Lebenslustig oder lebensmüde – wie fühlst Du Dich zum Jahresende?

Die Liebe zum Leben (und zur Natur) hat nicht nur Erfreuliches zu bieten

Manche Menschen halten mich für verrückt, weil ich keine Angst vor Coronaviren oder anderen angeblich ansteckenden Krankheiten habe, sondern überzeugt sind, dass Menschen nur krank werden, wenn es Zeit für sie ist, sich von allem zu erholen, womit sie ihr Immunsystem überlastet haben, bzw. mit etwas auseinanderzusetzen, das noch neu für ihr Immunsystem ist – damit es lernen kann, hinterher weiß, damit umzugehen.
Viele Menschen können nicht verstehen, dass ich im Prinzip an jedem Menschen gleichzeitig etwas besonders liebenswertes und verabscheuungswürdiges entdecken kann, während ich alle anderen Lebewesen grundsätzlich für beseelt und/oder (herzens-)gut halte (wenn sie überhaupt ein Herz haben, das sie zur Moral befähigen würde). Besonders verachtenswert wird für mich selbst die beste Absicht oder werden die höchsten Ideale, wenn Menschen ihre schon einmal für Geld verkauft oder aufgegeben haben.
Andere denken, ich wäre naiv oder depressiv, weil ich mir den Kopf über die Probleme der Menschheit bzw. die Probleme der Natur (mit der zivilisierten Zerstörungswut der Menschen) zerbreche, die ich gar nicht selbst lösen kann.
Wenige Menschen können sich gut mit dem abfinden, was in der Natur bereits kaputt oder längst verloren ist, ohne gleichzeitig aufzuhören, Widerstand zu leisten, gegen andere, die täglich Zerstörung weiter vorantreiben – vor allem wenn die harte GegenerInnen und viele Wölfe im Schafspelz sind, die Menschen weismachen, die Natur wäre gefährlich für uns Menschen und müsste unter Kontrolle gebracht werden.
Menschen, die sich Angst vor der Natur, vor der Sonne, vor dem Klima, vor angeblich gefährlichen Tieren und Pflanzen oder Bakterien und Viren haben einreden lassen, können nicht behaupten, sie würden die Natur lieben, denn: Liebe erfordert nicht nur Vertrauen in und Empathiefähigkeit mit Lebewesen, die man mag, sondern auch Respekt vor denen, die vielleicht angsteinflößend oder nervenaufreibend scheinen. Echte Liebe zum Leben (und zur Natur) verbietet willkürliche Eingriffe, um angeblich „das Gute“ zu schützen und „nur Böses“ zu bekämpfen.

Wie wenig moderne Menschen von Lebewesen und einem natürlichen Leben (in Freiheit) verstehen, wie weit sie sich von ihrer natürlichen Wahrnehmung entfernt haben, offenbart sich mir nicht  nur in den vielfältigen körperlichen Seh-, Hör-, Geh-, Organ- oder anderen Schwächen, sondern schon darin, wie gerne sie sich innerhalb von Räumen aufhalten; wie wenig bedroht sie sich von Sauerstoffmangel bzw. fehlender Entlüftung von Atemgasen fühlen und wie leicht sie sich von Schildern abhalten lassen, die Natur auf eigene Gefahr zu betreten (und sich stattdessen in künstlichen, oft unnatürlich sauberen oder sogar sterilen Lebens- bzw. eher toten Räumen aufhalten, die sie sich mit Tieren oder Pflanzen oder Meeresrauschen aus der Stereoanlage ein wenig lebendiger machen).
Ein paar wenige andere scheinen mich und meine Liebe zum Leben und meinen höheren Respekt vor Naturgesetzen oder der Daseinsberechtigung jedes Lebewesens als vor staatlichen Behörden und ihren Vertreterinnen zu verstehen:
Ich habe immerhin den Eindruck, dass es viele Menschen gibt, die wie ich für sich erkannt haben, dass zum Leben und dem Festhalten daran auch Leid, der Tod und das Loslassen gehören muss.
Allerdings muss niemand – nur weil etwas unabänderlich und schmerzhaft ist – weder

  • anfangen, es immer wieder möglichst lange und so gut wie möglich zu verdrängen, oder
  • so tun, als mache es einem nichts aus, noch
  • sich so dagegen abhärten oder damit anfreunden, dass es zur Gewohnheit werden oder sogar in eine Abhängigkeit führen kann (weil vor allem friedliebende Menschen von Natur aus dazu neigen, das zu lieben, was ihnen keine Wahl oder keinen Ausweg lässt und im sogenannten Stockholm-Syndrom beschreiben ist).

Wir Menschen können lernen, Trauer und Leid nachhaltig sinnvoll – um sie zukünftig möglichst vielen anderen Menschen zu ersparen – zu ertragen: am besten gemeinsam, indem wir uns damit trösten, dass sie genau dafür – zukünftiges Leid zu vermeiden – gut sind, dass sie uns die Möglichkeit geben, daraus zu lernen, also z.B. menschliche Entwicklungen zu stoppen, die im Grunde vorausschaubare Katastrophen zur Folge haben (können), weil sie bereits in der Vergangenheit Leid erzeugt oder Todesopfer gefordert haben..

Wir Menschen können akzeptieren, dass der Tod alter Menschen gerechtfertigt ist – weil sie damit Platz für neue Generationen machen.

Wir Menschen können uns ehrlich eingestehen, dass es Menschen gibt, die ihr (Lebens-)Glück – aufgrund von falschen Annahmen, aus Übermut oder Lebensmüdigkeit – zu sehr herausfordern und damit rechnen müssen, dass es sie irgendwann verlässt, wenn sie sich dabei z.B. ohne Absicherung zu weit aus dem Fenster lehnen.

Wir Menschen können mit Freud‘ und Leid glücklich leben – sobald wir verstanden haben, warum wir selbst oder andere unter uns und unserem Verhalten leiden:
Du kannst lernen, wie Du Dich – wenn Du des Lebens müde wirst – selbst trösten kannst bzw. einfach vor Dich hinweinen oder schreien, wenn es nichts gibt, was Dich trösten könnte außer der Einsicht, dass es im Grunde reine Zeitverschwendung ist, zu weinen oder zu schreien. Daraus entstehen neue Ideen und neuer Lebensmut.
Ohne Mut bzw. ohne das Vertrauen, dass es sich lohnen könnte, Mut zu beweisen, wirst Du nicht anfangen, Ideen in Pläne zu fassen und nach Möglichkeiten suchen, sie umzusetzen.
Wenn Du zu verzweifelt bist, um Dich auf einen aussichtslosen Weg zu machen, dessen Sinn Du Dir vielleicht nur erträumst oder zusammenreimst, während andere ihn nicht erkennen – weil sie Deine Wegweiser, die Zeichen, die Du siehst, selbst nicht lesen können können, wirst Du vermutlich nicht – nur auf Verdacht – Deine Lebenszeit und -energie damit „verschwenden“.
Mir begegnen viele – sowohl durchgeplante als auch planlose – Menschen, die zwar an den Sinn und Zweck von Plänen glauben, sich aber entweder weigern bzw. sich nicht trauen, für ihr eigenes Leben selbstständig und selbstverantwortlich (ohne auf Menschen hereinzufallen, deren Plan es ist, mit dem Entwickeln von Plänen für andere Menschen ihr Geld zu verdienen)  sinnvolle, gesunde, glücksversprechende anzufertigen oder daran zu glauben, dass es bereits – von Natur aus – viele gibt, denen sie einfach vertrauensvoll folgen können, je nachdem, welches Ziel sie damit verfolgen.
Sie suchen immer nur nach denen, die sich besonders verlockend anhören oder wandern lieber völlig ohne Plan durch ihr Leben: immer nur, wenn sie selbst Lust darauf haben oder einen Sinn darin erkennen können, und freiwillig nur so lange, bis sie müde werden oder aber – wenn andere Menschen sie dazu zwingen – irgendwann tot umfallen.

Du kannst erst feststellen, was das Leben alles zu bieten hat und individuell für Dich – zur Auswahl – bereit hält, wenn Du auch ohne Lust oder einen anderen Grund dazu zu haben aufstehst, um spontan etwas zu unternehmen, was Du vorher noch nicht geplant hast. Du kannst nur herausfinden, was wirklich – von Natur aus – in Dir steckt, wenn Du hin und wieder den Mut hast auszuprobieren, wie lange Du z.B. aus freien Stücken tatsächlich laufen könntest, wenn es um Dein Leben ginge.
Du kannst aber – wenn Deine Lebenslust schwindet – auch denken, dieser Trainingsaufwand oder unnötige Stress würde sich nicht lohnen …
Mir reicht ein Einblick in die unterschiedlichsten Lebensgeschichten, um zu wissen, wozu „normale“ Menschen in der Lage sind, die von Ängsten besessen sind oder im Gegensatz dazu aus reiner Liebe handeln, also auch bereit sind, dafür zu leiden oder auf etwas zu verzichten und keine Gegenliebe dafür erwarten. Ich denke, vielen ist nicht bewusst, wie sehr es schmerzen kann, nicht von Menschen zurückgeliebt zu werden, von denen man es am ehesten erwartet, weil man ihnen schon viel Liebe geschenkt hat. Aber es ist auch eine wichtige Erkenntnis, dass man nicht darauf hoffen sollte, dass die Liebe – zu anderen Menschen, zur Natur oder zum Leben – bleibt, ohne dass man die Absicht hat, sie zu erhalten, und etwas Sinnvolles dafür tut bzw. zu tun bereit ist. Es ist nicht damit getan, zu behaupten, man würde lieben – wenn man nur liebt, solange es Spaß macht und Freude bereitet, also von Natur aus glücklich macht, aber nicht, wenn man dazu laut schreien möchte oder zu Tränen gerührt wird.

Ich genieße die letzten Tage eines Jahres voller schmerzhafter Erfahrungen, das mich so wütend und traurig gemacht hat wie noch nie ein Jahr zuvor – eines Jahres, in dem das traditionelle Familien-Weihnachtsfest für mich gestorben ist – und das mir aber gleichzeitig wertvolle „neue“ Menschen beschert und viele Erkenntnisse für meine Lebens(liebes)forschung gebracht hat. Mein Kopf sprüht voller Ideen für 2022, die für viele vielleicht verrückt, naiv oder auch mutig-gewagt klingen mögen.
Aber so fühle ich mich schon immer am wohlsten in meiner Haut, und: Wann ist die Zeit besser, mit etwas Neuem zu beginnen, wenn etwas Altes zu Ende geht?
Es gibt vermutlich Menschen, die daran glauben (wollen), man könne etwas kurz und schmerzlos beenden oder ohne triftigen Grund in Dankbarkeit loslassen, was einen treu durch das jahr begleitet, vielleicht über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg, ohne dass man schon eine Alternative dafür in Aussicht hat, die verspricht, eine bessere zu sein.

Zu früh können Menschen meiner Meinung nach nie mit etwas beginnen – weil sie es dann immer wieder unterbrechen können, wenn etwas Wichtigeres dazwischen kommt. – Aber für die Liebe zum Leben, die Entscheidung, diese Welt mit all ihren Lebewesen, mit denen, die Freude bereiten und die, die Angst machen, zu lieben und auch den Menschen freundlich zuzulächeln, die sie – bewusst oder unbewusst, in erster Linie für Geld, für ihre Freiheiten oder die Sicherheiten, die ihnen gegen Geld versprochen werden – zerstören, ist es auch nie zu spät; zumindest so lange man bereit ist, dafür auch Leid in Kauf zu nehmen.
Ich finde es lohnender, mit gutem Gewissen in diesem Leben mein Möglichstes für die Natur getan zu haben (auch wenn ich vielen Menschen damit ein schlechtes Gewissen mache … – sie müssen sich ja nicht mit mir abgeben) als darauf zu spekulieren, dass ich im nächsten nicht dafür bestraft werde, dass ich so nachlässig mit ihren begrenzten Ressourcen umgegangen bin, zu viele alleine für mich beansprucht oder unachtsam verschwendet habe.

Du hast immer die Möglichkeit zu zeigen, wenn Du zu wenig Liebe bekommst oder wenn Du Dich von ihr bedroht fühlst, weil Du von anderen mit ihr überschüttet wirst.
Aber dazu – um überhaupt echtes Mitgefühl entwickeln zu können – musst Du ihre Zeichen erst lesen oder entschlüsseln können: nicht hinter allem, was liebevoll scheint, steckt eine gute, liebenswerte Absicht, sondern oft auch Schuldgefühle oder Erwartungen von Gegenleistungen. Und nicht alles, was scheinbar lieb- oder emotionslos ist – die unscheinbaren Schätze dieser Erde: tote Materie oder in unseren Augen Leblose oder (innerlich) Gestorbene – ist das tatsächlich, auch wenn das für viele, vor allem fortschrittlich denkende Menschen, die (Mit-)Leid versuchen zu vermeiden, schwer vorstellbar ist.
Was nicht wahr sein darf … was nicht gedacht werden darf (weil es zu schmerzhaft und leidvoll wäre) … darf sich an dieser Stelle jede/r LeserIn selbst denken.

Ich werde auch im nächsten Jahr nicht unbedingt für andere Menschen denken, sondern meinen Gedanken nachhängen und weiterhin auf meine Weise – die mich nicht müde macht – versuchen, Menschen dazu zu animieren, dass es (Lebens-)Freude bereitet, also Lust und Laune macht, selbst zu denken bzw. sich neue Ideen oder Ratschläge bei Menschen zu holen, die ihre Dienste nicht überall und leicht zugänglich anbieten und als lebensrettend oder zumindest „geprüft“ und „unschädlich“ anpreisen.
Ich halte es nicht nur für dumm, sondern für lebensmüde, Versprechungen von Menschen zu glauben – ungeprüft für wahr zu halten – die einen vertrauenswürdigen Eindruck erwecken können, aber in erster Linie etwas gegen Geld verkaufen wollen (oder müssen, um ihr naturfernes, liebloses Leben finanzieren zu können).
Wie schon erwähnt: Ideen dazu habe ich bereits viel, genau wie noch große (Lebens-)Lust, sie umzusetzen.
Ich kann geduldig auf Menschen warten, die sich für die Liebe zur Natur begeistern lassen wollen und die auch bereit sind, ein bisschen für sie zu leiden, also auf möglichst viele Dinge, in erster Linie künstliche, gesellschaftliche Suchtmittel, die unsere Emotionen und Glaubenssätze steuern, zu verzichten.

Es ist krank, Dinge zu lieben, obwohl sie Deinem Leben, Deiner eigenen Gesundheit oder Deinen Mitmenschen und anderen Lebewesen – hier oder in anderen Teilen der Welt – schweren Schaden zufügen, Dir oder ihnen also auf Dauer sowohl die Lust am Leben nehmen als auch ihre lebensmüden, selbstmörderischen Tätigkeiten fördern.
Es ist nicht gesund(heitsfördernd), sich auf Medikamente, MedizinerInnen und ein Gesundheitssystem zu verlassen, wenn Du lustvoll gesund bleiben und werden und Dein Leben lieben willst, ohne müde davon zu werden.
Das ist meine Meinung als Gesundheitsforscherin und (Lebens-)Wissenschaftlerin.
Davon überzeugen, ob Du sie teilen kannst oder nicht, muss Du Dich schon selbst – das ist nicht meine Lebensaufgabe.

Ich lasse mich überraschen; so wie ich mich seit jeher am liebsten vom Leben und den Menschen überraschen lasse statt darauf zu zählen, dass ich immer bekommen kann, was ich will.
Ich bin dankbar, dass ich – seit ich mich erinnern kann – das Gute in allen bösen Überraschungen erkennen konnte, die das Leben mir beschert hat.
Ich habe mir angewöhnt hat, auf alles vorbereitet zu sein; Behauptungen und Zukunftsprophezeiungen zu hinterfragen und die Regeln hinter denen zu lernen, die zutreffend waren – so fällt man immer seltener auf die herein, die nur Angst schüren sollten oder trügerische Sicherheiten versprochen haben.
Was mir Sicherheit gibt und mich überzeugen kann, sind Menschen, auf deren Integrität und Loyalität ich mich – wenn ich sie näher kennengelernt und sie mir Rede und Antwort gestanden haben – verlassen kann, und die festen Gesetze, flexibel anwendbaren Regeln und Kreisläufe in der Natur, die ich studiert habe: die Sicherheit von Leben und Tod, Liebe und Leid.

Ich bin noch lange nicht müde, auf meine Weise – auch mit deutlichen, möglicherweise verletzenden Worten – gegen unsinniges Leid, vor allem durch die (bio-)medizinische und naturwissenschaftliche, naturzerstörerische, Forschung, zu kämpfen, und habe noch viel Lust auf die Liebe und das Leben.
Es wird sich zeigen, ob ich sie auch bis zum Ende des nächsten Jahres behalte.

 

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Dank für das Bild gebührt dem unbekannten Zeichner aus „Mein schönstes Geschichtenbuch“ (Favorit Verlag Rastatt)!

Die rauchigen Nächte beginnen

Als naturbegeisterte Lebenswissenschaftlerin kann ich mit traditionellen Festen erst etwas anfangen, wenn ich ihren Sinn erkannt, also verstanden habe, warum Menschen überhaupt gemeinsam feiern. Ich persönlich sehe zum Beispiel wenig Sinn darin, eine angeblich besinnliche Weihnachtszeit damit zu verbringen, sich weder auf das schwierige Leben des Menschen, dessen Geburt gefeiert wird, noch den sinnlosen Müll, der mit wenig nachhaltig hergestellten, selten lange halt- oder leicht recyclebaren Dekorationsartikeln und Geschenken produziert wird, noch auf die Herkunft oder Auswirkungen der verspeisten Nahrungsmittel und Getränke zu besinnen, also Dinge zu ignorieren, die dazu dienen könnten, zukünftig sinnvollere Entscheidungen zu treffen (wenn sich alle Partygäste darin einig wären, sinnlose Verschwendung von Ressourcen dabei zu vermeiden).

Allerdings herrscht Einigkeit unter Menschen prinzipiell nur, so lange alle mit einer Situation zufrieden oder gleich unzufrieden sind. Oftmals entschließt sich eine Mehrheit, sich – um des lieben Frieden willens – solidarisch den Wünschen oder traditionell vorgegebenen Regeln, die andere vor ihnen aufgestellt haben, zu unterwerfen.
Wer lieber (selbst-)zufrieden friedliche Weihnachtstage verbringen möchte, tut sich besser mit Menschen zusammen, die sich weder über zu viele oder zu wenige Kerzen und Lichter oder Lametta streiten, genausowenig wie über zu viele oder zu wenige Diskussionsthemen.

Wünsche erfüllen sich seit jeher selten, wenn Menschen erwarten, dass andere sie ihnen von den Augen ablesen bzw. verschlüsselte Hinweise richtig errraten können – außer eben mit Hilfe von Seelenverwandten, die sich auch wortlos verstehen; von Geschwistern im Geiste, die sich aus dem, was sie übereinander wissen, eine passende Überraschung herleiten, oder liebender Menschen, die einfach danach fragen und alles in die Wege leiten, um sie zu erfüllen, auch wenn sie sie selbst gar nicht nachvollziehen oder gutheißen können.
Auch Menschen Zeit zu schenken, die eigene Lebenszeit mit ihnen zu verbringen, ist ein wertvolles Geschenk; umso wertvoller, je weniger gerne man sie freiwillig, ohne speziellen Anlass, miteinander verbringen würde.
Weihnachten ist für mich heute eher ein feierlicher Anlass, sich gegenseitig zu beweisen, dass man im Notfall – auch wenn man vielleicht gar keine Lust darauf hat, sondern nur um des Familien- oder Gemeinschaftsfriedens willen – füreinander da sein will. Ab Menschen das im konkreten Fall tatsächlich einhalten, ist eine andere Frage.

Ich habe Weihnachten schon immer so gefeiert, wie ich Lust hatte; und seit letztem Jahr habe ich keine Lust mehr auf eine christliche Tradition, die Menschen dazu nötigt, mit Masken vor dem Gesicht unter Menschen zu gehen, den eigenen Gesundheitszustand vor der Begegnung mit anderen Menschen mit gesundheitsschädlichen, invasiven Tests überprüfen zu lassen oder die unerforschten Risiken neuartiger Impfstoffe in Kauf zu nehmen, um ein anerkanntes Mitglied „unserer“ Gesellschaft zu bleiben.
Sobald Du darauf achtest, wobei und mit wem Du Dich an Weihnachten besonders wohl fühlst und gerne feierst und wie nicht, kannst Du ein traditionelles, kulturelles, autoritär gesteuertes Weihnachtsfest leicht zum Anlass nehmen, zukünftig wieder natürlicher, sozialer, menschenfreundlicher zu werden: indem Du Minderheitenwünsche äußerst und einen Konsens darüber einforderst, so dass sie zukünftig keiner Mehrheitsdiktatur mehr untergeordnet, sondern als gleichberechtigt wichtig für die Gemeinschaft berücksichtigt werden, selbst wenn es bedeutet, dass sich nicht alle nach Wunsch oder gleichermaßen an den Feierlichkeiten beteiligen.
Wir Menschen sind glücklicherweise nicht alle gleich, aber selten allein mit unserer Vorstellung von einem schönen, traditionellen oder modernen, Weihnachtsfest, von Familienmitgliedern, von Solidarität, von Toleranz oder von Notfällen! – So kann unserer natürliche Schwarmintelligenz wirksam werden und die Menschen näher zusammenführen, die sich unter einer „schönen Weihnachtsfeier“ auch ein ähnliches Fest vorstellen: sei es ein feierlicher Geschenkekonkurrenzkampf, eine kulinarische Köstlichkeiten- oder Dekorationsmesse oder eher eine Unterhaltungsshow oder Tanzparty.

Ich verbringe die letzten Tage des Jahres vor allem damit, meinen Fokus besonders auf die Dinge zu richten, die ich nicht mit ins neue Jahr nehmen, also abschließen und hinter mir lassen möchte. Mit der Wintersonnenwende vor ein paar Tagen hat bereits ein neuer Jahreszyklus begonnen: statt immer noch dunkler wird es draußen gerade täglich ein wenig heller, so dass ich selbst von der Kraft der neu erwachenden Lebensgeister profitiere, indem ich mich ihnen öffne und versuche, mich mit ihnen weiterzuentwickeln statt zu sehr an dem festzuhalten, was in der (dunklen) Vergangenheit liegt.
Es mag sinnvoll sein, gewisse Vorräte für die Zukunft gesammelt zu haben; aber viel sinnvoller ist es, möglichst flexibel und für Veränderungen bereit zu bleiben, also nicht zu sehr an dem festzuhalten, was Du besitzt – weil es morgen schon wertlos oder nicht mehr da sein könnte, wenn es Dir jemand weggenommen hat.
Umso entspannter Du mit Verlusten umgehen kannst, auf umso weniger Du Dich konzentrierst, was Dir wirklich wichtig ist, umso mehr Du vermeidest, Dir unnötig viel Neues anzuschaffen, umso gezielter Du ausmistest oder Dinge verschenkst oder auch mal verbrennst, weil Du das symbolische Sich-in-Rauch-auflösen brauchst, um etwas altes los-, in Frieden gehen zu lassen, desto zufriedener, befreiter, mutiger wirst Du in die Zukunft blicken können.
Die letzten Tage eines alten Jahres kannst Du individuell nutzen, wenn Du Dich nicht von gemeinsamen Feiern vereinnahmen lässt, in denen Du wenig Sinn siehst und je nachdem, ob Du neue Energie bündeln oder angestaute herauslassen möchtest: entweder alleine mit Atem- und Entspannungsübungen, entsprechenden, auf Deine individuelle Bedürfnisse zugeschnittenen Nahrungsmitteln, ruhigen Bewegungen oder einem anstrengenden Sport und passender Musik oder in der Gesellschaft mit anderen, bei Essen, das möglichst viele zufrieden stellt, bei lauten Unterhaltungen, Spielen oder Tänzen, je nachdem, was Dir mehr Spaß macht.

Das Räuchern hat dabei eine alte Tradition – in Zeiten des Übergangs, von Veränderungen und Neubeginnen, indem symbolisch das gesammelt, gebündelt und verbrannt wurde, wovon oder womit sich Menschen reinigen wollten. Ob Du die 13 Nächte ab Weihnachten (oder die 12 ab dem 1. Weihnachtstag), die als Raunächte (auch Rauh- oder Rauchnächte, weil in ihnen seit jeher oft geräuchert wurde) bekannt sind, nutzen möchtest, um Dir etwas über das kommende Jahr (13 Mondmonate) verraten oder das vergangene noch einmal an Dir vorüberziehen zu lassen, das entscheidest Du am Besten vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen, je nachdem, ob Du Dich im zugehörigen Monat an einen Traum erinnern willst oder kannst.
Nächste sind übrigens immer gute Ratgeber für Dinge bzw. Tätigkeiten, die Du tagsüber vernachlässigst. Wenn Du mehr darauf achtest, was Dir nachts fehlt, kannst Du die Tage dafür nutzen, genau das zukünftig zu vermeiden und dadurch vielleicht sogar erholsamer zu schlafen und energiegeladener aufzuwachen!
Ich wünsche Dir ein gutes Gelingen, falls Du es versuchen möchtest,
und vor allem: Ein paar schöne letzte Tage dieses ereignisreichen Jahres, in dem Du hoffentlich noch viel verarbeiten oder abschließen und zurücklassen, zu Not verbrennen kannst, was Du nicht ins neue Jahr mitnehmen möchtest! Mach‘ oder halte Dir dadurch genug Platz frei für neue, schöne Dinge, auch wenn Du Dir noch nicht vorstellen kannst, dass die Zukunft die für Dich bereithalten würde.

P.s.: Pass‘ nur auf, dass Du dabei vor allem flüchtige Aromen und nicht zu viel Rauch und Ruß- oder andere feste Partikel dabei einatmest – sonst ist der reinigende Effekt, vor allem für Deine Lunge, dahin

 

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Dank für das Foto gebührt frank mckenna (auf Unsplash)!

Wartest Du aufs Christkind?

Oder weißt Du selbst, was Du tun musst, damit sich Deine Wünsche erfüllen?

Das Ende der Adventszeit naht, und ich persönlich warte nur darauf, dass Menschen auf der ganzen Welt irgendwann ein Licht aufgeht: dass sie endlich verstehen, wer sie sind und warum sie sind, wie sie sind, und sich gemeinsam mit anderen Menschen hier auf der Erde in einer Situation befinden, die für viele unmenschlich anmutet.
Ich weiß nicht mehr, woher ich kürzlich die Information zur Bedeutung der 4 Adventssonntage bekommen habe; aber für mich klingen sie wie eine Anleitung zur Selbsterkenntnis, so dass ich sie Dir mit auf den Weg in ein neues Jahr geben möchte, das in meinen Augen nach den längsten Nächten des Jahres, also mit der Wintersonnenwende beginnt.

Das 1. Licht dreht sich allein um Dich

Wann hast Du Dich zuletzt achtsam nur mit Dir selbst – Deinem Körper, Deiner geistigen Verfassung und Deinen seelischen Bedürfnissen – auseinandergesetzt und Dich – ohne die Unterstützung anderer Menschen – um Dich und Deine persönlichen Wünsche und Herzensangelegenheiten gekümmert?
Kennst Du Dich und Deine Besonderheiten? Sind Dir Deine Stärken und Schwächen bewusst und achtest Du auf Dich bzw. darauf, Dich noch zu verbessern, also Dir etwas anzueignen oder zu lernen, was Du noch nicht hast oder kannst? Glaubst Du, dass Du Dir selbst Deine Wünsche erfüllen kannst oder dass Du darauf angewiesen bist, dass andere das tun, bzw. dass sie sich ohnehin nie erfüllen werden?
Weiß Du, wie es sich anfühlt, einsam zu sein, im Vergleich zum Gefühl, in Verbindung mit vielen anderen Menschen zu stehen bzw. eine oder wenige besonders tiefe Verbindungen zu haben? Hast Du genug Zeit für Dich alleine oder bräuchtest Du mehr Gesellschaft von Menschen, mit denen Du Dir schnell einig bist oder denen Du Dich körperlich oder auf geistiger und vielleicht sogar seelischer Ebene verbunden fühlst?
Kannst Du Dich alleine aus einem Gefühl von Einsamkeit befreien oder Menschen aufsuchen, die Dir dann helfen? Hast Du bisher schon nach Selbsthilfemethoden oder RatgeberInnen und Coaches etc. gesucht oder Dich immer darauf verlassen können, dass sie Dich gefunden haben, wenn Du auf sie gehofft oder Dir Hilfe gewünscht hast?
Machst Du viele oder wenige, eher gute oder schlechte körperliche Erfahrungen und denkst, Du könntest dabei mehr oder weniger auf Deinen Bauch oder Dein Herz, Deine Feinsinne oder Feinfühligkeit hören?
Sorgst Du dafür, dass Dein Geist genug gefordert wird oder auch immer wieder zur Ruhe kommen und sich erholen kann, damit Du auch Deiner Hellsinne – Deiner Hellhörig- oder sichtigkeit bzw. Deines Hellriechens von etwas, was in der Luft liegt – gewahr werden kannst?
Wie fühlst Du Dich in Gemeinschaft der Menschen, die Dir begegnen? Kannst Du sie ohne Worte verstehen, fühlst Du Dich von ihnen angenommen und verstanden oder gibt es unausgesprochene Wahrheiten zwischen Euch, weil Du mit ihnen nicht über alles ehrlich reden würdest?
Wie gehst Du vor, wenn Du mit anderen Menschen in Kontakt treten möchtest, von denen Du entweder noch gar nichts weißt oder die Du glaubst zu kennen?
Kennst Du Deine Freunde und Freundinnen oder engeren Familienmitglieder wirklich, weißt also, ohne sie fragen zu müssen, was sie sich wünschen und wie Du ihnen dabei helfen kannst, ihre Träume und Wünsche zu erfüllen, wenn Du das möchtest?

Die ersten sieben Tage der 4-wöchigen Vorweihnachtszeit sind also für Dich da, um still in Dich oder raus in die Natur bzw. irgendwohin zu gehen, wo Du genug Ruhe und Entspannung findest – denn sowohl Lärm als auch Anspannung trüben Deine Empfindungen – zu gehe, oder um zusammen mit anderen so viele schöne Momente wie möglich für Dich zu sammeln, über die Du hinterher nachsinnen kannst. Es soll dabei allein um Dich und Deine individuellen Erfahrungen gehen, damit Du möglichst viele Anknüpfungspunkte für die Begegnund mit anderen, einem oder mehreren Gegenüberstehenden, hast und Dich auf ein Fest der Nächstenliebe und des Friedens einstimmen kannst, indem Du dazu beiträgst, was Du beitragen kannst: Kreative Ideen oder die Freude mitzuhelfen, sie gemeinsam mit anderenunzusetzen.
Achte besonders darauf, welche Dinge und Tätigkeiten oder Menschen und andere lebendige Wesen Dir Mut und Kraft oder eine andere Art von Energie geben, welche Dir Kraft rauben und wann Du Dich besonders zufrieden fühlst – damit Du Weihnachten auch in der Umgebung verbringen kannst, in der Du sein möchtest.

Das zweite Adventslicht ist für Deine Kontakte zu und mit anderen

Die 2. Adventswoche betrifft die Menschen, die Dir als “Du“ begegnen, mit denen Deine Ideen – die Dir hoffentlich in der letzten Woche gekommen sind – in Resonanz gehen können oder auch nicht.
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achdem Du Dich in der Woche davor viel auf Dich selbst besinnen konntest, ist der Fokus der darauffolgenden 7 Tagen darauf gerichtet, bewusst(er) in Kontakt mit anderen zu treten, seien es Menschen oder auch Tiere und Pflanzen, in deren Gesellschaft Du Dich bisher wohl oder unwohl gefühlt hast.
Genieße die Stille mit denen, bei denen Du zur Ruhe kommen kannst; tausche Dich mit denen aus, die Dich bereits verstehen; versuche, neue Verbindungen zu knüpfen; aber sei nicht enttäuscht, wenn andere (noch) nicht bereit dazu sind, das, was Du ihnen dafür anbieten kannst, anzunehmen.
Löse Dich – wenn für Dein Wohlbefinden nötig – aus alten Bindungen, die Dich bedrücken. Fühle Dich anderen Menschen nicht verpflichtet, wenn sie Dir selbst nicht gut tun, auch wenn Du ihnen in Dankbarkeit verbunden bleibst oder sie weiterhin aus respektvoller Entfernung grüßen kannst. Du musst Kontakte nicht abbrechen, die Dich gerade mehr Kraft kosten als Du zur Verfügung hast; aber Du kannst sie auf das Nötigste und die Momente beschränken, in denen Du Dich bereit dazu fühlst, nachdem Du – vielleicht zusammen mit anderen Menschen – wieder genug Kräfte gesammelt hast. Du musst nicht nur auf die Wünsche und Bedürfnisse anderer eingehen, sondern darfst auch Deine äußern, die Du hoffentlich gut kennst.
Schreib‘ auf, formuliere für Dich, was Du anderen gerne mitteilen würdest, die Dir entweder nicht zuhören wollen oder denen nicht auffällt, dass sie Dich nie zu Wort kommen lassen. Lies‘ es Dir selbst mindestens noch ein Mal in Ruhe durch, bevor Du Dich entscheidest, ob und auf welchem Weg Du es ihnen geben möchtest.
Versuche, Dich in sie und ihre Situation hineinzuversetzen, stell‘ Dir vor, was sie über sich selbst wissen oder kürzlich über sich herausgefunden haben könnten, und suche – aus mehreren Perspektiven – nach unterschiedlichen Erklärungen, warum sie sein könnten, wie sie sind. Stell‘ ihnen Fragen dazu, wenn Du keine stimmigen Antworten darauf findest, mit denen Du ihnen zukünftig friedlich und respektvoll begegnen kannst.
Denn vielleicht lassen sich Begegnungen mit genau den Menschen nicht vermeiden, die für uns und unser weiteres Leben, unser persönliches Vorankommen, von besonderer Bedeutung sind – auch wenn wir ihnen lieber aus dem Weg gehen würden, weil wir uns gar nicht verändern, weiterentwickeln, wollen? Wir sind weder wie Kaninchen als Fluchttiere dazu geboren, uns vor bestimmten Menschen schnellstens in Sicherheit zu bringen, also zu fliehen, sobald sie sich nähern, noch als Raubtiere, die nur im Rudel jagen und überleben können oder denen immer alle anderen Menschen ängstlich den Weg frei machen.

Du wirst vielleicht mehr Deiner Intuition statt festen Regeln oder Gewohnheiten folgen und Dich in Geduld – Dir oder anderen gegenüber – oder im Mutfassen üben müssen, um Dich anderen so verständlich zu machen, dass sie Dich nicht nur verstehen, sondern sich auch Dir zu verstehen geben.
Denke nicht gleich, sie würden Dich – als Person – ablehnen, nur weil sie das, was Du ihnen mitteilen möchtest, nicht annehmen.

Es lohnt sich immer wieder, zu einem anderen Zeitpunkt, an anderer Stelle oder auf eine neue Art und Weise, in Kontakt mit anderen Menschen zu treten und unser persönliches Netzwerk auszuweiten! Mit genug Ausdauer, etwas, was uns wichtig ist, auch noch einmal – zur besseren, vielleicht mit anderen verabredeten, Zeit, in der passenden Umgebung und in angenehmer Atmosphäre – zu wiederholen, kann manchmal Wunder bewirken. Und vielleicht ist die Weihnachtszeit ja die beste Zeit für Wunder?
Wenn Du selbst schon Deine eigenen Stärken, Deine Schaffenskraft, geistige Gewandtheit oder Einfühlsamkeit in die Bedürfnisse anderer, kennst, also in der Woche, in der es nur um Dich gehen sollte, erforscht hast, hast Du jetzt die Gelegenheit, ihre Wirkung auf andere zu überprüfen. Sei nicht enttäuscht, wenn Du nicht alle Menschen damit verzaubern kannst, sondern manche einfach nur verwundert über Dich sind – zur Selbsterkenntnis sind nicht nur die wichtig, die sich um Dein Wohlbefinden kümmern, sondern vor allem die, die Dein Selbstbild ins Wanken bringen bzw. Dir vielleicht genau dadurch helfen, es hinterher gerade zu rücken. Erst im Miteinander finden wir unseren Platz im Leben – kein Mensch ist dazu geboren, erst von anderen Menschen groß gezogen zu werden, um dann allein zu bleiben.
Unsere Kommunikation – mit uns selbst und untereinander – und damit auch unser Verständnis füreinander ist heute leider tief gestört, nicht nur durch zu viel Lärm, also Schall- und andere elektromagnetische Wellen, sondern z.B. auch durch die unterschiedlichen Sprachen, die wir gelernt oder uns angewöhnt haben, und den Zeitdruck, unter dem wir meistens stehen, wenn wir uns begegnen. Wenn zu viel Zeit bis zur nächsten Begegnung vergeht, haben wir entweder vieles längst vergessen, was vielleicht wichtig gewesen wäre zu besprechen, oder wir vermeiden Themen, über die sich lange streiten ließe, wenn unterschiedlichste Menschen zusammenkommen.
In unserem modernen Leben wird vieles unter den Teppich gekehrt, was sich über die Jahre anhäuft. Deshalb ist es immer ein guter oder sogar der richtige Zeitpunkt, gemeinsam aufzuräumen und nicht zu hoffen, dass sich Abfall in Luft auflöst oder irgendjemand sich darum kümmern wird, ihn „richtig“ zu entsorgen, so dass er rückstandslos recycelt werden kann.
Wir brauchen in meinen Augen längst ein neues WIR-Gefühl, weil unsere Welt zerstückelt, in Extreme gespalten ist – in Menschengruppen, die – nach sozialistischem Vorbild – ihre eigenen fest definierten Bedürfnisse entweder allen anderen aufzwingen wollen oder – wie im liberalen Nationalismus – sich von anderen Gruppen komplett abschotten, distanzieren, und selbst verwirklichen wollen: Junge und Alte, Kinder und Jugendliche oder Erwachsene und RentnerInnen, Männer und Frauen, Eliten und Volksgruppen, Schwarze und Weiße, Gläubige und Ungläubige, „echte“ WissenschaftlerInnen und VerschwörungstheoretikerInnen und seit Neuestem Geimpfte und Ungeimpfte …

Wir haben vergessen oder nie beigebracht bekommen, dass wir in erster Linie Menschen mit prinzipiell ähnlichen, aber in unterschiedlichen Lebensphasen und unter verschiedenen Bedinungen oder aufrund unserer unterschiedlichsten Lebenserfahrungen sehr verschiedenartigen Bedürfnissen sind; viele von uns haben nie gelernt, gerecht miteinander zu teilen – wenn es in erster Linie darum ging, ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzukriegen, also das meiste für sich selbst herauszuschlagen – oder anderen zuliebe auf etwas zu verzichten, wenn nicht genug für alle da war oder ist.
Wir haben allerdings nur eine Erde, mit begrenzten Ressourcen, für alle von uns. Daher sollten wir – wenn wir nicht im nächsten Weltkrieg enden wollen – schnellstens lernen, sie und ihre Ressourcen gerecht und rücksichtsvoll im Hinblick auf unterschiedliche Bedürfnisse unter uns zu teilen: Auch die Natur braucht Raum, um sich immer wieder zu regenerieren und uns die Ressourcen zu liefern, die wir zu unserem Überleben brauchen.
Auch die Natur mit all ihren Lebewesen und toten, also abgestorbenen Materialien ist Teil eines WIR, auf das wir mehr Einfluss haben, als wir denken, aber weniger, als sich viele vielleicht vorstellen können.

 

Das 3. Adventslicht ist daher dem WIR gewidmet

Wenn Du Dich zwei Wochen lang mit Dir selbst und anderen auseinandergesetzt hast, bist Du gut darauf vorbereitet, eine neue Verbindung bzw. ein Geflecht – ein „Wir“, eine Paarbindung oder ein Beziehungsgeflecht – daraus zu knüpfen oder Deine Beziehungen spielen zu lassen, wenn Du selbst nicht nur Arbeit damit haben möchtest.

Wir Menschen als Wesen aus Körper, Geist und Seele fühlen uns von Natur aus ganz automatisch den unterschiedlichsten Menschen verbunden:

  • Menschen, mit denen wir blutsverwandt sind und die uns von Geburt oder Kindesbeinen an begleitet haben;
  • Menschen, mit denen wir Interessen teilen;
  • Menschen, die uns körperlich oder geistig herausfordern, weil wir als lebendige, soziale Wesen im Prinzip lieber von anderen und aus deren Erfahrungen lernen als uns alleine mit Problemen herumzuschlagen (es sein denn, jemand macht uns ein verlockendes Angebot, das zu tun, oder schenkt uns hinterher Trost oder Anerkennung dafür);
  • Menschen, die uns das Gefühl geben, dass sie uns annehmen, wie wir sind, oder denen wir uns zumindest anschließen können, wenn wir uns einsam oder allein gelassen fühlen,
  • Menschen, von denen wir uns körperlich angezogen fühlen, weil wir intuitiv spüren, dass wir uns gegenseitig gut ergänzen könn(t)en.

Gegensätze ziehen sich zwar bekanntermaßen an, aber nur „Gleich und Gleich gesellt sich gern“. Sehr unterschiedliche Menschen raufen sich vor allem erst in Notsituationen – oder wenn sie vorher genug enttäuschende Lebenserfahrungen mit vermeintlich Gleichgesinnten oder SeelenpartnerInnen gemacht haben – zusammen und lassen sich auf ganz neue (Paar-)Verbindungen oder Konstellationen ein.

Aktuell tun sich ganz neue WIRs zusammen, finden sich die unterschiedlichsten Menschen wie von Zauberhand neu zusammen, die vorher nie etwas miteinander zu tun hatten oder sogar – aus welchen Gründen bzw. Vorerfahrungen oder Vorurteilen auch immer – nichts miteinander zu tun haben wollten.
Es gab schon immer die kritischen DenkerInnen und den BesserwisserInnen, die QuerschlägerInnen unter den Geradlinigen, die mehr oder weniger liebevoll geduldeten schwarzen Schafe in Familien, die SpinnerInnen im Freundeskreis oder die gesellschaftlichen Randfiguren unter Menschen, die sich irgendwie mit den bestehenden Systemen arrangiert haben.
Vielleicht kannst Du Dich mindestens einer dieser Gruppen zuordnen oder mit Menschen solidarisch fühlen kannst, die sich gegen den Ausschluss einzelner aus einer Gemeinschaft wehren, ohne dass sie etwas Schlimmes getan haben – nur weil sie sind, wie sie sind bzw. denken, wie sie denken, oder sich verhalten, wie sie es für richtig halten.

Niemand von uns muss sich freiwillig mit Menschen umgeben, die ihm oder ihr – aus welchen Gründen, aufgrund welcher Vorerfahrungen, Überzeugungen oder Angewohnheiten – mehr Kraft rauben als neue Energie geben.
Aber im Leben, das ständigen Veränderungen unterworfen ist und in einer Welt, in der sich sowohl neue Erkenntnisse durchsetzen oder Fragen ergeben als auch Informationen so schnell verbreiten wie heute, macht es – vor allem wenn man Frieden unter den Menschen schaffen möchte – Sinn, es immer wieder zu versuchen, irgendwann alle auf denselben Wissensstand, dieselbe Bewusstseinsebene oder mit ins selbe Boot zu holen: damit sich niemand ausgeschlossen oder einsam fühlen muss, weil er oder sie anders ist oder denkt als die Mehrheit.

Gemeinschaften werden erst dadurch lebendig, dass sie nicht zu eintönig sind. Echte Überraschungen gibt es irgendwann nicht mehr, wenn alle Mitglieder zu eingespielt sind und absehbar ist, was sie als nächstes tun werden. Deshalb brauchen wir für ein glückliches Leben auch kindliche Gemüter, die sich allen bestehenden Regeln widersetzen dürfen, um ihre eigenen Erfahrungen machen zu dürfen – solange sie dabei niemandem absichtlich schaden wollen, also sich höchstens selbst damit den Kopf einrennen, auf ihrer Nase oder auf ihrem Hosenboden landen.

Lass‘ Dir selbst doch mal was ganz Neues einfallen, womit Du Dich oder die Gemeinschaft, in der Du lebst oder in die Du Dich auch gegen Deinen Willen häufig begeben musst, positiv oder auch negativ überraschst.
Vielleicht hast Du bisher vor allem das getan hast, was vor allem anderen genützt, aber Dir selbst eher geschadet hat – weil Du Deine Bedürfnisse dabei anderen untergeordnet hast?
Vielleicht hast Du aber auch fälschlicherweise angenommen, Du wärst von anderen dazu auserkoren worden, Dich alleine um Dinge zu kümmern, während Du die Bedürfnisse aller anderen vorher gar nicht wahrgenommen hast?

Wir können es im Grunde nie allen anderen Menschen recht machen – aber wir können darüber reden, wie wir zukünftig gemeinsam dafür sorgen können, dass wir alle möglichst viel Freude daran haben, zusammen zu sein, und genug Freiheiten zu gehen, wann wir gehen möchte: wenn die Party in den Augen anderer noch gar nicht richtig angefangen hat, gerade am schönsten oder noch lange nicht zu Ende ist.

Schon vor Weihnachten gibt es Grund zum Feiern: um die Kälte und Dunkelheit, die draußen herrscht, wenigstens von den Menschen fernzuhalten und aus ihrer Nähe zu vertreiben.
Suche Dir möglichst viele Gemeinschaften, WIRs, in denen Du das Gefühl hast, sie würden Dein Herz erwärmen, Deinen Geist erhellen, Dir notfalls etwas von ihrer Körperwärme abgeben oder auch mit Dir herumspringen, wenn Dir kalt wird– dann brauchst Du weniger Energiezufuhr in Form von Kerzen, Heißöfen oder Getränken und deftigem Essen. Und denke daran, dass auch Du das Herz anderer erwärmst, weil Du bist, wie Du bist, und das tust, was Du kannst, oder mit Deinen Ideen die Denkweisen anderer bereicherst.

Wir können nie wissen, wen wir vielleicht morgen schon aus unseren Gemeinschaften verlieren, – der oder die uns fehlen könnte – wer als neue/r Verbündete/r zu uns finden könnte, der oder die unsere Gruppe bereichert, oder wer – aus Neid, zum Spaß, vielleicht aus Langeweile oder anderen Gründen – sie gezielt stören, also Unfriede stiften könnte. Sorge dafür, – vor allem, wenn Du nicht möchtest, dass andere misstrauisch werden – dass Du Dich weder zu sehr verschließt noch allen die Tür öffnest, die so tun, als würden sie sich dafür interessieren, was gerade gefeiert, getan oder besprochen, also geklärt oder geplant wird.
Aber mit Deiner neu gewonnenen Menschenkenntnis wirst Du hoffentlich nicht (mehr) so leicht auf Menschen mit betrügerischen oder verbrecherischen Absichten hereinfallen, sondern sie leicht vor allen anderen enttarnen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Vorhaben fallen oder Euch schnellstens in Ruhe zu lassen, wenn sie gar nicht zuhören, mitreden oder mitmachen wollen.

Wir Menschen sind von Natur aus dazu fähig, friedlich miteinander zu leben; Probleme miteinander zu besprechen und zu klären; uns nicht nur zu Verabredungen zu treffen, sondern auch, uns zu verabredeten Zeiten so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Wir sind nicht alle gleich friedliebend, wenn es darum geht, persönliche Kämpfe auszutragen; aber ich bin sicher, dass alle Menschen bereit wären, sich an Friedensverträge zu halten, die gemeinsam ausgehandelt wurden, solange schon kleine Übertretungen auch mit Strafen behängt werden, die daran erinnern sollen, dass Menschen dazu neigen, ihre Grenzen gegenüber anderen immer weiter auszuloten – bis sie sie oft gar nicht mehr erkennen.
Ich selbst fühle mich dem „modernen“ christlichen Weihnachtsfest, wie es vor allem von der Kirche begangen wird, selbst nicht verbunden fühle – weil für mich die dunkelsten Nächte des Jahres eher danach schreien, vertrieben als besinnlich gefeiert zu werden; aber ich erkenne den Sinn darin, daran zu erinnern, dass Menschen sogar bereit sind, andere ans Kreuz zu nageln, nur weil sie deren Worte nicht wahrhaben und verhindern wollen, dass die weiterhin versuchen, andere von ihrem Wahrheitsgehalt zu überzeugen.
Was wirklich wahr ist, kann nur wissen, wer etwas am eigenen Leib erfahren, gespürt bzw. wahrgenommen, hat – die Wahrheit lernt niemand aus Büchern, deshalb bringt es im Prinzip wenig, sie anderen – die gar nicht auf der Suche nach ihr sind oder sie gar nicht selbst erfahren wollen – sagen zu wollen.
Vielleicht ist deshalb die 4. Adventswoche dem gewidmet, was ist, wie es ist bzw. vielleicht sogar sein muss – weil wir es entweder schon oder noch nicht verstanden haben, weil wir alleine oder gemeinsam etwas daran ändern könn(t)en oder nicht, so dass wir es hinnehmen müssen, oder weil wir nur noch nicht wissen, wie wir es verändern können, so dass wir es nicht hinnehmen müssen.

Das 4. Adventslicht steht für das Sein: Für alles, was ist – ob von uns Menschen beeinflussbar oder nicht

Die Adventszeit – das Warten auf etwas, das kommt – geht zu Ende, und vielleicht erfüllt sich das, auf was Du gewartet hast, auf was Du gehofft, Dir gewünscht oder womit Du überhaupt nicht gerechnet hast, so dass sich das Warten entweder gelohnt hat oder Du eine Überraschung erlebst – eine besonders schöne oder eine, die Du Dir lieber ersparen würdest.
Vielleicht hoffst Du wie immer darauf, dass andere Dir Deine Wünsche von den Augen ablesen können bzw. sie rechtzeitig abgelesen haben, ohne dass Du darüber mit ihnen geredet hast – weil Du denkst, sie müssten Dich gut genug kennen, um zu wissen, was Du Dir wünschst?
Vielleicht erwartest Du einfach nur, dass alles gewöhnlich, wie im Prinzip bisher immer oder schon lange Zeit, ist und hast – außer Deinen Erinnerungen – keinen speziellen Grund, Dich darauf zu freuen, außer dass Du mit Menschen zusammen sein wirst, Du Du vielleicht länger nicht gesehen hast, oder dass Du vermutlich Geschenke bekommen wirst?
Vielleicht lässt Du Dich überhaupt nicht gerne überraschen, weißt also lieber, worauf Du Dich einlässt und hast bis ins Detail alles selbst oder zusammen mit Menschen geplant, die dieselben Vorstellungen von Weihnachten haben wie Du, so dass nur das Auspacken der Geschenke Überraschungen bieten kann?

Zu den glücklich Beschenkten gehören vor allem die Menschen, die ihre Wünsche irgendwann laut vor anderen geäußert und sich vor allem „nichts Unmögliches“ von ihnen gewünscht haben. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es die unterschiedlichsten Ansichten zu besonders „wertvollen Geschenken“ und „Kleinigkeiten“ gibt: Was für einen Teil der Menschen aufgrund dessen, was sie selbst besitzen oder zu verschenken haben, eine Selbstverständlichkeit ist, würden sich andere weder selbst leisten noch bereitwillig an andere verschenken.

Einigen Menschen dienen die letzten Wochen und die dunkelste Zeit des Jahres – statt sich auf andere zu konzentrieren, über Geschenke nachzudenken oder sich über neue Dinge zu freuen – eher dazu, in ihrem Leben auszumisten, angesammelte Vorräte zu verbrauchen, Platz zu schaffen und sich vor allem auf sich selbst zu konzentrieren, um zur Ruhe zu kommen und über das vergangene Jahr nachsinnen zu können: um daraus zu lernen und zu vermeiden, auch im nächsten Jahr wieder Momente mit schlechten Gefühlen und Misserfolgen zu erleben: Ängste oder Gewissensbisse zu haben, sich also schuldig für etwas zu fühlen oder zu denken, sie hätten bei etwas versagt.
Andere wollen in erster Linie vergessen, was ihnen während des Jahres widerfahren ist, und sich mit anderen, Gleichgesinnten, darüber hinwegtrösten, sich also gegenseitig mit Feiern und Beschenken eine Freude und Hoffnung machen, dass alles nur besser werden kann – während sie hinterher oft einiges zu bereuen haben:

  • üppige Mahlzeiten und süße Knabbereien, die weder gesund noch umwelt- oder tierfreundlich waren und die sie sich mit viel Entschlusskraft und Energieaufwand hinterher wieder von den Rippen abarbeiten müss(t)en;
  • übertriebener Konsum von Getränken, die bekannt dafür sind, zu schweren Suchterkrankungen zu führen, und
  • den Kauf von Geschenken, über die sich niemand wirklich gefreut hat, weil das, was „gewöhnlich“ verschenkt wird, heute selten jemand wirklich braucht, oder
  • die eigene Unfähigkeit, eine ehrliche Meinung zu Geschenken abzugeben, die weder auf ihre nachhaltige, ressourcenschonende Produktion überprüft noch umweltfreundlich eingepackt wurden, die also vielfach in erster Linie Müllberge wachsen bzw. andere Menschen unter nicht immer menschenwürdigen Bedingungen arbeiten lassen.

Wir können nichts daran ändern, dass die Welt ist, wie sie heute ist – so wie unsere Vorfahrengenerationen sie uns hinterlassen haben.
Wir können nur dankbar annehmen, was sie in Liebe und nach bestem Wissen und Gewissen für uns aufgebaut haben.
Aber wir könnten auch aufhören, so zu tun, als wäre daran nichts mehr zu ändern bzw. als müssten wir alles tolerieren und weiterführen, nur weil sie es begonnen und uns als Tradition übergeben haben.
Wir könnten aufhören, an Alternativlosigkeit und daran zu glauben, dass sich andere um unsere größten Probleme kümmern – unsere Gesundheit und Naturzerstörung, die uns als „Klimawandel“ verkauft wird – wie uns das schon seit Jahren mantraartig in den Medien vorgebetet wird.

Schau‘ nicht nur auf das, was Du willst bzw. Dir wünschst oder was Du gerne vermeiden möchtest, sondern nutze die kältesten und dunkelsten Tage des Jahres, während die Natur eine Pause macht, um Dich umzuschauen: Draußen mag es stiller als sonst sein und trüb, vieles sogar krank oder tot aussehen; aber im Boden, auch oder vor allem unter einer dichten Schneedecke, und an den Bäumen laufen bereits die Vorarbeiten für ein neues Erwachen zum Leben.
Betrachte genau, wo Du Dich aktuell in Deinem Leben befindest; was oder wen Du um Dich gesammelt hast; was Du damit gewonnen hast, dass Du entweder fast immer alles oder selten das, was Du Dir wirklich gewünscht hättest, bekommen hast.
Wirf doch zur Abwechslung einen neugierigen Blick dahin, wo Du – aus welchen Gründen auch immer – bisher noch nie so genau hingesehen hast, und einen – wenigstens kurzen, schnellen – mutig darauf, was Du bereits weißt, wohin Du aber lieber nicht wieder schauen wolltest, weil Du entweder Angst davor oder Dir erfolgreich hast einreden lassen, dass Du daran ohnehin nichts ändern könntest.

Du würdest, wenn es Dich genug interessieren würde, um Dich auf die Suche nach Alternativen zu machen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen, dass es bereits andere Menschen gibt, die genau das geändert haben, was Du für unabänderlich gehalten hast. Es gibt immer Menschen, EinzelkämpferInnen oder Teamplayers, die sich mit anderen Menschen – (ganz) jungen und/oder (ganz) alten – zusammengetan haben, die (auch) nicht bereit waren, alles hinzunehmen, was andere ihnen als einzige Lösung oder einzigen Weg zu einem – angeblich – höheren oder gemeinsamen Ziel vorgegeben haben.

Für mich, die die Kirche vor langer Zeit verlassen hat, ist die Wintersonnenwende ein besonders guter Zeitpunkt für neue Betrachtungen und Veränderungen: einerseits dafür, Altes, längst Kaputtes oder vermutlich nicht mehr lange zu Gebrauchendes loszulassen und möglichst sinnvoll zu entsorgen, zu recyceln, also einem neuen Kreislauf zu übergeben; und andererseits dafür, Ideen zu sammeln, ob für alles Entsorgte überhaupt unbedingt etwas Neues angeschafft werden muss, oder um gemeinsam mit Menschen, mit denen ich zusammen lebe oder zukünftig leben möchte, Pläne zu schmieden für ein neues Jahr, eine neue Umdrehung unserer Erde um die Sonne.
Nach Weihnachten werden die Tage wieder länger und die Natur dazu bereit, neue Lebenskraft zu spenden – auch wenn Du sie noch nicht sehen oder spüren kannst, weil Dir vor allem kalt ist. Auf die Naturgesetze und ihre Regelmäßigkeiten ist Verlass, wenn Du sie kennst, also ihre Prinzipien verstanden hast! Mach‘ sie Dir zunutze, denn auch wenn viele es vielleicht vergessen oder nie gelernt haben: Wir sind immer noch ein Teil dieser Natur und enger mit ihr verbunden als Du vielleicht denkst.
Geh‘ möglichst oft hinaus, such‘ Dir Plätze, an denen Du die Energie spüren kannst, atme an der frischen Luft und genieße jeden kleinen Sonnenstrahl, aus dem auch Du Energie schöpfen kannst – weder Kerzen noch anderes menschengemachtes, künstliches Licht wird dies leisten können, wenn Du dabei Raumluft atmen musst, die bei fehlender Lüftung mit der Zeit verbraucht bzw. sogar mehr oder weniger toxisch für unseren Organismus wird.

Es gibt so viel zu beachten in unserem Leben – lass‘ Dich davon nicht beirren oder Dir Angst und Schwindelgefühle einjagen!
Achte darauf, dass Du vor allem Menschen um Dich hast, mit denen Du Dich wohl fühlst, weil sie entweder besonders auf Dich achten oder Dir Dinge zu beachten geben, auf die Du selbst gar keinen Wert legst.
Pass‘ auf, dass Du andere nicht dafür verachtest, dass sie nicht sind wie Du und Deine Wertvorstellungen teilen, sondern halte lieber eine gewisse Distanz zu ihnen.
Irgendwann bekommst Du – wenn es sein soll, weil es wichtig für Dich und Deine persönliche Entwicklung ist – die Gelegenheit herauszufinden, warum sie sind, wie sie sind, werden sie also bereit sein, Dich mit Dir darüber zu unterhalten, warum die aktuelle Situation – zwischen Dir und ihnen oder in Deinem bzw. ihrem Leben – ist, wie sie ist.
Veränderungen erreicht man selten alleine, ohne dass andere den Anstoß dazu geben; aber nachhaltigen Erfolg können sie nur zeigen, wenn Du sie gemeinsam mit anderen Menschen, die selbst noch zu Veränderungen bereit sind, durchläufst.

Viel Freude und Erfolg – falls Du Dein eigenes Talent dazu (unter)suchen möchtest – dabei,

  • gelassen hinzunehmen, was sich in Deinem Leben nicht ändern lässt;
  • baldmöglichst zu ändern, was Du – alleine oder gemeinsam mit anderen – verändern kannst; und
  • Dir so viel Zeit wie möglich dafür nehmen zu können, aber dabei nicht unnötig viel zu verschwenden, um den Unterschied herauszufinden und anerkennen zu können,

und außerdem noch ein paar schöne letzte Adventstage wünsche ich Dir und mir und allen, die außer Dir und mir gerade – schon oder noch – da sind.

 

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Dank für das Foto gebührt Niklas Ohlrogge (auf Unsplash)!

 

 

Die Zeit des sinnlosen Schenkens aus Pflichtgefühl oder Dankbarkeit

Viele Eltern, die ihre Kinder lange Jahre aus Liebe mit Geld beschenkt haben, damit sie sich ihre Wünsche erfüllen konnten, aber ansonsten selten mit echten Liebestaten – zum Beispiel,

  • mutig für sie vor anderen einzustehen und
  • sie vor Schaden bewahren;
  • vertrauensvoll oder zumindest schützend hinter ihnen zu stehen – um sie aufzufangen, wenn sie etwas getan haben, was ihnen selbst geschadet hat;
  • oder ihnen, ihrer Zukunft zuliebe, auf Dinge oder liebgewonnene Gewohnheiten zu verzichten, die ihnen, ihrem zukünftigen Leben oder der Umwelt schaden (könnten), –

halten ihre Kinder für undankbar, wenn die ihnen irgendwann, wenn sie sich alle Wünsche selbst erfüllen können, nicht mehr die „Liebe“ zurückgeben, die sie einst dafür gezeigt haben.

Sich dankbar und höflich oder sogar fröhlich ihnen gegenüber zeigen können sich auch viele Menchen, die ihre GeldspenderInnen nicht einmal kennen oder als Menschen sympathisch finden, geschweige denn lieben, oder das, womit ihre sie ihr Geld verdient haben, nicht gutheißen, vielleicht sogar verurteilen.

Geschenke oder andere auffällige Dankbarkeitsbezeugungen oder öffentliche Liebesschwüre sagen nichts über echte Liebe aus, sondern häufig nur darüber,

  • wie viel Menschen selbst besitzen und bereit sind, mit anderen zu teilen,
  • welche Gegenleistungen sie dafür erwarten
  • wie sehr sie von anderen für ihre Großzügigkeit gelobt werden wollen; und
  • dass die Menschen, die glauben, sie machen zu müssen, vielleicht noch gar keine echte Liebe erfahren haben bzw. annehmen konnten, ohne sich direkt in der Schuld, schuldig zu fühlen, sie zu erwidern.

Liebe hat Zeit, Liebe kann notfalls auch ewig warten – weil Menschen, die sich wirklich lieben, einander vertrauen und wissen, wie sie sich ihre Wünsche erfüllen bzw. dass sie immer sagen könnten, was sie sich vom jeweils anderen wünschen würden, das er oder sie erfüllen könnte.
Denn Liebende erwarten nichts Unmögliches voneinander. – Das tun nur Menschen, die sich entweder überhaupt nicht kennen, sich gegenseitig oder vor anderen auf die Probe stellen, also konkurrieren wollen oder sich um etwas anderes betrogen fühlen.

Es tut mir im Herzen weh, wenn ich sehe oder höre, womit sich viele Menschen heute beschenken oder worüber sie sich freuen – vor allem schon kleine Kinder. Aber die wissen es einfach noch nicht besser – die ahnen noch nicht, von wem ihnen ihr Leben wirklich geschenkt wurde, wie ihr Leben und das ihrer Vorfahren wirklich begonnen hat.

Vielleicht sollten sich Menschen vor allem zur Weihnachtszeit mal weniger Märchen anschauen oder nur in schönen Erinnerungsfotos kramen, sondern sich stattdessen lieber Geschichten über die Menschheit, ihre Entstehung und Entwicklung – ungeschönt, mit allen Höhen und Tiefe – vorlesen oder erzählen (lassen)?

Ich habe den Eindruck, das wäre ein wirklich ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk für Menschen, die einfach Freude daran haben, anderen auch grundlos etwas zu schenken; auch wenn viele Menschen oft schon abwinken, wenn sie sich „alte Geschichten“ anhören sollen. Sie haben vermutlich bisher nur die gehört, die wirklich niemand mehr hören will.
Ich könnte wie immer noch lange weitererzählen; aber ich habe jetzt erst einmal Wichtigeres zu tun: Kaffee zu kochen für jemanden, den ich liebe – weil ich weiß, dass er es liebt, wenn er den heiß bis ans Bett geliefert bekommt.

P.s.: Mich kann man damit nicht begeistern – aber das ist ja die Kunst des Liebens: Herauszufinden, womit man den Geliebten, den Menschen, denen man sein vollstes Vertrauen schenkt, die größte Freude machen kann! Deshalb bin ich auch nicht enttäuscht, wenn jemandem nichts einfällt, womit er oder sie mir an Weihnachten eine echte Freude bereiten kann – ich bin zufrieden, wenn ich das Fest feiern kann, mit dem der Beginn der kürzeren Nächte eingeläutet wird. Denn es ist schön zu wissen, ab wann die Tage wieder länger werden und mehr Licht und Wärme in die Natur zurückkehrt. Vielleicht ja sogar irgendwann bis in die Herzen von vor allem materiell denkenden, (mit)gefühlsarmen oder geschenkesüchtigen Menschen, die sich verlassen oder einsam, also nicht genug geliebt und von ihrem Leben reich beschenkt fühlen?

P.p.s.: Für mich ist das christliche Weihnachtsfest schon lange das Fest der gesellschaftlichen Familienheuchelei – wenn dort Menschen anderen zuliebe zusammenkommen, die sich schon lange nichts mehr zu sagen haben oder überhaupt nicht mehr ehrlich miteinander reden können. Aber Menschen, die dieses Jahr christliche Nächstenliebe feiern wollen – während täglich Menschenrechtsverletzungen vor der eigenen Haustür stattfinden, Menschen also diskriminiert und dazu genötigt werden, ihre eigene Gesundheit zu schädigen – schießen zumindest für mich den Vogel der Skrupellosigkeit ab, selbst wenn der aktuell besonders hoch fliegt – irgendwann geht allen da oben die Luft zum Atmen aus, weil alle größeren, insbesondere flugfähige Lebewesen an die Sauerstoffatmosphäre der Erde gebunden sind.

P.p.p.s.: Menschen könnten sich die dunkle Jahreszeit auch mit möglichst, aber nicht unnötig vielen Lichern erhellen, sich mit echter (Lebens-)Freude, also aus Liebe, möglichst reich, aber nicht unnötig viel beschenken und es sich möglichst, aber nicht unnötig warm machen, indem sie enger zusammenrücken und sich gegenseitig warm halten oder einheizen. Menschen kann schon allein – wenn sie handwerklich künstlerisch begabt sind – die Vorbereitung von Geschenken oder – wenn sie besonders kreativ im Kopf sind – die Vorstellung auf gemütliche Stunden mit den eigenen Liebsten Freude – Vorfreude – machen. Entäuschungen drohen, wenn – aus gegenseitigem Unverständnis – Erwartungen dabei nicht erfüllt werden; wenn sich Menschen eigentlich (auch) ein Zeichen echter Liebe, nicht nur des eigenen Könnens oder Besitzes, gewünscht hätten. Ich werde selbst noch ein bisschen überlegen müssen, ob und wem ich dieses Jahr noch etwas aus Dankbarkeit schenken möchte. Geschenke aus Liebe brauchen keine besonderen Anlässe – die fallen einem einfach ein. Wann bist Du das letzte Mal von einem überrascht worden?

 

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Dank für das Foto gebührt Clint Patterson (auf Unsplash)!