Survival of the emotionally fittest (im Laufe der Zeit und Evolution)

Du kannst nur zukunftsfähig bleiben, wenn Du – ökologisch – mit den Launen der Natur leben kannst, also nicht vor Angst krank wirst und (aus-)stirbst, wenn Du unvorbereitet mit ihnen konfrontiert wirst (weil Du zuerst ökonomisch denkst)

Die gängige Evolutionstheorie und natürliche Selektion, die von VertreterInnen des intelligent design angezweifelt wird, macht nur Sinn, wenn man nicht in intellektueller oder körperlicher Stärke oder Schönheits- und Machtidealen denkt, sondern in Kreativität, Andersartigkeit und neuen Möglichkeiten, Flexibilität, Ausdauer, Mut und Gelassenheit oder Genügsamkeit bzw. Unabhängigkeit von Ressourcen, die andere – Stärkere – zum Überleben brauchen, vor allem in Not- oder anderen Krisenzeiten.
Alle großen und zu komplexen oder komplizierten, körperlich oder geistig bewegungsstarren oder –faulen Organismen, die viel Energie zum Überleben brauchen oder (ungenutzt) verschwenden, bleiben zuerst auf der Strecke, wenn ihre lebensnotwendigen Ressourcen knapp werden.
Fitness zeigt sich nicht nur auf körperlicher Ebene oder in geistiger Stärke, Scharfsinnigkeit und Selbstbewusstsein, sondern auch in seelischer Gelassenheit:

  • im Vertrauen, dass alles – im Innen wie im Außen – gut ist, wie es ist, bzw. einen Sinn hat, wenn es sich gerade überhaupt nicht gut anfühlt oder einmal angefühlt hat;
  • in der Freude, auch alleine gegen jede Vernunft oder das, was andere empfehlen oder vormachen, zu handeln, z.B. gegen den Strom zu schwimmen, wenn alle anderen sich von ihm Mitreißen lassen, oder
  • dem Leichtmut, Dinge sein lassen zu können, die in der Vergangenheit vernünftig erschienen (und z.B. auch von einem – von finanzstarken Großindustriellen über lange Zeit geplanten –  gesellschaftspolitischen Great Reset oder einer mit eigenen finanziellen Mitteln vorangetriebenen industriellen Revolution der Natur bzw. anderen Menschen oder Lebewesen, die dabei ihre Lebensräume verlieren, zuliebe wieder abzulassen).

Wenn es plötzlich ums eigene Überleben geht (weil man alle Warnzeichen – inneren oder äußerlich sicht- oder hörbaren – ignoriert und sich womöglich selbst in Lebensgefahr gebracht hat), nutzt es wenig,

  • erst lange – zeit- und energieaufwendig – überlegen zu müssen, was man tun könnte, um – nach ökonomischen Gesichtspunkten – gut auf das vorbereitet zu sein, was kommt,
  • einfach dasselbe so weiter zu machen wie bisher oder
  • auf Rettung durch andere zu hoffen.

Viel wichtiger kann sein, vor allem wenn es um die Erhaltung der eigenen Art geht,

  • intuitiv zu wissen, das heißt auf un(ter)bewusst gespeicherten Informationen – Lebenserfahrungen – zugreifen zu können, die die eigenen Vorfahren bzw. Vorgängergenerationen gesammelt und überliefert haben (in Form von Genen oder epigenetisch, auf vielfältigen anderen Wegen), oder
  • im Laufe des eigenen Lebens bewusst – selbstverantwortlich oder zugleich mit Hilfe, durch Beobachtung und Nutzung der Erfahrung anderer – gelernt und verstanden zu haben,

wie man selbstständig (über-)leben und sich innerhalb von Lebensgemeinschaften auch noch erfolgreich fortpflanzen kann.

Evolutions- also immer wieder zukunftsfähig sind meiner Meinung nach nur Lebewesen, die nicht einfach nur gut an die bestehenden Lebensbedingungen angepasst sind, sondern mit – auch plötzlichen – Veränderungen und/oder Verlusten der gewohnten Bedingungen umgehen, sie also entweder gelassen hinnehmen können oder neu zu nutzen, sich also in allen neuen Lebenslagen zu helfen wissen – weil sie keine zu einseitige, spezielle, spezialisierte Überlebensstrategie haben, sondern immer auch mindestens einen Plan B (oder rechtzeitig vor dem eigenen Tod ausreichend gesunde Nachkommen).

Das Universum, das große Ganze, das alle Lebewesen gemeinsam bilden und das nur in seiner Ganzheit zu funktionieren scheint – so sieht es für mich aus – in regelmäßigen Abständen für ausgleichende Gerechtigkeit zu sorgen – wenn sich eine Art von Organismen zu lange zu unökologisch verhalten, sich übernommen – über die ihr von Natur aus zustehenden Verhältnisse gelebt –  und andere Arten oder ArtgenossInnen nicht respektiert, sondern unterdrückt und dadurch ausgebeutet oder missbraucht hat. Dadurch bekommen natürliche Mutationen – „Unarten“ oder anfänglich vielleicht nutzlos erscheinende „Abarten“ – eine Chance bekommen, als neue Arten zu überleben.

Die Intelligenz der Natur zeigt sich darin, dass es auf zumindest auf geistiger, über das individuell materiell-vergängliche hinausgehenden – Ebene nichts völlig Nutzloses, also auch keine unerklärlichen Phänomene gibt: Alles hinterlässt Spuren, also Informationen, die Lebewesen sich zunutze machen können, wenn sie aufgrund ihres individuellen Bewusstseins (oder einer zufällig sinnvollen körperlichen „Missbildung“ bzw. Mutation) nicht nur auf seelischer Ebene dazu in der Lage sind, darauf zuzugreifen. Die Frage, auf die die Evolution im Laufe der Zeit die Antwort liefern wird, ist immer nur, was genau sie daraus machen wird, weil es die beste Idee (oder sie die „fitteste“, „bestangepasste“ Mutante) war, die sich durchsetzen konnte.

Die Natur bleibt spannend! Ich hoffe, ich darf noch lange beobachten, wohin unsere Evolution-, also Entwicklungsfähigkeit, den „modernen Menschen“ bringen wird – vor allem im Hinblick auf den (bio-)technologischen Fortschrittsglauben, das fehlende biologische Wissen und die Naturferne vieler.
Menschen, die heute noch der Meinung sind, dass ein/e VersagerIn im Leben oder EnergieverschwenderIn ist, wer nicht generell so früh wie möglich ins Handeln kommt und das immer auch erfolgreich – im Idealfall termingerecht – zu Ende bringt, was einmal angefangen wurde (oder zu sentimental gegenüber „alternativloser“ Naturzerstörung, Tierquälerei oder sogar Missbrauch von Menschen als Versuchskaninchen für neuartige „Verfahren“ in diversen Bereichen – angeblich zum Nutzen der Menschheit – ist), dürf(t)en sich heute eigentlich nicht mehr darüber wundern, wenn sie am Ende auch selbst fertig sind.

P.s.: Es ist im Grunde bezeichnend, dass vor allem zu einseitig – rational oder emotional – denkende Menschen (ohne emotionale Intelligenz, also Einfühlungsvermögen in andere, die sich von ihrer Intuition, nicht von ihrem Verstand oder ihren Hormonen bzw. körperlichen Bedürfnissen ihrem leiten lassen) sich nicht vorstellen können, dass sich alles in der schöpferischen Natur weder völlig irrational noch „nur zufällig“ so entwickelt, dass sie es verstehen könn(t)en. Die Natur ist ein Wunderwerk der Geschenke, die nicht aus dem Nichts heraus entstehen können, sondern bestimmte Voraussetzungen brauchen, und die andere mutwillig, willkürlich mit voller Absicht oder aus Unachtsamkeit zerstören können, selbst wenn sie es nicht böse meinen – solange sie nicht verstanden haben, wofür sie aus evolutionärer Sicht da sind bzw. waren.

P.p.s.: Wo nur ein einzelner, gut durchdachter oder vorbereiter (Überlebens-)Wille ist, kann die Evolution schneller enden als in einer Gemeinschaft, die nur den gemeinsamen Wunsch hat, so zu leben, dass alle damit glücklich sind und in Frieden mit sich selbst und den anderen leben können, ohne aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen vom Leben immer wieder – wie wilde Stiere – gegeneinander kämpfen zu müssen. Die Möglichkeiten der natürlichen Schwarmintelligenz sorgen dafür, dass einzelne Lebewesen, die sich ihr gegenseitiges (Selbst-)Vertrauen schenken, (auch wenn ihnen „nur“ keine andere Wahl bleibt) sich auch ohne vorher ausgewählte AnführerInnen oder anderen OrdnungshüterInnen zu „höheren Strukturen“ – Strukturen, die in der Summe (vielleicht weil die Sonne etwas mehr für sie scheint) mehr Energie freisetzen oder Kraft geben als jede/r einzelne investiert hat – organisieren können, um ihre (Lebens-)Ziele zu erreichen.

 

 

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Dank für das Foto gebührt Hulki Okan Tabak (auf Unsplash)!

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