Vom Unsinn verbotener Spiele

Wenn Menschen, die ihr Leben lang lieber Kind bleiben und spielen würden, arbeiten sollen

Menschen spielen, genau wie Tiere, um ihre Kräfte zu messen, ihre Beweglichkeit aufrechtzuerhalten oder sogar zu fördern und ihre Ausdauer zu trainieren – sowohl körperliche als auch geistige. Wenn sie keine lebenden SpielpartnerInnen – ob Mensch, Tier oder sogar Pflanze – finden, beschäftigen sie sich – weil vor allem unser Gehirn beschäftigt werden will bzw. auf ganz eigene Ideen kommt, wenn uns sonst niemand inspiriert – damit, ganz mit sich alleine, mit ihren Gedanken, Händen, Füßen usw. mit besonderen Spielzeugen zu interagieren.
Für alle Spielzeuge, die sich nicht selbst bewegen und somit auch keine selbstständigen Reaktionen auf Spielaufforderungen oder -züge zeigen können, ist viel Fantasie und eigener Körpereinsatz gefragt.
Innerhalb von Gemeinschaften lebende Menschen, denen häufig vorgeworfen wird, sie würden sich zu wenig mit der Realität beschäftigen, weil sie vermeintlich besonders gerne „sinnlos“ alleine vor sich hin spielen – obwohl sie sich in Gesellschaft anderer stattdessen eher langweilen oder von ihnen übergangen werden – und keine „sinnvolleren“ Aufgaben übernehmen, neigen besonders dazu, ihren Spielzeugen einen eigenen Sinn zuzuschreiben bzw. Spielzeuge zu entwickeln, mit denen sie andere beeindrucken können. Das ist zumindest mein Eindruck.

Ich bin überzeugt, dass uns die wenigsten technischen Errungenschaften mehr Nutzen als – vermeidbare – „Kollateralschäden“ gebracht haben.
Menschen sind einfach eher arbeitsscheue „Spieltiere“ als freiwillig vernünftige ArbeiterInnen …

Solange es also die Meinung „Arbeit ist das halbe Leben“ herrscht, werden sich Menschen viel Unsinn einfallen lassen, um sich diese Arbeitszeit so angenehm wie möglich zu machen: vor allem mit technologischen Spielereien, Spielen um Menschenleben, einem immer weiter steigenden Ressourcen- und Strombedarf und der dazu notwendigen Zerstörung und Bebauung von Natur, die leider nicht so spielend leicht widerhergestellt werden kann.

 

——————————————-

Dank für das Foto gebührt Pablo Arenas (auf Unsplash)!

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert