher auf- oder später unterging als am Tag davor, oder sogar
  • den Erfolg, dass sie – wenn sie sich über längere Zeit eingehend damit, also mit der Natur und ihren Kreisläufen beschäftigt hatten, das genaue Datum richtig vorherberechnet hatten, weil sie sich auf gewisse Gesetzmäßigkeiten verlassen hatten.

 

Menschen „müssen“ von Natur aus kreativ sein, um in einer Welt überleben zu können, die sie vor die unterschiedlichsten Herausforderungen stellt bzw. mit Gefahren für ihr Leben konfrontiert, die sie noch nicht kennen können – weil sie noch niemand davor warnen konnte. Menschen lernen aus eigenen Erfahrungen. Allerdings können Menschen, die ihr Leben durch eine Lebenserfahrung verlieren, ohne dass andere sie dabei beobachten und ihre Schlüsse daraus ziehen können, ihre Erfahrungen nicht an andere weitergeben.

Im Gegensatz zu unserer materiellen Schaffenskraft, die auf die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen angewiesen ist (die oft lange Zeit brauchen, um sich zu regenerieren) scheint geistige Kreativität, unsere Vorstellungskraft, keinem Natur- bzw. natürlichen Trägheitsgesetz unterworfen zu sein oder auf natürlichen Anziehungskräften zu beruhen.
Gedanken sind – so glauben zumindest viele Menschen – völlig frei. Vielen ist (noch) nicht bewusst, warum sie ihre Gedanken haben bzw. dass sie sie nicht – willkürlich – zu jeder Zeit hervorrufen, aber stattdessen – entweder durch Ablenkung oder genauere Betrachtung – in ihre Grenzen weisen könn(t)en. Denn: Jeder (theoretische) Glaube (an etwas, was sinnvoll klingt) kann erst durch körperliche bzw. praktische Erfahrungen als Irrtum – als Aberglaube oder Selbsttäuschung – „enttarnt“ und zu einer (neuen) inneren Überzeugung (bzw. Grundlage für neue kreative Denkweisen oder handwerkliche bzw. sonstige Tätigkeiten) werden.

Es gibt Menschen, deren Kreativität wird von Geburt an in dem Sinne genährt, dass sie – ungestraft, ohne Konsequenzen dafür befürchten zu müssen – alles tun oder auch lassen können, was sie wollen, weil andere Menschen sie (aus welchen persönlichen Gründen auch immer) vor den Folgen ihrer eigenen Handlungen schützen (oder es zumindest versuchen).
Es gibt aber auch Menschen, die ihre Kreativität schnell verlieren, wenn sie z.B. ihrer inneren Berufung folgen und einen Beruf oder ein Handwerk daraus zu machen versuchen, mit dem sie andere, weniger völlig frei kreative, sondern eher pragmatischesituationsabhängig praktisch denkende – Menschen wenig oder gar nicht begeistern können.

Ich vermute, die meisten Menschen kommen – solange ihr Geist noch offen für neue Erfahrungen ist – trotzdem immer wieder auf neue Ideen, wie sie

  • Probleme, vor die sie das Leben stellt, so lösen können, dass es ihnen möglichst viel Spaß macht oder zumindest nicht unnötig viele Probleme bereitet oder sie viel (Zeit, Energie und/oder Geld) kostet und
  • das bekommen können, was sie – von Natur aus, also aus ihrem tiefsten Inneren, ihrem Herz oder Bauch oder anderen Bedürfnissen ihres Körpers heraus – unbedingt brauchen oder
  • all das, was sie sich in ihrem Leben vorgenommen – in ihren kreativen Kopf gesetzt – haben, auch gegen Widerstände von außen trotzdem (noch) erreichen können.

Ein gesundes Selbst- bzw. Körperbewusstsein bzw. -vertrauen kann sich dabei allerdings nur entwickeln, wenn Menschen die Grenzen ihres Zuständigkeits– bzw. Einflussbereiches auf das eigene Leben bzw. das Leben anderer oder sogar den Lauf der Welt (innerhalb des Universums) verstehen bzw. anerkennen lernen. Niemand sollte sich darauf verlassen, dass die (Natur-)Gesetze, die bisher Gültigkeit hatten, – weil das Universum durch unterschiedlichste materielle Anziehungskräfte und energetische Polaritäten –  sie genau so gesetzt hat bzw. aktuell so besetzt – unabänderlich sind und ihre Gültigkeit ungestört weiterhin bis in alle Ewigkeiten behalten, selbst wenn Menschen kreativ – nach Lust und Laune – darauf einwirken.

Im Leben ist alles möglich; auch dass es sich von einem Tag auf den anderen für uns komplett ändern kann, ohne dass wir etwas daran verändern wollten. Was bleiben wird, sind meiner Meinung nach die Tatsachen, dass es Licht nur in Verbindung mit Dunkelheit geben kann – weil sonst niemand wüsste, was Licht überhaupt bedeutet – oder Schatten nur in Verbindung mit einer Lichtquelle. Die Frage ist nur, wohin (Sonnen-)Licht gelangen kann und wer oder was sich ihm – bewusst oder unbewusst – in den Weg stellt und einen Schatten auf andere oder sonst etwas wirft, was Licht braucht, um noch zu „funktionieren“.

Ich wünsche allen (noch oder wieder) kreativ Tätigen dieser Welt einen möglichst hell erleuchteten Tag mit – geistig – besinnlichen Stunden oder angenehmen körperlichen Sinneserfahrungen. Dazu braucht es nicht sehr viele energetische oder materielle Ressourcen, die vielleicht viel Zeit in Anspruch nehmen, um sich wieder regenerieren zu können. Meiner Erfahrung nach reicht dazu schon ein wenig (Aus)Zeit von dem, was man sonst so tut – weil man dabei relativ leicht auf neue Ideen kommt und auch völlig ohne künstliches Licht oder sonstige Energiezufuhr Geistesblitze haben kann.

P.s.: Es kann auch eine kreative Leistung sein, die eigenen – bisherigen – Schaffenskräfte und Ansprüche an „künstlerische Arbeit“ sinnvoll unter Kontrolle zu halten und stattdessen gelassen dabei zu bleiben, sie einfach mal ruhen zu lassen bzw. anderen die Möglichkeit zu geben, ihre zu entfalten. Meiner Meinung nach ist es immer sinnvoll, von etwas vorsorglich die Finger zu lassen oder das eigene Schicksal nicht in die Hände anderer, vielleicht völlig fremder Menschen zu legen, sondern sich anzugewöhnen,

  • sowohl Berechnungen im Kopf dazu aufzustellen, also gründlich abzuwägen,
  • als auch gleichzeitig bzw. anschließend immer auch wieder tief in sich hinein – in den ursprünglicheren, unbewussten Raum für Kreativität – zu fühlen, um auf alle  inneren (rot leuchtenden) „Warnlampen“ oder (grün signalisierenden) „Freizeichen“ zu achten.

Ich bin überzeugt, dass wir dann einige Probleme weniger auf dieser Welt hätten bzw. längst gemeinsam daran arbeiten würden, alte aus der Welt zu schaffen – statt uns immer noch damit zu beschäftigen, kreativen (Neu-)Entwicklungen freien Lauf zu lassen und uns allem damit völlig neue, unnatürliche zu erschaffen.

P.p.s.: Gib‘ – wenn Du verhindern möchtest, dass Dein Licht

  • von anderen, die Dich ärgern wollen, ausgepustet wird,
  • aus Versehen ausgeht, weil Du es nicht ausreichend gegen Wind geschützt hast,
  • zu schnell abbrennt, oder
  • etwas entzündet, was diese Art von Wärme nicht verträgt, –

acht, dass Du Dein Licht sinnvoll schützt: so dass es dort genau die Sauerstoffzufuhr bekommt, um so zu brennen, wie Du es zu Deiner Zufriedenheit brauchst!

P.s.: Was wäre schöner für Dein Auge und selbst dann nicht so schnell langweilig, wenn Du nichts berühren (oder anschalten), sondern es „nur“ mit allen Sinnen genießen dürftest: Ein „Fleckchen“ Natur oder ein Raum voll von Dingen, die kreative Menschen geschaffen haben?

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Dank für das Foto gebührt Pixabay https://www.pexels.com/de-de/@pixabay/ (auf pexels.com)!

Die Macht der erklärenden (geschriebenen oder ausgesprochenen) Worte bzw. Meinungen

über Gedanken und mit Zweifeln verbundene, unsichere Gefühle oder Zahlen, Symbole und Bilder (und ihre Ohnmacht gegenüber „echten“, realen Begegnungen oder Berührungen)

Alle Menschen könnten sich – Dank des dazu verfügbaren Wissens – bewusst sein, welchen Schaden sie damit anrichten können, dass sie die „falschen Worte“ für etwas benutzen – weil sie sich entweder selbst täuschen oder ihnen ihre „richtige“, ursprüngliche Bedeutung von denjenigen, die ihnen eine Sprache beigebracht haben, nie erklärt wurde.
Genauso kann es fatal sein, etwas, was andere gesagt oder – denn auch Worte sind im Grunde „nur eine“ von vielfältigen körperlichen Ausdrucksformen dessen, was in unserem Inneren vor sich geht – anders symbolisiert und verbreitet, weitergegeben, ge- oder verteilt haben, falsch aufzunehmen, also aus dem gemeinten Zusammenhang zu reißen bzw. ihn gar nicht zu erkennen oder den sinnbildlichen Wortlaut zu verdrehen.
Häufig gerät beides – die Formulierung bzw. Aussendung und der Empfang von Worten – vor allem in emotional aufgeheizten Diskussionen so durcheinander, dass am Ende manchmal niemand mehr weiß, was er oder sie überhaupt „tatsächlich“ – im wahrsten Sinne des Wortes – gesagt hat.

Es gibt Menschen, die scheinen – zumindest erwecken sie in mir den Eindruck – es als angenehm zu empfinden, wenn man sich ihnen gegenüber nicht so deutlich ausdrückt, wie man eigentlich gerne würde und könnte, und erwarten stattdessen, dass man sich stattdessen viel Zeit nimmt zu umschreiben, was man eigentlich sagen möchte – weil sie nicht gelernt haben nachzufragen, wenn ihnen etwas „zu direkt“ oder missverständlich erscheint.
Es gibt andere, die stundenlang „um den heißen Brei herum“ reden können, weil er ihnen als zu „brandgefährlich“ erscheint als dass andere ihn sofort schlucken könnten.
Es gibt auch die, die am liebsten in Rätseln, Symbolen oder auch nur Handzeichen sowie Verdrehungen mit den Augen sprechen, weil sie Angst vor den Auswirkungen dessen haben, was sie eigentlich sagen wollen.

Ich – die gerne Klartext redet und Menschen hinterher erklärt, was sie vielleicht nicht verstanden haben – kann also nur empfehlen, sich nicht nur dessen, was man für andere verständlich ausdrücken möchte, bewusst zu sein, sondern auch dessen, wie man es zumindest so „richtig“ machen kann, dass man im Schadensfall eine bessere Erklärung anbringen kann als „Das hättest Du doch – auch ohne dass es zwischen uns abgesprochen war – wissen bzw. erkennen müssen.“ Wir sind nicht alle gleich gut in Worten und Schrift gebildet, und auch Symbole sind selten gegen Missverständnisse gefeit.

Menschen, die anderen nie ehrlich die Meinung ins Gesicht sagt (sondern stattdessen im Stillen Urteile über sie fällen bzw. sie – ganz für sich allein – in Kategorien einordnen oder sogar bewerten), können nie erfahren, wie unrecht sie ihnen damit vielleicht tun: weil es entweder eine gute oder gar keine richtige Erklärung für ihr Verhalten bzw. die Aussagen gibt, die sie – angeblich, vermeintlich – auf ihre individuelle Weise (in ausgesprochenen oder geschriebenen Worten, Körper- oder Bildsprache, Zahlen- oder anderer Symbolik) machen.

Es mag für das eine oder andere Ego, das sich einsam und von anderen unverstanden fühlt, weil es vielleicht nicht sehr wortgewandt oder in der Lage ist, sich anderen auf andere Weise verständlich zu machen, verletzend sein, Worte zu hören, mit denen es (noch) nichts anfangen kann, weil es ihren Sinn nicht verstanden hat. Glücklicherweise heilt die Zeit nicht nur alle Wunden, sondern nimmt auch Worten, die vielleicht einen falschen Eindruck erweckt haben, langsam ihre Macht – weil Menschen sich entweder an sie gewöhnen oder irgendwann beginnen, sich zu fragen, warum sie eigentlich auf einmal so verbreitet sind, obwohl man sie anfangs kaum ertragen konnte.

Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass wir Menschen irgendwann eine gemeinsame, globale, leicht erlernbare und verständliche sowie angenehm klingende „Fremdsprache“ entwickeln, mit der wir alle unmissverständlich über das kommunizieren können, was uns wirklich wichtig, also lebensnotwendig für uns ist. Denn all das, wofür man keine erklärenden Worte (mehr) braucht, weil man sich gut genug kennt, miteinander aufgewachsen ist oder über lange Zeit zusammengelebt und sich dabei intensiv beobachtet oder auch mal in (vielleicht auch auf) den Arm genommen hat, braucht „nur“ Zeit und das Interesse daran, miteinander zu harmonieren, sich also möglichst wenig – nicht mehr als zum gegenseitigen Verständnis, einem respektvollen oder zumindest tolerablen Miteinander notwendig – Stress zu machen. Oder widersprichst Du mir?

P.s.: Alles im Leben mag „Zahl seinbzw. durch Zahlencodes oder daraus abgeleitete Buchstaben und Symbole erklärbar sein. Nicht erklärbar sind damit aber die angeblich „unnatürlichen“ Abweichungen, die Abnormalitäten und Überraschungen, die Ausreißer, die Extremwerte, die immer wieder – vielleicht in regelmäßigen Intervallen, vielleicht aber auch einfach, wenn es an der Zeit ist – auftauchen, um entweder Verwirrung zu stiften oder Ordnung zurück in ein Chaos, dass vielleicht besonders ordnungsliebende Menschen mit ihrem Perfektionismus erst angerichtet haben.

 

 

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Dank für das Foto gebührt Mart Production (auf pexels.com)!

Achtung vor ungezogenen, inneren Schweinehunden und -hündinnen – vor allem kreativen, die nicht erkannt werden möchten oder unter großem Druck stehen!

Von animalischen – bewusst aus Trotz oder unbewusst aus Langeweile, Übermut oder Selbstmitleid handelnden – Triebtätern und Triebtäterinnen, die sich für etwas, was sie getan haben, schämen, aber denken, ein Dackelblick oder beschwichtigende, unterwürfige Worte und Gesten würden als ehrliche Entschuldigung genügen bzw. könnten dazu beitragen, sich zuküftig nicht mehr oder wenigstens weniger schämen zu müssen

Ohne es zu einer absoluten Wahrheit erheben zu wollen – denn es kann sich täglich oder sogar von einer Sekunde zur anderen ändern – würde ich behaupten, es gibt zwei Typen von Menschen:

  • die einen lassen sich besonders leicht von dem, was sie außerhalb ihres Körpers wahrnehmen, hinters Licht führen (weil sie ihr natürliches Urvertrauen in sich selbst und ihre Umwelt behalten bzw. entwickeln konnten, sich viel mit sich selbst (nicht nur mit ihren eigenen Schwächen, sondern auch Stärken) beschäftigt und nicht besonders viel darüber gelernt haben, wie vor allem ehrgeizige Menschen sich gegenseitig täuschen und betrügen, um an ihre Ziele zu kommen, also gutgläubig sind;
  • die anderen täuschen sich eher in sich selbst – weil sie aufgrund enttäuschender Lebenserfahrungen in erster Linie das skeptisch betrachten, was um sie herum geschieht (wer – vermeintlich – stärker als sie selbst ist und wer schwächer) und wenig davon wissen, was in ihnen aufgrund ihrer Natur, also dem, was sich anatomisch und physiologisch, neurologisch, immunologisch, genetisch und psychologisch erklären lässt.

Beide Typen können ähnlich freundlich (achtsam im Umgang mit anderen Menschen) oder selbstbewusst (also im vollen Bewusstsein, dessen, was sie tun) erscheinen – je nachdem, welche Ausdrucksmöglichkeiten und Unterhaltungsformen sie für sich und ihre (übertriebenen oder kaum vorhandenen) Bedürfnisse entdeckt haben.
Was sie tatsächlich in ihrem Inneren dazu antreibt – nämlich entweder die Sehnsucht oder Suche nach

  • Verbindungen bzw. Verbündeten im Außen, die bereit sind, mit Menschen zu leben, die nur – weil sie sich nie intensiv oder nur mit Teilgebieten ihrer individuellen Biologie auseinandergesetzt haben – glauben, sich gut zu kennen statt zu wissen, warum sie sich gar nicht selbst genügen, oder nach
  • Möglichkeiten, sich selbst als Individuum zu verwirklichen und dabei möglichst unabhängig von anderen zu bleiben,

offenbart sich anderen und häufig auch erst dann ihnen selbst, wenn Konfliktsituationen – zwischen dem, was sie selbst brauchen oder möchten, und dem, was andere von ihnen erwarten – entstehen.

Wer Energie(n) kennt, also schon am eigenen Leib erfahren hat, was aus dem eigenen Inneren heraus – z.B. als Idee, als Angst oder vielleicht völlige (Gefühls-)Verwirrung – entstehen kann, wenn Menschen entweder alleine sind oder anderen begegnen, kann leicht nachvollziehen, wie schwer es manchmal fällt, darüber die Kontrolle zu behalten: über übersteigerte oder völlig fehlende Antriebskräfte bzw. Gedanken an die Folgen des eigenen Handelns oder auch Nicht-Tuns.

Es macht – wenn man ein soziales Wesen sein und bleiben möchte – wenig Sinn, entweder immer nur sich selbst oder die inneren natürlichen Triebtäter und Triebtäterinnen in anderen zur Vernunft rufen und dabei selbst völlig gelassen bleiben bzw. sich in die Rolle eines – erwachseneren, über sich selbst bzw. vor allem andere erhabenen – Erziehungsberechtigten zu begeben. Nur kleine Kinder und lernwillige Schüler und Schülerinnen – die keine andere Wahl(möglichkeit) haben bzw. für sich sehen oder bereits kennen – lassen Standpauken widerstandslos über sich ergehen lassen und fügen sich in die Rolle des oder der „Dümmeren“, „Unfähigeren“ oder sogar „Schuldigen“.
Wer nicht das Glück hat, irgendwann selbst so erwachsen werden zu können, um zu erkennen, dass er oder sie etwas gar nicht anders wissen bzw. tun konnte, weil er oder sie selbst sich vorher noch gar nicht damit auseinandergesetzt hatte bzw. niemand so nett und ehrlich gewesen war zu erklären, dass auch Selbstbeherrschung ihre Grenzen hat, auch wenn sie sich mit viel Geduld mit sich selbst und anderen erlernen und in jeder Situation – routiniert – anwenden lässt: wenn nämlich das eigene innere Selbst und damit auch der eigene Körper darunter leidet oder andere dabei zu Schaden kommen.

Es hat immer einen „guten“ – völlig natürlichen bzw. auf eigenen Lebenserfahrungen und dem daraus entstehenden (fehlenden) inneren „(An-)Trieb“ beruhenden – Grund, wenn sich jemand mal völlig „daneben benimmt„. Deshalb ist es

  • keine gute Strategie, den zu ignorieren, ihm also nicht auf den Grund zu gehen,
  • keine sinnvolle Maßnahme, den- oder diejenige, der oder die ihn hat, dafür zu bestrafen, ohne nachzufragen bzw. zu klären, ob er oder sie denn bereits eine alternative Verhaltensweise kennt (um die eigenen Triebe nicht unterdrücken zu müssen) – über die sich andere weniger aufregen oder mokieren können, und auch
  • keine Lösung, sich hinterher – wenn ein Schaden bereits angerichtet wurde – selbst oder gemeinsam darüber hinweg zu trösten, dass man nicht vorausschauender gewesen ist und alles vermieden oder beseitigt hat, was dazu in Versuchung führen könnte, „unerwünschte“ (Lebens-)Energie heraufzubeschwören, die immer irgendwo schlummert oder sogar (hyper-)aktiv ist.

Von einem „ich hätte es besser wissen müssen“ oder „ich hätte mir dafür mehr Zeit nehmen sollen“ bis zu einem „ich mache es jetzt besser“, ist es ein langer Übungsweg, für den nicht in erster Linie Kraft, also keineswegs Gewalt und auch keine Schnelligkeit erforderlich ist – sondern in erster Linie Beweglichkeit, Ausdauer und das Wissen, dass viele Pausen und manchmal auch Rückschritte oder – wenn man ihn gemeinsam mit anderen gehen möchte – sogar Wegänderungen oder komplette Neuplanungen notwendig sind, wenn niemand die (Lebens-)Freude daran verlieren soll, mit der eigenen (Lebens-)Energie – im Zusammenspiel mit der anderer – umzugehen. Nicht alle Menschen mögen die gleichen Spiele oder Spielregeln bzw. haben je etwas anderes als den Ernst des Lebens kennengelernt. Sie vergnügen sich vor allem, wenn sie „frei haben„, sich unbeobachtet oder unter Gleichgesinnten – in ihrer „Spaßgesellschaft“ – fühlen, also – vermeintlich – wegen ihres Verhaltens kein schlechtes Gewissen gegenüber anderen haben „müssen“.

Ich persönlich ertrage „schuldbewusste“ Blicke von Menschen, die sich ihrer Intelligenz und ihres gesunden Menschenverstandes rühmen, äußerst schlecht – wenn ihnen ein Licht aufgeht: dass sie ihren inneren Schweinehund für alle sichtbar nach außen gekehrt und sich wie ein echter Schweinehund verhalten haben. Allerdings gewöhne ich mir langsam dieselbe Geduld mit ihnen an, die ich „echten“ Hunden entgegenbringen würde – weil wir eben alle auch „nur“ Menschen, also Wesen sind, die von der bzw. ihrer Natur beherrscht werden. Statt sie zu ignorieren (und ihr unsere Kulturen bzw. technologischen Entwicklungen überzoordnen) bzw. sich oder anderen mit Gewalt weiterhin all ihre „schlechten, animalischen Seiten“ abgewöhnen – aberziehen – zu wollen, könnten Menschen sie – denn wissenschaftlich erforscht sind sie zur Genüge – endlich einmal voll akzeptieren, gesellschaftlich darüber aufzuklären und einen verständnisvolleren Umgang mit ihr, das heißt uns selbst und all unseren Mitlebewesen – Arten und Un– oder Abarten – auf diesem Planeten zu üben.

 

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Dank für das Foto gebührt Dominika Roseclay (auf pexels.com)!

Gegen November-Blues …

… kann ich sehr empfehlen, die Zeit noch zu nutzen, bis vielleicht Frost und Schnee das letzte zarte, vitamin- und mineralienreiche (Blatt- und Stängel-)Grün und vor allem allem andere – „sekundäre“, primär stimmungsaufhellende – Pflanzenfarbstoffe, die die eigene Küche bzw. Teller bereichern können, in die verdiente und überlebenswichtige Winterruhe schicken:

Gänseblümchen lassen sich als ganze Pflanze – mit oder ohne Blüten – als etwas weniger zarter Feldsalat-Ersatz nutzen.
Das bei mir vorkommende Waldschaumkraut verwende ich – zusammen mit Kapuzinerkresse – anstelle von Kresse, die ich erst anziehen oder kaufen müsste.
Spitzwegerich und die schmalblättrige Doppelrauke bzw. der wilde Rukola produzieren wie die Brennnessel auch immer noch ein paar neue Blätter, und Borretsch und Ringelblume erscheinen mir dieses Jahr gar nicht mehr müde werden zu wollen, Blüten nachzuliefern.

Die Natur hält mich persönlich das ganze Jahr über bei Laune.
Für irgendetwas ist immer gerade Zeit – wenn nicht zum Ernten, Trocknen oder anders „Einmachen“, also Fermentieren oder Kochen, dann notfalls zum Abwarten und Kräuter-, Blüten- oder Früchte- und Gewürztee-Trinken.

Die Jagd nach Trophäen und Erfolgserlebnissen bzw. nach dem „heiligen Gral“ mit dem „Lebenselixier“, das dem eigenen Leben einen Sinn geben soll

Wie aus friedliebenden Menschen mit einer angeborenen Hemmung, anderen auch nur ein Haar zu krümmen (sobald die dabei Schmerzen äußern würden), skrupellose, ehrgeizige Jäger oder auch Sammlerinnen werden können, die sich selbst oder anderen Mut beweisen bzw. Beweisstücke dafür behalten „müssen“

Kein einzelner Mensch wäre meiner Meinung nach jemals auf die Idee gekommen, sich „nur“ zum Zeitvertreib, ohne bereits ein festes Ziel bzw. Erfolgserlebnis vor (den inneren) Augen zu haben, auf eine anstrengende, (zeit- und energie- oder trainings-)aufwendige Jagd oder Sammelreise zu begeben. Um uns überhaupt zu bewegen, also aktiv zu werden, brauchen wir Menschen einen Grund bzw. eine Anregung (unserer Nerven), d.h. einen – über– oder unterschwelligen, bewussten oder unbewussten, Impuls, der uns entweder auf eine Idee oder aus der Ruhe bringt, weil ein Erfolgsorgan von diesem (Sinnes-)Reiz „angesprochen“ wird bzw. wurde. Die ersten Trophäen- bzw. Beutejäger und -sammlerinnen müssen also entweder mit etwas überreizt, vielleicht von anderen dazu herausgefordert worden sein oder sich selbst etwas davon versprochen haben, etwas in ihren Besitz bringen, umarmen bzw. mit ihren eigenen Händen (z)erlegen oder zu etwas anderem weiterverarbeiten bzw. nutzen zu können.

Menschen fühlen sich – als von Natur aus soziale Wesen – sowohl nicht gerne alleine als auch unfähig, einen – irgendeinen – Beitrag dazu leisten zu können, dass es auch allen anderen Menschen in ihrer Gemeinschaft gut geht, sich also alle miteinander wohl fühlen. Es gibt allerdings Menschen, die erzielen in ihrem Leben bereits von frühester Kindheit an automatisch, ohne dass sie sich besondere Mühe geben müssen, immer wieder „Glückstreffer„, die sie selbst mit Stolz erfüllen bzw. ihnen das Gefühl vermitteln, damit auch andere glücklich(er) oder zumindest fröhlich machen zu können, dass sie mühelosintuitiv – zur richtigen Zeit am richtigen Ort Ziele anvisieren und verfolgen oder zuschlagen bzw. „einfach“ – aufs Geratewohl – darauf losschießen. Weniger glückliche Menschen sind – aus welchen Gründen auch immer – weniger zufrieden mit dem, was sie auf relativ einfache Weise erreichen können, ohne danach jagen zu müssen, – einfach indem sie viel unterwegs sind, Augen und Ohren offen halten und auf Möglichkeiten warten, die sich ihnen bieten.

Ich persönlich glaube nicht, dass irgendein (Lebe-)Wesen von Natur aus hart um sein Leben kämpfen oder dafür trainieren muss, ohne dass es auch Lust darauf hat und Freude dabei empfindet oder wenigstens einen Sinn darin erkennt. Ich sehe aber, dass viele Menschen Vorbildern folgen, die ihnen gar nicht genug Zeit lassen, immer wieder auch in sich zu gehen, um die eigenen Gelüste bzw. dahinter steckenden (Verlust-)Ängste zu entdecken, den inneren (Jagd-)Trieb also zu hinterfragen.
Nicht alles, was sich von der Stelle bewegen kann und erst mühsam eingefangen oder anders dingfest gemacht werden muss, damit wir etwas davon haben, ist – auch wenn es unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht – überhaupt „etwas Besonderes“, also gut oder sinnvoll bzw. notwendig für uns.

Wer sich ein erfolg- bzw. ereignisreiche(re)s Leben wünscht, könnte beginnen, sich darauf zu besinnen, dass es bereits ein täglicher Erfolg ist, in einer der Schwerkraft (oder des Schwermuts) und anderen Naturgesetzen unterworfenen Welt

  • Lebensgefahren zu meistern, also weder zu unvorsichtig noch zu rücksichtslos zu sein oder zu wenig um sich schauend vorzugehen, um das eigene Leben dabei nicht unnötig zu riskieren;
  • mit empfindsamen Wesen ohne eine gemeinsame bzw. völlig identische, (Körper-)Sprache oder (Antriebs-)Kraft dazu zu kommunizieren oder Gemeinschaften zu bilden, ohne dabei anderen Schmerzen und Leid zuzufügen;
  • die eigene Bewegungsfaulheit zu überwinden, also in Gang zu kommen, wenn es notwendig ist;
  • sich selbst immer wieder zu bremsen, wenn man Widerstände überwunden hat und so sehr in Fahrt gekommen ist, dass es (lebens-)gefährlich wird.

Ein stärkeres Bewusstsein für Ereignisse im eigenen Leben gewinnen Menschen leicht, wenn sie etwas weniger mit der Zeit gehen oder sich einfach (von anderen) treiben lassen und sich stattdessen konzentrierter, fokussierter, also (an)gespannt(er) mit der eigenen Vergangenheit, dem Moment oder den eigenen (Lebens-)zielen beschäftigen: was sie alles verpasst, versäumt oder noch nicht getan haben, obwohl es ihnen nicht einmal besonders schwer gefallen wäre, weil sie mit „Wichtigerem“, vielleicht der Sammlung von Erinnerungsstücken, beschäftigt waren – in der Hoffnung, sie mit anderen teilen zu können.

Ich habe in meinem Leben schon viele abenteuerliche (Jagd- oder Sammel-)Geschichten gehört, von Menschen, die sich auf die Lauer gelegt oder auf die Pirsch, also eine Beobachtungstour bzw. Suche begeben haben, bis das Objekt ihrer Begierde bzw. (Sehn-)Sucht in ihr Visier gerückt ist. Oft würde ich mir wünschen, dass Menschen beim Erzählen auch alles auffallen würde, was mir dazu in den Sinn kommt … Allerdings befürchte ich, die meisten hat noch niemand auf die Idee gebracht, dass sie von Natur aus gar nicht dazu geboren wurden, nach Trophäen jagen oder aufregende Abenteuer sammeln zu müssen. Für intelligente, kreative Wesen gibt es vielseitige – gewaltfreie und unblutige, friedliche, entspannende – Alternativen, wenn sie ihr (Lebens-)Glück bzw. den Sinn in ihrem Leben finden möchten. Der erste Schritt ist wahrscheinlich die (Selbst-)Erkenntnis, dass es sowohl unsere innere Einstellung (zum Leben und zur Jagd nach Trophäen oder zur Suche nach möglichst vielen abenteuerlichen Erlebnissen) als auch unsere Erziehung bzw. unser Glaube ist, der bzw. die uns häufig davon abbringt, uns damit abzufinden, dass es vielleicht „nur“ unsere (Lebens-)Aufgabe ist, (Lebens-)Erfahrungen um ihrer selbst – ihrer Vergänglichkeit – willen zu sammeln. Wir können versuchen, sie symbolisch – in Form von Trophäen – aufzubewahren, um die „schönen“, lehr- oder erfolgreichen Momente nie zu vergessen, die – vermeintlich – so eng mit ihnen verbunden sind, dass wir sie sogar mit anderen dadurch teilen können, dass wir sie ihnen einfach nur zeigen.
Stattdessen könnte heute allerdings allen Menschen klar sein, dass andere Menschen nur nach- bzw. mitfühlen können, was sie bereits selbst – zumindest in ähnlicher Form – erlebt haben und was für sie gleichzeitig denselben Stellenwert besitzt.

Für mich als Verhaltensökologin steht in Zeiten einer globalen, ökologischen Krise und knapper Ressourcen an allererster Stelle, Energie zu sparen und alle bereits verfügbaren Materialien kräfteschonend zu mobilisieren, das heißt, sie vielfältig – so dass viele Menschen etwas davon haben – zu nutzen. Allen Menschen, denen das Vertrauen fehlt, dass sie – wenn es wirklich (überlebens-)wichtig für sie sein sollte – sich an alles erinnern werden, was sie in ihrem Leben einmal erreicht haben, würde ich empfehlen, sich einmal genauer zu überlegen, wie (lebens-)notwendig und nachhaltig die eigenen, früheren, persönlichen (Jagd-)Erfolgserlebnisse eigentlich waren bzw. welche Rolle sie heute noch – vor allem im Leben anderer – spielen.

Genauso wenig wie jeder Tag – ohne dass wir bewusst unsere eigene kreative, also schöpferische Vorstellungskraft dazu gebrauchen, die fehlende Teile ergänzen kann – ein ganz besonderes Erfolgserlebnis mit sich bringen kann, kann ein einziges Symbol oder Sinnbild einen unbeschreiblich schönen oder den schönsten Moment im eigenen Leben ganz einfach darstellen. So leicht macht es uns das Leben nicht – vor allem, wenn wir uns beim (Nach-)Jagen von Träumen, die bereits viele andere vor uns verfolgt haben oder noch weiter verfolgen, selbst darin verfangen, das zu glauben, statt dafür zu sorgen, dass wir immer auch Menschen in unserer Nähe haben, die wir liebevoll anschauen, berühren und in den Arm nehmen können, ohne dass sie dabei wie zu einer (Sieges-)Säule erstarren oder sich womöglich sogar dagegen sträuben.

 

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Dank für das Foto gebühr Nataliya Voitkevich (auf pexels.com)!

Denkst Du „nur“, Du weißt, was Liebe ist, weil Du sie schon selbst gefühlt oder erfahren hast, oder praktizierst Du sie auch noch?

Wenn Menschen auf Gegenseitigkeit beruhende Zuneigung mit einseitigem (Be-)Nutzen, Bewunderung oder gemeinsamem (Mit-)Leid, geteilten Schmerzen bzw. Missbrauch (der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten bzw. Kraft oder Macht über andere) verwechseln

Liebe macht blind – für die „Fehler“ oder Schwächen anderer Menschen, also das, was man an ihnen nicht besonders mag, weil man es nicht als sehr schön, vielleicht sogar lächerlich oder abstoßend findet. Sie kann Menschen umso blinder machen, je mehr sie sich danach sehnen, von anderen geliebt zu werden bzw. je mehr andere ihnen das Gefühl geben, verrückt nach ihnen zu sein.

Im Liebestaumel tun Menschen Dinge, über die sie hinterher – selbst wenn andere einmal davon erfahren sollten – entweder herzhaft lachen können, weil sie sich selbst nicht dafür schämen, oder die ihnen selbst so unverständlich oder sogar pervers, abstoßend erscheinen, dass sie sie auch mit niemandem teilen wollen, von dem sie nicht sicher wissen, dass er oder sie sie – aus Unkenntnis von Alternativen, um die eigenen Bedürfnisse auszuleben bzw. zu befriedigen – genau so praktiziert.

Es ist nicht nur angenehm, zu fühlen, dass man zum eigenen Glück andere Menschen braucht oder sich gerne – mit lustvoller Freude – von ihnen benutzen lässt, solange sie auch Spaß daran zu haben scheinen. Es fängt aber an, zum seelischen oder körperlichen Missbrauch zu werden, wenn man sich selbst oder anderen nicht die Chance gibt, darüber nachzudenken, was man eigentlich sich selbst oder anderen antut bzw. bisher schon angetan hat oder in Zukunft tun möchte.

Um etwas wirklich „Gemeinsames“, nicht nur Geheimnisse oder einseitige Erwartungen, unausgesprochene Träume oder ungeklärte Hoffnungen (weil sie verschwinden, sobald man sie versteht, also weiß, warum es sie gibt), zu haben, von denen sonst besser niemand erfahren sollte, braucht es offene, ehrliche Kommunikation: Eine gegenseitige Aufklärung darüber, was man sich tatsächlich gegenseitig sagen, ins Ohr hauchen oder an den Kopf werfen oder „antun“, also wie man sich anfassen oder angehen darf, ohne dass sich jemand jedes Mal wieder unangenehm berührt davon fühlt oder sogar noch lange hinterher unter Schmerzen leidet.

Kein Mensch, vor allem keine lebensunerfahrenen Kinder können wissen, was erfüllende Liebe ist – nur weil sie fühlen können, was es bedeutet, andere Menschen zu lieben (ohne zu erwarten, dass die bereit sind, ihnen Liebe zurück zu geben) oder von anderen geliebt zu werden (ohne dass sie sie auf die gleiche Weise verrückt nach ihnen wären)-

Ohne dass beides – Geben und Nehmen – entweder im selben Augenblick zusammenkommt oder in einem gesunden Ausgleich bleibt, wird jede Liebe mit der Zeit vergehen: entweder zu anstrengend oder zur Gewohnheit, also so uninteressant-langweilig werden, dass Menschen aufhören, nach ihr zu suchen bzw. sich noch gegenseitig dazu in Versuchung führen zu wollen.

Dass es körperlich stärkeren oder geistig überlegenen, älteren oder zumindest lebenserfahreneren, (einfluss-)reicheren Menschen tatsächlich immer wieder gelingt, jüngere oder schwächere dazu verführen können, sie zu lieben, ohne dass sie dabei (Zeit-)Druck ausüben oder ihnen mehr bieten können als ihren Körper oder Geist und vielleicht eine jung gebliebene Seele, das glaube ich persönlich nicht.
Aber wer weiß – vielleicht fällt die Liebe ja doch völlig zufällig vom Himmel, ohne dass – wie ich glaube – natürliche, erdgebundene, körperliche Anziehungskräfte zwischen gleichstarken, aber unterschiedlich gepolten Menschen wirken müssen, damit Menschen (wie alle anderen Lebewesen) dauerhaft bereit sind, ihre Individualität aufzugeben und sich mit einer anderen Seele in einem anderen Körper zu verbinden?

 

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Dank für das Foto gebührt Disha Sheta (auf pexels.com)!

 

(Keine) Langeweile im Bett?

Wenn Menschen unterschiedlich viel Lust haben, sich anderen zu Liebe zu etwas aufraffen zu müssen, was sie freiwillig nicht tun würden (also sich vielleicht vor ihnen zum Affen zu machen und dafür zu schämen?) oder es nicht albern finden, sich gegenseitig dazu animieren zu müssen

Das Leben macht nicht nur Spaß, also Lust darauf. Weder wenn man es völlig frei – ohne Verbindlich- oder Abhängigkeiten von anderen – lebt, also tun und lassen kann, was man möchte, noch wenn man jederzeit Gesellschaft hat, mit der man gemeinsam Spaß haben könnte – weil Menschen dazu in der Lage sind, sich gegenseitig zum Lachen oder zumindest müden Lächeln zu bringen.

Das eigene Bett ist für viele Menschen nicht nur ein Ort zum Schlafen, sondern gleichzeitig ihr liebster Rückzugsort von den Anstrengungen des Alltags, in dem sie

  • auch stundenlang nachdenklich liegen und in Ruhe grübeln können, ohne ein Auge zu tun zu müssen, oder
  • Erholung und Trost bei sich selbst finden bzw. bei denen suchen, die das Bett mit ihnen teilen.

Für andere kann es der Ort sein, an den sie sich nur zurückziehen, den sie freiwillig nur so lange aufsuchen, bis sie wieder genug Kraft gesammelt haben, um – von einem langen Tag oder auch einer Krankheit erholt, aufgeladen mit neuer Lebensenergie – aufzustehen. Für sie gibt es keinen Grund, alleine schlaflos im Bett zu liegen, weil sie sich dort langweilen (oder auch wissen, dass zu langes Liegen oftmals nicht dazu dient, sich hinterher wacher zu fühlen, sondern eher lebensmüder macht)

Menschen, die auch gemeinsam nicht (mehr) genug Energie aufbringen können, sich gegenseitig dazu zu animieren, im Bett – also schon vor dem Aufstehen oder auch vorsorglich nach dem Hinlegen – aktiv zu werden, neigen selten dazu, länger als notwendig ein gemeinsames Bett zu teilen: um sich gegenseitig nicht bei dem zu stören, was sie gerne – mit Freude – unterschiedlich lange tun.
Denn irgendwann hört auch der Spaß für den oder die Letzte/n daran auf, neben Schlafenden liegen und sie beobachten zu können oder sich in Geduld zu üben, sie behutsam in dem Tempo aufzuwecken, das sie brauchen bzw. sich wünschen, weil es für sie das angenehmste ist.

Mir jedenfalls werden Liegepositionen schnell langweilig, ich muss aufstehen und mich frei bewegen können, um immer wieder etwas Neues zu finden, womit ich mich abwechslungsreich beschäftigen kann. Deshalb sehe ich – ohne dass mir jemand verspricht, dass es mir dann bestimmt nicht langweilig wird, weil es auch dort genug geben wird, was mir Spaß machen könnte – keinen Grund, länger als notwendig, d.h. länger als ich als Erholungsschlaf brauche, in einem Bett zu verbringen.

Das ist vermutlich auch gut so – für alle, die sich dort erholen wollen. Denn erholsam ist es für Menschen, die (noch) gar nicht zu irgendetwas animiert werden wollen, um schneller wach(er) zu werden, nie, Zeit in der Gesellschaft anderer verbringen zu müssen, die mehr (Lebens-)Energie bzw. Lust auf ein möglichst (nicht unnötig) aktives, abwechlungsreiches Leben, also Antriebskräfte, haben als sie.

Ich wünsche einen erholsamen Sonntag – allen, die vielleicht sogar noch im Bett liegen, weil sie sich gestern oder sechs Tage lang ununterbrochen so verausgabt haben, dass sie heute „einfach mal ihre Ruhe haben“ wollen. Allen anderen, die bereits gelernt haben, mit ihren Kräften so zu haushalten, dass sie morgens noch energiegeladen aufwachen, wünsche ich heute viel Spaß – bei allem, was sie tun oder auch bleiben lassen wollen! Denn nicht alles, was vielleicht Abwechslung in ein eintöniges Leben bringt, kann auf Dauer allen Beteiligten nachhaltig Freude bereiten: wenn es so viel (Lebens-)Energie frisst, also so kaputt macht, dass es keine regelmäßigen Trainings-, also Gewöhnungseffekte hervorrufen kann, wird niemand freiwillig oft genug Lust darauf haben, es zu praktizieren – und sich stattdessen vielleicht eingestehen müssen, dass er oder sie es damit übertrieben hat (oder als Ausrede einfallen lassen, dass es einfach langweilig geworden ist – weil es ja auch alle anderen so machen, es also auch gar nichts Besonderes ist).

Es mag ein schöner Gedanke sein, andere ganz einfach – vom Bett aus – glücklich machen, ihnen also etwas bieten zu können, was ihre Langeweile vertreibt oder ihr Leben bereichert, weil sie es lieben oder es ihnen das Gefühl vermittelt, geliebt zu werden. Ohne dass die aber bereits dieselben Glücksgefühle gegenüber diesem Ort empfinden, kann die Ernüchterung irgendwann groß sein, wenn man feststellt, dass man selbst immer auch Spaß daran bzw. Lust darauf haben muss, andere zum Lachen oder Lächeln bringen, also dazu verführen zu wollen, auch wenn denen nicht immer gleich zum Lachen oder Lächeln zumute ist. Jede kleinste Mimik kann – je nach aktuellem Gemütszustand bzw. Lust und Laune – „zu viel“ (Überwindungs-)Energie kosten; vor allem, wenn Menschen (noch) nicht wissen, darauf hoffen oder daran glauben können, dass sie hinterher dafür belohnt werden.

 

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Dank für das Foto gebührt Ketut Subiyanto (auf pexels.com)!