Die Zeit ist nicht immer wirklich reif …
… für etwas, was Du unbedingt haben willst
Aber jede/r muss seine oder ihre eigenen Erfahrungen machen, wann es sich lohnt, auf etwas Bestimmtes zu warten und wann es vielleicht wichtiger ist, frühzeitig so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln – damit man auch genug Vergleichsmöglichkeiten hat, ob es mit der Zeit (indem man es in regel- oder unregelmäßigen Abständen wiederholt) besser wird oder nicht.
Solange Du daran glaubst, dass etwas immer noch besser werden könnte, ist es wichtig, sich genug von dem zu bewahren, was sich – bevor andere es für sich beanspruchen und abernten oder verbrauchen – noch frei weiterentwickeln kann. Erst wenn irgendwann offensichtlich oder anders spürbar ist, dass es im verfaulten, vertrockneten, umgekippten oder abgestandenen Zustand nicht zu einer Delikatesse, sondern ungenießbar geworden ist, ist der perfekte Zeitpunkt zwar vorbei, aber man kann sich – da alles zyklisch wiederkehrt – wenigstens sicher sein, dass man es zukünftig nicht wieder so weit kommen lassen, sondern besser achtgeben wird.
Geduld lernt man nicht dadurch, dass man nie zu lange auf etwas wartet, was man doch irgendwann aufgeben muss, ohne dass es das entsprechende – erwartete oder erhoffte – Erfolgserlebnis hatte. Geduldiger und damit auch selbst reifer werden nur Menschen, die ausdauernd immer wieder Fehlschläge riskieren und scheinbar umsonst auf etwas warten, im Vertrauen darauf, dass das, was sie tun, Sinn macht, selbst wenn andere ihnen einreden wollen, dass sie entweder in „längst vergangenen Zeiten“ leben würden oder es für sie längst zu spät – der „richtige“ Zeitpunkt oder „die beste Zeit“ also lange vergangen – und damit vorbei ist.
In der Natur gibt es meiner Meinung nach viele Zyklen, die Menschenleben und ganze Generationen überdauern, die Menschen noch lange nicht durchschaut haben. Ich warte als Naturforscherin also auch gerne ab, was passiert, wenn ich nicht in sie eingreife, sondern einfach nur beobachte, zuhöre und/oder anders – auch intuitiv – Informationen über sie sammle und versuche, mein Bestes dafür zu geben, dass das, was ich beobachten möchte, auch erhalten bleibt.
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Dank für das Foto gebührt Mathias Csader!
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