Arme Menschen …

… sind für mich nicht die, die kein Geld haben, um sich Dinge zu kaufen, die sie zum Leben brauchen, sondern die, die nicht wissen, wie sie notfalls auch ohne um Geld zu betteln überleben könnten.

… sind für mich nicht Menschen, die sich immer wieder etwas einfallen lassen (müssen), um ihrem Leben einen Wert zu geben, sondern die, für die das Leben anderer Menschen keinen oder weniger Wert hat als ihr eigenes oder die den echten Wert – also nicht nur die Produktionskosten, den Einkaufs-, Verkaufs- oder Schnäppchenpreis – all der Dinge, die sie besitzen, gar nicht kennen.

… sind für mich nicht die, die in ihrem Leben in den Augen anderer nichts erreicht oder vorzuweisen haben, sondern die anderen, die nicht sehen können, wie weit sie bei genau dem, was sie in ihrem Leben erreichen woll(t)en, gekommen sind.

… sind für mich nicht die, die nicht alles bekommen, was sie sich wünschen, sondern die, die nicht erkennen, dass Herzenswünsche immer irgendwann in Erfüllung gehen, solange sie nicht mit aller Macht dafür zu kämpfen versuchen (Denn Herzenswünsche vertragen keine Gewalt; aber nicht alle Wünsche sind echte Herzenswünsche, weil Wünsche auch aus Selbstmitleid und durch Neid auf andere entstehen können).

… sind für mich keine Menschen, die von Schicksalsschlägen getroffen werden, sondern die, die denken, das Schicksal wolle Menschen Böses statt sie zu lehren, auch mit schweren Verlusten leben zu können, bzw. alles dafür zu tun, damit anderen Menschen das gleiche Schicksal erspart bleibt.

… sind für mich nicht Menschen, die sich nicht anders zu helfen und wehren wissen als mit Worten um sich zu schlagen, sondern die, die bewusst Worte einsetzen, um andere zu verletzen oder zu manipulieren.

… sind für mich sowohl Menschen, deren Ego sich durch ehrliche Worte nicht nur beleidigt, sondern so tief verletzt fühlen, als wären sie körperlich misshandelt worden, genauso wie Menschen, die nicht nur Angst davor haben, sich Feinde damit zu machen, dass sie offen und ehrlich mit anderen reden, sondern sich dieser Angst fügen.

… sind für mich nicht die mit den größten Geldsorgen, sondern die – weil sie keine haben (wollen) – (auch) alle anderen Sorgen und Fürsorgepflichten vergessen.

Pass‘ also bitte auf, dass Du diese Welt irgendwann nicht als ärmerer Mensch verlässt als Du sie voller Vertrauen, Hoffnung und Optimismus betreten hast, obwohl Du alles dafür getan hast, mal nicht in größerer Armut leben zu müssen als Deine Eltern, oder Menschen vertraut hast, die Dir versprochen haben, dass es Dir ohne Geldsorgen mal besser gehen würde als den Menschen, die noch welche haben. Ich rede nicht von Schulden, denn in die begeben sich Menschen meiner Meinung nach viel zu sorglos. Aber Geld und Besitztümer sind nur Hilfsmittel, um möglichst einfach durchs Leben zu kommen, weil Du sie leicht tauschen kannst – mit Armut oder Reichtum haben sie für mich eher wenig zu tun (dafür viel mehr mit verdientem Glück, kleineren Betrügereien oder einflussreicher Manipulation bis hin zu  eiskaltem Kalkül).

 

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Dank für das Foto gebührt freestocks (auf Unsplash)!

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