Auf wen oder was projizierst oder fokussierst Du Deine Gefühle?

Menschen können nicht wissen, wie sich Angst um das eigene Leben, Wut, Verzweiflung oder Liebe anfühlt, solange sie sie noch nicht am eigenen Leib gespürt haben.
Menschen brauchen Vorstellungen davon, Vergleiche, Begriffe oder Definitionen, um ihre eigenen Gefühle verstehen zu können. Sie „müssen“ im Laufen ihres Lebens erst selbstständig lernen, mit unterschiedlichen umzugehen.
Umso weniger Menschen über Gefühle reden, umso weniger sie sich mit anderen darüber austauschen können (oder wollen – weil sie sich dafür schämen), was sie fühlen, umso weniger können  sie sich selbst verstehen.

Hast Du Dich je darüber gewundert, dass Du – für andere Menschen völlig unverständliche – Angst vor bestimmten sichtbaren oder unsichtbaren Dingen, Pflanzen, Tieren oder Menschen hast?
Hast Du Dich je gefragt, ob Deine Wut gegenüber bestimmten Individuen, denen Du noch nie persönlich oder nur kurz begegnet bist, eigentlich berechtigt ist oder ob Du nur einen schlechten Augenblick erwischt hast und Opfer Deiner inneren Bilder geworden bist?
Bist Du Dir bewusst, was Du warum (an anderen) liebst oder was Dich warum zur Verzweiflung treibt?
Hast Du eine Ahnung, woher Deine Gefühle kommen?

Niemand außer Dir selbst wird Dir Auskunft darüber geben können.
Nur Du selbst kannst Dir auf die Spur kommen und die dunklen Flecken in Deinem Leben ausleuchten, so dass Du Dich immer leichter darin zurechtfinden wirst – weil Du verstehst, auf was Du Dich bisher warum fokussiert hast und warum das nur ein kleiner Teil einer viel größeren Wahrheit war, in der Du selbst lebst.

Sobald Du Dein eigenes Bewusstsein damit erweitert, Dein Unterbewusstes, Vergessenes bzw. bewusst Verdrängtes, weiter ausgeleuchtet hast – stell‘ Dir einfach mal vor, wie viel Dunkelheit im Leben anderer Menschen herrschen könnte, wie viele Geschichten zu all den Bildern und Projektionen fehlen, um sie wirklich verstehen zu können.
Ich hoffe, wir werden sie uns irgendwann alle – ohne uns dafür schämen zu müssen – gegenseitig und (endlich/wieder) auf individuelleren, menschlicheren, Wegen erzählen statt weiterhin eine künstlich geschaffene Medienlandschaft bzw. -welt – eine sogenannte Film- und Unterhaltungsindustrie – damit zu finanzieren, dass vor allem sie es für uns tut.

 

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Dank für das Fot gebührt Berend van Rossum (auf Unsplash)!

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