Auch im Paradies gibt es nicht nur den Himmel

Im Himmel (auf Erden) leben Menschen, die zusammen mit anderen Menschen tun und lassen – sagen, lernen, (er-)schaffen – können, was sie gerne möchten bzw. was sie gut oder gar nicht können und was ihnen (trotzdem) Spaß macht; ohne anderen gegenüber ein schlechtes Gewissen haben zu müssen (weil sie wissen, dass sie auf deren Kosten leben, und bewusst darauf achten, möglichst wenigen dabei zu schaden und unnötiges Leid zuzufügen).

In der Hölle dazwischen leben Menschen, die denken, sie könnten tun und lassen, was sie gerne möchten bzw. gut können und ihnen Spaß macht – solange sie sich an die Gruppenregeln, z.B. die eines freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates halten, der ihre Versorgung gewährleistet und dabei niemandem schadet, also keinem Lebewesen unnötig Leid zufügen würde.

Das Gefährliche an der Hölle ist, dass sie – wenn Du schon in sie hineingeboren wurdest, weil Deine Eltern unachtsam genug waren, um in ihr zu landen – Dich entweder im Glauben aufwachsen lässt, Du würdest bereits im Himmel leben oder müsstest ihn – statt Dich einfach nur dafür zu entscheiden, darin zu leben – erst suchen, bis Du ihn gefunden hast.

Lass‘ Dich also bitte nicht täuschen oder unnötig lange in die Irre leiten!
Am Aussehen, den Geräuschen oder Gerüchen allein kann niemand den Himmel erkennen bzw. von der Hölle unterscheiden.

P.s.: Die Verantwortung dafür, wo Du – je nachdem, welche Entscheidungen Du in Deinen Leben aus Liebe, aus vernünftigen Gründen oder aus Trotz, um Dir oder anderen etwas zu beweisen getroffen hast – gelebt hast, wirst Du immer selbst tragen müssen. Nimm‘ Dir Zeit, bis Du Dir wirklich sicher bist, dass Du selbst verantworten kannst und willst, welchen Lebensraum Du wählst.

P.p.s.: Ich glaube, dass wir alle in einer gesunden Balance zwischen Himmel und Hölle leben könnten – wenn Kinder in dieser Welt nicht als „Wunschkinder“ geboren werden würden, die erzogen werden und an ihre Gesellschaft angepasst werden müssen. Wenn neue Generationen als wertvolle und schützenswerte Geschenke mit einem eigenen Kopf und besonderen Bedürfnissen sowie Talenten betrachtet würden, die sich innerhalb ihrer Gemeinschaft frei und selbstverantwortlich entwickeln dürfen und statt in ihren Ausdrucksmöglichkeiten willkürlich bzw. „rechtsstaatlich“ oder „nach aktuellem Wissensstand“ zu begrenzen, könnte meiner Meinung nach die ganze Menschheit noch viel lernen bzw. würden viele Erziehungsberechtigten, die sich für selbstbewusst und erwachsen halten, vielleicht endlich selbst ihrer gutgläubigen Naivität entwachsen und die Welt sehen, wie sie wirklich ist: ein paradiesischer Ort, der nicht nur einen Himmel, sondern auch eine Hölle hat.

 

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Dank für das Foto gebührt Sergio Capuzzimati (auf Unsplash)!

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