Verwechsle nicht Deine Interessen und liebgewonnenen Angewohnheiten oder Süchte mit natürlichen Bedürfnissen!
Ich persönlich kann mich nicht erinnern, dass mir in meinem Leben jemand gezielt und so, dass ich es verstehen konnte, beigebracht hätte, wie ich selbst herausfinden kann, welche individuellen, natürlichen Bedürfnisse ich habe.
Ich weiß heute, dass es Bedürfnispyramiden und –kreise mit abstrakten Begrifflichkeiten gibt, in denen Menschen krampfhaft versuchen können, sich wiederzuerkennen, bzw. in denen sie sich allzu leicht wiedererkennen, ohne dabei etwas Konkretes über sich gelernt zu haben.
Viele Menschen denken wahrscheinlich, es sei ihr natürliches Bedürfnis, Fleisch zu essen, Fussball zu spielen oder in der Sonne zu liegen und zu lesen.
Dass alle Menschen von Natur aus die gleichen natürlichen Bedürfnisse haben (müssen) – weil natürliche Bedürfnisse in erster Linie unserem Überleben als Menschheit, nicht als Individuum dienen – ignorieren vor allem freiheitsliebende AlleinkämpferInnen gerne: Sie versuchen, ihre persönlichen Interessen oder (sinnvollen oder „schlechten“) Angewohnheiten über ihre echten, „primitiven“ Bedürfnisse zu stellen, die sie mit allen anderen Menschen teilen (müssten), während sie sie ihnen – vor allem unter Stress oder in beängstigenden Krisensituationen, wenn sie sich alleine fühlen – unterordnen, sich also nur noch vom reinen Überlebenstrieb, ihrem Ego, durchs Leben steuern lassen.
Es ist allerdings auf Dauer nicht nur ungesund, Deine Lust auf Fleischkonsum mit Deiner unbefriedigten Fleischeslust zu verwechseln, genauso wie Dein Bedürfnis nach ausgiebigen Sonnenbädern mit der fehlenden (Herzens-)Wärme in Deinem Leben, sondern kann Dich auch schwer krank und depressiv, also irgendwann unglücklich statt besonders glücklich machen.
Schau‘ Dir also Deine Hobbies und Interessen und all die generellen, überlebenswichtigen, natürlichen Bedürfnisse, die uns Menschen von den unterschiedlichsten ForscherInnen unterstellt werden, ein bisschen genauer an – vielleicht stellst Du ja fest, dass Du Dir von einigen mehr versprichst, als sie halten können, Dich also auf einem Holzweg befindest, wenn Du denkst, Du könntest damit ein langes und glückliches, zufriedenes – bedürfnisbefriedigtes – Leben führen.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und viel Erfolg und Freude bei Deiner eigenen Forschungsarbeit, ins Innere Deiner Bedürfnisse!
Und lass‘ bitte andere wissen, wenn Du herausgefunden hast, wer oder was Dich dazu gebracht hat, Deine Angewohnheiten für überlebenswichtig zu halten, oder was Du gegen die unternommen hast, die sich für Dich als besonders ungesund herausgestellt haben, weil sie das zugrundeliegende Bedürfnis nie stillen konnten, sondern Dich stattdessen abhängig von einer Ersatzbefriedigung gemacht haben.
Ich bin sicher, Gesundheitstipps – gegen Missbrauch natürlicher Bedürfnisse – können heute viele Menschen gebrauchen; vor allem Menschen, die sich daran gewöhnt haben, krank oder unglücklich zu sein.
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Dank für das Foto gebührt DJ Johnson (auf Unsplash)!
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