Erlebnisse oder Eindrücke und bewusste oder professionelle Einflussnahme auf das Leben anderer

Wenn Menschen glauben, was sie sehen oder hören, ohne zu wissen, warum (oder ohne daran zu denken, dass andere damit eine Absicht verfolgen, ihnen etwas besonders deutlich zu sagen oder zu zeigen)

Wir Menschen funktionieren – genau wie die anderen Lebewesen dieser Erde (und vermutlich auch im Rest des Universums) – im Grunde alle gleich: Wir reagieren auf Reize, die unsere Sinnesorgane erreichen. Der eine mehr, die andere weniger – je nach individueller, körperlicher Voraussetzung oder und dem geistigen Bewusstsein für die eigene Wahrnehmung oder die – körperliche, geistige oder seelische – Manipulation durch andere Menschen, die beeindrucken oder Einfluss ausüben (wollen).
Menschen müssen – wenn sie überleben wollen – wissen, wie andere, deren Hilfe sie vielleicht einmal brauchen, auf sie – ihr Auftreten oder ihre Anliegen – reagieren. Vor allem müssen sie wissen, wie sie – falls sie Hilfe benötigen, die ihnen verweigert wird – doch noch bekommen, was sie brauchen: durch Überzeugungsarbeit bzw. Betteln oder einfach – wenn sie darin keine Erfolgschancen sehen – bei anderen Menschen.
Auch wenn ich denke, dass die meisten Menschen wissen, wie sie ihre Ziele (nicht) erreichen können, vermute ich, dass den wenigsten bewusst ist, wie manipulativ sie sich verhalten, wenn sie

  • z.B. in Rätseln oder Gleichnissen sprechen bzw. um den heißen Brei herumreden – vielleicht weil sie in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen damit gemacht haben, Klartext zu reden, also deutlich, ehrlich die Wahrheit zu sagen – und
  • sie sich selbst mit Worten bzw. Bitten zurückhalten (um Mitgefühl bzw. Respekt zu erwecken) oder
  • anderen ein schlechtes Gefühl – wie Ehrfurcht, die eine Angst bzw. Unterdrückungsform darstellt – damit vermitteln, dass sie sich besser, größer, schöner als sie darstellen (wollen).

Oft sind nicht die auf ungeübte Augen oder ängstliche Gemüter gefährlich-wirkenden, aufbrausenden Charaktere die größten Kontrollfreaks, die versuchen, andere mit mit Macht dazu zu bringen zu tun, was sie wollen – zumindest wenn sie so schlau sind zu wissen, dass Gewalt immer auch Gegengewalt hervorruft. Es sind meiner Beobachtung nach eher die ruhigen, unauffällig und rücksichtsvoll wirkenden, die ihre Strategien – ihre (manipulative) Kunst, mit der sie anderen schmeicheln oder sie beeindrucken wollen – ausarbeiten und auf ihre Chancen warten.
„Dank“ unseres Gehirns, also unserer geistigen Intelligenz und unseres Sprachvermögens sind Menschen dazu in der Lage, Erkenntnisse über sich selbst und andere zu gewinnen, die sie verschweigen oder an andere weitergeben können – je nachdem, ob sie sie aufklären, also ihnen ihr Wissen weitergeben oder es stattdessen selbst anwenden und damit – bewusst oder „ohne böse Absicht“ – Einfluss auf sie nehmen wollen.

Ich persönlich halte es für gefährlich, Menschen in Richtungen lenken zu wollen, die man selbst für erstrebenswert hält – ohne sie ehrlich darüber aufzuklären, warum sie das auch für sie sein könnten, bzw. ohne sie zu fragen, ob sie überhaupt von anderen Menschen angeleitet werden wollen.
Erwachsene Menschen sind von Natur aus daran gewöhnt, sich erst von etwas oder jemandem beeindrucken lassen zu müssen, bevor sie in all Vielfalt des Lebens – der ArtgenossInnen, Mitlebewesen und Dinge – überhaupt noch Begeisterung für etwas oder Interesse an anderen entwickeln können. Sie sind nicht mehr wie kleine Kinder neugierig auf alles, sondern haben vielfach festgestellt, dass nicht alles, was anfangs aufregend oder besonders schön erscheint, lange hält, was es versprochen hat (oder Menschen ihre Treueschwüre immer ernst meinen). Daher beherrscht Werbung bzw. Propaganda eigener Vorzüge die Menschenwelt genau wie den Rest der Natur: Es geht schließlich um Erfolgserlebnisse im Leben sowie die eigene Fortpflanzung bzw. Weitergabe des angeeigneten Wissens oder Könnens an jüngere Generationen.

Nur Menschen könn(t)en allerdings hinterfragen, warum sie eigentlich

  • schön finden, was sie als schön wahrnehmen;
  • mögen, was ihnen ein gutes Gefühl verschafft;
  • beeindruckend finden, was andere ihnen vorspielen;
  • Einfluss auf das nehmen wollen, was andere tun, und damit vielleicht selbst
  • Eindruck schinden möchten (statt zufrieden mit sich selbst und den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten zu sein und sie anderen einfach anzubieten).

In der heutigen Angebotsvielfalt müssen Menschen abgestumpft sein, – strenge Auswahlkriterien, vielleicht Schönheitsideale, haben – um sich überhaupt noch zurechtzufinden bzw. Entscheidungen für sich treffen zu können. Oder sie müssen mit ihrem Herzen sehen (können), das sich schwerer täuschen lässt und mit weniger zufrieden gibt als ihre Augen, ihr Bauch oder ihr Gehirn.
Dass das wenige tun, viele Menschen also nicht allein durch ihre innere Zufriedenheit reich werden (wollen), lässt sich unschwer daran erkennen, dass „InfluencerIn“ ein anerkannter Beruf bzw. sogar Berufswunsch von Kindern ist, dem sie nachgehen könnten, weil andere, die von dieser Arbeit profitieren, sie dafür bezahlen.
Es ist mein Eindruck, dass sie damit in Zukunft immer weniger Menschen so beeinflussen können, wie sie es sich heute vorstellen.
Aber vielleicht erlebe ich noch mein blaues Wunder, weil ich mich in der natürlichen Evolution (des Menschen) getäuscht habe und wir zukünftig von UnternehmerInnen beherrscht werden, die nicht nur genau wissen, was sie selbst wollen, sondern auch, wie sie es bekommen (ohne darum bitten zu müssen).

 

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Dank für das Foto gebührt Birmingham Museums Trust (auf Unsplash)!

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