Moderner Ablasshandel

Wenn mächtige Staats- und Kirchenoberhäupter gemeinsam mit ihren BeraterInnen und GeldgeberInnen eine Glaubensgemeinschaft bilden und gutgläubige, hilfsbereite Menschen mit Hilfe ihrer Bildungsinstitutionen dabei ausbeuten

Je näher ich mir als Natur- und Lebenswissenschaftlerin unsere „moderne“ Welt betrachte, – die Menschen um mich herum, ihr Umgang miteinander, ihre Sorgen und Nöte oder Überzeugungen – desto mehr fühle ich mich wie im tiefsten Mittelalter. Ich weiß, dass Menschen zum vernünftigen Denken fähig sind; aber ganz offensichtlich haben sehr viele im Laufe ihres Lebens nicht darüber gelernt – weder über sich selbst und ihre eigenen Fähigkeiten, noch über die Funktionsweise anderer Gehirne, außer ihrem eigenen.
Viele lassen sich folgsam von anderen durch den Tag oder ihr ganzes Leben lenken, die ihnen BelohnungenSozialleistungen, eine Versorgung bei Krankheit oder im Alter – dafür versprechen, damit werben, sie damit verlocken, genau das zu tun. Als asozial oder unsolidarisch, als böser Mensch gilt, wer lieber ein selbstständiges, selbstverantwortliches, freies Leben führen möchte und sich weigert, in Kirchen- und Staatskassen einzuzahlen, die damit Eroberungskriege führen, die Natur zerstören und Technologien vorantreiben, die die Menschen nach ihren Vorstellungen verändern – transhuman, noch leichter elektronisch steuerbar – machen sollen. Als unmenschlich gelten heute Menschen, die ihre eigene Individualität leben und ihre Möglichkeiten frei wählen und nutzen und die Auswahl nicht im Sinne globaler Ziele von Staats- und Kirchenoberhäupter einschränken lassen möchten.
Ein schlechtes Gewissen wird – wie im tiefsten Mittelalter – all denen gemacht, die es wagen, die gängigen Lehren und Wissenschaften zu hinterfragen.

Ich selbst habe irgendwann angefangen, mich über Widersprüche zwischen dem zu wundern, was mir mein eigener Körper sagt und andere Menschen vermitteln und dem, was angeblich – laut Lehrbüchern – sein soll(te). Ich habe mein komplettes Biologie-Studium hinterfragt als mir bewusst geworden ist, welche finanziellen Interessen dahinter stehen, Lernwilligen ein bestimmtes Menschen- und Naturbild zu vermitteln.
Dank einer völlig irrsinnigen Coronapolitik und dem Schweigen der Medien über Widersprüchlichkeiten, also fehlender Aufklärung über die tatsächliche Gefahr, die von

  • Coronaviren,
  • Mund-Nasen-Masken,
  • regelmäßigen invasiven Tests (die nur in Ausnahmesituationen angewandt werden sollten) oder
  • neuartigen Impfstoffen,

ausgeht, ist mir mittlerweile bewusst geworden, dass Menschen, die nicht genug Selbstbewusstsein und -vertrauen gelernt haben, um selbst immer kritisch denken und hinterfragen zu können, was andere ihnen als „Tatsache“ weismachen wollen, im Grunde bereit sind, alles zu glauben – selbst wenn sie sich darüber wundern oder sich alles in ihnen dagegen sträubt, sie aber keine schriftlichen Gegenbeweise, also andere Quellen als ihr Gefühl oder ihren eigenen Glaube, ihre innersten Überzeugungen, die sie aufgrund ihrer Lebenserfahrungen haben, anführen können.

Ich weiß nicht, ob es Teil eines evolutiven Lernprozesses ist, einer Bewusstwerdung, dass nur wir selbst uns immer der oder die Nächste sein werden und wir andere nur so lieben können wie uns selbst? Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass er natürlich (göttlich?) gesteuert ist, also Naturgesetzen folgt, ohne dass wir Menschen es verhindern könnten – solange nicht einer Mehrheit von Menschen, denen andere vertrauen, bewusst wird, was sie tut bzw. noch nicht dagegen tut, sich steuern zu lassen – statt das zu tun, was wirklich in ihrer Natur liegt:

  • Jeden Tag freiwillig aufstehen;
  • das gerne tun, was zum eigenen Überleben notwendig ist, und
  • etwas Schönes dabei erleben bzw. Neues für das eigene Leben lernen wollen.

Sich unnötig viel dabei zu quälen, vor allem aus Mitleid für andere, – oder um hohe, ehrgeizige Ziele damit zu erreichen – ist meiner Meinung nach nicht nur unnatürlich, sondern krankhaft.
Es ist die Folge menschlicher Erziehungsmaßnahmen, von denen vor allem kleinherzige – ängstliche – und dadurch auf Sicherheit bedachte, kontroll- oder herrschsüchtige Menschen profitieren, sobald andere Menschen, denen sie ein schlechtes Gewissen machen (können) bereit sind, sich für sie zu quälen bzw. sich schuldig zu fühlen, wenn sie es nicht tun.

Menschen,die

  • nicht den Mut haben, mehr auf sich selbst zu vertrauen als auf ihre Vorgängergenerationen, auf LehrerInnen, auf PolitikerInnen, ÄrztInnen, JournalistInnen, AnwältInnen oder viele andere ExpertInnen;
  • freiwillig all das glauben und gutgläubig weiterführen, was ihnen von anderen hinterlassen wurde oder was andere ihnen als wissenschaftlich oder staatlich geprüft verkaufen und weismachen wollen, ohne es selbst immer wieder zu überdenken,

werden sich schwer aus einer kindlich-naiven Unmündigkeit, der Angst, selbst Verantwortung für das eigene Leben (und das, was sie damit verursachen, dass sie nicht über das nachdenken wollen, was sie damit vielleicht jeden Tag unwissentlich verursachen) übernehmen zu müssen, befreien können.

Ich denke nicht, dass irgendeine Schule – sei es eine staatliche, kirchliche oder von Privatinteressen geleitete – Menschen das beibringen kann, was sie für ihr Leben wirklich brauchen, vor allem wenn dort immer nur das gelehrt wird, was aus den SchülerInnen in der Zukunft auch folgsame VertreterInnen – MultiplikatorInnen – dieser Lehren macht, die dafür sorgen (sollen), dass eine möglichst große Menge anderer Menschen (die „das Beste“ für ihre Kinder oder zukünftige Generationen wollen) dieselbe Schule aufsuchen wollen.

Solange Kinder nicht wieder von ihren Eltern und als Mitglieder ihrer Gemeinschaften groß gezogen werden und sich so frei wie möglich entwickeln dürfen statt dass sie von fremden – staatstreuen oder andersgläubigen – Menschen erzogen werden, werden sie aus Solidaritätsbewusstsein oder Angst, aus ihrer Solidargemeinschaft ausgestoßen zu werden, wie gehorsame Hunde wohl kaum dagegen aufstehen und die Hand beißen, die sie füttert.
Der Mensch lebt zwar nicht vom Brot allein; aber solange ein umfassendes Unterhaltungsprogramm dazu geliefert wird, geben sich immer noch sehr viele Menschen damit zufrieden, in ihrem Leben mit Geld abgespeist zu werden und dafür auch noch freiwillig – mit ihrer Arbeitskraft und oft auch ihrer Gesundheit – zu bezahlen, ohne dass sie einen Sinn für sich darin erkennen können.
Ich denke, solange Menschen versuchen, den Sinn ihres Lebens darin zu finden, für erfolgreiche Menschen zu arbeiten, die bereits Macht und Geld besitzen (und ihnen Angst damit machen, was passiert, wenn sie es nicht tun), haben sie den Sinn unseres menschlichen Lebens nicht verstanden:

  • denen zu dienen, die tatsächlich Hilfe brauchen;
  • uns nicht schämen zu müssen für unsere Herkunft; und
  • uns nicht schuldig zu fühlen für unsere natürlichen Bedürfnisse – nach Freiheit und Verbundenheit, also Sicherheiten.

Perversitäten entstehen meiner Meinung nach dadurch, dass Menschen versuchen zu unterdrücken, wer sie g sind.
Unter Schmerzen und an Krankheiten leiden meiner Erfahrung nach vor allem Menschen, die nicht als freie Menschen mit einem freien Willen leben können, – den sie nur aus echter Liebe zu anderen Menschen, aus tiefem Respekt vor ihnen, freiwillig zu beugen bereit sind – sondern mit einem ängstlich-demütig (vor anderen Menschen) gebeugten, der ihnen suggeriert, dass sie sonst etwas Lebenswichtiges verlieren könnten, oder mehr dafür zahlen müssten als sie geben könnten.

Ich frage mich, ob die reichsten und mächtigsten Menschen der Welt vielleicht denken, sie müssten anderen Menschen einfach nur immer wieder ihr Geld (und Arbeitsplätze) anbieten, um damit ihre Sünden – Verbrechen an der Menschlichkeit und Ausbeutung der Natur – reinzuwaschen und würden dadurch dafür belohnt werden, dass sie dabei immer noch reicher und mächtiger werden?
Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn ihnen genau das in den Schulen gelehrt bzw. schmerzhaft eingetrichtert wurde, die sie besucht haben.

P.s.: Besonders empfindsame Seelen, denen ihre eigene Stärke nicht bewusst ist, neigen sowohl dazu, auf SchmeichlerInnen hereinzufallen, die niemals bieten können oder wollen, was sie versprechen, als auch ihre eigene Macht über andere auszuspielen, ohne dass sie sich ihrer „Schuld“ bewusst sind. Menschen, die denken, dass andere ihnen ewig dankbar sein „müssten“, weil sie ihnen „freiwillig“ etwas gegeben haben, was sie selbst übrig hatten, können damit „Schuld“ auf sich laden, dass sie andere von sich und ihrer angeblichen Großherzigkeit, ihrem Großmut, abhängig machen, während sie ihnen dabei ihre freie Entscheidungskraft, die auf echtem Mut beruht, absprechen wollen. Solange Menschen anderen ihre Schulden nicht freiwillig erlassen oder ihnen vergeben, was sie ihnen – vielleicht – bewusst oder unbewusst angetan haben, wird der menschengemachte, unnatürliche Ablasshandel weiter wie bisher florieren. – Weil seit Menschengedenken immer nur ein paar, denen zu wenige glauben, und noch nicht alle Menschen wirklich selbstständig, im Einklang mit ihren Gefühlen, denken können.

 

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Dank für das Foto gebührt Sharon McCutcheon (auf Unsplash)!

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