Wer oder was gibt Dir Sicherheit im Leben? Oder misstraust Du womöglich allem und jedem/jeder?
Und was hast Du in Deinem Leben anderen schon versprochen, ohne es in Deinen eigenen Händen zu haben (so dass andere Dich vielleicht für eine/n notorische/n LügnerIn halten)?
Menschen, vor allem Menschen, die in trügerisch sicheren Zeiten in einer von unsicheren Zeiten traumatisierten Gesellschaft (in der Menschen sich mit falschen Sicherheitsversprechungen Hoffnung auf bessere Zeiten machen) aufwachsen, lieben es, sich und das, was sie lieben, zu versichern – bevor sie sich darauf verlassen, dass sie selbst oder alle Dinge, die ihnen sonst wichtig sind, auch sicher sind.
- Wenn Dir bisher niemand erklärt hat, wie unsicher alles im Leben ist, sich also von einem Tag auf den anderen komplett ändern kann und Du vor allem kritisch gegenüber dem, was Du siehst und hörst, bleiben sowie Techniken lernen solltest, wie Du selbstsicher werden und Vertrauenswürdigkeit anderer, denen Du glauben möchtest, oder von Dingen, die für Dich verlässlich funktionieren oder da sein müssen, prüfen kannst;
- wenn Du Versprechungen glaubst, die Menschen machen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten bzw. verkaufen, die sie selbst gar nicht entworfen oder hergestellt haben und deren echten Wert – deren Vor- und Nachteile oder sogar Risiken – sie gar nicht kennen (oder genau wissen wollen, weil sie die dann nicht mehr guten Gewissens verkaufen könnten);
- wenn Du im Grunde gar nicht weißt, auf wen oder was Du Dich verlassen kannst,
dann kannst Du Dir sicher sein, dass Du ein mehr oder weniger großes Vertrauensproblem hast – entweder weil Du Dich und Deinen Körper, Deine geistigen Fähigkeiten und seelischen Bedürfnisse nicht kennst, Dir aus Vertrauensseligkeit einen Beruf gesucht hast, der sich mit der Zeit als ein betrügerischer herausgestellt hat (weil er damit Gewinne erzielt, dass Menschen Dir oder Produkten vertrauen, die ihnen nicht die Sicherheiten geben können, die versprochen werden) oder weil Du vielleicht schon früh in Deinem Leben enttäuscht wurdest von Menschen, denen Du Dein Vertrauen geschenkt hattest.
Alles zusammen macht Dich zu einem sehr unsicheren Menschen mit genauso wenig Selbstvertrauen wie (Ur-)Vertrauen in andere Menschen.
Menschen, die sich Enttäuschungen ersparen wollen, sollten sich nie blind, ohne genaue Prüfung, auf das verlassen, was andere – die vielleicht selbst gar keine Selbstsicherheit haben oder echte Sicherheiten bieten können – ihnen versprechen.
Also erspare es besser auch anderen (oder sogar Dir selbst), auf Deine eigenen Halbwahrheiten oder sogar Lügen hereinzufallen, die Du vielleicht verbreitest, weil Du Dich selbst nicht umfassend informiert hast, also denkst, die Quellen, aus denen Du Informationen schöpfst, seien sichere.
Aber bedenke auch: Menschen, die Dir wirklich etwas bedeuten und mit denen Du vielleicht Dein Leben verbringen möchtest, könnte es verunsichern, wenn Du ihnen nicht vertraust, also hinter ihnen her spionierst, obwohl sie Dir versichern, dass Du ihnen bzw. dem, was sie Dir sagen, vertrauen kannst.
Mit der Zeit wirst Du – wenn Du nicht nur gelernt hast, Dir Menschen und Dinge genauer zu betrachten, sondern auch herausgefunden hast, was Dich selbst verunsichert und woher es kommt, so dass Du Dir selbst wieder sicherer wirst – wissen, wo und mit wem oder was Du Dich wirklich sicher fühlen kannst, zumindest für den Augenblick und solange Du das Gefühl hast, ihn, sie oder es auch wenigstens teilweise selbst in der Hand zu haben.
Ich wünsche Dir einen guten Start in ein Wochenende, das Dir vielleicht Gelegenheit bietet, Dich und die Informationen, die Du nutzt, um andere und Dinge zu beurteilen, ganz neu abzusichern.
P.s.: Willst Du etwas mehr Selbstsicherheit gewinnen, weil Du hin und wieder an Dir selbst und den Reaktionen anderer auf Dich und Dein Verhalten zweifelst? Dann such‘ Dir ehrliches Feedback! Suche es aber nicht bei „guten“ FreundInnen, die aus langjähriger Erfahrung genau wissen, was sie Dir sagen „dürfen“ und was nicht, um Dich nicht zu verunsichern, und die vielleicht selbst Angst haben (müssen), dann Dein Vertrauen und Deine Loyalität verlieren, wenn sie Dir ehrlich ihre Meinung sagen. Und suche es auch nicht bei Menschen, die ihr Geld damit verdienen, andere Menschen in Sicherheit zu wiegen statt ihre Fragen wirklich wahrheitsgetreu zu beantworten. Ich hoffe, Dir fallen noch andere sichere Anlaufstellen ein!
P.p.s.: Fühlst Du Dich eigentlich in Deinen eigenen vier Wänden sicher, wenn Du weißt, dass Du von den HerstellerInnen all der Überwachungsgeräte, die Du zu Deiner eigenen Sicherheit angeschafft hast oder anderen zuliebe akzeptierst, selbst ständig beobachtet und womöglich unterbewusst kontrolliert wirst?
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Dank für das Foto gebührt Annie Spratt (auf Unsplash)!
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