Von Menschen, die auf engem Raum neben- oder übereinander schlafen
Aber immer weniger gemeinsame und realisierbare Träume leben
Menschen mit Träumen vom selbstständigen Leben ohne harte körperliche Arbeit hat es über lange Zeit in die Städte gezogen und weltweit Millionenstädte entstehen lassen – in denen der gemeinsame „Traum vom großen Geld“ geträumt wurde.
Mittlerweile gibt es wahrscheinlich mehr Menschen, die sich zurück ins Grüne sehnen, selbst wenn sie in Städten geboren wurden – weil die Natur nicht nur unsere ursprüngliche Heimat ist, mit der vielleicht unsere Seele untrennbar verbunden ist, sondern auch immer die Basis für unsere Ernährung bildet, die unseren Körper und Geist gesund hält.
Um Menschen trotzdem weiterhin in den Städten zu halten, müssen (Groß-)UnternehmerInnen, die dort selbst reich geworden sind, weil andere für sie gearbeitet haben, bzw. Menschen, die auch heute noch Karriere machen, also sich gegen andere durchsetzen wollen (die sich mit weiter unten liegenden Positionen zufrieden geben), sich einiges einfallen lassen: Es braucht nicht nur
- ein breites Unterhaltungsangebot, das für die oft stumpfsinnige oder auf geistiger Ebene ernüchternde Arbeit in einer ungesunden Umgebung entschädigt oder von der Sehnsucht nach einem anderen Leben ablenkt, sondern auch
- eine vielfältige Auswahl an Betäubungs- und Suchtmitteln, mit denen sich „willige“ bzw. unterwürfige ArbeiterInnen sowie KonsumentInnen der angebotenen Produkte (mit denen ein paar wenige reich werden) erschaffen und dauerhaft halten lassen, und natürlich
- Medien, die dafür sorgen, dass Menschen auf keine anderen, eigenen Ideen kommen, die ihnen bewusst machen könnten, welchen unrealistischen, gezielt einseitig dargestellten Traumbildern sie hinterherjagen.
Menschen sind von Natur aus überhaupt nicht dazu gemacht, auf zu engem Raum miteinander zu leben.
Nicht nur Menschen brauchen ihre Freiräume und auch auf engem Raum genug Platz für unterschiedliche Tätigkeiten – Nahrungssuche oder -zubereitung, Partnersuche oder Beziehungspflege, Bewegung, Spiel, Spaß und Spannung, Ruhe und Entspannung oder erholsamen Schlaf. – Alle Lebewesen brauchen das, um sich frei entwickeln zu können, wie sie es von Natur aus tun und womit sie dann natürlicherweise auch zufrieden sind.
Menschen, die unnatürlich nah zusammenrücken sind genauso unzufriedene Menschen, die sich – selbst innerhalb einer Gemeinschaft – einsam fühlen wie Menschen, die aus zu engen, einschränkenden Bindungen ausgebrochen sind, um ihr Glück in der Ferne bzw. eine neue Gemeinschaft zu finden, die ihnen mehr Freiheit(en) erlaubt, also Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit bietet.
Aber Menschen, die unnatürlich nah zusammenleben, sich oftmals kaum kennen und in der Enge irgendwann Platzangst oder andere Zwangsneurosen entwickeln, können – je nach Persönlichkeits- und Abhängigkeitstyp – weitaus mehr andere Menschen das Leben kosten, wenn sie davon (geistes-)krank werden und manisch Amok laufen, um aus ihrer Situation auszubrechen, oder sich – introvertiert, depressiv – in sich selbst zurückziehen.
Es kann gefährlich sein, unter Menschen zu schlafen, die nur ihre ganz eigenen, egoistischen Träume vom Leben haben, das heißt nur ökonomisch denken statt ökologische Vorstellungen von einer Welt zu kennen, in der es sowohl um die Erhaltung von Gleichgewichten und Biodiversität geht als auch um die Balance zwischen Individualität und Verbindungen oder Gemeinwesen. Denn Menschen, die kein Teil solcher Welten sind, können leicht zu den Kollateralschäden gehören, die rücksichtslose Menschen, die vor allem das tun, was ihnen für sich selbst das Beste erscheint, immer verursachen.
Es kann gefährlich sein, sich unter Suchtkranken zu bewegen, denen entweder nicht bewusst ist, in welche Abhängigkeiten sie sich „freiwillig“ begeben haben, oder die nicht bereits sind, sich auf eine Alternative einzulassen. Denn jedes Suchtmittel verliert mit der Zeit seine beruhigende Wirkung, und jedes Suchtmittel, das Menschen nicht eigenständig herstellen können, kann ausgehen oder aus anderen Gründen nicht mehr verfügbar sein. Medikamente und andere Drogen, Alkohol, Zigaretten, Kaffee, Tee, Rohrzucker, Geld, …
Es kann gefährlich sein, zu wenige Menschen in der eigenen Umgebung zu haben, mit denen man noch realistisch gemeinsam träumen und Zukunftspläne schmieden kann, weil sie völlig utopische (oder dystopische) Vorstellungen vom Leben – von Zeugung, Geburt, Werden, also Entwickeln, und Vergehen, also Schmerzen und Tod – und der Natur haben, die sie überhaupt nicht oder nur einseitig – von ihrer schönsten oder grausamsten Seite – kennen, weil sie entweder vor ihr geflohen sind oder nie in ihr gelebt und umfassend von ihr gelernt haben haben.
Ich wünsche Dir, dass Du noch genug freiwillige Bodenhaftung in unserer modernen Traumwelt besitzt, die Menschen verspricht, alles menschenmöglich zu machen, was von Natur aus unmöglich sehr lange durchzuhalten ist.
Wenn Du allerdings spürst, dass Du nicht richtig bist, da wo Du bist; wenn Du feststellst, dass Du Dich nicht in einer künstlichen Bodenhaltung befindest, die Deine Träume oft erst zulässt, sobald Du in ein Flugzeug steigen und ihr entfliehen kannst, dann frage Dich, wie Deine Träume eigentlich entstanden sind, also wer sie Dir vielleicht in den Kopf gesetzt hat und wie realisierbar sie tatsächlich sind.
Sobald Dir bewusst wird, woher Du kommst, wer Du heute bist und wohin Du irgendwann – nach einem hoffentlich erfüllten Leben – verschwinden wirst, lässt Du Dir ja vielleicht, am Besten zusammen mit den Menschen, die Du gerne mit darin hättest, ein paar bessere einfallen.
Setze Deine Schlafmittel ab.
Frag‘ Dich, warum Du eigentlich so schlecht schlafen kannst.
Warte, bis Du wirklich müde genug zum Schlafen, also todmüde bist.
Und dann trau‘ Dich, endlich mal wieder völlig frei und ungestört – echt, ehrlich und natürlich – zu träumen.
Vielleicht erzählst Du mir irgendwann davon?
Ich bin immer auf der Suche nach Menschen, die glauben können, dass wir nicht rücksichtslos gegenüber anderen handeln müssen, um unsere eigenen Träume zu verwirklichen.
Es kommt mehr darauf an, welche wir uns selbst erlauben oder lieber ausreden wollen, weil sie unser Gewissen zu sehr belasten könnten.
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Dank für das Foto gebührt 🤘Nick Samoylov (auf Unsplash)!
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