Natürliche und künstlich geschaffene Konstruktionen vs. Destruktion

Oder: Warum die Welt – um Frieden zwischen verfeindeten Reihen zu stiften – mehr KombininiererInnen braucht, die Verbindungs- und Grenzlinien vor allem in ihrem Kopf oder auf Papier ziehen können bzw. über ihre Vorstellungen sprechen möchten, statt Kom- oder DebattantInnen, die darüber streiten wollen, welche es tatsächlich geben könnte, und dafür kämpfen, dass die, die sie selbst für richtig halten, realisiert (und dafür die, die es vorher gab, zerstört) werden

Unsere Welt – unsere (Kranken- und andere) Häuser, Schulen, immer mehr Städte, (Nah-)Erholungsgebiete, Gesellschaftssysteme, … – wird von uns völlig fremden Menschen (auf)gebaut.
Ganze Landschaften können von Einzelpersonen oder großen Unternehmen aufgekauft und Länder bzw. mittlerweile die ganze Welt von mächtigen und einflussreichen Menschen, die weder „uns“ persönlich – „normale“ Menschen mit „unseren“ alltäglichen Problemen – kennen noch wissen, was uns Freude bereitet, nach deren Vorstellungen gestaltet werden – weil sie entweder die (Geld-)Mittel oder die „ExpertInnen“ haben, um ihre eigenen – nicht unsere – Ideen verwirklichen zu können.

Menschen, die unsere Schul- und Geschichtsbücher schreiben dürfen oder bisher durften und heute neue Meinungen machen können, – weil sie „gut“ schreiben können bzw. in Positionen sind, JournalistInnen oder ganze Medienhäuser zu kaufen, und die Menschheit nicht genug Medienkompetenz oder Zeit und Energie besitzt, um Informationen nach ihrem Wahrheitsgehalt zu filtern – bestimmen darüber, welches Wissen und welche Meinung wir haben dürfen, ohne dass wir von anderen Menschen dafür angefeindet oder ausgelacht werden, weil das, was wir sagen, falsch ist.

Kaum jemanden scheint zu wundern, was schief läuft in dieser Welt:

  • warum sich Menschen immer wieder trennen oder in feindliche Parteien oder Gruppen spalten, diskriminieren lassen und gegenseitig bekriegen, obwohl sie sich mal geliebt haben;
  • warum Menschen Abschlüsse brauchen, um sich weiterentwickeln und vorankommen zu können;
  • warum Menschen fluchtartig ihre Heimat verlassen, in der sie sich ein Leben aufgebaut haben oder sich eines aufbauen wollten;
  • warum etwas, was bisher als wissenschaftlich anerkannt gegolten hat, auf einmal aus Büchern gestrichen, also zensiert wird;
  • warum Scheiben von Häusern, in denen sich Menschen aufhalten oder leben, eingeworfen oder völlig intakte Gebäude abgebrannt oder -rissen werden soll(t)en (wenn sie nicht vorher zufällig einem Unglücksfall oder einer gezielten Attacke zum Opfer fallen) oder ganze Landstriche von angeblich unvorhersehbaren oder nicht zu verhindernden Katastrophen zerstört werden können, obwohl wir genug über regelmäßige Naturkatastrophen wissen und über technische Mittel verfügen, Menschen davor zu warnen bzw. rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

Menschen ohne ökologisches Bewusstsein, ohne biologische (und psychologische) Kenntnisse von der Natur und sich selbst, sind sich vermutlich selten bewusst, wie destruktiv sie sich selbst tagtäglich verhalten (müssen), damit ihre Lebenszeit für sie Sinn ergibt und nicht nur ihre begrenzte physische Welt irgendwann aus allen Nähten platzt:

  • Wer etwas Neues „braucht„, ohne dass etwas Altes kaputt gegangen ist, oder was er bzw. sie nicht sofort konsumieren will oder kann, braucht Raum – einen Stell- oder Lagerplatz dafür, muss also womöglich erst Platz schaffen und etwas Altes loswerden.
  • Wer sich im Leben unabhängig, frei, von anderen machen möchte, muss Grenzen zu ihnen ziehen, ihnen also ihre Einflussmöglichkeiten und Mitspracherechte nehmen.
  • Wer einen Neustart, einen Reset, wagen will, muss etwas anderes beenden oder gezielt zerstören (und wenn es sogar ein weltweiter Great Reset werden soll, sind alle bisherigen laufenden, herrschenden Systeme hinderlich  …).

Menschen ohne Interesse für die Zusammenhänge, Verbindungen, in der Welt und ohne Kenntnis dessen, wie leicht andere – die sich selbst ExpertInnenwissen dazu angeeignet haben oder sich geeignete WissenschaftlerInnen oder andere Menschen kaufen können, die es ihnen liefern oder das, was sie anderen als Wissenschaft verkaufen wollen, in der Welt verbreiten – mit ihren Emotionen und ihrer Vorstellungskraft spielen können, – indem sie ihnen Ideen oder Ängste in ihre Köpfe pflanzen – haben wenig Ahnung von unserer Realität.
Viele halten sich selbst sogar immer noch für (menschen-)freundlich und friedlich, obwohl sie emotionslos zulassen, dass

  • Kriege geführt und Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden können, weil Waffenherstellung ein sich lohnender Industriezweig und Militär angeblich notwendig zur Sicherung des Friedens in der Welt ist;
  • Menschenrechtsverletzungen dafür begangen werden, dass andere Menschen günstige Produkte kaufen können;
  • grausame Tierversuche und Studien mit menschlichen ProbandInnen von Menschen gemacht werden dürfen, die nicht genug Mitgefühl oder Vorstellungskraft für das, was sie tun und die möglichen Folgen ihrer Handlungen haben;
  • Tiere getötet werden, ohne dass vorher jemand Hunger hatte;
  • Natur zur Kohle-, Öl-, Uran- oder der Gewinnung seltener Erden und anderer Bodenschätze zerstört wird, ohne dass Menschen vorher gefragt wurden, ob sie sich nicht Alternativen dazu vorstellen könnten bzw. bereit wären, ihren Energieverbrauch zu überdenken und zu planen, so dass Energieträger „auf Bestellung“ produziert werden könnten;
  • nicht nur Politik von Menschen gemacht wird, die sich für etwas Besonderes, für Auserwählte oder zumindest Zugehörige einer elitären Gruppierung halten, in der sich alle gegenseitig bestätigen, dass sie gemeinsam alles richtig machen, während Menschen, die das nicht so sehen (können), zu ungebildet oder zu schlecht informiert sind, es verstehen zu können, oder es – weil sie von Natur aus Quer– oder Sturköpfe sind – nicht so sehen wollen.

Für sie ist nicht, was nicht sein darf, weil das ihr Weltbild, das sie sich selbst im Laufe ihres Lebens konstruiert haben, zusammenbrechen lassen würde.

Früher oder – hoffentlich nicht erst sehr viel – später wird es einstürzen; denn in der Natur gibt es weder ein unbegrenztes physisches Wachstum, also von natürlichen Ressourcen völlig unabhängige Möglichkeiten, noch die Möglichkeit, die Gedanken, das Denken, der Menschen ewig unter Kontrolle zu halten, indem gezielt Zensur betrieben oder – mit emotionsgeladenen Bildern, Zahlen und Meinungen von WissenschaftlerInnen oder politischen und religiösen FührerInnen – manipuliert wird.
Irgendwann wacht die Menschheit immer wieder aus ihrem (Alb-)Traum auf – viele leider oft, wenn die Nacht für sie am dunkelsten ist und kein Licht (mehr) für sie zu sehen, so dass sie denken, sie müssten nur genug Vergangenheit in Flammen aufgehen lassen, damit sie sich hinterher je wieder beruhigt schlafen legen können.

Als Biologin, die an den Sinn von Evolution glaubt und sich vorstellen kann, dass sich unser Universum tatsächlich ausbreitet, weil sie unser geistiges Bewusstsein, unsere Vorstellungskraft für unbegrenzt hält, ist die angstfreie Liebe zum Leben und der Natur – zu den Menschen, Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen – in jedem Augenblick – jetzt, zu unserer Vergangenheit und auch für unsere Zukunft, das einzige, was uns immer wieder das Leben retten kann. Denn die Angst vor unseren Emotionen – vor Trauer, Wut, Verzweiflung – endet automatisch immer wieder nicht nur in der Vermeidung, sondern in der Zerstörung alles Lebendigen, auch wenn uns Menschen – deren Herzen meiner Meinung nach tief gebrochen oder fast tot sind – Versprechen von ewiger Glückseligkeit oder einem Leben – im Jenseits oder mit Hilfe der von ihnen entwickelten (Bio)Technologien auf der Erde – ohne Krankheiten und Tod machen.

Vielleicht ist ein verregneter Sonntag ein guter Tag für Gedankenexperimente und (mentale) Reisen in die Vergangenheit sowie unsere Zukunft?
Wir brauchen keine Versuchslabore, um neue Denkprozesse zu starten, und uns (Weiter-)Entwicklungen vorstellen zu können. – Denn oft genügt ein Blick in unsere eigene Vergangenheit oder das, worüber wir nicht gerne mit anderen Menschen sprechen, was wir selbst gerne verheimlichen, um zu verstehen, wie Geschichten weitergehen oder sich wiederholen (können), wenn nur Halbwahrheiten verbreitet werden oder Zensur im ganz großen Stil stattfinden kann.

Wenn wir uns als Menschheit nachhaltig weiterentwickeln, also nicht nur ökonomisches Wachstum möglichst schnell, auf Kosten der Natur und Menschheit, vorantreiben woll(t)en, müss(t)en wir uns nach dem Vorbild der Natur bzw. nicht nur an aktuellen Gegebenheiten und dem aktuellen Wissensstand, sondern auch nach unseren menschlichen Gefühlen und unserem Gewissen ausrichten:

uns eigene (Denk-)Fehler, Übermut oder übertriebene Ängste eingestehen, um daraus zu lernen; und

(politische) Entscheidungen anderer, die uns selbst und unser Leben betreffen, aber hinter verschlossenen Türen getroffen werden, und jede nachträgliche Zensur verbieten (die in erster Linie zeigt, dass nicht ausreichend bedacht wurde, welche Folgen etwas haben könnte, was in Gang gesetzt wurde) bzw. niemanden ungestraft aus der Haftung für alle von ihm oder ihr verursachten Schäden nehmen, die von Anfang an absehbar waren bzw. gewesen wären für Menschen, die sich ausreichend darüber informiert haben.

Wir können warten, bis die Natur dafür sorgt, dass jeder Mensch eine gerechte Strafe dafür erhält, was er oder sie in seinem oder ihren Leben getan hat, oder wir könn(t)en

  • uns täglich gegenseitig zu mehr Achtsamkeit aufrufen, also
  • mehr miteinander reden, uns füreinander interessieren und Fragen stellen,
  • uns besser zuhören oder öfters etwas nachfragen, auch wenn wir denken, wir wüssten schon, was andere uns (damit) sagen wollen;
  • uns öfters daran erinnern, welche Folgen das, was wir tun wollen, nicht nur für uns, sondern auch für andere haben kann, auch wenn wir darüber oft gar nicht nachdenken wollen;

Wir könnten so vieles tun, wenn wir nicht uns nicht unnötig lange mit sinnlosen Grübeleien, destruktiven Gedanken, beschäftigen und stattdessen bewusster, konstruktiver nachdenken würden, auch darüber, was wir nicht (mehr) brauchen oder nicht tun, also lieber sein lassen und stattdessen neu anfangen sollten.

P.s.: Es ist nicht konstruktiv, lebensbejahend, sich geeignete Jobs oder LebenspartnerInnen von anderen suchen oder von Algorithmen berechnen zu lassen, aus Angst, sonst keine/n „abzubekommen“. Es ist wenig biologisch konstruktiv, sich gesunde Kinder von ReproduktionsmedizinerInnen „zusammenbasteln“ zu lassen, aus Angst, kranke oder behinderte Kinder zur Welt zu bringen. Aber es ist geistig konstruktiv, zu glauben, man könne Menschen ewig mit der Angst einsperren, dass sie eine Gefahr oder sogar potentiell tödlich für andere sein könnten, auch wenn sie selbst völlig gesund und willens sind, niemandem zu schaden, also ewig verhindern, dass sie miteinander reden und feststellen, dass gar keine größere Gefahr von ihnen selbst als von allen anderen gesunden Menschen ausgeht und viele bisherigen Maßnahmen zur Sicherheit der Menschen und zum Schutz ihres Lebens nicht nur nutzlos waren, sondern sogar unnötig Menschenleben gefährden oder zerstören. …

 

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Dank für das Foto gebührt Nonsap Visuals und dem Birmingham Museums Trust (auf Unsplash)!

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