Sich auf Kosten anderer (oder des eigenen Körpers) Späße erlauben, um Freude am Leben zu haben

… wird sich nur so lange auszahlen, bis die „Geschädigten“ es denen irgendwann auf dieselbe Weise zurückzahlen, die zu wenig darüber nachgedacht haben, was sie damit eigentlich anrichten

Viele Menschen wissen wenig darüber, wie, wann und/oder warum – in welchen Situationen – sie „echte“ bzw. auch nachhaltig und immer wieder wirkende Freude empfinden, sich also wirklich glücklich (und zufrieden) fühlen, oder wann sie es (sich) „nur“ schätzen können, weil ihr Körper von Glückshormonen überflutet wird und ihre bewusste Wahrnehmung dadurch einschränkt bzw. zumindest verändert ist. Glück ist ein Zustand innerer Zufriedenheit, der in den unterschiedlichsten Situationen aus der Erfahrung des eigenen Selbst – aus sich selbst heraus – entstehen kann (bzw. sogar muss, um unzufriedenen, unbefriedigten Gemütern überhaupt Glücksgefühle bescheren zu können).
Dazu ist nicht immer derselbe oder ein ähnlicher äußerer Spaßfaktor oder eine bestimmte – immer anregend oder beruhigend wirksame Umgebung – notwendig bzw. kann es gar nicht sein. – Denn mit der Zeit gewöhnen sich Menschen an alles, und ein Gewöhnungseffekt birgt entweder eine Suchtgefahr in sich (so dass ohne das oder die Suchtmittel irgendwann gar kein Spaß mehr möglich ist und die Lebensfreude abnimmt) oder verursacht Langeweile (die auch wenig mit Lebensfreude zu tun hat).

Menschen brauchen Spaß in ihrem bzw. am Leben. Nur mit Lebensfreude lässt sich all das Leid ertragen, das jeden Tag stattfindet, ohne dass wir viel daran ändern können.
Mir als Gesundheitsforscherin macht es wenig Spaß, spaßsüchtige Menschen auf die gesundheitliche Problematik – die Schädigung ihrer eigenen Gesundheit – hinzuweisen, die damit verbunden ist, dass sie möglichst viel Spaß haben wollen – als Entschädigung dafür, dass sie auch ein Leben führen, das ihnen wenig Spaß macht. Dauerhaft schwer geschädigt von den Dingen, die ihnen besonders viel Spaß machen, werden vor allem Menschen, die es sich außerdem zur Gewohnheit gemacht haben,

  • die Augen vor dem zu verschließen, was sie nicht sehen wollen, und nur auf das zu schauen, was ihnen gut gefällt oder Freude bereitet;
  • Menschen nicht zuzuhören bzw. keine Gespräche mit Menschen zu führen oder zu verfolgen, die ihnen unangenehme Wahrheiten erzählen könnten;
  • Situationen zu vermeiden, die ihnen keinen Spaß machen oder nicht versprechen, vergnüglich zu werden;

weil sie dann noch mehr unter ihren physischen – am eigenen Körper spür- und/oder messbaren – oder psychischen – „nur“ seelisch begründeten und durch Mitleid erfahrbaren – Schmerzen leiden könnten als sie es in ihrem spaßgesteuerten, spaßabhängigen Leben ohnehin schon tun.
Mir bereitet es wenig Freude, immer wieder die Spaßbremse für andere Menschen zu sein, weil ich das Leben und die Natur liebe, ohne dass ich erwarte, dass es bzw. sie nur dazu da ist, mir Spaß oder mich allein glücklich zu machen.

Ich mache es trotzdem. Denn nicht nur ich habe ein Recht, mein Leben so zu führen, wie ich es gerne möchte, so dass ich Freude daran habe: möglichst wenig auf Kosten anderer; aber auch ohne, dass ich für andere arbeiten muss, die sich ihr bequemes Leben, ihren Wohlstand mit der Zerstörung der Natur und Ausbeutung von Menschen, also mit modernen Kriegszügen „verdienen“.

Die wenigsten Menschen scheinen sich darüber im Klaren zu sein, wie sehr ihre eigene Lebensfreude davon abhängt, dass andere fühlende Wesen – Menschen, Tiere, Pflanzen, … – die in friedlichen, natürlichen Gemeinschaften zusammengelebt, sich arrangiert hatten, aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder –  wenn sie nicht rechtzeitig in der Hoffnung auf einen neuen Platz zum Leben flüchten konnten oder sich umsiedeln lassen wollten (weil sie wussten, dass es keine alternative Heimat für sie geben kann, in der sie sich ein neues Zuhause so gestalten könnten, wie sie es bräuchten, um dort glücklich leben zu können) dort ihr Leben lassen mussten.
Nich nur in fremden, angeblich „ärmeren“ Ländern pflastern Leichen nicht nur die Wege und Straßen, die dort – angeblich „zum Besten der Menschheit“ gebaut werden. Auch vor unserer eigenen Haustür kaufen oder erobern sich Menschen Land, um es willkürlich nur für ihre eigenen Zwecke zu nutzen, also so besetzt zu halten, dass alle, die auch dort leben wollen, sich „freiwillig“ den dort aufgestellten Regeln unterwerfen müssen, wenn sie noch ein bisschen Spaß an ihrem Leben haben möchten.

Irgendwann „muss“ auch mal Schluss mit lustig sein, zumindest für Menschen, die sich damit beschäftigen möchten, wie man sich die Freude am und vor allem im eigenen Leben ganz ohne Abhängigkeiten erhalten oder sie wiedergewinnen kann – indem man jeden Tag etwas dafür tut, sich ein bisschen freier von dem zu machen, was am Ende nicht nur allen Menschen jeden Spaß verderben kann.

P.s.: Sei Dir sicherheitshalber – Deiner eigenen körperlichen und geistigen Gesundheit und Deinem Seelenheil zuliebe – nie zu sicher, dass Du nie bereuen wirst, was Du Dir und Deinem Körper oder anderen Menschen bzw. der Natur gerade antust bzw. in Kauf nimmst, um Dir (einen) Spaß zu erlauben. Es gibt vieles, womit Du dafür sorgen kannst, dass Du Dich entweder herausgefordert oder erleichtert und freier oder sogar alles zugleich fühlst: indem Du öfters mal etwas sein lässt, von dem Du weißt, dass es ungesund für Dich oder schädlich für die Umwelt ist, und Dir eine gesündere Alternative dazu suchst und angewöhnst. Pass‘ aber auf, dass Du nicht süchtig danach wirst, Dich unabhängiger zu machen und Dein Leben einfacher zu gestalten! Erwarte vor allem nicht, dass andere Dich dafür loben, beglückwünschen, dass Du ihnen ihre eigenen Süchte, ihre Suche nach mehr Lebensfreude bzw. ihre Abhängigkeiten von toten Dingen oder lebenden „Objekten“ ihrer Begierde, seien es Menschen oder andere Arten von Lebewesen anderen , die sie – vermeintlich – glücklich machen können, bewusst machst.

 

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Dank für das Foto gebührt denen, die es mir ermöglicht haben, es letztes Wochenende selbst zu machen, als ich bei einer Fahrradfahrt durch den Wald zufällig daran vorbeigekommen bin (und die mithelfen, dass es zukünftig ein paar Fahrradwege weniger geben wird, die ich vielleicht gerne irgendwann noch einmal genutzt hätte).

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