Wie (er)schaffe ich mir ein schönes und vernünftiges Weltbild?

Wenn kluge, zielstrebige und ehrgeizige Menschen konsequent das tun, was sowohl ihnen selbst als auch der Natur und vielen anderen Lebewesen sowie unserer menschlichen Gesellschaft schadet – während sie denken, es wäre das Beste für alle

Wir Menschen brauchen nicht nur feste Überzeugungen – Vorstellungen von der Welt und uns selbst -, um in unserem Leben vernünftige Entscheidungen für uns treffen zu können; wir brauchen auch den Mut und die – körperliche, seelische und geistige – Ausdauer, sie vernünftig umzusetzen und dabei unser Welt- und selbstbild beständig weiter zu entwickeln, zu vergrößern, zu erweitern.
Daher neigen wir Menschen bis ins hohe Alter oder auch den Tod dazu, uns erfolgreich einreden zu können, dass all unsere Entscheidungen die richtigen waren – auch wenn wir davon krank geworden sind oder andere frühzeitig Alterungserscheinungen entwickelt haben.
Aber wir lernen nicht – weder von unseren Eltern, denen es auch noch niemand beigebracht hat, noch in der Schule oder davon, dass wir Nachrichten hören oder lesen; viele Menschen haben keine Ahnung davon -, wie wir eigentlich zu unseren Überzeugungen und zu unserem Bild von der Welt, in der wir leben, gelangen.
Viele Menschen (wollen) glauben (oder denken, glauben zu müssen), dass die Welt ein fertiges Konstrukt ist, in das sie hineingeboren wurden und an dem sie selbst gar nichts ändern können; das sie akzeptieren müssen und nur verstehen lernen können.
Wenige Menschen haben bisher erkannt und verinnerlicht, dass sie selbst mit dafür verantwortlich sind, dass die Welt so ist, wie sie ist; dass wir alle sie jeden Tag neu gestalten – dadurch, was wir denken, uns vornehmen und tun: Du kannst zwar behaupten, ein neues Puzzlestück, das Du selbst noch nicht gesehen hattest und das Dir ein anderer Mensch zeigt und in Dein Weltbild einfügen möchte, würde nicht dazu passen, einfach, weil es Dir nicht gefällt; aber dann glaubst Du wahrscheinlich auch, Du könntest Deinen Körper und seine Zeichen ignorieren – während Dein Geist und Deine Seele lange gesund und lebendig darin bleiben können – oder die Deiner Seele – während Du Dich nur mit Deinem Körper und/oder Deinem Geist beschäftigst.

Es hat genauso wenig mit (Selbst-)Liebe zu tun, wenn Du Dich von anderen zu Deinem Selbst- oder Weltbild zwingen lässt, weil sie behaupten, dass ihre Puzzlestücke in Deine/s passen wie wenn Du selbst andere zu ihrem vermeintlichen Glück – Deinem vollständigen, gesunden Welt- und/oder Selbstbild –  zwingen willst (weil Du glaubst zu erkennen, wie einseitig – schön oder hässlich – ihres ist und dass die Teile, die sie unbedingt zusammenfügen wollen, gar nicht zueinander passen). Du kannst sie – wenn Du Dich selbst und auch andere Menschen wirklich liebst, sie nicht nur zu Deinem Selbstschutz – zum Schutz Deiner Person und Deines Weltbildes –  vorschicken oder Dir nur Rückendeckung von ihnen geben lassen willst – nur so lange begleiten, bis Eure Puzzlestücke vielleicht doch irgendwann zusammenpassen, weil ihr dann in derselben Welt lebt, oder bis andere Deine Welt verlassen haben oder bis Du irgendwann „von ihr gehst“, während Du vielleicht einfach eine neue betreten hast, weil Du neue Puzzlestücke einfügen konntest und sich das Bild vollkommen verändert hat.
Dein Selbst, Deine Seele, wird immer bleiben, während sich Dein Körper und Geist verändern können, – da bin ich sicher – und etwas daraus gelernt haben.

Das ist aktuell mein Selbst- und Weltbild.
Es ist das Bild, das ich von den Menschen und der Natur, in der wir leben, entwickelt habe, vor der viele ihren Respekt verloren haben, während sie glauben, andere als sich selbst aus Liebe schützen zu müssen oder zu können: Ich sehe dort stattdessen viele Menschen, die sich aus Angst gegenseitig – sich selbst, indem sie vorangehen und sich für andere „aufopfern„, oder andere, indem sie ihnen einen „liebevollen Schubser“ geben, Nudging betreiben – in einen Abgrund stürzen.
Der Homo sapiens hat weltweit zusammen mit seiner Liebe seinen angeborenen Respekt vor der gewaltigen Kraft der Natur – die keine Schöpfung von Menschen, sondern für uns Menschen ist – verloren, vor der Stärke, Größe und/oder Wendigkeit, dem Willen und der Eigenverantwortung anderer Menschen und vor sich selbst – wenn er glaubt, die und er selbst, wir Menschen, seien auch noch (mit biotechnologischen, -medizinischen oder anderen menschengemachten Hilfmitteln) zu retten, nachdem wir uns – unseren Körper, unseren Geist, unsere Seele, andere Lebewesen und unseren Lebensraum – zerstört haben.
Ist das vernünftig?

P.s.: Du brauchst nicht das Puzzlestück „genug Geld„, um Dich selbst innerhalb eines Weltbildes, in dem viele unsichtbare Gefahren lauern, sicher zu fühlen und keine Angst mehr um Dich – Deinen Körper, Deinen Geist und Deine Seele – , Deine Lieb(st)en oder Deinen materiellen Besitz haben zu müssen – wenn Dir „Vertrauen“ fehlt, das sich nur mit Liebe und Respekt und Zeit und Geduld entwickeln kann! Sieh Dir doch bitte mal die Welt der Menschen genauer an, die reich geboren wurden oder in ihrem Leben Geld gescheffelt und dafür sich selbst und ihre Lieben vernachlässigt haben – erkennst Du dann nicht auch, dass dort Liebe und Respekt anderen gegenüber fehlen, alles möglichst schnell gehen, neu oder ein „Original“ sein muss – statt einfach nur originell und ursprünglich-natürlich sein zu dürfen – und sie zwanghaft versuchen, anstelle von Liebe ihr Geld und/oder ihre Macht einzusetzen?

P.p.s: Du wirst Dir keinen Vater-, Mutter-, Kind/er-, FreundInnen oder PartnerInnen-Ersatz herbeipuzzeln können, wenn Du ohne sie aufgewachsen und erwachsen geworden bist oder sie verloren hast und denkst, dass es das ist, was in Deinem Leben fehlt. Leere Bereiche können Dich und Dein Weltbild sogar bereichern, indem sie es individuell machen – versuch‘ nicht zwanghaft, sie alle zu füllen, nur weil andere Dir einreden wollen, sie dürften nicht leer bleiben und wären die Ursache von innerer Leere.

P.p.p.s.: In meiner Welt sind die ansteckenden Krankheiten (Über-)Mut und (Über-)Vorsicht und Viren nicht deren Ursache, sondern nur deren Symptom.

 

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Dank für das Foto gebührt Ryoji Iwata (auf Unsplash)!

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