Warst Du auch ein braves Mädchen?
Menschen, denen mit viel „Einfühlungsvermögen„, nämlich Psycho-Tricks, und besonderen Belohnungen für etwas, das ihnen wenig Spaß und viel Mühe oder sogar über längere Zeit Qualen bereitet hat, also nicht wie versprochen „ganz schnell wieder vorbei“ war, über lange Zeit eingetrichtert wurde, was „gut“ und was „böse“, was „richtiges“, demütiges – angeblich respektvolles, im Grunde aber angstbehaftetes, gedemütigtes – und was „falsches“ Verhalten ist, – nämlich sich gegen „richtiges“ zu wehren bzw. gegen die, die nur „Rechtes“ tun, aufzubegehren – tun sich schwer damit zu erkennen, wenn ihnen dabei etwas vorgelogen wurde oder weiterhin wird.
Aber: Früher oder später, wenn zu viele Menschen zu lange darunter gelitten haben, packt immer irgendjemand darüber aus und sorgt damit dafür, dass aus vielen lautlosen Weinen oder ungehörten Hilferufen ein Aufschrei in der Bevölkerung wird.
Irgendwann berichtet jemand ehrlich darüber, wie er oder sie sich von Menschen hat ins Bockshorn jagen lassen, die er oder sie entweder für vertrauenswürdig, nicht für so schlau wie sich selbst oder nicht für so gemein oder sogar skrupellos gehalten hat, Menschen ohne mit der Wimper zu zucken zu belügen.
Es ist schwer vorstellbar, dass es Menschen gibt, die andere nicht nur belügen, um Schaden von ihnen oder von sich selbst fernzuhalten, sondern sich sogar daran erfreuen, also selbst damit befriedigen, zufrieden geben damit, dass die eigene Unzufriedenheit, die eigene Wut und Verzweiflung oder der eigene Ärger über das, was sie selbst anderen antun, sonst noch mehr Schaden anrichten würde.
Und noch schwerer vorstellbar war bis jetzt vielleicht für Dich, wie eng nicht nur katholische Schulen und der Missbrauch von Kindern – egal ob körperlich oder seelisch – zusammenhängen können, sondern genauso so gut wie alle anderen staatlich geprüften Einrichtungen und anerkannten privaten Unternehmen mit der Missachtung von Menschenrechten und Menschenwürde.
P.s.: Ist es etwa gut und richtig, sich Kinder nicht nur ungeplant schenken zu lassen, sondern sie sich sogar zu wünschen – in einer Welt, deren reiche Ressourcen so ungerecht verteilt sind, dass dafür, dass wir im Westen so leben, wie wir leben (wollen), Kinder an anderen Orten der Erde verhungern müssen? Ist es nicht eher schlecht, Kinder in die Obhut fremder Menschen zu geben und zu hoffen, dass die sie so erziehen, wie man es selbst für „richtig“ hält; auf den Tag zu warten, an dem sie das Haus verlassen, und ihren Lebensweg gar nicht zu begleiten, bis sie wirklich selbstständig überlebensfähig sind, ihnen also gar nicht alles Lebenswichtige selbst beibringen, sondern zu denken, andere würden das für einen übernehmen, oder zu hoffen, dass sie das auch alleine hinkriegen? Ist das nicht etwas kindlich-naiv? Wollen wir nicht alle endlich zusammen erwachsen werden, ehrlich über das reden, was alles in unserem Leben nicht stimmt, weil wir immer nur dazu angehalten werden, möglichst brav zu sein und niemanden, dem wir vertrauen – weil er oder sie verspricht, uns immer zu helfen – zu verletzen?
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Dank für das Foto gebührt Vitolda Klein (auf Unsplash)!
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