Wenn Du auch als Friedensaktivistin inneren Frieden und Gelassenheit finden möchtest …

…, darfst Du nicht um jeden Preis gegen andere gewinnen und nur Deine Träume leben wollen

Seitdem mir – Dank der Coronakrise – täglich vor Augen geführt wird, wie wenig sich PolitikerInnen für Bürger- oder Menschenrechte, ÄrztInnen für die Gesundheit und LehrerInnen für Kinder einsetzen, wird mir immer klarer, wie wenig Menschen über die Welt und unsere Menschheitsgeschichte, über das verfügbare Wissen, über ihre eigenen Fähigkeiten, aber auch Schwächen wissen (Werbe-)Parolen wie „Wir müssen gemeinsam für den Frieden kämpfen.“, „Wir werden Deine Krankheit besiegen.“ oder „Du musst nur irgendwie durchhalten – wir kämpfen für Dich.“ und ähnliche Sprüche von kämpferischen, kaltblütigen, zu echtem Mitgefühl unfähigen, sondern vor allem mitleidig dreinschauenden Menschen, die sich Machtpositionen erkämpft, vielleicht auch ihre Seele dafür verkauft haben, sind auch in unserem angeblich aufgeklärten Informationszeitalter noch äußerst erfolgreich, weil sie bei vielen Menschen auf Resonanz stoßen können, also immer noch beliebt sind.

Menschen, die Frieden wollen, dürf(t)en weder selbst zu Waffen greifen noch andere für sich kämpfen lassen. „Hilf‘ Dir selbst, dann hilft Dir Gott“, heißt es sogar bei Gläubigen.
Es kostet allerdings Kraft und erfordert viel Training, friedlich zu bleiben, wenn man sich von anderen angegriffen fühlt.
Es erfordert Mut, stärkere Menschen damit zu konfrontieren, dass sie sinnlose Kriege führen: dass innere Kämpfe die eigenen Abwehrkräfte schwächen und dass Menschen immer wieder nur neue FeindInnen haben werden, solange sie sich nicht mit ihnen anfreunden.
Frieden lässt sich nur mit friedlichem, mutigem Widerstand gegen gegenseitiges Bekämpfen erreichen, nicht indem man sich gegen immer wieder neue Bedrohungen aufhetzen lässt oder sich ihnen, nur weil sie stärker erscheinen als man selbst, „friedlich“ ergibt.
Frieden lässt sich nicht mit Menschen erreichen,

  • die keine Geduld haben; Menschen,
  • die es nicht ertragen, andere leiden zu sehen;
  • die anderen unbedingt helfen und so früh wie möglich eingreifen wollen, wenn sie denken, sie hätten das Recht dazu (ohne es zu prüfen, also nachzufragen);
  • die sich also selbst schlecht unter Kontrolle halten können, wenn es darum geht, anderen – die selbst lernen müss(t)en, sich zu wehren – beizustehen oder etwas beizubringen; damit sie sich selbst wie RetterInnen oder SiegerInnen fühlen können, während sie vermutlich damit ausgleichen, dass sie ihren eigenen Ansprüchen an anderer Stelle nicht genügen, sich also wie VersagerInnen fühlen.

Die Natur wird irgendwann wieder dafür sorgen, dass die sinnlosen Kämpfe – die Kämpfe der Menschen gegen die Natur genauso wie gegen ihre Gefühle, gegen ihre kultur- oder zivilisationsbedingten Krankheiten und gegen menschlichen Wahnsinn, ihre unrealistischen Träumereien – irgendwann wieder aufhören; dessen bin ich mir sicher. Das hat sie schon immer getan.
Ich weiß, dass ich kaum Einfluss darauf habe, wie lange sich Menschen gegenseitig nicht nur bekriegen, sondern – in der Vorstufe – diskriminieren, beschimpfen oder gegeneinander antreten und sich gegenseitig schlecht machen wollen, um mit weniger Skrupeln ihre eigenen Ziele auch gegen den Willen anderer zu erreichen, die gar keine (Wett- oder Konkurrenz-)Kämpfe ausführen, sondern einfach ein Leben in Frieden und gegenseitiger Toleranz führen wollen.
Ich debattiere lieber mit Menschen, denen bereits bewusst ist, dass wir dazu neigen, Kriege – gegen „die Bösen“, das Klima, Viren, TerroristInnen, gegen staatsfeindliche ImpfgegnerInnen, … – zu führen, vor allem, wenn wir einen Sinn darin sehen, also z.B. selbst davon profitieren: uns unsere (Macht-)Positionen oder Arbeitsplätze dabei erhalten oder unsere Ängste vor einer unsicheren Zukunft damit unter Kontrolle halten können.
Ich streite mich lieber mit Menschen, die nach friedlichen Lösungen unserer ewigen Streitereien – nach echter, freiwilliger Einigkeit – suchen. Ich suche nach Menschen die bereit sind, Friedensverhandlungen zu führen, um nicht immer wieder neu sinnlos Energie dabei verschwenden wollen, um ein Recht kämpfen zu müssen, dass jede/r für sich selbst zu haben beansprucht.
Ich kämpfe – solange ich denken kann – schon für die Rechte von Tieren und der Natur, mehr oder weniger alleine für mich und mein Gewissen; weil ich keinen Sinn darin sehe, anderen etwas aufzwängen zu wollen, was sie nicht freiwillig zu tun bereit sind.

Ich kann keine großen Erfolge feiern, aber ich kann jeden Abend zufrieden mit meiner Leistung einschlafen – mal mehr, mal weniger; je nachdem, wie sehr ich darum kämpfen „musste“ oder friedliche Überzeugungsarbeit leisten konnte. Immerhin habe ich mir mit meiner „Trainingsmethode“ bisher noch keine auffällige Schwerhörigkeit oder andere krankhafte sinnlich Abstumpfung und körperliche Bewegungseinschränkung wie

  • eine schützende Fettschicht,
  • eine einseitig verkürzte Muskulatur,
  • eine dünne Haut,
  • einen übersäuerten, schmerzenden Organismus oder
  • zunehmende Antriebslosigkeit und
  • ein chronisch krankes oder zumindest stark beeinträchtigtes Immunsystem

eingehandelt.
Ich muss auch keine anderen Menschen für mich vorschicken, wenn ich selbst etwas erreichen möchte. Ich brauche weder VorreiterInnen noch AuskundschafterInnen, wenn ich selbst etwas herausfinden und neue Gebiete betreten möchte, noch Bodyguards zu meiner Linken und Rechten; weder UnterstützerInnen, die hinter mir stehen, weil ich ihnen dafür etwas – Geld, Unterhaltung oder eine andere Belohnung für ihre investierte Zeit – versprochen habe, oder Menschen, die mir zujubeln und darauf warten, dass sie Anweisungen von mir bekommen, was jetzt „für unsere gemeinsame gute Sache“ zu tun ist.
Ich kann verstehen, wenn sich Menschen – um ihren Hormonhaushalt zu kontrollieren – just for fun die Köpfe einschlagen bzw. die eigenen Körperkräfte und andere Fähigkeiten auf möglichst gewalt- und schmerzfreie Weise aneinander messen wollen. Wofür das dann – außer sich darin zu bestärken, dass wir nicht alle dieselben Stärken und Schwächen haben – gut sein soll, frage ich mich – als Zuschauerin – schon lange.
Deshalb konzentriere ich persönlich mich lieber auf mich und meine Zufriedenheit mit mir selbst und dem, was ich täglich tue oder besser nicht tun, also sein lassen sollte – dazu brauche ich keine fairen, sportlichen GegnerInnen oder selbstbewussten TrainingspartnerInnen; denn die begegnen mir im Alltag ohnehin selten.
Ich brauche Menschen, die mir helfen, mir immer wieder neue, friedliche Wege einfallen zu lassen, um das zu bekommen, was ich mir wünschen würde: ein Ende der sinnlosen Kriege und Siege auf dieser Erde, unter denen Menschen immer wieder leiden statt sich füreinander zu freuen, dass das Kämpfen (oder gewaltsame, willkürliche Spielen um Glücksgefühle, Geld oder beides) endgültig ein Ende gefunden hat.

Solange ein im Grunde diabolisches, kriegspropagandistisches, gespaltenes VICTORY-Zeichen Frieden symbolisiert, mache ich mir allerdings wenige Illusionen, dass die Menschheit bereits auf einem guten Weg dahin ist …

 

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Dank für das Foto gebührt Wesley Eland (auf Unsplash)!

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