Wenn Menschen denken, sie lieben …

Liebe ist kein hormonelles Chaos – das uns ein natürlicher Beschützerinstinkt, Verantwortungsgefühl oder Fortpflanzungstrieb vorgibt -, gegen das wir keine bewusste Entscheidung treffen könnten.
Liebe ist ein menschliches Gefühl, das Verständnis und Vertrauen umfasst, nicht Verlustangst, Demut und Schwärmerei oder Akzeptanz.
Wenn Menschen sagen „Ich verstehe ihn/sie nicht“ oder „Ich weiß nicht, ob ich ihm/ihr vertrauen kann“, dann kann zwischen ihnen (noch) gar kein Verständnis und kein Vertrauen, also auch noch keine echte Liebe bestehen.

Liebe passiert nicht einfach; auf Liebe kann man ewig warten, wenn man nicht bereit dazu ist.
Was automatisch entstehen kann, sind Zweckgemeinschaften von Menschen, die sich gemeinsam weniger einsam fühlen als wenn sie alleine sind.
Liebe erfordert Geduld, Selbstverständnis, eine Absicht, ein gemeinsames Ziel, gemeinsame Spinnereien und Träume.
Lieben wollen heißt verstehen wollen, nicht nur bewundern oder akzeptieren.
Verstehen wollen heißt, sich und anderen Fragen stellen zu wollen, auch wenn man nicht gleich Antworten darauf bekommt.
Vertrauen können sich Menschen nur schenken oder verdienen, nicht voneinander verlangen.

Schau‘ also genau hin, hör‘ genau hin, wer Dich wirklich versteht oder nur hört, was er oder sie hören will, und hör‘ vor allem auf Dein Gefühl.
Verwechsle Dein Gefühl nicht mit dem, was Dir Dein Körper – mit Hilfe von Hormonen – als Gefühl suggeriert. Dein Körper ist Dein vergänglicher Part; wenn Du nach der Liebe suchst, solltest Du also nicht auf ihn hereinfallen, sondern warten, bis Dir Dein/e „richtige/r“ PartnerIn begegnet, bei dem Du weißt, dass Du ihn bzw. sie immer lieben wirst, auch wenn er oder sie nicht in Deiner Nähe ist. (Im Idealfall zwingen Euch Eure Hormone aber immer wieder dazu, Euch nicht allzu weit voneinander zu entfernen und Euer Verständnis füreinander und Euer aufgebautes Vertrauen nicht wieder zu verlieren.)

Denn genauso schnell wie sie beginnen kann, kann Liebe auch wieder anfangen zu enden, wenn sich Menschen, die sich lieben, trennen lassen. Denn Menschen sind von Natur aus nicht dazu gemacht, ewig zu leiden. Sie können jederzeit neu anfangen, wenn sie den Mut dazu haben. Denn aller (Neu-)Anfang ist bekanntlich schwer.

 

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Dank für das Foto gebührt Omar Lopez (auf Unsplash)!

 

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