Gibt es Gerechtigkeit unter Menschen
… auch für unmenschliche Verbrechen?
„Wegsperren“, wem man nicht mehr begegnen möchte, ist für mich die niederträchtigste, unwürdigste, einfachste Strafe die Menschen – neben Geldstrafen – einfallen können, weil sie davon zeugt, dass Menschen nichts Sinnvolleres einfällt.
Kleinen Kindern, die auf die Zuwendung anderer Menschen und die Versorgung durch sie angewiesen sind, genügt schon die Körpersprache von Geschädigten zur Einsicht, dass Menschen etwas angetan wurde, was nur wiederholt werden sollte, wenn man sie nicht mag oder loswerden will – weil die es nicht mögen: ein verzerrtes oder weinendes Gesicht, ein „Aua“-Schrei oder abwehrende Hände und Füße oder „überraschendes“ Verlassen des Schauplatzes.
Ältere Kinder, die sich schon selbstständig genug fühlen, alleine zu bleiben, testen ihre Grenzen, „Straftaten“ zu begehen, so weit aus, bis sie dafür so bestraft werden, dass sie nicht so schnell auf die Idee kommen, sie noch einmal zu begehen. Hier missachten bereits viele Eltern die Grenzen ihrer Macht, die sie auf ihre Kinder ausüben können, um noch als gerecht betrachtet zu werden; über andere lächeln ihre Kinder nur, vor allem Kinder, die schon – weil sie vielleicht „gute“ Vorbilder hatte – gut schauspielen können und wissen, wie man Mitleid erregt.
Einen fairen Prozess gibt es vermutlich in wenigen Familien: einen Prozess, in dem alle – TäterInnen und Opfer – zu Wort kommen müssen bzw. dürfen und eine für alle gerechte Strafe aushandeln könnten. Wer sein Recht zu schweigen wahrnimmt, könnte dabei bedenken, dass zu seinen/ihren Ungunsten entschieden wird.
Gerechte Strafen sind in meinen Augen Strafen, die entweder aus Einsicht angenommen werden oder von denen dem zwei zur Auswahl gestellt werden, der bzw. die sie zu leisten oder abzusitzen hat. Sobald Entscheidungen über das Leben anderer Menschen von AnwältInnen oder einem anderen „Rechtsbeistand“ ausgehandelt werden, wird gegen ein Menschenrecht verstoßen, also unrechtmäßig gehandelt – aus Sicht aller Menschen, die sich oder anderen (Rede-)Rechte absprechen.
Vielleicht ist es gerecht, Menschen ihre Freiheit zu nehmen, die sich die Freiheit herausnehmen, nichts zu den Straftaten zu sagen?
Aber sobald sie etwas dazu sagen wollen und können, müssen sie meiner Meinung nach auch bei ihrer Strafe mitreden dürfen, damit nicht neues Unrecht dabei geschaffen wird, das menschliche Rachegelüste hervorrufen und zu neuen Straftaten verführen kann.
Von Gerechtigkeit ist Homo sapiens für mich noch weit entfernt.
P.s.: Es ist genausowenig gerecht, anderen ihre lebenswichtigen Bodenschätze – Lebensmittel – zu Dumpingpreisen abzukaufen, so dass Menschen dort verhungern, wie Lebensräume und Wohnplatz für Menschen großteils ungenutzt für sich selbst und persönliche Bedürfnisse aufzukaufen, während andere kein eigenes Zimmer für sich und die Meńschen haben, neben denen sie freiwillig immer gerne schlafen würden. Dass unsere Erde nicht groß genug ist, damit wir alle leben und so viel konsumieren könnten, wie die Reichsten unter uns, wir dann 2 oder 3 Planteten bräuchten, dürfte bekannt sein.
P.p.s.: Für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt am Ende immer die Natur, indem vor allem für die Menschen jeden Tag die Sonne scheint, die nicht zwanghaft und verzweifelt versuchen, für Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen, sondern darauf vertrauen können, dass alles, was in der Natur – also auch in der Menschenwelt – geschieht, seinen Sinn hat, damit Menschen etwas daraus lernen und Evolution stattfinden kann. Alle anderen, denen Weitsicht, Umsicht und Einsicht (noch) fehlt, nehmen ihre einseitige Weltsicht auf die negativen und/oder positiven Seiten des Lebens, ihr fehlendes Verständnis für ein großes Ganzes und für sich selbst als kleinen Teil davon, immer auch dahin mit, wo sie die Sonne suchen, die ihnen im Alltag fehlt.
P.p.p.s.: Wenn Du ungerecht findest, dass es in Deinen Augen arme oder kranke Menschen gibt, während Du reich und gesund (geworden) bist, dann fahr zu ihnen und teile Deinen Reichtum und Deine Lebenserfahrungen, die Dich reich oder gesund gemacht haben, mit ihnen und erwarte nicht, dass andere das tun, denen Du etwas von Deinem Geld dafür abgibst, oder vor allem nicht, dass sie denselben Ehrgeiz dazu haben wie Du, sie also dasselbe Leben führen wollen wie Du, ein angeblich besseres, zu dem Du sie anzutreiben versuchst.
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Dank für das Foto gebührt Geron Dison (auf Unsplash)!
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