Spielst Du freiwillig den Sündenbock oder die blöde Ziege für andere?
Oder hast Du Dir nur Hörner aufsetzen lassen, ohne es zu bemerken?
Menschen, die sich schon früh in ihrem Leben schuldig dafür gefühlt haben, dass sie geboren wurden – weil ihre Eltern sehr unter der Verantwortung für sie gelitten und es nicht geschafft haben, ihnen zu erklären, dass Kinder vielleicht „Geschenke Gottes“ sind, aber – vor allem in einer kinderfeindlichen Gesellschaft, in der Kinder eher als störend empfunden werden, wenn sie sich nicht ordentlich verhalten können – Herausforderungen mit sich bringen, die sich Menschen mit einem natürlichen Kinderwunsch vermutlich nie erwartet hätten.
Kinder können verstehen, was man ihnen verständlich macht.
Aber Kinder basteln sich auch Fantasiewelten in ihren Köpfen zusammen, um sich selbst eine Welt zu erklären, in der sie sich gar nicht erwünscht fühlen:
- Sie leben vielleicht an einem falschen Ort, dem sie als WeltenbummlerIn, Handelsreisende/r oder sonstige/r Abenteurer möglichst oft oder immer wieder entfliehen wollen, um irgendwann einen Besseren – den perfekten für sie selbst – zu finden;
- sie wurden natürlich zum falschen Zeitpunkt auf einem falschen Planeten geboren, den sie wenigstens – als HistorikerIn – geschichtlich verstehen wollen oder z.B. – als RaumfahrerIn oder ForscherIn – in ein neues Zeitalter überführen wollen.
- Andere finden sich einfach mit ihrer Situation ab und versuchen, das Beste daraus zu machen, dass andere unter ihrem Dasein leiden.
Sie suchen ihr Heil in Drogen, mit denen sie ihre Fantasiewelten noch bunter machen können, während sie den Bezug zur Realität immer nur mehr verlieren bzw. es sich selbst – durch körperliche und psychische Abhängigkeiten – noch schwerer machen, jemals ein echtes, selbstständiges Leben als freier Mensch führen zu können. - Viele suchen sich, um sich selbst zu trösten und anderen, geschundenen Kreaturen, die ihnen hilfsbedürftig erscheinen, zu helfen, menschliche oder tierische BegleiterInnen, von denen sie sich in ihrer Einsamkeit verstanden fühlen, deren Bedürfnisse sie allerdings häufig genauso missdeuten wie ihre eigenen (falls sie es sich zur Gewohnheit gemacht haben, sie zu unterdrücken – weil ihnen Menschen, die sie lieben oder geliebt haben, sonst noch mehr das Gefühl geben oder gegeben haben, Schuld daran zu sein, dass sie mit ihnen fühlen, also vielleicht weinen oder schreien „müssen“.
Falls Du Dich also irgendwo wiedererkennst, sei Dir sicher: Niemand muss wegen Dir weinen oder schreien, wenn er oder sie es nicht will. Und niemand wird es irgendwann noch ehrlich tun, also nur schauspielern können, wenn Du Dich zeitlebens wie ein bockiges Tier verhältst.
So dumm sind mitfühlende Menschen, die sich und ihre Emotionen nicht nur gut kennen, sondern auch befürchten, dass sie in Deiner Nähe hochkochen könnten, bestimmt nicht: dass sie nicht wüssten, wann es besser für sie ist, sich emotional von Dir zu distanzieren.
Glücklich kann sich schätzen, wer irgendwann einsieht, wie dumm es ist zu glauben, man selbst sei am Leben oder Schicksal anderer Menschen Schuld, während man nicht einmal die Verantwortung das eigene alleine tragen oder Hilfe dabei finden kann, es zu bewältigen (und zeitlebens versucht, die Schuld dafür anderen in die Schuhe zu schieben statt wirklich das Beste aus dem zu machen, was einem Menschen (die nicht so dumm waren zu glauben, sie würden ihren Kindern nie dieselben Schuldgefühle machen wie ihre Eltern bzw. erfolgreich ausreden können) einfach, weil sie es (oder ungeschützten Sex) wollten, geschenkt haben – zur möglichst freien Verfügung bzw. Entwicklung in einer Welt voller Menschen mit Schuldkomplexen, die sich gehörnte Wesen erschaffen haben, um sich unschuldig zu fühlen.
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Dank für das Foto gebührt Sharon Carr (auf Unsplash)!
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